Horst Bosetzky - Das Attentat auf die Berliner U-Bahn

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Das Attentat auf die Berliner U-Bahn: краткое содержание, описание и аннотация

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Vor dem historischen Hintergrund der Errichtung der ersten Berliner Hochbahn entfaltet sich die Geschichte zweier Freunde, die zu Feinden werden. Ende des 19. Jahrhunderts sind in Berlin die Ingenieure Ludolf Tschello und Hermann Mahlgast beseelt von dem Wunsch, sich bei der Entwicklung der Hochbahn zu beteiligen. Doch nur Hermann gelingt der Sprung auf die Karriereleiter bei Siemens & Halske. Ludolf indes versinkt aufgrund seiner beruflichen Niederlage in Hass und greift zu drastischen Mitteln …

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Was die beiden Jungen derzeit ganz besonders faszinierte, war der Bau des Anhalter Bahnhofs südlich des Askanischen Platzes. Sie freuten sich schon auf die Einweihung, die auf den Sommer 1880 terminiert war. Im letzten Jahr hatte man mit dem Abriss des alten Bahnhofs der Berlin-Anhaltinischen Eisenbahn begonnen, und den Fahrgästen stand derzeit nur ein provisorischer Bahnhof an der Trebbiner Straße zur Verfügung. Manchmal stromerten die beiden Freunde aber auch zum Dresdener Bahnhof, der südlich der Luckenwalder Straße gelegen war, oder zum neuen Potsdamer Bahnhof, der von Kaiser Wilhelm I. am 30. August 1872 feierlich eingeweiht worden war. Damals hatten Hermann und Ludolf auf den Schultern ihrer Väter gesessen und aus der Ferne zugeschaut.

Hatten sie weniger Zeit, dann saßen sie, so wie heute, am Bahndamm der Anhaltinischen Bahn und warteten auf die Züge. Dabei gerieten sie immer wieder ins Fachsimpeln. Ob beispielsweise Dampflokomotiven mit Innenzylindern, wie sie die Engländer bauten, denen mit Außenzylindern überlegen waren.

»Die deutsche Technikerversammlung ist auch für Innenzylinder«, sagte Hermann Mahlgast. »Die Lokomotiven laufen ruhiger, weil die Lastenverteilung besser ist.«

»Aber wenn die Zylinder im Rahmen liegen, kommt man nicht an sie heran, wenn sie gewartet werden müssen oder wenn etwas kaputt ist!«, rief Ludolf Tschello. »Die Zukunft gehört dem Außenzylinder.«

»Du kriegst gleich einen auf den Zylinder!«

Hermann Mahlgast versuchte, dem Freund mit der rechten Hand auf die Mütze zu schlagen, doch der wehrte sich, und so war im Nu eine heftige Balgerei entstanden. Jeder wollte stärker und geschickter sein als der andere. Ihre Freundschaft war immer auch ein Wettbewerb und lebte davon, dass beide in etwa über dieselben Gaben verfügten und ein ständiges Gleichgewicht vorhanden war. Da sie beide sehr aneinander hingen, spürten sie instinktiv, dass alles aus sein konnte, wenn einer unterlag, denn beide konnten es nicht ertragen, nur Anhängsel des anderen zu sein.

So kämpften sie auch heute auf dem Bahndamm mit einer Intensität, die einem Außenstehenden unverständlich sein musste. Wer sie ohne Kenntnis des Hintergrundes miteinander boxen und ringen sah, hätte sie für erbitterte Feinde halten können.

Nach ein paar Augenblicken hatten sich Hermann und Ludolf so ineinander verbissen, dass sie gar nicht merkten, wie sie auf die Gleise gerieten. Man konnte sich an den Schwellen und Schienen so schön abstoßen, wenn man auf den anderen eindrang. Und sie schrien bei ihren Attacken so laut, dass sie die warnenden Pfiffe eines von Steglitz herannahenden Personenzuges überhaupt nicht bemerkten. Bremsen kreischten.

Zu spät. Dem Lokführer blieb nichts anderes übrig, als die Augen zu schließen …

Bei der Geburtstagsfeier im Hause Mahlgast ging es fröhlich zu, seit der Hausherr sein Likörschränkchen geöffnet hatte, und wer jetzt das Wort ergriff, um ernsthaft über ein Thema zu sprechen, musste damit rechnen, mit einer launigen Bemerkung unterbrochen zu werden.

»Ihr werdet sehen: Bis wir das Jahr 1900 haben, hat Siemens ganz Berlin mit einem Netz von Hochbahnen überzogen«, sagte Germanus Cammer.

»Hoch soll sie leben«, wurde daraufhin gesungen, »dreimal hoch! Hoch, hoch, hoch – die Bahn!«

Hertha Mahlgast berichtete davon, wie sie in der letzten Woche beim Besuch einer Base in Wilmersdorf gesehen habe, dass der westliche Abschnitt der Ringbahn seiner Vollendung entgegengehe. »Da kann man in einem Zug einmal um Berlin herumfahren.«

»Und was hast du davon, wenn du da wieder ankommst, wo du gerade losgefahren bist?«, fragte ihr Mann.

