Bruno Kreisky - Erinnerungen

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Bruno Kreisky ist unvergessen: Er war Optimist und zutiefst davon überzeugt, dass man die Welt mit den Mitteln der Politik zum Besseren verändern konnte. Er verstand sich als Reformer, der immer den einzelnen Menschen und die Verbesserung seiner Lebensbedingungen im Mittelpunkt sah. Er war ein Meister des Dialogs und ein blitzgescheiter Analytiker, dem es mit Hilfe seines «Taktgefühls, seiner Intelligenz und seines Instinkts für Maß und Grenzen» (Henry Kissinger) gelang, in einzigartiger Weise Einfluss auf die Weltpolitik zu nehmen, er kannte alle Großen der internationalen Politik und er sprach mit allen: mit Brandt und Breschnew, mit Chruschtschow und Tito, Arafat und Golda Meir. Durch diese internationalen Kontakte sicherte er Österreich auf der weltpolitischen Bühne eine beachtliche Bedeutung. Mit dem Eintritt in die Regierung Raab als Staatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten 1953 begann eine steile politische Karriere, die mit der Übernahme der Regierungsverantwortung 1970 ihre Krönung erfuhr: 13 Jahre leitete Bruno Kreisky in der Folge als Bundeskanzler die Geschicke Österreichs – eine Ära, die durch ihre großen Reformen Österreich prägte und bis heute ihre tiefen Spuren hinterlassen hat. In einer bewegenden Zeitreise führen seine Erinnerungen den Leser durch das Österreich des 20. Jahrhunderts: von Zusammenbruch der Monarchie in die «Kälte des Februars», vom «Anschluss» in die Emigration, von den Staatsvertragsverhandlungen in Moskau zu den großen Reformen der 70er-Jahre. Sie zeigen Bruno Kreiskys Leben untrennbar verknüpft mit dem Schicksal der Republik und der österreichischen Demokratie, für deren Wohl er mit jeder Faser seines Herzens tätig war.

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Das hat Renner nicht gehindert, im April 1945 Kanzler der ersten provisorischen Regierung zu werden und schließlich auch Bundespräsident. Den Krieg über hatte er in einem kleinen Haus in Gloggnitz gelebt, und die Nazis hatten ihn vollkommen in Ruhe gelassen. Wenn heute oft gesagt wird, das ganze Volk sei dem Irrtum des Nazismus erlegen, dann tut man zwar vielen Hunderttausenden unrecht, aber der Eindruck ist nun einmal entstanden, dass es ein ganzes Volk gewesen ist, und warum sollten wir Renner etwas vorwerfen, was viele andere auch getan haben, nur halt nicht an so prominenter Stelle wie er.

Ich persönlich habe den »Anschluss« niemals akzeptiert, weder im Rückblick auf die Jahre nach dem Krieg noch Ende der Zwanziger-, Anfang der Dreißigerjahre, als ich mir meine ersten Sporen in der Politik verdiente, und schon gar nicht 1938. Als junger Funktionär, der mitverantwortlich war für die Bildungsarbeit der Partei, musste ich jahrelang Themenvorgaben machen. Ich habe mich manchmal selber lustig darüber gemacht, wie ich da über die ganze Weltgeschichte vom Urnebel bis zum Sozialismus disponierte, aber nicht ein einziges Mal bin ich für das Thema »Anschluss« in politisch militanter Weise eingetreten.

So wenig zwingend der Anschlussgedanke an Deutschland für mich war, so einleuchtend war mir, dass Österreichs Möglichkeiten sich erst durch Zusammenarbeit über Grenzen hinweg entfalten. Auch die politischen Ideen, denen ich ergeben bin, lassen sich in einem größeren Raum sehr viel besser und wirkungsvoller umsetzen als im kleinen Österreich.

Zudem hat sich für mich, der ich zu den Epigonen des alten Österreich gehöre, die Idee eines übernationalen staatlichen Gebildes immer als eine Herausforderung an die Internationalität der Sozialdemokratie dargestellt. Dabei weiß ich sehr gut, dass von mir hochgeschätzte Zeithistoriker wie Hans Mommsen nachzuweisen in der Lage sind, dass der Internationalismus der Sozialdemokratie, wenn es darauf ankam, immer wieder versagt hat. Aber dem muss man entgegenhalten, dass die objektiven Voraussetzungen für die Verwirklichung sozialdemokratischer Ideen eben nicht vorhanden waren und dass sich die Politiker immer wieder gezwungen sahen, mit der Realität fertig zu werden.

Der Zerfall des alten Reiches war ein Rückschritt in dreifacher Hinsicht: wirtschaftlich, weil die Idee einer mitteleuropäischen Wirtschaftsgemeinschaft ein vorzügliches Modell für den Westen Europas gewesen wäre und ihm viel von den mühevollen Umwegen zur Integration erspart hätte. Wir haben diese wirtschaftliche Integration besessen; wir hätten sie weiterpflegen müssen. Der Zerfall des alten Reiches ist darüber hinaus aber auch politisch ein schwerer Rückschlag gewesen, weil viele der Nachfolgestaaten des alten Österreich aus übersteigertem Nationalgefühl an undemokratische Regierungsformen gerieten, und ganz am Ende hat das zur Machtergreifung des Kommunismus geführt. Und zum dritten war das Ende dieses Reiches deshalb verhängnisvoll, weil damit eine übernationale Kulturgemeinschaft zerfallen war, die viele Gesichter besaß und dennoch eine große Einheit bildete. Von Haydn bis Smetana, von Mozart bis Dvořák, von Bruckner bis Mahler reichte ein Kulturkreis, dessen Wurzeln in vielen Ländern gelegen sind. In jedem Bereich der österreichischen Kultur stößt man auf Namen, die ohne den Habsburger Vielvölkerstaat gar nicht denkbar sind. In kleinen Ländern oder in den Nachfolgestaaten, die aus diesem Reich entstanden sind, hätten sich viele schöpferische Kräfte wahrscheinlich gar nicht entwickeln können.

