Günther Thüry - Gewürze aus dem Alten Rom

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Eine Frage des guten Geschmacks Es ist Mode geworden, nach Rezepten der römischen Antike zu kochen. Wer sich darauf einlassen möchte, muss aber das Geheimnis dieser 2.000 Jahre alten Küche kennen: den besonderen Umgang mit den Gewürzen. Gewürze und ihre sehr spezielle Verwendungsweise waren auch damals schon die Krönung eines besonderen Gerichtes und zeichneten Koch und Gastgeber als kulinarische Kenner aus. Der Autor Günther Thüry führt den Leser umfassend in die römische Küche und deren Geschichte ein. Die Gewürze werden dabei nicht nur vorgestellt, anhand ausgesuchter Rezepte wird auch ihre Anwendung erklärt. Nachkochen und Nachbacken sind bestens empfohlen! Johannes Walter berichtet als Botaniker und in diesem Fall Archäobotaniker über die Würzpflanzen, ihre Inhaltsstoffe und deren Eigenschaften. Dieses Werk ist eine völlige Neubearbeitung des 1997 unter dem Titel „Condimenta. Gewürzpflanzen in Koch- und Backrezepten aus der römischen Antike“ erschienenen Buches. Es hat innerhalb weniger Jahre vier Auflagen erlebt, international Beachtung gefunden und darf als Standardwerk in diesem Bereich betrachtet werden. Kulinarische „Ars vivendi“ der Antike in ihrer reinsten und schönsten Form.

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UND WIE WÜRZT MAN „RÖMISCH“? DAS „GEHEIMNIS“ DER ANTIKEN KÖCHE

G. E. THÜRY

Abb 13 Olivenbäume in den Ruinen des römischen Thugga heute Dougga - фото 15

Abb. 13 Olivenbäume in den Ruinen des römischen Thugga (heute Dougga, Tunesien).

Die Wahl und Verwendung der Würzstoffe – oder lateinisch gesagt: der condimenta – prägt eine Küche entscheidend.28 So kann auch niemand wirklichen Zugang zum Thema des römischen Kochens und Backens finden, der sich nicht mit den damaligen Gewürzen und mit der damaligen Würzweise befasst hat. Die Gewürze und der richtige Umgang damit – das lässt sich ohne Übertreibung sagen – sind das ganze „Geheimnis“ der antiken römischen Küche.

Was aber macht das Wesen dieser römischen Würzstoffe und ihres Gebrauches aus?

ZAHLREICH, KRÄFTIG, GEGENSÄTZLICH: EINE CHARAKTERISTIK RÖMISCHER WÜRZSTOFFE

Die Liste der römischen Würzstoffe ist lang. Die Exzerptsammlung des Vinidarius beginnt mit einer Aufzählung und kommt dabei auf über 60 Stoffe, die „alle im Haus sein sollten, damit an Gewürzen nichts fehlt.“ In den Rezepten des sogenannten Apiciuskochbuchs und der Vinidariusexzerpte begegnen uns insgesamt aber über 80 Würzstoffe. Die bei weitem größte Gruppe stellen dabei die zum Würzen verwendeten Küchenpflanzen, von denen die beiden nächsten Kapitel eine Auswahl näher vorstellen werden.

Die Würzstoffe der beiden Kochbücher, die den Namen des Apicius führen, sind hier in Tab. 1zusammengestellt und in der Reihenfolge der Häufigkeit ihrer Erwähnungen angeordnet. So ergibt sich – mit Pfeffer als dem am häufigsten genannten Gewürz beginnend – gewissermaßen eine Würzstoff-„Hitliste“ der gehobenen damaligen Küche. Freilich fehlt darin noch manches. Ein Beispiel dafür ist der geriebene Käse, der zwar im sogenannten Apiciuskochbuch und in den Exzerpten des Vinidarius nicht vorkommt, aber nach anderen Quellen ähnlich beliebt war wie heute der geriebene italienische Parmesan. Der griechische Dichter und Küchenautor Archestratos schrieb dazu im 4. vorchristlichen Jh., die Bewohner Italiens wüssten den Fisch „nicht vernünftig zuzubereiten, sondern verderben ihn, indem sie alles übel mit Käse bestreuen“.29

