Manfred Koch - Kaltfront

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Eine junge Frau liegt nach einem Selbstmordversuch im künstlichen Tiefschlaf. Ihr Mann, ein erfolgloser Maler, glaubt den Grund für diese Verzweiflungstat zu kennen: eine viele Jahre zurückliegende Vergewaltigung. Jetzt bedrängt er seinen Bruder, ihm zu helfen, den unbekannten Täter zu finden, um sich an ihm zu rächen. Es ist nicht die erste Verschwörungstheorie, in der er sich verheddert … Doch der Bruder weigert sich. Er hat genug andere Probleme am Hals: In der Ehe mit seiner Frau läuft einiges ebenso schief wie in der Kunstgalerie, die er mit ihr gemeinsam (und vom Geld ihres Vaters) betreibt. Eine frühere, totgeglaubte Freundin taucht auf rätselhafte Weise wieder auf, ein seltsamer Mann mischt sich in sein Leben ein. Doch sein Bruder lässt nicht locker, allmählich verflechten sich die dramatischen Handlungen und ein Plan wird sichtbar. Aber wer ist der Mastermind? Ein Drama um Liebe, Obsessionen, Gier, Schuld, Hass, Vergeltung, Intrigen, Lügen und Tod, das vor der Kulisse einer österreichischen Stadt mit ihrer sogenannten besseren Gesellschaft, der Kunst- und Festspielschickeria spielt und direkt in die eiskalten Abgründe der menschlichen Seele führt.

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Meine Überzeugung, Roswitha getötet zu haben, war so groß, dass ich keine Sekunde daran dachte, über die Böschung zu ihr hinunterzuklettern. Vielleicht war sie ja gar nicht tot, sondern nur bewusstlos, und ich hätte sie retten können. Aber dann? Mord, Mordversuch, Totschlag, versuchter Totschlag, schwere Körperverletzung, Unfall mit Todesfolge … mein Autopilot kannte da keinen Unterschied, sondern schaltete augenblicklich auf Flucht.

Dabei wusste ich nichts, absolut nichts. Die Bilder, die mein Gehirn generierte, hatten ihren Ursprung ausschließlich in zahllosen Fernsehkrimis, die ich gesehen hatte. Bilder von Mordopfern, aus Hochhausfenstern oder von Klippen gestoßen. Nahaufnahmen von Menschen, die aussahen wie zerbrochene Gliederpuppen. Von verzerrten Gesichtern mit vor Entsetzen weit aufgerissenen, toten Augen. Und immer wieder von dunklen Blutlachen, die sich unter zerschmetterten Schädeln ausbreiteten.

Und genau so sah ich Roswitha vor mir: ein lebloses Porzellangesicht mit Augen aus Glas. Und rund um ihren Kopf, wie ein Strahlenkranz über die Steine am Flussufer ausgebreitet, ihr Haar. Ihre rote Mähne, die immer länger wurde und immer röter. Dunkelrot. Blutrot. Ihre Haare, die in dicken, feuchten Strähnen aus ihrem Hinterkopf hervorquollen und nicht aufhören wollten zu wachsen und sich über den Ufersand, die Kiesel und Felsbrocken zu ergießen. Die Rinnsale bildeten, Bäche, Ströme. Haarströme, Bluthaarströme, Blutströme, mit denen alles Leben aus Roswitha herausfloss, um zwischen Steinen und Grasbüscheln und Dreck zu versickern, zu vertrocknen, zu verschwinden.

Absoluter Schwachsinn, ich weiß. Aber das ist ja das Problem: Vorstellung schlägt Realität. Und zwar um Längen.

Ich war so sicher, dass ich Roswitha umgebracht hatte. Deshalb blendete ich völlig aus, was ich tatsächlich wahrgenommen hatte: Roswithas Knie, das sie mir in den Schritt rammte, und fast gleichzeitig meine Faust, die wie von selbst nach vorn schnellte, die zustoßen, abwehren wollte, ehe ich mich vor Schmerz zusammenkrümmte. Dann diesen Schrei, diesen kurzen, hellen Laut, der sich anhörte, als hätte Roswitha gelacht, einfach nur gelacht über diesen Idioten, der da vor ihr in die Knie ging und nach Luft rang. Danach, als ich mich wieder vorsichtig aufrichtete und tief durchatmete und schon die nächsten Tritte oder Schläge befürchtete, meine Verblüffung und Ratlosigkeit, weil ich Roswitha plötzlich nirgends mehr sehen konnte. Und schließlich, bei einem zufälligen Blick hinunter ans Flussufer, die reglose menschliche Gestalt zwischen den Steinen, kaum zu erkennen im Dunkel der Nacht. Das war alles. Das war die Wirklichkeit. Aber da übernahmen schon die Bilder in meinem Kopf das Kommando. Diese beschissenen, gottverdammten Bilder, die mich zum Mörder machten.

Bei ihrem Sturz hätte sich Roswitha ebenso gut sämtliche Knochen brechen können, das Rückgrat, das Genick. Auch tödliche Verletzungen innerer Organe wären denkbar gewesen. Oder ein letaler Schock. Es gibt so viele Ursachen, die zum Tod führen und die danach keinen derart grausamen, blutigen Anblick bieten. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, dass sie, wie durch ein Wunder, nur mit ein paar Schrammen hätte davonkommen können. Aber nein, es musste unbedingt das Bild von Roswithas zerschmettertem Schädel sein und ihrer roten Haare, ihrer blutroten, blutgetränkten Haare in einer Blutlache, das meinen Kopf okkupierte.

