Peter Langer - Der Ruhrbaron aus Oberhausen Paul Reusch

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Die politische Verantwortung des Konzernherrn der GHH in Oberhausen: Paul Reusch in der Zeit von 1908-1942

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Innerhalb des Unternehmens jedoch und auf lokaler Ebene lagen die Dinge anders. Spätestens Reuschs Auftritt bei der 50-Jahr-Feier der Stadt Oberhausen, drei Jahre nach seiner Ernennung, zeigte, dass es nicht die Eigentümer der Gutehoffnungshütte waren, die als Großunternehmer im öffentlichen Leben in Erscheinung traten, sondern der angestellte Vorstandsvorsitzende. Dies setzte bei der GHH eine lange Tradition fort: Auf die Luegs im 19. Jahrhundert folgten im 20. Jahrhundert die Reuschs. Die Verlagerung der Macht hin zu den angestellten Unternehmern entsprach dem Trend, der generell in den Werken der Schwerindustrie zu beobachten war. 3Nicht zufällig berief auch die Konkurrenzfirma in Essen in diesem Jahr 1909 einen neuen Vorstands-Vorsitzenden: Alfred Hugenberg übernahm diese Funktion bei Krupp. Anders als bei der GHH jedoch überließ Gustav Krupp von Bohlen und Halbach seinen angestellten Managern die Unternehmensführung keineswegs in alleiniger Zuständigkeit.

Als Reusch 1909 Generaldirektor der GHH wurde, dominierten in der deutschen Industrie wirtschaftlich – nicht politisch – längst die „neuen Führungssektoren“ Großchemie, Elektrotechnik und Maschinenbau, die alle sehr stark exportorientiert waren. 4Diese Ausrichtung auf die Weltmärkte begründete objektiv ein Interesse am freien Zugang zu den internationalen Märkten, an niedrigen Zöllen, an der Freiheit der Verkehrswege auf den Weltmeeren, d. h. an einer internationalen Verständigung zumindest mit den benachbarten Großmächten, langfristig also an der Erhaltung des Weltfriedens. Es wäre somit naheliegend zu vermuten, dass Reusch seine Unternehmensstrategie ganz auf das weitere Wachstum des friedlichen internationalen Warenaustausches ausrichtete, als er zu Beginn einer langen Hochkonjunkturphase die Führung übernahm. Der politische Kontext dieser Jahre war aber nicht durch friedliche Verständigung sondern durch wachsende Spannungen geprägt. Reuschs Ernennung zum Generaldirektor fiel in „jene fatale imperialistische Hochrüstungsepoche“, die 1914 folgerichtig „in einem schrecklichen Kriegsgemetzel mündete“. 5In diesem Kontext machte vor allem die Firma Krupp glänzende Geschäfte. Die „Waffenschmiede“ des Deutschen Reiches sonnte sich wie kein anderes Unternehmen in der Gunst des Monarchen. Daneben musste die viel kleinere GHH versuchen, sich zu behaupten.

Der Expansionskurs des neuen Generaldirektors

Einer aus dem Kreis der Autoren, die an Reuschs Mythos zimmerten, sah ab 1909 einen „neuen Geist in Oberhausen“ walten. Unter Reuschs Führung habe sich die GHH, das Ziel „restloser Rohstoffautarkie“ im Blick, „unter die ganz Großen“ eingereiht. 6Die Kundschafter der GHH schwärmten in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg in die ganze Welt aus auf der Suche nach zusätzlichen Rohstoffquellen, in Europa neben Frankreich auch in Spanien und Portugal, in Griechenland, Norwegen und vor allem in Schweden, dem für die Zukunft wichtigsten Lieferanten von Eisenerz. Der wichtigste sachverständige Ingenieur bei der Rohstoffsuche war schon vor dem ersten Weltkrieg neben Bergrat Mehner Bergassessor Kipper, der ein Vierteljahrhundert später von seinem Chef Paul Reusch gedrängt werden würde, als Experte für Eisenerz in Görings Vier-Jahresplan-Behörde mitzuarbeiten. 7

Die GHH erwarb 1911 Mehrheitsbeteiligungen an großen Erzgruben in der Normandie. Reusch engagierte sich bei diesem Projekt persönlich sehr stark. Er machte später im Krieg diesen Besitz, wie die anderen Konzernherren der deutschen Schwerindustrie auch, zum Ausgangspunkt der Annexionsforderungen, die bis in den Spätsommer 1918 hinein alle Bemühungen um die Beendigung des längst aussichtslos gewordenen Kriegs torpedierten.

