MOND IN SCHÜTZE 
Wasser/Feuer: Die Gnade Gottes
Thema |
Großmut, Güte, soziales Empfinden |
Ziel |
geistige und seelische Harmonie |
Der unverwüstliche Idealismus des Schützen fühlt sich der schöpferischen Meditation des Mondes verpflichtet, und der Mond wiederum fühlt sich von der Ausdehnung und Weite des Schützen berührt. Mit der Triebkraft der Begeisterung vermögen sie sich gegenseitig zu entflammen und auf Ziele einzustimmen, die auf schöpferisches Wachstum ausgerichtet sind. Gebannt erzitterst du dann vor der Gnade Gottes, welche die Sehnsucht der Menschen aus sich hervormahlt, die Sehnsucht, die in ihrer Geheimnishaftigkeit weder intuitiv erahnt noch emotional erfahren noch geistig erfaßt werden kann, ist sie doch selbst ein Urgrund von Ängsten und Hoffnungen, der die Bilder höchster Erhabenheit und tiefster Verworrenheit hervorzaubert, mit denen deine Vorstellung dann schwanger geht. Da der Mond im Schützen all dies selbst gebiert, ist er – ohne selbst Bild zu sein – die hinter den Bildern wirkende Gefühlsenergie, die deine Vorstellung nährt. Er schafft ein Gefühl für die Netzwerke des großen All-Bewußtseins, und er stattet dich mit der Gewißheit aus, intuitiv und hochsensibel mit dieser feingesponnenen Organisation umzugehen. Ob aber mit Hilfe schamanistischer Rituale die Erde geheilt oder mit religiösen Modellen Einblick in das große Ganze gewonnen werden soll: immer ist es die Rückbindung an das innere, ureigenste Göttliche, das durch diesen Mond zum Ausdruck kommt.
MOND IN STEINBOCK 
Wasser/Erde: Der alte Knigge
Thema |
Besonnenheit, Verschlossenheit, Verantwortung; Pflichtbewußtsein, Selbstbeherrschung, Zurückhaltung (emotionale Abgrenzung) |
Ziel |
Kristallisierung der Gefühle (Sicherheit, Fixierung, Stabilität) |
Im Steinbock-Mond zeigt sich das seelische Erscheinungsbild einer sich in ihrem Selbstausdruck behindernden inneren Natur. Du richtest dich nicht mehr an der lebendigen, instinkthaften Gottheit, am Wurzelchakra oder Steiß der Schöpfung aus. Vielmehr bindest du dich an den Geist konventioneller gesellschaftlicher Inhalte. Doch damit verhinderst du das Leben, denn in deinem Bild der Ordnung, an das du dich bindest und in dessen Bann stehend du deinen Geist in Ketten legst, drückt sich nichts als die Furcht vor dem Leben aus. Anstelle der Eltern unterwirfst du dich einer Autoritätsperson oder einer gesellschaftlichen Institution, deren Anordnungen du befolgst, wofür du wiederum Belohnung erwartest; oder du machst umgekehrt ein geeignetes Opfer von deinen seelischen Übergriffen abhängig, um es in den erzieherischen Schraubstock deiner gefühlsblockierten “Wohlanständigkeit” zu pressen. Aus Angst vor dem Leben bestrafst du das Kindliche, da du einen Schuldigen dafür brauchst, weil du nicht imstande bist, das Leben wirklich zu leben. Dabei kannst du erfahren, wie schwer es ist, eigene Gefühle zu entwickeln, wenn man diese nicht an die konventionellen Prägungen gesellschaftlicher Umgangsformen anlehnen kann. Deine Seele versteckt sich hinter einem schützenden Panzer, um sich vor den Angriffen zu schützen, weil sie nicht gelernt hat, ja zu sagen: ja zu sich selbst und zu ihrer Pein als Auswirkung der Abgeschnittenheit von ihren Wurzeln.
MOND IN WASSERMANN 
Wasser/Luft: Der Regenbogen
Thema |
Streben nach Reformen und Aufhebung von gefühlsmäßigem Rollenverhalten |
Ziel |
Aufbruch zu neuen Ufern und Einsicht in die Geheimnisse der Welt |
Im Wassermann-Mond vermählen sich die geheimnisvollen Rätsel der Sphingen mit den dunklen Orakeln der Sibyllen, die aus dem Schoß des Unbewußten ins Licht aufsteigen und in deren betäubender Umarmung das gefühlsmäßige persönliche Erleben zerstäubt. Das Ziel besteht darin, schrittweise die Verspiegelungen psychischer Tiefen zu erkennen, deren komplexe Täuschungen dir durch die Stellung deines Mondes allmählich zu dämmern beginnen. Die Erkenntnis ist wie ein visionärer Strahl des Lichts: Du erlebst dich als ein Botschafter des Universums, Kurier eines neuen Äons, Träger einer kosmischen Ordnung, Teil des Ganzen und zugleich in gewisser Weise auch das Ganze selbst, und dieses innere Gespür gibt dir die Möglichkeit, neue Perspektiven zu erkennen, ohne den Blick fürs Ganze zu verlieren. Neue Einsichten helfen, alte Widersprüche zu überwinden, und führen oft zu unkonventionellen Lösungen, weil unvereinbare Gegensätze und Gesichtspunkte plötzlich zueinanderfinden und sich zu Sichtweisen zusammenbinden, in denen neue Horizonte dämmern. Das entspricht einem kosmischen Bewußtsein, das alles miteinander verbindet, was zusammengehört, und in dem alles Sichtbare nur kosmische Formen sind, die auftauchen und wieder verschwinden. Immer und immer wieder.
MOND IN FISCHE 
Wasser/Wasser: Die versunkene Kathedrale
Thema |
Feinfühligkeit, Sensitivität und inneres Schauen: Sehnsucht nach Vereinigung mit dem Kosmos |
Ziel |
die geheimnisvolle, unergründliche Tiefe und die beflügelnde Sehnsucht innerer Gesichte |
Das bleiche Mondlicht, das sich auf dem schäumenden Meer deiner Gefühle und Empfindungen spiegelt, versinnbildlicht die Erschließung deiner inneren Bilder und das tiefe Eintauchen in die unbewußten Bereiche des Selbst. Es repräsentiert das Bild eines Menschen, dessen Betonung weniger auf der Mütterlichkeit der Natur als vielmehr auf ihrer instinktiven inneren Weisheit liegt. Der Mond im reflektierenden Gewässer der Fische bescheinigt dir ein mediales Wesen mit hohen Idealen und großem Einfühlungsvermögen, das auf der einen Seite die Seelen seiner Mitmenschen berührt und dir hilft, deine inneren Herzensströme wie die Frühlingsgewässer nach dem kalten Winter wieder zum Fließen zu bringen. Auf der anderen Seite verkörpert er aber auch die Gefahr, sich in unerfüllbaren Wunschbildern zu verlieren, denn der himmlische Pfad, der zu den Geistern der Tiefe in den versunkenen Kathedralen hinabführt, ist nur ein Traum, ein trügerisches Hirngespinst wie ein U-Boot, in das du einsteigen kannst, um in die Sehnsucht einzutauchen: in die diffuse Versponnenheit einer irrationalen Vision.
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