Auch ich bin ein Produkt der kulturellen Atmosphäre des alten Reiches, die im Wien der zwanziger Jahre als Rest noch weiterbestand, mit all dem Pessimismus freilich, der sich über sie gebreitet hatte. Das kulturelle Leben war geprägt von Melancholie und Verdrossenheit, und über allem lag die Dunstglocke der Hoffnungslosigkeit. Das Österreich von damals war eine manchmal skurrile, sehr intellektuelle und liebenswerte Mischung aus Herzmanovsky-Orlando, Musil und Kafka, eine Mischung, für die ich sehr viel Verständnis hatte, die ich für mich aber nicht gelten lassen wollte und die am Ende auch nicht meine Lebensmaxime geworden ist.

Wie die Biografien zahlreicher österreichischer Literaten aus dem ersten Drittel dieses Jahrhunderts zeigen, etwa die Biografie von Hermann Bahr, hat es diese melancholische Grundstimmung bereits in den letzten Jahren der Monarchie gegeben. Mit der Jahrhundertwende, als man die ersten Flügelschläge der künftigen Entwicklung zu verspüren glaubte, wurde diese Untergangsstimmung zum bestimmenden Gefühl auch unter klugen und fortschrittlichen Menschen. Der Biografie Hermann Bahrs kann man sehr gut entnehmen, wie wenig selbst politisch engagierte, wortgewaltige Literaten sich der Zeit gewachsen fühlten. Bahr hat alles mitgemacht: einmal war er Sozialdemokrat, dann wieder ihr Gegner, einmal Antisemit, dann wieder Philosemit, einmal Deutschnationaler, dann wieder österreichischer Patriot. Die Politik hat Leuten wie ihm keine kräftige Hand geboten, sie hat sie eher noch tiefer in ihre Untergangsstimmung hineingedrängt – ganz anders als in Deutschland, wo die Kritiker des Wilhelminismus bei aller Schwäche von einer starken Hoffnung beseelt waren. So haben die österreichischen Intellektuellen einiges zum Untergang der Monarchie beigetragen. In ihrer unfassbaren Arroganz haben die deutschsprechenden Intellektuellen die der anderen Nationalitäten immer wieder zurückgestoßen.

Der Sturz der Monarchie hätte nicht in jedem Fall den Untergang des Vielvölkerstaates bedeuten müssen. Nur, weil es so gekommen ist, glaubt man, beides sei ein und derselbe historische Vorgang gewesen. Aus der Monarchie hätte auch eine große übernationale Republik werden können. Vielleicht wäre vieles sogar leichter gegangen, wenn die Dinge früh genug diesen Lauf genommen hätten. In meinen Augen ist es eine Zwecklegende zur Verteidigung der monarchischen Idee, wenn man immer wieder behauptet, es sei die Person des greisen Monarchen gewesen, die das Reich zusammengehalten habe, oder die Krone sei die Klammer gewesen. Die Äußerungen der handelnden Zeitgenossen sagen das Gegenteil. Ich habe mich mit dieser Frage beschäftigt und weiß zum Beispiel, dass Thomas Masaryk bis zuletzt von der Hoffnung erfüllt war, das alte Reich ließe sich umgestalten. Seine Schriften und Reden belegen das vielfach, und noch 1930, als er schon Präsident der tschechoslowakischen Republik war und die Erinnerung an seine Bemühungen um eine Neugestaltung des alten Reiches ihm eher peinlich sein musste, hat er in seinem Buch Weltrevolution keinen Hehl daraus gemacht, dass er den Weg nach Paris erst sehr spät gefunden habe.

Man kann auch noch weiter zurückgehen und an den berühmten panslawistischen Kongress im Jahre 1848 denken. Im gleichen Jahr, in dem die Deutschen Österreichs ihre Delegierten in die Frankfurter Paulskirche schickten, kamen die Slawen aus allen Teilen Österreichs in Prag zusammen und fassten jene Beschlüsse, von denen man in der offiziellen Geschichtsschreibung Österreich-Ungarns leider viel zu wenig erfährt. Der tschechische Historiker František Palacky hat damals den Ausspruch getan: »Existierte der österreichische Kaiserstaat nicht schon längst, man müsste im Interesse Europas, im Interesse der Humanität selbst, sich beeilen, ihn zu schaffen.« Dass dieser Kongress mit der Forderung nach einem deutschen, einem tschechischen, einem polnischen, einem illyrischen, einem italienischen, einem südslawischen, einem magyarischen Österreich abgeschlossen wurde, dass also der Name der jeweiligen Nationalität immer mit dem Namen Österreichs verbunden sein sollte, offenbart, dass es keine grundsätzliche Österreichfeindlichkeit gegeben hat, wie heute immer wieder behauptet wird. Es ist eine Geschichtsklitterung, wenn man von einem abgrundtiefen Hass der Tschechen, Polen, Kroaten und all der anderen Völkerschaften gegen Österreich spricht. Noch 1899, beim Brünner Parteitag der Sozialdemokraten, war das Nationalitätenprogramm die große Parole: Statt dass sich die Arbeiter mit ihrem eigenen Elend auseinandergesetzt hätten, diskutierten sie nationale Fragen und bekundeten dem Programm die größte Zustimmung durch Hoch- und Nazdar-Rufe.

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