Morde
und andere Gemeinheiten
13 schaurig-schöne Geschichten aus Oberberg
Impressum
© 2015 by Oliver Buslau, Irmgard Hannoschöck, Daniel Juhr, Christine Kaula, Daniel Kohlhaas, Martin Kuchejda, Frank Merken, Michael Schreckenberg, Andreas Wöhl.
Wir bedanken uns bei allen Autoren.
Alle Nutzungsrechte dieser Ausgabe bei
JUHR Verlag
Daniel Juhr
Waldweg 34a
51688 Wipperfürth
www.juhrverlag.de
Lektorat:Irmgard Hannoschöck, Daniel Juhr
Korrektorat:Christine Kaula
Satz:Daniel Juhr
Covergestaltung:Daniel Juhr, Irmgard Hannoschöck
Cover-Artwork:Stefan Heilemann, www.heilemania.de
Coverreinzeichnung: www.oh-kommunikation.de
E-Book-Herstellung:Zeilenwert GmbH 2016
Originalausgabe, 2. Auflage 2015. Das Werk ist vollumfänglich geschützt. Jede Verwertung wie zum Beispiel die Verbreitung, der auszugsweise Nachdruck, die fotomechanische Verarbeitung sowie die Verarbeitung und Speicherung in elektronischen Systemen bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Verlag.
Alle Hauptfiguren und Handlungen sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig.
ISBN: 978-3-942625-38-8
Inhalt
Cover
Titel Morde und andere Gemeinheiten 13 schaurig-schöne Geschichten aus Oberberg
Impressum Impressum © 2015 by Oliver Buslau, Irmgard Hannoschöck, Daniel Juhr, Christine Kaula, Daniel Kohlhaas, Martin Kuchejda, Frank Merken, Michael Schreckenberg, Andreas Wöhl. Wir bedanken uns bei allen Autoren. Alle Nutzungsrechte dieser Ausgabe bei JUHR Verlag Daniel Juhr Waldweg 34a 51688 Wipperfürth www.juhrverlag.de Lektorat: Irmgard Hannoschöck, Daniel Juhr Korrektorat: Christine Kaula Satz: Daniel Juhr Covergestaltung: Daniel Juhr, Irmgard Hannoschöck Cover-Artwork: Stefan Heilemann, www.heilemania.de Coverreinzeichnung: www.oh-kommunikation.de E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016 Originalausgabe, 2. Auflage 2015. Das Werk ist vollumfänglich geschützt. Jede Verwertung wie zum Beispiel die Verbreitung, der auszugsweise Nachdruck, die fotomechanische Verarbeitung sowie die Verarbeitung und Speicherung in elektronischen Systemen bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Verlag. Alle Hauptfiguren und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind rein zufällig. ISBN: 978-3-942625-38-8
Irmgard Hannoschöck:
Die Vernehmung (Radevormwald) Irmgard Hannoschöck
Christine Kaula:
Putschertod (Wipperfürth) Christine Kaula
Irmgard Hannoschöck:
Die Porzellanmalerinnen (Hückeswagen)
Andreas Wöhl:
Die Frau aus dem Nebel (Lindlar)
Frank Merken:
Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? (Marienheide)
Oliver Buslau:
Der tiefe Fall in Derschlag (Gummersbach)
Daniel Juhr:
Stadt der Engel (Engelskirchen)
Martin Kuchejda:
Morgen, wenn der Tag kommt (Bergneustadt)
Daniel Juhr:
Franzen findet was (Wiehl)
Irmgard Hannoschöck:
Mein Tod in Reichshof (Reichshof)
Daniel Kohlhaas:
Im Schatten der Türme (Nümbrecht)
Michael Schreckenberg:
Vasilisa (Waldbröl)
Daniel Juhr:
Rom sehen und sterben (Morsbach)
Weitere Bücher
Irmgard Hannoschöck
Einführung: Paula und wie sie die Welt sieht
„Hör mal, haste das gelesen?“ Paula Petrova stellt den Putzeimer beiseite, der Boden hinter der Rezeption im Waldhotel ist jetzt langsam mal sauber genug, findet sie, und hält Ulla die Zeitung hin. Ulla macht heute auch hier sauber, wie jeden Mittwoch.
