Nina Käsehage - Dschihad als Ausweg

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Anhand dreier Interviews mit tschetschenischen Kämpferinnen illustriert Nina Käsehage die Zweidimensionalität der Lebensweise der jungen Kaukasierinnen und ihrer Einflussnahme auf deutsche Frauen. Sie hielten sich in Deutschland auf, weil ihr Lebenswandel insbesondere von deutschen Dschihadistinnen als »vorbildlich« betrachtet wird und imitiert werden soll. Dabei sind sie selber nicht nur Täterinnen, sondern oftmals auch Opfer ihrer Umgebung.
Wenn man über Radikalisierung redet, sollte man auch über die Möglichkeit der De-Radikalisierung nachdenken. Dieses Buch bietet dafür individuelle Handlungsempfehlungen an, die auf Basis der Inneneinsichten der tschetschenischen Kämpferinnen gewonnen werden konnten.

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(1)Um die oberen militärischen Ränge nicht zu verärgern, indem er militärische Artikulationsfläche schuf, auf der sie ihre Abzeichen, Auszeichnungen und Karrieren aufbauen könnten.

(2)Um den mittleren sowie unteren militärischen Dienstgraden ihre von den Vorgesetzten legalisierten Diebeszüge in der Zivilbevölkerung als »zuverlässige« Nebeneinkunft zu gewährleisten.

(3)Um beiden Gruppen die illegale Ausbeutung tschetschenischer Erdölförderung zur persönlichen Bereicherung weiterhin zu ermöglichen.

(4)Um den von Moskau entsandten bzw. bestimmten tschetschenischen Verwaltern, die als »die neue tschetschenische Macht« bezeichnet werden, weiterhin deren persönliche Bereicherung aus den Budgetmitteln des tschetschenischen Wiederbaus zuzugestehen.101

(5)Um aus PR-technischen Gründen den Kreml vor kritischen, innenpolitischen Fragen zur wirtschafts-politischen Entwicklung Russlands immer dann zu schützen, wenn die jeweiligen »Beweislagen« zu erdrückend zu werden drohten.102

Maschadow musste aufgrund des russischen Übergriffs in den Untergrund fliehen, und Putin setzte im Juni 2000 Achmad-Hadshi Kadyrow 103 als tschetschenischen Verwaltungschef ein.104 Die Tschetschenen betrachteten jedoch Maschadow nach wie vor als Präsidenten, während die Russen Kadyrow sen ., der noch im Jahr 1994 Mufti von Tschetschenien war und zum Gasawat (Heiligen Krieg) gegen die Russen aufrief, nach seiner persönlichen Annäherung an Russland und Putin als gemäßigteren Verwalter Tschetscheniens ansahen. Maschadow wurde hingegen von russischer Seite unterstellt, dieser schrecke auch vor zivilen Geiselnahmen zur Durchsetzung seiner Ziele nicht zurück, was tatsächlich nicht der Fall war.105 Im Oktober 2003 wurde Kadyrow sen . in einer höchst umstrittenen Wahl zum Präsidenten Tschetscheniens gekürt und nur wenige Monate später, im Mai 2004 Opfer eines Anschlags im Stadion von Grosny. 106

Seitdem ist sein Sohn Ramsan Kadyrow 107 der neue tschetschenische Präsident ›von Moskaus Gnaden‹.

Maschadow wurde im Jahr 2005, eine Woche, nachdem er Putin ein Friedensangebot unterbreitet hatte, von einer FSB- Sondergruppe getötet.108

Seit dem Jahr 2008 verließen zigtausende Tschetschenen ihre Heimat und zogen verstärkt nach Europa, hier insbesondere nach Belgien.109 Aus dieser Tatsache lässt sich z. T. die starke Gewaltaffinität der belgisch-dschihadistischen Szene ableiten, wie im Kontext der Feldforschung im europäischen salafistisch-dschihadistischen Milieu konstatiert werden kann.110

Die kategorischen Versuche Russlands , sowohl die ursprüngliche tschetschenische Bevölkerung staatlich gesteuert zu enteignen und sich ihre Bodenschätze anzueignen, indem man versuchte, diese auszusiedeln, zu inhaftieren oder zu ermorden, als auch sie ihrer Sprache zu berauben, wenn man das zuvor erwähnte, dreizehnjährige Sprachverbot betrachtet,111 wirken wie ein gezielter Versuch, eine Volksgruppe ihrer Identität zu berauben. Darüber hinaus mutet das Bestreben, tschetschenische junge Männer willkürlich bei den erörterten »Säuberungsaktionen« zu verstümmeln,112 zu entmannen und als potentielle Gegner frühestmöglich zu demoralisieren, in Verbindung mit der staatlich gesteuerten Konstruktion des Bildes vom »wilden« und scheinbar »unkultivierten Tschetschenen«113 mittels russischer Medien wie ein Indikator für das über Jahrhunderte betriebene Vorhaben an, einen Genozid an dieser Volksgruppe zu verüben.114 Warum diese anti-tschetschenische russische Politik seit so langer Zeit praktiziert wird, ist fraglich und vermutlich nicht ausschließlich wirtschaftlichen Gründen geschuldet, sondern entspricht vielmehr einem Konglomerat von autoritären Herrschaftsansprüchen gegenüber sämtlichen umliegenden Regionen Russlands und einem ausgeprägten Überlegenheitsgefühl hinsichtlich anderer Kulturen, Religionen und Ethnien, der durchaus als ›russischer Orientalismus‹ bezeichnet werden darf.

