Nina Käsehage - Dschihad als Ausweg

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Anhand dreier Interviews mit tschetschenischen Kämpferinnen illustriert Nina Käsehage die Zweidimensionalität der Lebensweise der jungen Kaukasierinnen und ihrer Einflussnahme auf deutsche Frauen. Sie hielten sich in Deutschland auf, weil ihr Lebenswandel insbesondere von deutschen Dschihadistinnen als »vorbildlich« betrachtet wird und imitiert werden soll. Dabei sind sie selber nicht nur Täterinnen, sondern oftmals auch Opfer ihrer Umgebung.
Wenn man über Radikalisierung redet, sollte man auch über die Möglichkeit der De-Radikalisierung nachdenken. Dieses Buch bietet dafür individuelle Handlungsempfehlungen an, die auf Basis der Inneneinsichten der tschetschenischen Kämpferinnen gewonnen werden konnten.

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Ein bekannter, psychologisch sehr vielsagender tschetschenischer Ausspruch lautet:

Нохчи хила хала ду. – Es ist hart, ein Tschetschene zu sein.5

Um nachvollziehen zu können, warum die drei Tschetscheninnen in der vorliegenden Art und Weise argumentieren, die auf Außenstehende hart und gefühlskalt wirkt, und wie sich ihre spezifische nationalstaatliche Verbundenheit und Sozialisation trotz der schwierigen Lebensumstände, die innerhalb Tschetscheniens vorherrschen, erklärt, ist zudem ein kurzer Überblick über die tschetschenische Geschichte notwendig, die für die Handlungsweise aller Respondentinnen maßgeblich ist.

Es erscheint demnach sinnvoll, die Ideologie des Dschihad abzubilden, der die Protagonistinnen nacheifern und welche sie infolge ihrer spezifischen Herkunft als Gasawat (Heiliger Krieg) bezeichnen. Zu diesem Zweck erfolgt eine kurze Einführung in die Grundzüge des kriegerischen Dschihad , der von den Respondentinnen praktiziert wird und lediglich einen Teilaspekt des Gesamtkonstrukts Dschihad abbildet.

Damit destruktive Verhaltensmuster durchbrochen werden können, müssen wir verstehen, welche Ursachen ihnen zugrunde liegen und welche innere ›Logik‹ ihnen immanent ist, denn nur dann besteht die Chance, Betroffene aus dem Kreislauf ›determinierter‹ Pfade zu befreien und ihnen alternative Lebenswege aufzuzeigen.

2.Historischer Exkurs

Um die besondere politische Haltung, das hervorgehobene Nationalbewusstsein und die Kriegsentschlossenheit der »Tschetscheninnen« nachzeichnen zu können, ist es ratsam, in einem kurzen Abriss die tschetschenische Geschichte und insbesondere die beiden tschetschenisch-russischen Kriege darzustellen, die aufgrund des Kräfte-Ungleichgewichts der Kriegsparteien, der verbalen General-Stigmatisierung der Tschetschenen und der damit einhergehenden Belagerungssituation ihres Landes an die derjenigen Völker erinnern lässt, an denen ein Genozid verübt werden sollte, wie bspw. die Armenier.6

Diese Annahme speist sich aus der spezifischen russischen Zielsetzung, die im Kontext beider Kriege zwischen Russland und Tschetschenien erkennbar wurde:

Das Ziel der russischen Kriegsführung bestand infolge des ersten russisch- tschetschenischen Krieges, bei dem die tschetschenischen Widerstandskämpfer die russischen Angreifer deutlich zurückgedrängt hatten,7 darin, die tschetschenische Bevölkerung aufgrund des ihr unterstellten »gemeinsamen Nationalcharakters der Immoralität und einer genetischen Tendenz zugunsten krimineller Handlungen«8 durch die russischen Medien im Rahmen des zweiten tschetschenischrussischen Krieges wie folgt diskreditieren zu lassen:

»Den Charakter dieses Feindes als Banditen, Kriminelle und als antihumane und antirussische (Personen) darzustellen. […] Diesen Feind als Fremden und als Parasiten am gesunden russischen Volkskörper darzustellen, dessen Zerstörung für jeden einzelnen russischen Staatsbürger eine heilige Sache sein sollte. […] Eine einfache Form zu finden, um die Führer des Feindes als primitiv, aufsässig, grausam und vertiert zu schildern. […] Soweit wie möglich zu vermeiden, über militärische Niederlagen der russischen Armee zu berichten. Die Opfer auf der russischen Seite zu verbergen und den Feind nach Möglichkeit als bereits geschlagen darzustellen.«9

