Thilo Gunter Bechstein - Das Leben sein lassen

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Im Frühjahr des Jahres 2015 ist der Autor mit dem Fahrrad von Gotha nach Rom gefahren. Er hat die Pilgerreise einer inneren Eingebung folgend, allein mit Fahrrad und Zelt unternommen. Dabei folgte er dem mittelalterlichen Pilgerweg des Abts von Stade, den dieser im 13. Jahrhundert von Rom zurück nach Deutschland gepilgert ist. Der vorliegende Bericht über die neuzeitliche Pilgerreise bezieht sich weniger auf die detaillierte Beschreibung des Wegs, als auf die inneren Prozesse, die dieser Weg im Autor auslöst. Er setzt sich intensiv mit der Frage nach seiner wahren Identität auseinander und findet auch in der Begegnung mit dem historischen Franziskus überraschende Antworten. Dabei lässt er uns an dem immer wieder mit seiner Seele geführten Dialog teilhaben, der seinen Weg aus dem Egobewusstsein zum bewussten Sein eines erwachenden Menschen spannend und berührend beschreibt.

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Der Weiterweg wird zur halsbrecherischen Abfahrt auf der anderen Seite, die mir höchste Achtsamkeit abfordert. Aber auch die folgenden Anstiege verlangen mir ein Höchstmaß an körperlichem Einsatz ab. Und immer wieder schieben, schieben ohne Ende bis Knie und Arme zittern. Ich hatte mein Gepäck gewogen und siebenundzwanzig Kilo für alles zusammen schienen mir nicht zu viel. Bereits am ersten Tag erkenne und bereue ich, dass ich mich damit geirrt habe.

Aber ich bewältige die Strecke, für die ich mich während der ausgiebigen Pause auf dem Rennsteig entschieden habe. Ziemlich am Ende meiner Kräfte komme ich gegen halb sechs abends in dem kleinen Hotel in Steinbach-Hallenberg an, das ich ein paar Stunden zuvor per SMS vor meinem Eintreffen gewarnt hatte. Mein noch funktionierendes GPS zeigte mir an:

zurückgelegte Entfernung: 45 km

Steigung: 1055 m

Gefälle: 900 m

Fahrzeit: 5h:15min

Ich habe diese Daten nur dieses eine Mal auswerten und notieren können. Aus ihnen geht hervor, dass ich heute durchschnittlich acht Komma sechs Kilometer pro Stunde zurückgelegt habe.

Zumindest in der Gaststube bin ich an diesem dreizehnten Mai der einzige Gast. Der Spargel, der mir auf der Speisekarte offeriert wird und von dem ich beim Bestellen gutgläubig annahm, er sei frisch, stammt offenbar noch aus der Zeit des Großherzogtums. Da bin ich doch etwas enttäuscht. Aber am nächsten Morgen gibt es ein recht ordentliches Frühstück und ich kann versöhnt in den neuen Fahrradtag starten.

Heute, am Donnerstag, ist Himmelfahrtstag. Nach meinem ursprünglichen Reiseplan wollte ich überhaupt erst heute starten. Im Hinblick auf den besonderen Charakter dieses Tages entschied ich mich aber, einen Tag eher loszufahren. Ich wollte unbehelligt von größeren Gruppen an Männertags-Ausflüglern und Freizeitradlern mein Fahrrad sicher und stressfrei im Zug mitnehmen. Am Rande der Straße, wo ich solche Gruppen dann tatsächlich immer wieder sehen kann, sollten sie mich nicht stören. Fröhlich grüßend fahre ich an ihnen vorbei.

So richtig klar ist mir beim Start allerdings nicht, wie weit ich heute kommen werde. Heute, das ist zunächst ein wunderschöner Morgen mit strahlend blauem Himmel, an dem ich entspannt und beschwingt mit viel Gefälle über Viernau bis Meinigen rolle. Nach Mellrichstadt berühre ich erstmalig den Pilgerweg, der hier als Via Romea gekennzeichnet ist. Der Name verweist mich auf mein Ziel, aber Rom ist für mich derzeit nur ein Begriff, fast eine Fiktion, so weit weg liegt diese Stadt.

Vielmehr freue ich mich über die hübschen Fachwerkhäuser, die Kneipen und Schenken mit fröhlichen Menschen im Freien, zu denen ich mich jetzt setze, um ein kleines Bier zu meinem mitgenommen Frühstücksbrot zu trinken. Ja, er fühlt sich gut an, der Pilgerweg, an mit diesem schönen, warmen Frühlingstag.

Die Kirche in Mellrichstadt lädt mit ihrer offenen Tür ein, mich für das Geschenk zu bedanken, als das ich heute diesen Weg und diesen Tag empfinde. Meine Gegenwärtigkeit im Gefühl des Dankens lässt mich diesen Augenblick sehr intensiv erleben. Dank ist die höchste Form meiner Anerkennung dessen, was ist. Im Danken fühle ich die Intensität meines Daseins besonders deutlich. Ich freue mich, ohne dass ich dafür einen Grund oder ein besonderes Ereignis benennen kann.

Heute Morgen bin ich nicht exakt dem im Pilgerführer beschriebenen Originalweg gefolgt, der über Schmalkalden führt. Von Steinbach-Hallenberg aus habe ich direkt Meiningen angesteuert und bin dabei dem Werra-Radweg gefolgt.