»Richtig«, stimmte der Ingenieur Cammer ihm zu. »Wenn A und B identisch sind, brauchen wir weder Dampf- noch elektrische Bahnen, ja nicht einmal Pferde und Kutschen.«

Seine Frau konnte sich über diese Sicht der Dinge wie immer nur echauffieren. »Man besteigt doch einen Zug nicht nur, um möglichst schnell von A nach B zu gelangen, sondern um etwas zu erleben: eine idyllische Landschaft, eine Reisebekanntschaft, die einen befruchten kann …«

Gustav Mahlgast prustete los. »Also, liebe Schwägerin, ich möchte nicht, dass meine Hertha auf einer Reise von einer Bekanntschaft befruchtet wird.«

»Psst, Gustav, es sind Kinder im Hause!«

Waren sie aber nicht, und erst jetzt fiel den Erwachsenen ihre Abwesenheit auf. Hermann und Ludolf hätten schon längst wieder zu Hause sein müssen.

»Es wird ihnen doch nichts passiert sein …« Hertha Mahlgast war einer Ohnmacht nahe.

Germanus Cammer versuchte, sie zu beruhigen. »Die beiden sind doch verrückt nach ihrer Eisenbahn, da werden sie gar nicht auf die Zeit geachtet haben.«

»Vielleicht sind sie auch auf einen haltenden Zug aufgesprungen und zum Bahnhof mitgefahren«, sagte Gustav Mahlgast. »Das haben sie schon ein paar Mal gemacht, obwohl ich es ihnen streng verboten habe.«

Hertha Mahlgast schob die beiden Männer zur Tür. »Los, lauft zum Bahndamm, sie suchen!«

Einer der Gäste war ans Fenster getreten, um auf die Straße hinunterzuschauen. Vielleicht waren die beiden Jungen ja gerade im Anrücken. Doch was er sah, war lediglich ein Schutzmann, der gerade in der Haustür verschwand. Also rief er ins Zimmer: »Die Polizei!«

In diesem Augenblick wurde auch schon an der Wohnungstür geläutet, und alle erstarrten, weil sie dasselbe dachten: Jetzt kommt die Polizei, um zu melden, dass den Jungen etwas Schreckliches passiert war. Hertha Mahlgast fiel nun wirklich in Ohnmacht. Und während sich die Frauen um sie bemühten, ging Germanus Cammer zur Tür. Er glaubte, die stärksten Nerven zu haben. Doch auch er zögerte. Im Stillen dankte er Gott, dass seine Kinder nicht mitgekommen waren. Aber sein Schwager hatte keinen Kindergeburtstag feiern wollen. Nur Ludolf Tschello war zugelassen worden, weil dessen Eltern an diesem Tage nicht in der Stadt waren.

Nun hatte auch Gustav Mahlgast die Kraft gefunden, sich aus seiner Erstarrung zu lösen, und beide zusammen öffneten die Tür zum Treppenhaus – um sofort zusammenzuzucken, denn der Schutzmann sah wirklich so aus, als würde er eine schreckliche Nachricht überbringen.

»Herr Mahlgast …?«

»Ja …«

»Es tut mir sehr leid, aber …«

»Hermann und Ludolf sind tot!«, schrie Gustav Mahlgast.

»Nein, aber sie liegen im Krankenhaus. Ein Zug hat sie erfasst und zur Seite geschleudert.«

»Mein Gott! Wie schlimm ist es denn?«

»Nicht so schlimm, dass sie …« Der Schutzmann kam ins Schwitzen und musste sich erst einmal mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn tippen. »Nur ein bisschen was am Kopf, soweit ich weiß, und ein bisschen was gebrochen.«

»Ein bisschen was gebrochen?«, wiederholte Gustav Mahlgast.

»Wo liegen sie denn?«, fragte sein Schwager.

»Im Krankenhaus Bethanien.«

Sie brauchten eine gute Viertelstunde, bis der eilig herbeigerufene Hausarzt Hertha Mahlgast mit Hilfe einiger Duftstoffe und einer speziellen Medizin so weit wiederhergestellt hatte, dass sie es wagen konnte, mit einer Droschke ins Krankenhaus zu fahren.

Als sie am Mariannenplatz eintrafen, stießen sie mit Auguste Tschello zusammen. Diese hatte ihren krank gewordenen Vater am Schwielochsee besucht und war gerade nach Hause gekommen, als ein Schutzmann bei ihr am Klingelzug riss, um ihr mitzuteilen, was ihrem Sohn widerfahren war.

Die beiden, Hertha und Auguste, lagen sich in den Armen und schluchzten.

Gustav Mahlgast und Germanus Cammer verdrehten die Augen. Dass sich die Frauen immer so haben mussten! Schließlich war die Sache ja noch einmal glimpflich abgegangen.

»Nun kommt mal langsam ins Krankenhaus rein, die Kinder warten sicher schon auf uns.«

Das taten sie aber nicht. Sie lagen vielmehr auf ihren Betten und spielten schon wieder trotz ihrer Verbände – aber Hochbahn, nicht Eisenbahn. Von der hatten sie vorerst die Nase voll.

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