Darauf folgend veranlasste Wladimir Putin 10, der Boris Jelzin 11-Nachfolger und ehemalige Inlandsgeheimdienstchef des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB ),12 dass es während des zweiten tschetschenisch-russischen Krieges eine Einreise-Sperre für ausländische Nachrichtensender und Journalisten gab, so dass diese nur noch über verschlungene Pfade ins tschetschenische Landesinnere gelangen und medial bezeugen konnten, wie bspw. die Hauptstadt Tschetscheniens, Grosny , vier Wochen lang unentwegt durch »Bomben- und Artilleriebeschuss zerstört wurde, obwohl nur ein kleiner Teil der Bevölkerung die Gelegenheit hatte, die Stadt vorher zu verlassen«.13

Hinzu kamen die unangekündigten, menschenverachtenden und permanent stattfindenden sogenannten »Säuberungs-Aktionen« gegenüber der tschetschenischen Zivilbevölkerung, bei denen scheinbar Verdächtige nicht nur erniedrigenden Leibesvisitationen und stundenlanger Folter vor dem eigenen Zuhause ausgesetzt waren, welches in der Zwischenzeit geplündert wurde, sondern auch vielfach willkürlich in so genannte »Filtrations-Lager« gebracht wurden, die Anna Politkovskaja , als »mobile KZ’s« beschreibt.14

Nahezu mit an Hohn grenzender Menschenverachtung konstatiert der »Instruktionsbrief«, der aus der Feder russischer Generäle und des ehemaligen Geheimdienstchefs Putin stammt, folgende Unwahrheit: »[…] Dieses aussterbende Volk ist aus humanitären Gründen jahrhundertelang von Russland künstlich unterstützt worden. […].«15 Dass das tschetschenische Volk tatsächlich jedoch auf eine sehr alte Geschichte zurückblicken kann16, weil es vor Tausenden von Jahren bereits die nord-östlichen Berggebiete des Kaukasus bewohnte,17 die stets von russischen Versuchen begleitet wurden, die tschetschenische Ethnie gänzlich auszulöschen, zeigt der folgende historische Abriss, der im 18. Jahrhundert beginnt:

Von 1785 bis 1791 wurde ein ›Befreiungskampf‹18 von den alliierten nordkaukasischen Völkern, angeführt vom »tschetschenischen Scheich Mansur19, zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer gegen das russische Imperium geführt«, welcher diese Region geographisch sowie wirtschaftlich vermittels der Muriden , der sufischen Kampftruppen-Schüler, unter seine Alleinherrschaft bringen wollte.20 Hintergrund für diese Auseinandersetzung war die sogenannte Kaukasus-Linie, eine Art Grenzbefestigung, welche vom Kaspischen Meer bis zum Schwarzen Meer von Russland im Jahr 1785 gezogen worden war und darauf abzielte, die ertragreichen Ländereien der Gebirgsregion zu annektieren sowie Zölle in Bezug auf Waren zu erheben, die über tschetschenische Regionen transportiert würden.21

Im 19. Jahrhundert wurde von russischer ( zaristischer ) Seite aus der Versuch unternommen, sich das tschetschenische Gebiet gänzlich anzueignen und die tschetschenische Identität in eine gesamtrussische Identität zwangsweise zu transformieren.22 Im Jahr 1813 hatte sich das Zarenreich in Transkaukasien etabliert und in der Folge den Nordkaukasus zum Hinterland dieses Reiches degradiert.23 Der kaukasische Statthalter Alexej Jermolow 24 wurde lt. Politkovskaja durch eine gnadenlose Kolonialisierungspolitik zum verhassten Gegner der tschetschenischen Bevölkerung, bspw. durch die Zementierung des Kosakentums vermittels einer gezielten Umsiedlungspolitik in Tschetschenien, in deren Folge zahlreiche Tschetschenen ihr Leben lassen bzw. bei Verweigerung einer Umsiedlung in die Berge mit den schlimmsten Strafmaßnahmen rechnen mussten.25 Im Jahr 1818 entstand als tschetschenische Abwehrreaktion auf diese Marter die Festung Grosjana, die Bedrohliche , die der Grundstein der heutigen Stadt Grosny ist.26

Der russische Schriftsteller Lew Tolstoi 27, der als Offizier in der zaristischen Armee im Nordkaukasus eingesetzt wurde, schrieb über den Überlebenswillen des »Volkes der Tschetschenen« Folgendes:

»Der Strauch der Tatarendistel bestand aus drei Stängeln. Einer davon war abgerissen, und der Stumpf ragte wie ein abgehauener Arm empor. Aber doch stand der Strauch noch da. Er sah aus, als hätte man ihm ein Stück herausgerissen, das Innere herausgedreht, den Arm gebrochen, die Augen ausgestochen. Aber er stand da. Er steht noch immer da. Ergibt sich dem Menschen nicht, der seine Brüder rings um ihn vernichtet hat!!«28

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