Robert Storch - Das Versprechen der Nonne

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Heidenheim, 8. Jahrhundert. Die junge Nonne Michal lebt mit ihren Ordensschwestern im Kloster Heidenheim, wo sie den Menschen der Grafschaft dient und das Evangelium verkündet. Michals Leidenschaft gilt dem Anfertigen von Urkunden und Schriften. Eines Tages soll sie ein Dokument vervielfältigen, das ihren Argwohn entfacht: eine üppige Schenkungsurkunde Kaiser Konstantins an die Römische Kirche. Michal ist entsetzt: Sollte die Kirche sich nicht mit dem Evangelium statt mit Ländereien schmücken? Hat nicht Jesus selbst bei der Versuchung in der Wüste die Reiche dieser Welt abgelehnt? Das Dokument lässt Michal nicht mehr los, und ihre gefährliche Suche nach der Wahrheit führt sie mitten in den Sündenpfuhl Roms … Gerold ist der älteste Sohn und rechtmäßige Nachfolger des Grafen von Heidenheim. Eines Tages wird die Grafschaft überfallen und seine Familie ausgelöscht. Um sein Leben zu retten, muss er sich im nahegelegenen Kloster verstecken. Dort trifft er auf die junge Nonne Michal, und beide verlieben sich unsterblich ineinander. Doch die junge Frau will ihren Gelübden treu bleiben. Enttäuscht flieht Gerold nach Rom, wo er hofft, den Anspruch auf seine Grafschaft durchsetzen zu können …

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Ich träume, dachte er. Oder bin ich im Himmel?

Er stieß die Falltür auf, fasste das Seil und zog sich hinaus.

Hätte er gewusst, welcher Anblick ihn dort oben erwartete, er wäre im Verlies geblieben: seine Mutter, die Haare versengt, die Haut verbrannt, nur zu erkennen an der silbern funkelnden Halskette. Sein Vater, den Pfeil in der Brust, das Blut getrocknet, darüber süßer Geruch. Wulfhardt hatte jeden ausgelöscht, mit dem Gerold seine Jugend verbracht hatte, all die Menschen, die ihn bewundert und in ihm den zukünftigen Grafen gesehen hatten. Gerold musste sich hinknien und würgen. Er gewahrte den Siegelring seines Vaters, aus Kupfer geschmiedet, auf der Platte ein Eber eingraviert, das Wappentier der Familie.

Plötzlich hörte er es, das Donnern von Hufen − wie beim Überfall. Er schreckte hoch, entdeckte seine Franziska, drei Schritte vor ihm, ergriff sie. Sein Blick, auf der Suche nach Reitern, huschte bis zum Waldrand, fand aber keine, nur das Donnern in seinen Ohren wurde lauter. Er rannte davon, in den Wald, Baumstämme flogen an ihm vorbei, immer weiter, bis er, von hohen Buchen umstanden, auf den Waldboden sank.

Als er aufwachte, wusste er nicht, wo er war und wie er dorthin gekommen war. Dann fiel es ihm wieder ein, das Donnern der Hufe. War es Wirklichkeit oder Einbildung gewesen? Am Ringfinger steckte Vaters Siegelring. Er musste ihn mitgenommen haben bei seiner Flucht.

Jetzt starrte Gerold auf den Siegelring und begann wieder mit der Kirchenformel: „Pater noster, qui es in caelis: sanctificetur nomen tuum.“ Er blieb stehen, den Blick gesenkt, und atmete zweimal tief ein. Einen Fuß setzte er vor den anderen. „Adveniat regnum tuum. Fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.“ Er hielt an, Stück für Stück hob er den Kopf. Zwischen den Baumstämmen hindurch, hinter dem Waldrand, erspähte er das mit Holzschindeln gedeckte Dach des Wohnhauses der Grafenfamilie. Seiner Familie.

