Peter Langer - Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch
Здесь есть возможность читать онлайн «Peter Langer - Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Im April 1911 hatte Bergassessor Kipper seinem Chef eine detaillierte Zusammenstellung der Eisenerzanalysen für die Gruben in der Normandie vorgelegt. Die Verhandlungen mit den französischen Behörden über die Abbau-Konzessionen, vor allem über die Besteuerung, gingen nach dem Misserfolg von 1911 bis Ende 1912 weiter. 23Begleitmusik waren während der ganzen Zeit die von der deutschen Industrie als „willkürlich und schikanös“ 24empfundenen Ausfuhrbestimmungen und Zölle der Franzosen und 1914 schließlich die angeblich überhöhten Frachttarife der belgischen Eisenbahnen, die für den Erztransport dringend benötigt wurden. 25Die Konkurrenzfirma Thyssen wollte dieses Problem durch die Verlagerung der Massentransporte auf Schiffe umgehen. Um kostengünstig Erz aus der Normandie nach Rotterdam und auf dem Rhein weiter ins Ruhrgebiet transportieren zu können und für den Kohletransport in der Gegenrichtung wollte Thyssen große Hafenanlagen in der Normandie bauen. In der Nähe der Erzgruben sollte ein großes Hüttenwerk entstehen. Auf diese gigantischen Investitionspläne der Konkurrenzfirma reagierte Reusch nervös. Um bei den Eigentümern nicht den Eindruck entstehen zu lassen, dass die GHH gegenüber Thyssen ins Hintertreffen geraten könnte, betonte er, dass „unser Erzbesitz in der Normandie nach aller Voraussicht wesentlich bedeutender ist als der Thyssen’sche“. 26
In den langwierigen Verhandlungen mit den französischen Geschäftspartnern und dem französischen Staat verließ sich Reusch weitgehend auf den Präsidenten der Société des Mines de Barbery, Albert Taraud. Drei Jahre lang, bis zum Juli 1914, pflegten Reusch und Taraud in ihrer Korrespondenz einen persönlichen, ja freundschaftlichen Stil. Taraud schrieb dem „Directeur Général de la Gutehoffnungshutte“ viele Briefe in gestochen schöner Handschrift. Reusch revanchierte sich im April 1912 mit einer Sendung deutscher Qualitätsweine von der Mosel. Im November 1912 lud Taraud Reusch zur Hochzeit seiner Tochter ein; Reusch war jedoch verhindert und sagte telegraphisch ab. Noch am 10. Juli 1914 einigte sich Reusch persönlich mit Taraud über den Ausbau der Bahnlinie längs des Orne-Kanals zum Erzhafen bei Caen. 27Die Niederschrift einer Besprechung mit den französischen Geschäftspartnern vom Juli 1914 endet mit der folgenden Terminabsprache: „Nächste Sitzung 15. September 1914 in Paris.“ 28

Abb. 1:Taraud an Reusch, 8. 5. 1911, in: RWWA 130-300193006/16
Die Verhandlungen über die Erzgruben in der Normandie, besonders die freundschaftlichen Kontakte mit dem Geschäftspartner Taraud, mussten Reusch an sich deutlich machen, welch großes Interesse international tätige Firmen wie die GHH an einem friedlichen politischen Umfeld, besonders an einer Verständigung mit Frankreich, hatten. Der Krieg drohte die in langen Verhandlungen erworbenen Rechte an den Eisenerzfeldern in der Normandie mit einem Schlage wertlos zu machen. Der abrupte Abbruch der Geschäftsbeziehungen musste einem nüchtern denkenden Unternehmer eigentlich Anlass zur Sorge geben. Von Reusch sind jedoch keinerlei sorgenvolle oder auch nur nachdenkliche Äußerungen über die riskante, den Krieg in Kauf nehmende oder gar bewusst provozierende Politik der kaiserlichen Regierung überliefert. Er ließ sich im August 1914 vom blinden Begeisterungstaumel mitreißen und entwickelte sofort Pläne für die Enteignung der französischen Schwerindustrie nach dem deutschen Sieg. Den deutschen Grubenbesitz in der Normandie wollte er gegen entsprechende Erzfelder in Lothringen, das nach dem Sieg natürlich vollständig zu annektieren war, tauschen. 29
Vergleichsweise geringe Probleme stellten sich dem neuen Generaldirektor beim anderen wichtigen Rohstoff der Schwerindustrie, der Kohle. Reusch setzte den Ausbau der Zechen im eigenen Konzern konsequent fort. 30Reusch trieb gleichzeitig die vertikale Expansion in die verarbeitende Industrie voran. 31Verglichen mit dem Erwerb der Deutschen Werft und vor allem der MAN nach dem Kriege waren dies jedoch nur erste kleine Schritte.