Jetzt fahre ich auf dem Radfernweg Main-Werra nach Bad Neustadt. Dort angekommen, schiebe ich mein Rad durch den historischen Stadtkern und freue mich über den großen Marktplatz mit den gepflegten Bürgerhäusern. In einem schönen Café am Rand des Marktes such ich mir einen Platz unter einem Sonnenschirm und gönne mir ein Stück Erdbeertorte und einen großen Pott Kaffee.

Das ist auch die Gelegenheit, über das Ziel meiner heutigen Etappe nachzudenken. Das gute Wetter fordert mich ja geradezu zum Campen heraus. Ich habe große Lust, im Zelt zu schlafen. Allerdings wünsche ich mir für heute eine Dusche und ein Abendessen und das bekomme ich am einfachsten auf einem Campingplatz. Dafür noch bis Würzburg zu fahren, der nächsten Camping-Möglichkeit an meiner Route, erscheint mir etwas zu weit. Dazwischen gibt es an der Strecke aber keinen Campingplatz, jedenfalls nach den mir verfügbaren Informationen. Der nächste liegt in Bad Kissingen. Kurz entschlossen ändere ich ein wenig meinen Streckenplan und biege kurz hinter Bad Neustadt in das Tal der Fränkischen Saale ein, durch das ein Radweg führt. In großen Windungen schlängelt sich der Fluss durch das liebliche Tal, in dem blühende Wiesen meinen Blick fesseln, unterbrochen durch kleine Felder und Raine.

In Nickersfelden stehe ich an einer Kreuzung und überlege gerade, wo es weitergeht, als eine Frau auf mich zukommt. Sie fragt mich, ob ich ein Handy hätte. Ich zeige ihr mein Smartphone und sie erklärt mir ein wenig umständlich, dass ihr Handy entladen sei und sie eine dringende Mitteilung abschicken müsse. Ob ich ihr nicht mein Smartphone dafür zur Verfügung stellen könne. Mir erscheint ihr Wunsch etwas absonderlich. Außerdem ist mir klar, dass sie damit allein nicht zurechtkommen wird. Ich will ihr aber dennoch helfen und biete ihr an, ihre Botschaft abzusenden. Sie diktiert mir die Nummer der Adressatin und ich nehme ihre Mitteilung auf. Es geht um ein vereinbartes Treffen. Nach dem Absenden zeige ich ihr auf dem Display, dass alles erledigt ist, wie sie es gewünscht hat. Sie strahlt und wünscht mir Gottes Segen auf meinem Pilgerweg, den ich gern annehme.

Nach dieser kleinen Episode erreiche ich am späten Nachmittag Bad Kissingen. Schnell habe ich den großen Campingplatz gefunden. In der Rezeption herrscht Hochbetrieb. Hier ist was los am Himmelfahrtstag. Endlich kann ich mein Anliegen für eine Übernachtung im Zelt vorbringen, als die Chefin des Platzes den Aufdruck auf meinem T-Shirt unter der Weste bemerkt. Sie fragt etwas ungläubig, ob ich wirklich mit dem Fahrrad und allein nach Rom wolle. Als ich es bestätige, ist sie begeistert und schenkt mir die Übernachtung. Sie führt mich persönlich zu der kleinen Wiese hinter den Wohnwagen, auf der ich mein neues Zelt aufschlagen kann.

Beim Verstauen meiner Sachen im Zelt versuche ich, eine gewisse Ordnung herzustellen, damit ich im Ernstfall auch wiederfinde, was ich brauche. Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus. Zunächst packe ich die leeren Hinterradtaschen unter das Fußende des Schlafsacks, der auf der Schaumgummimatte liegt. Meine wenige Bekleidung ist in Plastetüten verpackt, die ich unter und neben das Kopfende des Schlafsacks platziere. Sie bilden mein Kopfkissen. Die Vordertaschen stelle ich ins Vorzelt neben den Eingang. Neben ein paar anderen Utensilien enthalten sie im Wesentlichen mein Kochgeschirr und den Mundvorrat. Taschenlampe, Waschzeug und Handtusch liegen neben dem Schlafsack. Auf der anderen Seite stapeln sich Helm, Handschuhe und Fahrradklamotten, soweit sie nicht schon gewaschen auf der Leine hängen. So könnte es gehen.

Jetzt folge ich meinem dringenden Bedürfnis zu duschen. Der Sanitärtrakt des Platzes liegt gleich um die Ecke. Um morgen früh Zeit zu sparen, rasiere ich mich zuerst. Ich ziehe die Nassrasur der elektronischen Trockenrasur vor, da bin ich etwas altmodisch. Ich liebe den mit Rasierpinsel aufgetragenen Schaum, das Kratzen der Klinge, das frische Gefühl auf der Haut und das angenehme Brennen auf den Wangen, wenn ich sie mit dem Rasierwasser leicht abklatsche.

Nach der Ganzkörperreinigung ziehe ich den warmen Vliespulli drüber, um auf der Freisitzfläche des Restaurants nicht zu frieren. Ich fühle mich frisch und bin hungrig. Das Abendbrot, das ich in guter Qualität bekomme, sättigt mich. Zufrieden schlüpfe ich mit dem Dunkelwerden ins Zelt. Ich genieße es, in den kuschligen Daunenschlafsack zu kriechen, der mich warm umhüllt. Auch bei den zu erwartenden niedrigen Temperaturen in der Nacht sollte ich darin nicht frieren.

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