„Sie sind tot. Alle sind sie tot!“

Es kribbelte in Gesicht und Händen. Er öffnete den Mund, doch es gelang ihm nicht, die Luft einzusaugen. Die Baumstämme vor ihm setzten sich in Bewegung, sie drehten sich um ihn herum.

Hufgetrappel. Leise, wie aus weiter Ferne. Es schwoll an. Die donnernden Hufe dröhnten in den Ohren.

Gerold schrie. Er wirbelte herum und rannte.

Er wusste nicht wohin. Tag um Tag streifte er durch den Wald, mal hierhin, mal dorthin. Ab und zu erblickte er das geheimnisvolle weiße Reh. Doch hielt es Abstand von ihm, so wie er Abstand hielt von den Menschen. Immer, wenn er den Waldrand erreichte, wenn er in einigen hundert Schritten Entfernung ein Weizenfeld erahnte, begann sein Herz zu rasen.

Die Nächte waren noch schlimmer: Er lag auf dem Waldboden, die Hand am Griff der Franziska, seine Finger und Zehen froren ein, Blätter legten sich auf ihn wie auf sterbende Maiglöckchen und Farne, begleitet vom dumpfen Ruf des Uhus.

Woche um Woche wurden die Nächte kälter.

Eines Tages kam der Hunger. Viel zu lange hatte er sich nicht ums Essen gekümmert, hatte nur hier und da eine Beere gepflückt oder eine am Boden liegende Nuss aufgelesen. Doch jetzt, mit einem Mal, fühlte er sich schwach wie nach einem Fieber. Er durchpflügte das Unterholz und stopfte alles Essbare in sich hinein. Schließlich erlegte er einen Keiler mit seiner Franziska. Sein Fleisch stillte Gerolds Hunger.

Je kürzer die Tage wurden, umso mehr Blätter verloren die Bäume. Er wusste, dass er den Tod seiner Familie rächen musste, dass er um seine Grafschaft kämpfen musste. Doch allein der Gedanke daran ließ die schaurigen Bilder vom Überfall wieder in ihm aufsteigen. Er war unfähig, an seine Pflichten zu denken. Vor jeder Siedlung schreckte Gerold zurück, der Wald hielt ihn gefangen. Er konnte hier leben, denn er hatte früher viele Tage im Wald verbracht, hatte Hunger ertragen und Kälte getrotzt. Ein Griff an sein Wehrgehänge verriet ihm, dass er alles hatte, was er hier brauchte: Schwert und Dolch steckten in den Scheiden, die Franziska in der Schlaufe. Die Franziska hatte er einst von der Wand des Großen Saales geschnappt, wo sie als Erinnerungsstück gehangen hatte. Obwohl Vater ihm hatte ausreden wollen, mit dieser altmodischen Waffe umzugehen, hatte er tagaus, tagein geübt. Als er mit ihr aus zwanzig Schritten einen Ast vom Baum hatte schlagen können, war auch Vater beeindruckt gewesen.

Irgendwann begann die Einsamkeit ihn zu quälen. Er legte die Wange an die Rinde einer Eiche. Die Rinde war rau und kalt, doch meinte er, auch Wärme zu spüren, die aus dem Inneren des Stammes nach außen drang. Er umarmte den Stamm und erzählte der Eiche von seiner Schwester: wie er sie gefüttert hatte, wie er ihr die ersten Schritte beigebracht hatte, wie sie seine größte Bewunderin gewesen war, wenn er sich in einem Zweikampf geschlagen hatte. Der Eiche schienen seine Worte egal zu sein. Eine Böe rauschte durch ihre Krone und riss gelbe Blätter von den Ästen. Sie rieselten auf ihn herab, begleitet von der immer gleichen Melodie eines Waldlaubsängers. Langsam setzten die hohen, spitzen Töne ein. Sie verschnellerten sich rasch, um dann wieder abzufallen.

Plötzlich sprang das weiße Reh an ihm vorbei. Fast gleichzeitig berührten seine Vorder- und Hinterläufe den Boden, mit einem Sprung schaffte es vier Schritte.