In der Anwendung und Mischung all dieser Würzstoffe bestand also das Raffinement der römischen Küche. Während dem modernen Koch viele der Stoffe nicht oder kaum bekannt sind und er oft gelernt hat, man müsse möglichst zurückhaltend würzen, gewannen die teilweise kräftigen Aromen den damaligen Nahrungsmitteln und Gerichten für uns ungewohnte Geschmackseffekte ab. Sie setzten Akzente, die ein strenger moderner Gelehrter einmal als „Missbrauch“ zensierte; er meinte, „nur eine geharnischte Zunge“ habe „das Feuer der Gewürze ertragen“ können. Praktische Erfahrung mit dem römischen Kochen entlarvt das aber als ein Vorurteil; umso mehr, als die erhaltenen römischen Rezepte die Dosierung der vorgeschriebenen Würzstoffe meist dem Geschmack des Kochs überlassen. Sie mahnen ihn oft nur, „maßvoll“ zu dosieren. Das moderne Entsetzen über den ausgiebigen Gebrauch der Gewürze und über ihre kräftigen Aromen ist eben (wie schon das griechische Kopfschütteln über den „Parmesan“ des antiken Italien) ein Ausdruck der menschlichen Tendenz, geschmacklich Ungewohntes als schlecht zu diffamieren, ohne sich erst auf eine Prüfung einzulassen. Die Psychologen bezeichnen diese Tendenz als „Neophobie“.30

Anlässe zur Neophobie können auch zwei weitere Eigenarten der römischen Gewürzverwendung bieten. Die eine ist die Vorliebe der damaligen Küche für Zubereitungsarten, die Geschmackskontraste miteinander verbinden. Wie wir das aus exotischen Kochkulturen unserer eigenen Zeit kennen, kann sie im gleichen Gericht Süßes mit Bitterem, Süßes mit Saurem oder Süßes mit Gepfeffertem kombinieren. Ein Beispiel dafür (freilich auch uns nicht ganz fremd) wäre gepfeffertes Obst (sog. Apiciuskochbuch, Rez. 162, 178 und 296 André ).

Die zweite Eigenart der römischen Würzweise liegt dagegen darin, dass die Würzstoffe hier nicht, dezent, den Eigengeschmack der Nahrungsmittel unterstreichen. Vielmehr legt es der römische Koch – entgegen den Lehren moderner Küchenpäpste – bewusst und gezielt darauf an, das natürliche Aroma des Kochguts zu überdecken und zu verändern. Wie überhaupt der Römer die Natur nicht einfach als gut und schön empfunden hat, wie sie ist, sondern sie erst verbessern und verschönern wollte, so schien ihm auch – beispielsweise – ein Fleischgericht erst dann gut, wenn ihm seine Würztechnik ihre Akzente aufgesetzt hatte.31 Der römische Satiriker Petron stellt diese Denkweise vielleicht nicht übertrieben dar, wenn er formuliert: „Fleisch sagt an sich nie zu. Vielmehr wird es mit einem gewissen Raffinement geschmacklich verändert und erst so dem abgeneigten Magen angenehm gemacht“ (Petron 141, 6). Entsprechend lautet der letzte Wille, den das Schweinchen Corocotta in der spätantiken Scherzschrift Das Testament des Spanferkels äußert: „Ich bitte Euch darum, dass Ihr mit meinem Körper gut umgeht: dass Ihr ihn einbalsamiert mit guten Gewürzen, mit Pinienkernen, Pfeffer und Honig, damit mein Name nie in Vergessenheit gerät“ (Testamentum porcelli, p. 269 Bücheler).

