Прощай, ублюдок!
Auf Wiedersehen, Bastard!
Tino Hemmann
AUF WIEDERSEHEN, BASTARD! (2)
Прощай, ублюдок! (Proshchay, ublyudok!)
Die Stimmen von Moskau
Thriller
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Bis auf die historisch erwiesenen Tatsachen sind alle
Ereignisse und Personen in diesem Buch frei erfunden.
Jede Ähnlichkeit mit Geschehnissen und Personen unserer realen Welt wäre daher zufällig und unbeabsichtigt.
Die Ausführungen zum Klicksonar beruhen auf den Erkenntnissen von Mel Goodale, Leiter des »Centre for Brain and Mind« an der University of Western Ontario in London, Canada.
Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Cover: Tino Hemmann unter Verwendung der Fotos von
(Junge) © laurent hamels - Fotolia.com und
(Mann) © Alexander Trinitatov - Fotolia.com
Lektorat: Birgit Rentz - www.fehlerjaegerin.de
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
www.tino-hemmann.de
1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783954888993
Inhalt
Cover
Titel Прощай, ублюдок! Auf Wiedersehen, Bastard! Tino Hemmann AUF WIEDERSEHEN, BASTARD! (2) Прощай, ублюдок! (Proshchay, ublyudok!) Die Stimmen von Moskau Thriller
Copyright Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Bis auf die historisch erwiesenen Tatsachen sind alle Ereignisse und Personen in diesem Buch frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit Geschehnissen und Personen unserer realen Welt wäre daher zufällig und unbeabsichtigt. Die Ausführungen zum Klicksonar beruhen auf den Erkenntnissen von Mel Goodale, Leiter des »Centre for Brain and Mind« an der University of Western Ontario in London, Canada. Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Cover: Tino Hemmann unter Verwendung der Fotos von (Junge) © laurent hamels - Fotolia.com und (Mann) © Alexander Trinitatov - Fotolia.com Lektorat: Birgit Rentz - www.fehlerjaegerin.de Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de www.tino-hemmann.de 1. digitale Auflage 2013 Zeilenwert GmbH ISBN 9783954888993
Moskau 12. April
Leipzig 12. April
Moskau 13. April
Leipzig 14. April
Moskau 14. April
Moskau 15. April
Nähe Podol’sk 15. April
Moskau 15. April
Nähe Podol’sk 15. April
Moskau 15. April
Nähe Podol’sk 15. April
Moskau 15. April
Nähe Podol’sk 15. April
Moskau 15. April
Leipzig 16. April
Podol’sk 16. April
Moskau 16. April
Nähe Podol’sk 16. April
Leipzig 16. April
Moskau 16. April
Südlich von Moskau 16. April
Moskau 16. April
Südlich von Moskau 16. April
Podol’sk 16. April
Moskau 16. April
Leipzig 16. April
Podol’sk 16. April
Moskau 16. April
Podol’sk 16. April
Leipzig 17. April
Moskau 17. April
St. Petersburg 17. April
Moskau 17. April
Moskau 21. April
Leipzig 22. April
Epilog 7. November
Der Präsidentenberater beobachtete unablässig die ästhetischen, wohlgeformten Rundungen der Tänzer, der Präsident hingegen die mitgehenden, fetten Lippen – stetig befeuchtet durch kurzes Lecken mit der Zunge – seines Beraters.