Ein Wolf jagte ihm hinterher.

Gerold nahm die Verfolgung auf, zog die Franziska aus der Schlaufe und schleuderte sie. Am Abend briet Gerold Wolfsfleisch über seinem Feuer.

Von nun an folgte das weiße Reh − dem er den Namen „Flocke“ gab − seinen Spuren durch den Wald, wahrscheinlich fühlte es sich sicherer in seiner Nähe. Und abends, wenn Gerold sich am Stamm einer Buche niederlegte, rollte es sich neben ihm ein, und er erzählte Flocke von früher.

Er erzählte von den Honigplätzchen, die er oft aus der Küche des Grafenhofes stibitzt hatte. Und er erzählte von der Tafel am Abend im Großen Saal, dem Höhepunkt eines jeden Tages. Er hatte an der Stirnseite zwischen seinen Eltern sitzen dürfen, nachdem Mutter ihm den Schmutz aus dem Gesicht gewischt hatte. Eines Abends, als er noch keine zehn Jahre gezählt hatte, war ein fahrender Sänger zu Gast gewesen. Er hatte, begleitet von einer Fidel, das Epos von den Nibelungen vorgetragen, eine Geschichte aus alter Zeit. Viele Abende hatte Gerold an seinen Lippen gehangen, sich jedes Wort gemerkt und bald selbst Geschichten erfunden, natürlich mit sich selbst in der Rolle des Helden, der nie einen Kampf verlor, die Schwachen beschützte − und Adelheids Herz eroberte.

Auf dem Pfad zu ihrem Herzen war er damals tatsächlich weit vorangeschritten: Er pflückte den süß duftenden Goldwurz, verzierte ihn mit einigen Kuckucksblumen und umband sie mit einer roten Schleife. Des Nachts schlich er zu ihrer Kammer, überreichte ihr den Strauß und gestand sogleich, sie habe die schönsten Augen, in die er jemals geblickt habe. Ihre Wangen färbten sich rot, sie hielt die Hand vor den Mund und kicherte. Obgleich sie nur „danke“ hauchte und die Tür verschloss, wähnte Gerold den Augenblick nicht mehr fern, an dem sie ihm die Gunst eines Kusses gewähren würde.

Doch ein Tag hatte alles geändert.

Wulfhardt hatte alles geändert.

Gerold sprang auf. Längst war die Sonne untergegangen, der Buchenstamm vor ihm nur ein Schatten. Er schrie den Stamm an: „Warum meine Familie?“

Flocke sprang auf und davon.

Kurz vor Wulfhardts Überfall war Gerold selbst sterbenskrank darniedergelegen. Hat Walburga ihn nur geheilt, damit er das miterlebte? Er hackte mit der Franziska in den Stamm, immer wieder. Alle Strafen, die ihm in den Sinn kamen, beschwor er auf Wulfhardt herab, bis sein Arm schmerzte. Keuchend ließ er sich nieder.

Wulfhardt.

Fast nichts wusste er über ihn, obwohl er am Grafenhof gewohnt und an der Abendtafel wenige Stühle von ihm entfernt gegessen hatte. Ab und an hatte er sich am Tischgespräch beteiligt, doch an kein einziges seiner Worte konnte er sich erinnern. Wahrscheinlich, so erkannte Gerold, hatte er ihn einfach nicht beachtet. Schon jener missmutige Gesichtsausdruck, mit dem er für gewöhnlich über den Grafenhof gestiefelt war, hatte ihn abgestoßen. Wie viel schöner da die Erinnerungen waren an Vater, an die liebe Mutter, an seine wunderbare Schwester, an die schöne Adelheid, ja selbst an den Priester, der ihm mit viel Geduld die Kirchensprache beigebracht hatte. Mit jedem anderen Knecht am Grafenhof hatte er seine Zeit lieber verbracht als mit Wulfhardt.

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