Thilo Gunter Bechstein - Das Leben sein lassen

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Im Frühjahr des Jahres 2015 ist der Autor mit dem Fahrrad von Gotha nach Rom gefahren. Er hat die Pilgerreise einer inneren Eingebung folgend, allein mit Fahrrad und Zelt unternommen. Dabei folgte er dem mittelalterlichen Pilgerweg des Abts von Stade, den dieser im 13. Jahrhundert von Rom zurück nach Deutschland gepilgert ist. Der vorliegende Bericht über die neuzeitliche Pilgerreise bezieht sich weniger auf die detaillierte Beschreibung des Wegs, als auf die inneren Prozesse, die dieser Weg im Autor auslöst. Er setzt sich intensiv mit der Frage nach seiner wahren Identität auseinander und findet auch in der Begegnung mit dem historischen Franziskus überraschende Antworten. Dabei lässt er uns an dem immer wieder mit seiner Seele geführten Dialog teilhaben, der seinen Weg aus dem Egobewusstsein zum bewussten Sein eines erwachenden Menschen spannend und berührend beschreibt.

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Das, was ich jetzt von mir als den tiefen Kern spürte, der mich in diesem Augenblicks ausmachte, das, so fühlte ich, würde auf die andere Seite wechseln. Sie lag greifbar vor mir und zog mich unwiderstehlich an. Das Bewusstsein, das ich bin und die Liebe, die ich in mir fühle, würden es sein und nichts anderes.

Mir wurde klar, wie unbedeutend meine bisherigen Werte waren angesichts dieses unmittelbar vor mir liegenden Seitenwechsels. Wieso hatte ich mich nur ständig in die falsche Richtung bewegt? Jetzt erlebte ich in einer bisher nie erlebten Klarheit, was wirklich von Bedeutung war, jetzt, in diesem Augenblick, der zu einem Augenblick tiefster Einsicht für mich wurde.

„Gut. Dass du auf diese Weise zu erkennen beginnst, was als das Wichtigste aus der Zeit deines Lebens verbleibt, wenn sie sich am Ende auf einen Augenblick reduzieren wird. Ich werde dazu beitragen, dass sich diese Erfahrung vertieft und dir immer wieder Situationen kreieren, in denen du dich deines bewussten Seins erinnerst. Doch du selbst bestimmst deinen Weg der Erkenntnis.“

Ja, richtig, da kann ich meiner Seele vorbehaltlos zustimmen. Meinen Weg entscheide ich selbst und übernehme dafür die Verantwortung. In mir ist dieses Gefühl aufgetaucht, nochmals eine Pilgerreise durchzuführen und ich folge meiner Intuition.

Doch auch diese erneute Reise besitzt ihre ganz pragmatischen Seiten. Zur Verfestigung meiner Idee habe ich mir zunächst die erforderliche Literatur beschafft. Das war über das Internet kein zu großes Problem, ich fand zwei Reiseführer, die den jüngst ausgegrabenen Pilgerweg des Abtes von Stade beschreiben 3, 4. Auch den Pilgerpass habe ich über das Internet geordert, aus Sicherheitsgründen gleich zweifach.

Auf Karten wollte ich wegen des Gewichts möglichst verzichten und habe mir stattdessen ein Fahrrad-GPS zugelegt, welches gerade im Angebot war. Ich habe sofort angefangen, mich damit zu beschäftigen. Diese elektronischen Dinge empfinde ich als schwierig und ich fühle mich im Umgang mit ihnen gehemmt. Da bewundere ich manchmal meine Enkel, die mit einer Dreistigkeit ausprobieren, was sie nicht wissen. Das muss ich erst noch lernen.

Die benötigten Karten für meinen Rom-Pilgerweg waren aus dem Internet zu laden, was mir zu meinem eigenen Erstaunen mit etwas Probieren sogar gelungen ist. Ich hatte am Ende meiner Versuche alle Tracks auf meinem GPS-Gerät.

Für die geplante Übernachtung auf Campingplätzen und in der freien Natur habe ich nach einem geeigneten Zelt gesucht. Wiederum im Internet wurde ein doppelwandiges Ein-Mann-Zelt mit einem Gewicht von eineinhalb Kilo angeboten, das ich gekauft habe. Es war das leichteste, was es gab.

Als besonderen Gag habe ich mir ein weißes Träger-T-Shirt mit der Aufschrift „Rom-Pilger“ bedrucken lassen. Es sollte nicht nur für mich selbst ständige Erinnerung an das besondere Anliegen meiner Reise sein, sondern auch die dahinter stehende Botschaft sichtbar nach außen bringen. Ich würde mich damit als Sucher oder Finder zu erkennen geben.

Da mein Romführer für den deutschen Teil in Gotha beginnt, habe ich Gotha als Startpunkt festgelegt und rechtzeitig ein Sparticket bei der Bundesbahn geordert.