Allerdings erschien die GHH erst auf dem Schauplatz in Nord-Frankreich, als die deutschen Konkurrenzfirmen dort schon mehrere Jahre aktiv waren. Seit 1901 bemühte sich der Thyssen-Konzern um Eisenerzkonzessionen in der Normandie und in Lothringen, stieß aber auf große Schwierigkeiten bei den französischen Behörden. Ein aggressiver Konfliktkurs, bei dem August Thyssen zeitweise von der Reichsregierung Repressalien gegen französische Firmen in Deutschland verlangte, brachte keinen Erfolg. 8Es muss ihm bald klar geworden sein, dass eine Konfrontation weder der französischen noch der deutschen Industrie nützen würde. Der erfahrene Industrie-Stratege August Thyssen, gewiss keiner pazifistischen Neigungen verdächtig, wies deshalb 1907 darauf hin, dass sich Frankreich und Deutschland wirtschaftlich hervorragend ergänzen könnten: „Sie haben in Lothringen ungeheuer viel Eisen, aber gar keine Kohle, während wir einen Überfluss an Kohle besitzen, aber gar kein Eisen. Deshalb ist es durchaus notwendig, dass unsere beiden Länder nicht nur friedlich, sondern auch freundschaftlich miteinander stehen.“ 9Krupp, vor dem Krieg der größte Ruhr-Konzern, arbeitete gleichzeitig bei der Erschließung von Erzfeldern in Marokko und Algerien eng mit der französischen Firma Le Creusot zusammen. Die von Fritz Fischer zitierte bemerkenswerte Äußerung von August Thyssen stand also am Ende einer Phase „gegenseitiger Durchdringung der Interessen“. Die „französisch-deutsche Solidarität, wie sie die Eisenhüttenleute anstrebten, [wurde jedoch] von den französischen Behörden gebremst.“ 10

Was die Wirtschaft anging, so gab es also in der Phase zwischen 1906 und 1910 durchaus Chancen für einen Interessenausgleich zwischen der französischen und der deutschen Seite. 11Die Marokkokrise beendete 1911 jedoch alle Ansätze einer Verständigung zwischen den Nachbarn. Ein wirtschaftlicher Interessenausgleich wurde generell durch den „assymetrischen“ 12Charakter der deutsch-französischen Beziehungen erschwert: Dem massiven Eindringen der deutschen Schwerindustrie in Nord-Frankreich stand nämlich kein auch nur annähernd gleichwertiges Engagement französischer Firmen in Deutschland gegenüber. Auf die zweite Marokkokrise folgte denn auch eine „Ära der Schwierigkeiten 1911–1914“; in der französischen Öffentlichkeit brach – spiegelbildlich zum fanatischen Nationalismus in deutschen Massenmedien – eine „Kampagne gegen die germanische Invasion“ los. 13Die deutsche Schwerindustrie ihrerseits nahm in den letzten Friedenswochen 1914 die französische Eisenindustrie als zunehmend unangenehme Konkurrenz war. Reusch beauftragte seinen Stellvertreter Woltmann, ihm für einen Vortrag bei Minister Delbrück Material mit dieser Akzentuierung zusammenzustellen. 14In dieser aufgeheizten Atmosphäre sucht man vergeblich nach nüchternen, die wirtschaftliche und politische Vernunft betonenden Stellungnahmen aus den Kreisen der deutschen Schwerindustrie. Von Reusch ist auch für die früheren Jahre nirgends ein auf Verständigung mit Frankreich drängender, gegen den fanatischen Nationalismus gerichteter Ausspruch überliefert. Reuschs Vortrag bei Delbrück fiel bereits in die ersten Kriegswochen. Für seinen Vortrag bei der Reichsregierung würde er deshalb das Thema „Konkurrenz“ beiseite schieben und dem Geist der Zeit entsprechend nur noch über „Annexionen“ sprechen. Doch greift dies der Entwicklung vor. Zunächst zurück zum Eindringen der GHH in der Normandie.

Im 1871 annektierten „Deutsch“-Lothringen betrieb die GHH bereits Eisenerzgruben gemeinsam mit der Phoenix AG. 15Reusch strebte die Verhüttung des französischen Erzes in eigenen Anlagen vor Ort in Lothringen an, konnte aber dieses Projekt vor dem Krieg nicht mehr realisieren. 16

Sein Hauptaugenmerk richtete Reusch jedoch auf die Erzfelder in der Normandie, ein Vorhaben, bei dem er sich persönlich außerordentlich stark engagierte. In den Jahren 1911 bis 1913 reiste er zehn Mal nach Paris, um die Verhandlungen mit den französischen Geschäftspartnern selbst in die Hand zu nehmen. 17Bis Ende 1913 nahm er an neun Sitzungen des Aufsichtsrats in Paris persönlich teil. 18Im Frühjahr 1911 lag Reusch ein ausführlicher Bericht über die südlich von Caen liegenden Erzgruben Barbery, Estrées-la-Campagne, Urville und Gouvix vor. Da nach französischem Recht keine Person oder Gesellschaft zwei Konzessionen erhalten durfte, musste zur Verschleierung der Besitzverhältnisse die „Société anonyme d’Extraction de Minerais“ mit Sitz in Paris gegründet werden. 19Dies geschah am 13. März 1911. Alle Aktien waren im Besitz der GHH. Diese durfte aber zunächst offiziell nicht in Erscheinung treten, weshalb für die Leitung dieser Firma die folgende bemerkenswerte Regelung gelten sollte: „Der Aufsichtsrat besteht vorläufig aus Herrn Schickardt und zwei Franzosen als Strohmännern. Nach Erledigung der Formalitäten werden die beiden Franzosen durch die Herren Reusch und Mehner ersetzt.“ 20Dies war eine sehr durchsichtige Taktik, die denn auch vom französischen Präfekten sofort durchschaut wurde. Er erteilte die Abbau-Konzessionen für Gouvix nicht. 21Die GHH gehörte somit zu den deutschen Firmen, die nach der Marokkokrise von 1911 die Verschlechterung des Geschäftsklimas sofort zu spüren bekamen. 22

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