Dieses Bild ließ mich nicht mehr los. Ich konnte nicht vor ihm davonrennen. Ich konnte es nicht mit Schlaftabletten vertreiben. Ich konnte es nicht auskotzen. Es fraß sich in mein Gehirn, setze sich fest, kapselte sich ein. Ein mieser, hässlicher Parasit.

Ich rechnete ständig mit meiner Verhaftung. Es war schließlich nicht schwer, eine Verbindung zwischen dem Mordopfer und mir herzustellen. Und wenn jemand wusste, dass sich Roswitha erst ein paar Stunden vor ihrer Ermordung Hals über Kopf von mir getrennt hatte und diese Information an die Kripobeamten weitergab, brauchten die nur mehr eins und eins zusammenzuzählen. Gut, ich konnte dann noch immer alles abstreiten. Aber was, wenn es einen Zeugen gab? Wenn irgendwer von der anderen Straßenseite aus den stillen Kampf zwischen mir und Roswitha beobachtet hatte?

Da war doch dieser Mann, mit dem Roswitha Harry’s Pub verlassen hatte. Er war zwar nach wenigen Augenblicken wieder zurück ins Lokal gegangen, aber konnte ich sicher sein, dass er nicht kurz darauf noch einmal herausgekommen war und alles gesehen hatte? Vielleicht nur zu spät, um einzugreifen und mich von meiner Tat abzuhalten? Zu erschrocken, zu fassungslos, um meine Flucht zu verhindern oder mich zu verfolgen? Aber trotz allem ein Augenzeuge, der mir mit einer genauen Täterbeschreibung bei der Polizei gefährlich werden konnte?

Doch nichts geschah. Keine Polizei, keine Befragung, keine Festnahme. Auch in den Zeitungen nicht eine Zeile. Kein einziges Wort über eine tote junge Frau, ein Verbrechen oder einen tragischen Unfall. Es war mir ein Rätsel. Kam die Polizei aus irgendeinem Grund mit ihren Ermittlungen doch nicht weiter? Hielt sie deshalb Informationen zurück? Dass man Roswithas Leiche mittlerweile noch nicht entdeckt hatte, war ja wohl höchst unwahrscheinlich.

Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Ich war so in meinen Vorstellungen gefangen, dass für mich alles andere bedeutungslos geworden war. Es fiel mir schon schwer genug, mir für Thomas eine plausibel klingende Lügengeschichte einfallen zu lassen. Dass ich das schaffte, erstaunt mich heute noch. Doch etwas anderes wundert mich überhaupt nicht: Das Unwetter, das über die Stadt hereingebrochen war, hatte ich völlig verdrängt.

Bereits während meiner Flucht hatten die ersten Blitze die Nacht erhellt. Und dann hatte der Himmel mit einem ohrenbetäubenden Donnerschlag seine Schleusen geöffnet, und ich war vom Regen völlig durchnässt gewesen, als ich endlich meine Wohnung erreicht hatte. Aber die Bilderflut und das Gewitter in meinem Kopf müssen noch heftiger gewesen sein, anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich an den folgenden Tagen nie an die Wassermassen dachte, die in dieser Nacht stundenlang auf die Stadt niedergegangen waren.

Es war wie ein Befreiungsschlag, als ich mich endlich daran erinnerte. Klar, dachte ich, man hatte Roswithas Leiche tatsächlich noch nicht entdeckt. Durch das Unwetter war der Wasserstand der Salzach in kürzester Zeit um viele Meter gestiegen. Der friedliche Fluss hatte sich in einen breiten, reißenden Strom verwandelt und, wie schon so oft, alles mitgerissen, was an seinen Ufern nicht niet- und nagelfest verankert gewesen war.

Unglaublich, was bei Hochwasser so alles in den schlammig braunen Fluten treibt. Unmengen von Abfall. Plastiksäcke, Fahrradteile, Gummibälle, Kleidungsstücke. Manchmal tote Tiere. Vor allem aber alle Arten von Holz. Bretter, Pflöcke, entwurzelte Sträucher, Zweige, Äste, Baumstämme, sogar ganze Bäume, die mit ihren riesigen Wurzelstöcken aussehen wie vorsintflutliche Ungeheuer. Da war es doch nur logisch, dass sich der wild gewordene Strom auch Roswithas Leiche geholt hatte. Zuerst hatte er das Blut von den Steinen gespült, dann hatte er nach ihren Haaren gegriffen, schließlich war sie fortgerissen worden von der dreckigen Flut. War eine Zeit lang auf dem Wasser dahingetrieben, Treibgut zwischen anderem Treibgut, hatte sich in totem Geäst verfangen oder war von einem Strudel in die Tiefe gezogen worden. Und jetzt lag sie wohl auf dem Grund des Flusses, irgendwo weit weg, eingeklemmt, zusammengedrückt zwischen Baumstämmen, vielleicht verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit.

Nicht, dass ich Roswitha so ein Ende gewünscht hätte. Mein Hass auf sie hatte rasch in Wut auf mich selbst umgeschlagen. Ich war wütend über die Situation, in die ich mich selber gebracht hatte. Wütend über meine unfassbare Unvernunft, angefangen bei meiner idiotischen blinden Liebe zu Roswitha bis hin zum völligen Wahnsinn, einen Mord zu begehen. Mein Herz hatte schon gewusst, was es tat, als es mich in jener Nacht nicht einschlafen ließ mit seinen wütenden Trommelschlägen: bambam-bambam-du-Arsch-du-Arsch!

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