Christian Gude - Mosquito
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Er setzte sich in Sichtweite der Runde mit seinem Koffer auf die Couch und legte eine Korkmatte auf die Glasplatte des Tisches. Vorsichtig nahm er die Ruger aus dem Koffer, demontierte sie und sprühte die Einzelteile sorgfältig mit Hoppes Elite Foaming Gun Cleaner ein, einem exzellenten Schaumreiniger für Handfeuerwaffen mit bis zu 30 Prozent reduzierter Einwirkungszeit. Das Reinigungsmittel verbreitete einen leicht ätzenden Geruch im Raum, ein Duft, der auf Rünz die gleiche wohlig sedierende Wirkung hatte wie eine Flasche Bier.
Die Gäste starrten ihn schweigend an, seine Frau spießte mit ihrer Gabel Tofuwürfel von ihrem Teller auf; sie stach regelrecht auf die unschuldigen Sojaprodukte ein. Schließlich versuchte sie, den Gesprächsfaden wieder aufzunehmen, ihre Tischnachbarn nahmen die Vorlage dankbar an. Im Kern drehte sich das Gespräch um bewusste Ernährung und die Frage, ob Veganer Vegetariern ethisch noch überlegen seien, somit also die höchste Stufe moralisch integrer Ernährungsformen für sich in Anspruch nehmen konnten.
Rünz befreite den Lauf seiner Ruger mit einer Bronzebürste von Bleiablagerungen. Er hatte ein schlechtes Gewissen. Seine Frau war gekränkt, weil er über eine Stunde zu spät nach Hause kam, er konnte sie jetzt unmöglich noch dadurch kompromittieren, dass er sich nicht am Gespräch beteiligte. Er wartete den richtigen Moment ab, um in die Diskussion einzusteigen.
»Wussten Sie eigentlich, dass Hitler Vegetarier war? Und ein großer Tierfreund noch dazu!«
Schweigen. Die Gabel seiner Frau blieb regungslos auf halbem Weg zwischen Teller und Mund stehen, ein Tofuwürfel kam auf den Zinken ins Rutschen und landete knapp neben dem Rand ihres Tellers. Rünz spürte die Möglichkeit eines Missverständnisses und fühlte sich genötigt, eine Erklärung nachzureichen.
»Ich meine, das ist doch faszinierend, diese Dualität. Ein Mensch hat keine Skrupel, Millionen in den Tod zu schicken, kümmert sich aber gleichzeitig mit viel Liebe und Zuwendung um Tiere. Ich habe ohnehin manchmal den Eindruck, dass große Tierliebe meist mit ebenso großer Menschenverachtung einhergeht. Was meinen Sie?«
Seine Frau kippte sich den restlichen Chablis in ihr Glas und leerte es in einem Zug. Einer der Bequemschuhe fühlte sich herausgefordert. In diesem zivilisierten Citoyen mussten Reste urzeitlicher Triebe schlummern, die ihm befahlen, mit Rünz um die Dominanz im Rudel und die Gunst der Weibchen zu rivalisieren.
»Sie wollen doch nicht ernsthaft Hitler als Maßstab nehmen für die moralische Bewertung von Menschen, die versuchen, sich bewusst zu ernähren!«
»Natürlich nicht, da haben Sie mich missverstanden.«
Rünz klappte die Trommel aus seiner 454er Casull, richtete die Waffe auf die Leuchte über dem Esstisch, drehte den Metallzylinder und peilte mit einem Auge durch die Patronenlager auf der Suche nach Verbrennungsrückständen.
»Ich wollte die Thematik nur um einen interessanten Aspekt erweitern. Dinge sind oft komplexer, als sie auf den ersten Blick zu sein scheinen. Wie hat Freud doch so schön gesagt: Es sind die Heiligen, die die breitesten Blutspuren hinterlassen.«
Seine Frau knallte die Gabel auf den Teller, ihre Freundin legte ihr die Hand auf den Unterarm. Der zweite Citoyen versuchte sich als Fahnenträger seines Tischnachbarn zu positionieren und die Gruppe geschlossen gegen Rünz in Stellung zu bringen.
»Könnten Sie Ihre Waffe vielleicht in eine andere Richtung halten? Wir empfinden das als Bedrohung.«
»Wen meinen Sie mit ›wir‹, haben Sie ein Verhältnis mit meiner Frau?«
Rünz versuchte es mit Humor, aber es half nicht wirklich. Der Mann starrte erst ihn und dann seine Frau an. Er sah aus wie ein Schuljunge, der beim Diebstahl eines Radiergummis erwischt wurde. Der Ermittler verriegelte die Trommel der Waffe und legte sie sanft auf die Korkmatte. Er war sich bewusst, dass dieser Abend einen ungünstigen Kurs zu nehmen drohte, aber er war fest entschlossen, das Ruder herumzureißen. Wer weiß, vielleicht war dieser unglückliche Start der Beginn einer langen und intensiven Männerfreundschaft? Er wendete sich den beiden Zivilisten zu und ging in die Offensive. Er war bereit, sein Allerheiligstes mit ihnen zu teilen.