Nun kommt es in meiner Gemeinschaft nicht jeden Tag vor, dass sich ein Siebziger aufs Fahrrad schwingt, um damit nach Rom zu fahren. Ich habe bekanntgegeben, dass ich heute, am dreizehnten Mai des Jahres 2015, um sieben Uhr das gemeinschaftliche Rittergut verlassen will. Deshalb finden sich ein paar gute Freundinnen und Freunde am Tor ein, um mir ihren Segen für diese Reise mitzugeben, in Form von guten Wünschen und Umarmungen. Moni erinnert mich mit einem kleinen Kärtchen daran, wie wichtig es ist, „das Leben einfach sein zu lassen“, und diese liebevolle Erinnerung nehme ich an. Sie wird mich als Wegweiser begleiten.

Mit geordnet gepackten Fahrradtaschen, zwei kleinere vorn und zwei größere am Gepäckträger, starte ich dann pünktlich in Richtung Bahnhof. Das Zelt, ein leichter, zusammenrollbarer Aluminiumtisch und eine dünne Schaumgummimatte als Unterlage sind in einer Tasche zusammengerollt und wasserdicht längs zwischen den hinteren Packtaschen festgezurrt. Dazwischen habe ich einen Kunststoff-Gewebesack gelegt und für alle Fälle den kurzen Holzknüppel gesteckt. Er sollte mir helfen, die Heringe in trockene und harte Böden zu schlagen. Der Gummihammer ist mir zu schwer.

Mit dem guten Gefühl, perfekt vorbereitet und ausgerüstet zu sein, besteige ich in Riesa den Regionalzug nach Leipzig, um von dort mit dem Intercity nach Gotha zu fahren. Langsam stellt sich in mir jenes Hochgefühl ein, das mit der gespannten inneren Erwartung auf das verbunden ist, was da auf mich zukommen wird. Meine Begeisterung nimmt mit jedem Kilometer Bahnfahrt zu, der mich dem Ausgangspunkt meiner Pilgerreise näher bringt. Jetzt erst freue ich mich unbändig darüber, dass ich mich für diese Reise entschieden habe. Ich zweifle nicht mehr, dass es jetzt und in den kommenden Wochen genauso sein soll: „Ich bin auf dem Weg.“

In Gotha komme ich am Mittag an. Immerhin habe ich noch die gesamte heutige Strecke vor mir, von der ich nur weiß, dass sie mich über den Kamm des Thüringer Waldes, den Rennsteig, führen wird. Dieser mittelalterliche Handels- und Grenzweg zwischen ehemaligen deutschen Fürstentümern ist mir vertraut und bekannt. Mehrfach bin ich auf ihm gewandert, in der DDR, im vereinten Deutschland, im Sommer und auch im Winter. Ich liebe den Rennsteig und freue mich auf die erneute Begegnung mit ihm. Ehe ich mit meinem Fahrrad losfahre, will ich in meinem Pilgerausweis dokumentieren, dass ich hier in Gotha gestartet bin. Das geschieht am schnellsten im Servicepunkt der Deutschen Bahn, in dem mir die Beamtin am Auskunftsschalter bereitwillig den Tagesstempel in den Pilgerpass drückt. Sie fragt mich neugierig, wo ich damit hin will und schaut mich erstaunt, ungläubig und ein wenig ehrfurchtsvoll an, als ich ihr das Ziel meiner Reise nenne.

Schnell bin ich auf der Ausfallstraße Richtung Friedrichroda aus Gotha herausgefahren. Es ist nicht weit bis dahin und ich erreiche über die Landstraße bald den kleinen Kurort am Rande des Thüringer Waldes. Die Fußgängerzone war mir noch von meinem jüngsten Aufenthalt bekannt. Ich hatte für einige Tage in Friedrichroda ein Hotel gebucht, in der Hoffnung, im Januar mit meinen Langlauflatten auf dem verschneiten Kamm des Thüringer Waldes loslegen zu können. Doch der hatte in üppigem Grün geprangt und mich mit meinen Ambitionen komplett abblitzen lassen.

Jetzt sitze ich vorm Wiener Café im Sonnenschein, der mein nagelneues T-Shirt mit der Aufschrift Rom-Pilger leuchten lässt. Ich stärke mich vor der Überquerung des Hauptkamms, gönne mir aber keine zu lange Pause, wohl wissend, dass hier der Ernst des heutigen Tages beginnt.

Der erweist sich dann auch ab dem Waldschlösschen als steil in Richtung Kamm führende Schotterpiste. Sie trägt im unteren Teil den Namen „Rote Straße.“

„Mein Gott, ist das Fahrrad schwer! Wie soll ich das Ding da hochkriegen?“

Ich muss mich mit all meiner Kraft in den Lenker stemmen, damit ich es überhaupt den Berg hoch bewegen kann. Schieben und immer wieder schieben, dazwischen kurze Pausen zum Luftholen, Kräftesammeln, und weiter. Der Start in mein Pilgerabenteuer fällt mir nicht leicht, und die Schotterstraße erscheint endlos. Tatsächlich führt sie lediglich über zweieinhalb Kilometer ständig ansteigend auf den Rennsteig.

Endlich komme ich am Possenröder Kreuz an. Das ist ein markanter und zugleich bekannter Wegpunkt des Rennsteigs, an dem sich eine kleine Schutzhütte für Wanderer befindet. Über das Wiedersehen mit ihm freue ich mich und lege hier eine verdiente Verschnaufpause ein, ehe ich meinen Weg fortsetze. Nach dem anstrengenden Anstieg fühle ich mich doch ziemlich ausgepumpt.

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