„Da, in Radevormwald. Da hört einer Schreie in der Wohnung der Nachbarin, tritt deren Tür ein, und da liegt der Vater von der armen Frau blutüberströmt in der Bude. Haste dafür Worte?“
Ulla zuckt die Schultern. „Kommt vor, woll.“
Paula kann es nicht fassen. „Wie, kommt vor? Jetzt stell du dir doch bitte mal vor, du besuchst den Hans von gegenüber …“
„Wie käm ich dazu, den Hans von gegenüber zu besuchen?“
„ … und dann liegt da ein Toter! Warte, vielleicht weiß man ja schon, ob es ein Mord war. Ah, guck, die haben natürlich die Beteiligten direkt nach der Tat alle vernommen. Mal sehen …“
Die Geschichte
Was haben Sie von dem Vorfall in der Wohnung von Frau Hermann mitbekommen, Herr Fuchs?
Ich war gerade mal eine halbe Stunde zu Hause und wollte einfach nur mal meine Ruhe haben. Hatte einen Stresstag, wissen Sie. LKWs ein- und ausladen im Hochsommer. Meine Kinder waren noch in der Grundschule in der Stadt, und meine Frau würde jeden Moment von der Arbeit zurück kommen. Ich sitze also auf der Couch, als unten in der Wohnung von den Hermanns ein furchtbares Geschrei losgeht. Der Alte schreit. Verdammt, denke ich, springe auf, stürze fast die Treppe hinunter. Wissen Sie, wir wohnen einen Stock höher. Ich bin schnell da und frage mich: Soll ich klingeln oder gleich die Tür eintreten? Innen höre ich ein furchtbares Geschrei. Da habe ich zugetreten. War mir in dem Moment egal. Ich laufe dahin, wo die Schreie aufhören. Dort liegt der Alte. Überall Blut. Da sehe ich sie. Ihre Augen haben solche Angst. Da heule ich nur noch: „Was hast Du getan? Was hast Du nur getan?“ Nein, ich schreie das.
Frau Fuchs, Sie sind dann dazu gekommen. Was genau haben Sie denn beobachtet?
Ich sehe das alles noch genauso vor mir, als ob es gestern gewesen wäre. Ich parke vor unserer Tür auf der Grabenstraße und schon beim Aussteigen höre ich ein fürchterliches Geräusch in unserem Haus, und dann schreit mein Mann irgendwas, was ich nicht verstehen kann. Da ist etwas Schlimmes zugange, wird mir sofort klar. Ich renne zu unserer Haustür und schließe sie zitternd auf, laufe die paar Stufen hoch, und da sehe ich auch schon die eingetretene Türe. Es ist inzwischen ganz still. Ich gehe durch die Tür, und da sehe ich meinen Mann und die Frau Hermann, unsere Mieterin. Ihr Vater liegt tot auf dem Boden. Blut überall. So viel Blut, dass mir schlecht wird und ich raus will. Aber ich kann nicht rausrennen, weil Wolfgang da ist. Was um Himmels Willen ist da passiert? Er sagt nichts. Schaut mich nur mit ganz leeren Augen an, vor denen ich Angst bekomme. Dann kann ich nicht anders. Ich schreie gegen diese Stille an: „Was ist hier los, Wolfgang?“ Und er schreit voller Verzweifelung, dass ich nach oben gehen und die Polizei anrufen soll. Und da wird mir klar, dass da ein Mord passiert ist. Ich konnte das überhaupt nicht fassen, dass mein Mann ein Mörder sein soll. Konnte das nicht fassen.
Warum sind Sie mit dem Brotmesser auf Ihren Vater losgegangen, Frau Hermann?
Seit ich ein Kind bin, denke ich darüber nach, ihn mit unserem Brotmesser in den Rücken zu stechen. Ich habe ihn mal gefragt, wo denn „Heide“ in Radevormwald liegt. Da wohnte damals eine Klassenkameradin von mir, die ich besuchen wollte. Damals wusste ich nicht genau, wo das ist. Er grinste mich nur an und sagt, dass das in der Lüneburger Heide liegt. Viel zu weit weg. Da könnte ich nicht hin. Ich solle gefälligst hier bleiben und meine Hausaufgaben machen. Da wusste ich sofort, dass er mir damit nur sagen wollte, wie dumm ich doch eigentlich bin.
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