Schon bevor Reusch die Leitung des GHH-Konzerns übernahm, hatte die Schwerindustrie im Bündnis mit der Groß-Landwirtschaft gegen die Interessen der stark exportorientierten verarbeitenden Industrie die Wiedereinführung stark überhöhter Schutzzölle durchgesetzt. 32Als im Frühjahr 1914 die Frage der Schutzzölle wieder auf die Tagesordnung kam, „arbeiteten Schwerindustrie und Landwirtschaft“ wieder „Hand in Hand“ gegen die im Bund der Industriellen (BdI) zusammen geschlossene Fertigwarenindustrie, den Handel und die Banken. Alle bedeutenden Industriellen des Reviers (Hugenberg, Kirdorf, Stinnes, Reusch u.a.) waren beteiligt, als im März 1914 die „Auslands GmbH“ zur Verteidigung der speziellen handelspolitischen Interessen der Schwerindustrie ins Leben gerufen wurde. 33
Während sie einerseits den deutschen Markt rigoros abschotteten, verlangten die Ruhrbarone gleichzeitig den freien Zugriff auf die Eisenerzlager in aller Welt. Diesen Anspruch sollte die kaiserliche Regierung durch eine energische imperialistische Politik durchsetzen, z. B. 1911 in der Marokko-Krise. Denn der „Anteil am Erzreichtum Marokkos ist für [die deutsche Schwerindustrie] eine Lebensfrage.“ 34Paul Reusch, der noch sehr junge Nachkömmling unter den Ruhrbaronen, sah die Dinge offenbar genauso; er sah die Interessen der Schwerindustrie durch eine hoch riskante Politik der Konfrontation mit den benachbarten Großmächten am besten gewahrt.
Der nach außen gerichteten Expansionsstrategie des Konzerns entsprach im Innern die Konfrontation mit den Gewerkschaften.
Wachsende Spannungen mit Gewerkschaften und den Interessenverbänden der Angestellten
Der neue Generaldirektor Paul Reusch hatte seinen Posten in einer Situation verschärfter Spannungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften angetreten. Die freien Gewerkschaften hatten nach dem großen Streik von 1905 erheblich an Selbstbewusstsein gewonnen und waren deshalb spätestens 1910 nicht mehr bereit, die Reallohnverluste der vorausgegangenen Jahre seit der Hochkonjunktur 1907 hinzunehmen. Die Arbeitgeber der Schwerindustrie versteiften sich jedoch nach 1905 auf einen kompromisslosen Herr-im-Haus-Standpunkt; durch ihre Ablehnung jeglicher Verhandlungen mit den Gewerkschaften versuchten sie, die noch unorganisierten Arbeiter von einem Beitritt zur Gewerkschaft abzuschrecken. Noch vor der nächsten großen Kraftprobe mit den Gewerkschaften im Bergarbeiterstreik von 1912 jedoch ging die GHH unter Reuschs Führung gegen die Verbände der Techniker in die Offensive.
Der wachsende Einfluss der Interessenverbände der Angestellten alarmierte die Arbeitgeber fast noch mehr als das Anwachsen der streikbereiten Gewerkschaften der Arbeiter. Denn die unerschütterliche Gemeinsamkeit der Interessen von „Beamten“ und Werksleitung geriet dadurch ins Wanken. In den Verbänden der Techniker und der kaufmännischen Angestellten regte sich ein neuer Mittelstand; deshalb gab es in den liberalen Parteien große Sympathien für diese Bestrebungen, was die Schwerindustriellen veranlasste, umso härter gegen die unabhängigen Organisationen in ihrem Mittelbau vorzugehen. 35
Die GHH erregte im Herbst 1911 durch die Maßregelung organisierter Techniker im Werk Sterkrade landesweit Aufsehen. Seit einer Resolution beim „Gautag“ des Bundes der technisch-industriellen Beamten (Butib) am 28. Mai 1911 in Duisburg stand dieser Verband unter verschärfter Beobachtung, weil seine Mitglieder es in diesem Beschluss abgelehnt hatten, sich als Streikbrecher einsetzen zu lassen. Dies – so der Duisburger Beschluss – sei mit der Standesehre der technisch-industriellen Beamten nicht vereinbar. Noch Monate später auf der Hauptversammlung von „Arbeitnordwest“ 36wetterten die Unternehmer gegen diesen Beschluss als Wurzel allen Übels. 37Reuschs Stellvertreter Woltmann schrieb den Werksleitern der GHH in „streng vertraulichen“ Briefen, dass der Butib seitdem „völlig in radikalem Fahrwasser“ schwimme. Beim „Gehaltskampf“ im September 1911 in Berlin werde dies besonders deutlich. Ausdrücklich im Auftrag von Reusch wurden die Werksleiter verpflichtet, festzustellen, wer diesem Verband angehörte, und die Listen mit der Aufschrift „privat“ auf dem Umschlag Woltmann zukommen zu lassen. 38
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.