Die Männer auf der Bühne trugen eng anliegende, weiße Leggings, bewegten sich mit femininer Grazie, freien, muskulösen Oberkörpern und äußerst parallelen Schritten auf eine Horde räudig dreinschauender Kosaken zu, die ihre Kunststoffschwerter mit lautem Hurra-Gebrüll zückten und mit stampfendem Gepolter einen gleichfalls synchronen Ausfallschritt hin zu den ansehnlichen und großen Jünglingen machten. Die Widersacher der Kosaken, jene hellen Burschen, deren klare Silhouetten einer sportlichen Körpersymmetrie – bestehend aus runden Popos und gewaltig wirkenden Genitalien unter den glänzenden Strumpfhosen – keineswegs furchteinflößend wirkten, antworteten mit mehreren »Assemblés« – einstudierten geschlossenen Sprüngen, wobei ein Bein während des Sprunges ein »Grand battement jeté« vollführte –, so dass das jeweilige Spielbein der Tänzer mit kräftigem Schwung so hoch wie möglich nach vorn, zur Seite oder auch nach hinten geworfen wurde. Gleichzeitig erklangen ihre Stimmen – begleitet von einem äußerst perfekt spielenden Orchester – in höchsten Tonlagen, erst leise, dann immer lauter, russisch klagend und heulend: »Hinweg, ihr Barbaren!« Sie liefen sogleich in sauberen Baskenschritten zu einem Halbkreis auf und näherten sich mit unglaublich hohen und absolut synchronen Sprüngen und einer leichten Vorwärtsbewegung – dem sogenannten »Soubresaut« – den Kosaken, wobei die Oberkörper stark in eine Rücklage gebogen und die Beine zusammengehalten nach hinten gestreckt wurden. Als sie synchron auf den lärmenden Bühnenbrettern landeten, ertönte der letzte, nachhallende Akkord aus ihren Kehlen, ebenso wie der letzte des Orchesters, die Kosaken ließen die Schwerter fallen und rannten davon, der Dirigent – ein alter, erfahrener Zausbart – fiel mit einem gewaltigen Körperschwung fast von seinem Podest und so ziemlich allen Besuchern des ausverkauften Bolschoi-Theaters standen die Haare wie elektrisiert zu Berge.
All das bis zu diesem Zeitpunkt unterdrückte aufkeimende Hüsteln der Zuschauer wurde sogleich von tobendem und rasendem Beifall übertönt. Die international gemischte Menge erhob sich aus den bequemen Sitzen und krakeelte »Bravissimo!«-Rufe, während der kleingewachsene Dirigent zum wiederholten Male die Untergebenen zwang, sich tief vor der Masse zu verbeugen, indem er die Spitze seiner Taktstockwaffe von links nach rechts fahren ließ, so als wollte er damit die pompöse Bühnendekoration zerschneiden. Diese Koryphäe des Opern-Genres schien sich längst in tropfenden und kriechenden Kolonnen eigenen Schweißes aufzulösen. Der Dirigent lächelte dauerhaft und nahm die Hochachtung des Publikums angesichts der eigenen Leistung gern entgegen – ein Hasardeur am Ziel all seiner Wünsche! Wenigstens bis zur nächsten Aufführung, denn er dachte wahrscheinlich bereits an kleine Lappalien der Untergebenen, die es bis zur folgenden Darbietung dringend zu korrigieren galt.
*
Während der Beifall noch rauschte, verließ der Präsident in Begleitung von acht Sicherheitsleuten die mit roten Samtstoffen ausgestattete und reichlich mit Blattgold verzierte Loge und wurde, wie nach jeder Uraufführung, in einen abgeschirmten und bestens gesicherten Raum geführt, in dem er schon bald mit den Ensemble-Chefs zusammentreffen sollte. Dem Präsidenten der Russischen Föderation wurde von einem steif wirkenden Diener Sekt gereicht. Prophylaktisch nahm er das Glas an, nippte daran und näherte sich mit zwei kurzen Schritten der korpulent-massiven Gestalt des Boris Jewgenij Jerchow, seinem engen, fünfundfünfzigjährigen Berater in Sicherheitsfragen, der sogleich einer alten, russisch-unorthodox-bunt geschminkten Dame den Rücken zukehrte und sich seinem Arbeitgeber zuwandte.
»Und, Herr Präsident, hat es gefallen?«, begann Jerchow, um zunächst die Laune seines Präsidenten abzuklopfen.
»Todlangweilig, wie immer.« Die schmächtige Figur des Präsidenten fuhr herum und betrachtete den vergoldeten Gipsschädel eines früheren Ballettchefs des Moskauer Bolschoi-Theaters. »Und dir?«
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