»Sagen Sie, haben Sie nicht Lust, mich nächste Woche auf den Schießstand zu begleiten? Ich verspreche Ihnen ein einmaliges Erlebnis. Sie werden sich fühlen wie« – Rünz suchte sekundenlang nach dem richtigen Wort – »wie Männer.«
Der Ermittler war sich nicht sicher, ob er die passende Formulierung gefunden hatte. Die beiden reagierten reserviert auf seine Einladung und verabschiedeten sich bald, die Ex-Frau des Brasilianers im Schlepptau. Als sie alleine waren, brach seine Frau einen furchtbaren Streit vom Zaun, warf ihm vor, er hätte sich total danebenbenommen. Rünz war perplex über die Intensität der Stimmungsschwankungen, die der weibliche Zyklus verursachen konnte.
7
Die Luft im Raum war zum Schneiden. Leere Thermoskannen standen auf dem Tisch. Bunter hatte eine halbvolle Tasse Kaffee umgekippt, den er mit drei Zuckerwürfeln angerührt hatte. Die Pfütze vertrocknete auf der Tischplatte zu einem klebrigen braunen Sirup.
Rünz stand auf, ging zum Fenster und öffnete einen Flügel.
»Herr Bunter, was ist mit der Jugendherberge?«
Bunter seufzte.
»Bis jetzt ohne Ergebnis. Und ohne genauere Eingrenzung des Todeszeitpunktes sollten wir uns auch keine größeren Hoffnungen machen. Wir haben einen unüberschaubaren Kreis möglicher Zeugen. Es gibt drei relevante Zeugengruppen – Gäste, Mitarbeiter und Handwerker, die bei Umbau, Modernisierung und Instandhaltung tätig waren. Nehmen wir die Übernachtungsgäste – das Haus wurde Anfang der 50er-Jahre vom DJV gebaut, zuletzt von Oktober 2003 bis Mai 2004 komplett umgebaut und modernisiert. Die Sonnenterrasse zum Woog ist jetzt überdacht und bildet den Essbereich. Die haben fast 20.000 Übernachtungen im Jahr, die Hälfte davon Jugendgruppen mit Leitern, die andere Hälfte Individualreisende, Familien oder Kleingruppen. Selbst wenn wir uns nur auf die Gruppenleiter konzentrieren, sind das mehrere 100 Leute – pro Jahr!«
»Was ist mit dem Pächter und den Angestellten, nehmen Sie sich die zuerst vor.«
»Wir sind dran, bis jetzt ohne Erfolg. Im Schnitt arbeiten 25 festangestellte Voll- und Teilzeitkräfte im Haus. Die Fluktuation ist relativ gering, sodass wir rund 60 Personen in den letzten 25 Jahren haben. Dazu kommen im Schnitt neun Zivildienstleistende, die sind natürlich immer nur für 9 Monate zur Verfügung, da kommt über die Jahre auch eine stattliche Gruppe zusammen. Die Zivis wohnen in der Herberge, in den Räumen unter der Kantine nach Süden zum See raus – zumindest die, die nicht aus der Region kommen. Die haben morgens bereits zweimal die Leichen aufgetriebener Ertrunkener vom Vortag entdeckt.«
»Wohnt der Pächter im Haus?«
»Hat er, bis zum Umbau 2003/2004. Aus seiner früheren Wohnung sind jetzt drei zusätzliche Schlafräume entstanden, alle mit Blick auf den See.«
»Gut, machen Sie weiter mit den Angestellten und den Zivis, wir werden später sehen, wen wir uns von den Übernachtungsgästen vornehmen. Was ist mit diesen Woogsfreunden, Herr Meyer?«
»Negativ. Hatte die Ehre, mit dem Vorsitzenden persönlich zu sprechen. Viele Anekdoten, nichts Verwertbares für uns. Bis auf eine interessante Geschichte …«
»Schießen Sie los!«
»Na ja, nehmen wir mal an, die Leiche liegt nicht erst seit zehn sondern schon seit 40 oder 50 Jahren dort, wir wissen ja noch nichts Genaues. Dann ist es möglicherweise diesen Woogsfreunden zu verdanken, dass sie nicht schon viel früher gefunden wurde.«
Rünz und Wedel schauten ihn verständnislos an.
»Ich sehe schon, ich muss da etwas ausholen. Anfang der 60er-Jahre trainierten im Woog deutsche Leistungsschwimmer für die Olympiade, da gehörte ein Darmstädter dazu, Hans-Joachim Klein …«
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