Wie im weiteren Verlauf anhand der Biographien der drei Tschetscheninnen erkennbar werden wird, erscheint Politkovskajas Fazit hinsichtlich der tschetschenischen Geschichte im Kontext der vorliegenden Untersuchung über die Gründe junger Tschetscheninnen , sich in den kriegerischen Dschihad zu begeben, als sehr plausibel, da die Journalistin konstatiert, dass die »prinzipielle Bedeutung von Freiheit und Unabhängigkeit des Kaukasus von Russland«, die durch die zwei Nationalhelden Mansur und Schamil personell in das kollektive Gedächtnis Tschetscheniens eingegangen ist, deshalb besonders prägend für »die tschetschenische Nationalpsychologie war, weil die Heimsuchungen und Nöte Tschetscheniens von Generation zu Generation immer wieder mit Russland in Verbindung gebracht würden«.115

3.Gasawat

Die tschetschenischen Kämpferinnen verwenden in ihren Ausführungen zur ›Notwendigkeit‹ des Kampfes oftmals den Begriffs Gasawat , um ihre Teilnahme am kriegerischen Dschihad zu begründen.116 Der Begriff Gasawat bedeutet in der Übersetzung »Heiliger Krieg« und bezieht sich auf den Aufruf des ersten Imams des nördlichen Kaukasus, Scheich Mansur , an die lokalen Bauern und Stämmen, sich in Form des Gasawats gegenüber jeglicher Form sozialer Ungerechtigkeit, den Russen sowie deren regionalen Verbündeten, die als personifizierte Unterdrücker und Helfer des Bösen betrachtet wurden, zu erheben.117

Inwiefern korrespondiert der hier beschriebene religiös legitimierte Volksaufstand jedoch mit der gegenwärtigen Dschihad -Teil nahme der tschetschenischen Kämpferinnen ? Und wie ist es möglich, dass tschetschenische Frauen am Kampf teilnehmen, obwohl das kaukasische Moralgesetz Adat der Frau weder die Rolle der Rächerin noch die der Kämpferin zugesteht?118

Um diesen Zusammenhang zu begreifen, empfiehlt sich ein kurzer Exkurs in die Konzeption des Terminus Dschihad . Der Begriff Dschihad leitet sich aus dem arabischen Wort картинка 2(Jahd) ab und wird als »Anstrengung« oder »Bemühen« übersetzt.119 Die Übersetzung des Begriffs Dschihad als »heiliger Krieg« ist demnach inadäquat, zumal das Synonym des Verbes ›kämpfen‹ aus dem arabischen Wort qital abgeleitet wird und viermal so oft im Koran Verwendung findet wie der medial präsentere Begriff Dschihad .120 Grundsätzlich wird der Dschihad in drei Dimensionen aufgesplittet:121 den kleinen, kriegerischen Dschihad , dessen Bedeutungsgehalt theologisch betrachtet sehr gering ist, den mittleren Dschihad , verstanden als ›Wissensstreit‹, sowie den großen und bedeutsamsten Dschihad eines jeden Gläubigen, die kontinuierliche Anstrengung, ein rechtschaffener Gläubiger zu sein.122 Die Verquickung des Konzeptes des kleinen Dschihads mit dem tschetschenischen Äquivalent des Gasawats der Kämpferinnen basiert auch auf dem Kult um die im historischen Exkurs erwähnten Muriden . Diese berühmten kaukasischen Kampftruppen waren nicht nur für ihre Glaubensfestigkeit hinsichtlich der Prinzipien der Scharia s owie des Gasawats bekannt, sondern wurden auch aufgrund der sozialen Gerechtigkeit, die sie in ihrem Umfeld konstituierten, verehrt.123 Die tschetschenischen Kämpferinnen versuchen demnach durch ihr Wirken, die Tradition dieser ›ehrenvollen‹ Kämpfer zu imitieren und hierdurch deren Andenken zu huldigen. In eben jener Tradition agierte auch Bassajew , der sich selber als Amir der Islamischen Brigade der Märtyrer bezeichnete, während der saudische Abu al-Walid vielmehr dem wahabitischen Dschihad -Konzept nacheiferte. Ein verbriefter Hinweis auf das Konzept des kleinen Dschihads bzw. Gasawats und die individuelle Pflicht zur Teilnahme daran, findet sich ebenfalls im Majlis al-Shura , dem nationalen Scharia -Verteidigungsrat, aus dem Jahr 2003 zur Verteidigung des Islams und dessen Verbreitung sowie zum Schutz ›Gläubiger‹ und ›Ungläubiger‹, die sich unter dem Schutz der muslimischen Rechtsprechung befänden.124

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