Was hier als makabre Parodie auf den Nachruhm-Gedanken auftritt, macht zugleich drastisch deutlich, wie wichtig die Würzstoffe waren: als Gestaltungsmittel der Küchenkunst und als ein Requisit des Genießens und der Lebensfreude. Dieser zweite Punkt dürfte auch für die große Zahl antiker Personennamen verantwortlich sein, die von Gewürzbezeichnungen abgeleitet sind – wie zum Beispiel Anisatus („der Anisartige“), Cinnamis („die Zimtartige“) oder Myrtis („die Myrtengleiche“).

Dass aber die kulinarische Romanisierung die spezielle Eigenart des römischen Umgangs mit den Würzstoffen bis in die nördlichen Provinzen getragen hat, zeigt die Verbreitung bestimmter Olivenkonserven (Abb. 14). Die Pinselaufschriften auf den Keramikbehältern, in denen sie auch dorthin verschickt wurden, nennen sie oliva ex dulci oder oliva ex defruto; d. h. etwa so viel wie „gesüßte Olive“. Die Formulierung bedeutet, dass die Früchte vor dem Versand eine Zeit lang süß bzw. in einem süßen Mostkonzentrat eingelegt wurden. Auch die römischen Landwirtschaftsschriftsteller haben uns diese geschmacksverändernd-süße Konservierungsart der bitteren Früchte beschrieben.32

Abb 14 Hälse von Amphoren die nach der aufgemalten Inhaltsbezeichnung gesüßte - фото 16

Abb. 14 Hälse von Amphoren, die nach der aufgemalten Inhaltsbezeichnung gesüßte schwarze Oliven enthielten. Funde aus Ovilavis-Wels (Oberösterreich). Stadtmuseum Wels.

Tab. 1 Die Würzstoffe des sogenannten Apiciuskochbuchs und der Exzerpte des Vinidarius; nach der Häufigkeit ihres Vorkommens in den Texten geordnet. Statistische Angaben nach Urbán 1995

Lauf. Nr. Antik-lateinische Namen der Würzstoffe (mit vulgärsprachlichen Nebenformen); deutsche Bedeutung Zahl der Erwähnungen in den Texten
1 piper = Pfeffer (einschl. der Wortbelege für piperatum = Pfeffersauce; piperium = Pfefferwein?; piperatus = gepfeffert) 482
2 garum; liquamen; muria: Salzprodukte (einschl. garum/liquamen mit Essig-, Öl-, Wasser- und Weinzusatz und von garum/liquamen abgeleiteter Adjektive) 468
3 merum; passum; vinum = Wein (einschl. weinhaltiger Mischprodukte; enococtus/inococtus/inocuctus/oenococtus = mit W. gekocht. – Zugleich Getränk) 345
4 oleum = Öl (zugleich Speisefett) 338
5 mel = Honig (einschl. der Mischprodukte mit Wasser und Wein) 239
6 acetum = Essig 187
7 legisticum/ligisticum/ligusticum = Liebstöckel? 184
8 ciminum/cuminum = Kreuzkümmel (einschl. ciminatum/cuminatum = Kreuzkümmelsauce) 124
9 coliandrum/coriandrum = Koriander (einschl. coriandratum = Koriandersauce; coriandratus = mit K. gewürzt) 107
10 ruda/ruta = Raute 101
11 lasar/laser; silfi/silfium/silpium = Asafötida und ähnl. Gewürz (einschl. der Sauce laseratum und des Adjektivs lasaratus/laseratus) 96
12 cepa/cepul(l)a/ciba/cipa = Zwiebel 92
13 sal = Salz (einschl. Pökelsalz; salsum = Salzkonserve; salsus = gesalzen) 90
14 menta = Minze 76
15 corona bubula; origanum = Oregano (Gemeiner Dost) 75
16 apius = Sellerie (zugleich Gemüse) 72
17 passum = Rosinenwein 71
18 nuclei (pinei) = Pinienkerne 68
19 porrus = Porree (zugleich Gemüse) 68
20 careotae/cariotae = (?) da(c)tili = Datteln (bzw. Dattelsirup oder Dattelwein?) 64
21 defretum/defrictum/defritum: ein Mostsüßstoff 57
22 anetum = Dill (einschl. anetatus = mit D. gewürzt) 42
23 carenum/carinum/caroenum = ein Mostsüßstoff 42
24 senape/senapi/sinape/sinapi = Senf (zugleich Gemüse) 39
25 serpillum; thymum/tim(m)um/tym(m)um = Thymian 35
26 careum = Echter Kümmel 33
27 enogarum/inogarum/oenogarum = garum (s. o. Nr. 2) mit Wein (einschl. des Adjektivs oenogaratus) 33
28 petroselinum/petrosilenum = Petersilie 33
29 sature(g)ia = Bohnenkraut 33
30 laurus = Lorbeer (einschl. laureatus = mit L. gewürzt) 26
31 ubae/uvae passae = Rosinen 22
32 calvae; nuces; Ponticae = Nüsse 19
33 feniculum = Fenchel 19
34 Damascena(e)/pruna (Damascena) = Pflaumen (zugleich Obst) 17
35 gingiber/zingiber = Ingwer 16
36 polleium/puleium = Poleiminze 16
37 rosa = Rose (einschl. rosatum = Rosenwein) 15
38 mulsa/mulsum; oenomeli = Honigwein 14
39 malba/malva = Malve (zugl. Gemüse) 12
40 amicdulae/amigdalae = Mandeln 10
41 mirta/murta/myrta = Myrte; bacae mirteae = Myrtenbeeren (einschl. myrteus = mit M. gewürzt) 10
42 ispica/spica; nardostacium = Echte Narde 8
43 olibae/olivae = Oliven 7
44 carica; ficus = Feige(nsirup) 6
45 ciperis/ciperus/cyperum = Erdmandel (?Gelbwurz?) 6
46 crocomagma/crocum/crocus = Safran 6
47 piret(h)rum; pyretrum = Bertram 6
48 costum = Kostwurz 5
49 eruca = Rauke 5
50 (h)idrogarum = garum (s. o. Nr. 2) mit Wasser (einschl. idrogaratus = mit h. gewürzt) 5
51 allec: ein Fischprodukt (einschl. allecatus = mit a. gewürzt) 4
52 cardamomum = Kardamom 4
53 cnecos = Saflor 4
54 malabatrum = Zimt 4
55 oxigarum/oxygarum = garum (s. o. Nr. 2) mit Essig 4
56 aleum/alium = Knoblauch 3
57 anesum = Anis 3
58 granatum = Granatapfel (zugleich Obst) 3
59 lentiscus; mastix = Mastix 3
60 muria: eine Fertigwürze 3
61 nepeta = Katzenminze / Minze 3
62 rus Syriacum = Sumach 3
63 asari = Haselwurz 2
64 cepa pallacana = Schnittlauch 2
65 cupressus/cupresum = Zypresse 2
66 ellenium; innula = Alant 2
67 iuniperus/zyniperus = Wacholder 2
68 polipodium = Tüpfelfarn 2
69 sil = Zirmet 2
70 sil Gallicum/sil montanum = Sesel 2
71 sisama/sisamum = Sesam 2
72 capparis = Kaper 1
73 cariofilum = Gewürznelke 1
74 cerifolium = Kerbel 1
75 eleogarum = garum (s. o. Nr. 2) mit Öl 1
76 ocimus = Basilikum 1
77 papaber = Mohn 1
78 salvia = Salbei 1
79 samsucus = Echter Majoran 1
80 sapa: ein Mostsüßstoff 1
81 ysopum = Ysop 1

SÜSSEN OHNE ZUCKER:

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