Am Final, der finalen Station, ist dann alles wieder wie bei einem Tradi, es gilt eine Dose mit einem Logbuch zu finden, sich einzutragen und den erfolgreichen Fund auch elektronisch zu loggen. Und auch wenn wir einleitend geschrieben haben, dass ein Multi-Cache nicht schwieriger als ein Tradi sein muss, so kann er es aber doch sein - bzw. kann es sein, dass man an einer einzelnen Station scheitert, diese vielleicht (vorübergehend) zerstört oder „ gemuggelt “ (von Nichtcachern versehentlich weggeräumt) wurde und man damit nicht zum Final vordringen kann. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen Tradiserien oder Powertrails ist dann das Loggen eines Multis nicht möglich. Es spricht aber nichts dagegen, den Multi im Auge zu behalten und ggf. einige Tage oder Wochen später an der letzten gelösten Station wieder einzusteigen und den Multi an einem anderen Tag zu Ende zu bringen.
Anspruchsvolle Technik zur Ermittlung der nächsten Station ...
Bei manchen Caches ist es gar nicht die Herausforderung, diese zu finden. Es ist die Herausforderung, an diese heranzukommen. Klettercaches & Co haben kein eigenes Icon, üblicherweise sind es Tradis, die man auf den ersten Blick anhand der „ T-Wertung“ (Terrain) erkennt. Bei Terrainwertungen von T4 – T5 sollte man hellhörig werden. Eine hohe Terrainwertung spricht oftmals für Klettercaches, je nach Standort können es aber auch Caches sein, die nur von der Wasserseite aus zu erreichen sind, zum Beispiel mit einem Kanu oder Schlauchboot (oder schwimmend) geborgen werden müssen, die in schwer zugänglichem Gelände platziert sind oder eben in Wipfeln, an Felsen oder an Gebäudewänden hängen. Bei diesen Klettercaches kann es sowohl darum gehen, einen Baum zu erklettern wie auch an einer Felswand entlang in die Tiefe zu steigen. Bis zu einem gewissen Grad mag dies noch ohne Hilfsmittel möglich sein, ab einem gewissen Grad sollte dies nur mit adäquater Kletterausrüstung, ausreichender Erfahrung und ggf. einem sichernden „zweiten Mann“ gewagt werden. In diesen Fällen ist jeder Cacher selbst gefordert, seine eigenen Fähigkeiten, die Situation vor Ort und die aktuellen Gegebenheiten (Dunkelheit, Witterung etc.) bewusst und richtig einzuschätzen und kein unnötiges Risiko einzugehen.
Klettercache - gut gesicherter Aufstieg
Mit der Angel im Wald
Zudem ist es bei Caches mit hoher Terrainwertung sinnvoll, nach Möglichkeit schon vor dem Bergungsversuch den Cache zu sichten. Gerade in einem Wald oder nahe einer Felswand mögen die GPS-Daten nicht so genau sein, dass man sich sicher sein kann, den richtigen Baum zu erklimmen. Hängt man erst einmal auf 20m Höhe und entdeckt die Dose im benachbarten Wipfel, wird man spätestens beim nächsten Mal gründlicher vom Boden aus versuchen, das Versteck zu entdecken. Mehr zu Klettern ab Seite 164.
Doch nicht jeder Cache mit hoher Terrainwertung muss eine extreme körperliche Herausforderung sein. Gerade Wassercaches können manchmal auch für jeden zugänglich sein. Zwar mögen sie ohne Hilfsmittel unmöglich zu bergen sein, wenn man sich aber in einem nahegelegenen Bootsverleih ein Kanu, Schlauchboot oder Tretboot mietet (oder zufällig gerade dabei hat), wird die vermeintlich abenteuerliche Bergung vielleicht doch zu einem wunderschönen Sonntagsausflug. Ein ähnliches Beispiel sind Caches in Skigebieten. Im Sommer nur mit einem kraftraubenden Anstieg zu erreichen, im Winter führt die Piste unter Umständen unmittelbar an der Dose vorbei.
Fazit: Auch Caches mit sehr hohen Terrainwertungen können im Einzelfall für jeden Cacher gut erreichbar sein.
Über die letzten Jahre ist ein neuer Trend aus Skandinavien zu uns heruntergeschwappt: Biltema – Angelcaches . Auch diese haben manchmal eine hohe Terrainwertung, wobei eine hohe Schwierigkeitswertung dafür richtiger und angemessener wäre. Doch keine Sorge, glitschige Köderwürmer müsst Ihr dafür nicht in die Hand nehmen. Um diese Form der Geocachesuche zu betreiben, benötigt Ihr lediglich eine Stipprute, denn Ihr angelt nicht im Wasser, Ihr angelt (üblicherweise) aus Bäumen! Im Gegensatz zu Klettercaches sind Angelcaches aber nicht dafür gedacht, dass Ihr die Dose erklettert. Beim „Angeln“ bleibt Ihr mit beiden Beinen auf dem Boden und nutzt die Stipprute dazu, das Objekt Eurer Begierde zu Euch herunter zu „angeln“. Dieser erste Step ist in der Regel recht einfach zu bewerkstelligen. Die Schwierigkeit beim Angeln besteht eher darin, den Geocachebehälter genau dort wieder hinzuhängen, wo Ihr ihn vorgefunden habt. Das kann ganz schön in Arme und Nacken gehen, macht aber wahnsinnig viel Spaß. Besonders die Blicke der Muggels sind jede Mühe wert, wenn Ihr mit Eurer Angel durch einem dicht bewachsenen Wald spaziert. Ich versuche in der Regel, sie als Gehstock zu tarnen ...
Um für Eure Angelausflüge gut gerüstet zu sein, empfiehlt sich eine Stipprute mit einer Länge zwischen 8 und 10 Metern, die Ihr am besten mit einem Haken aufrüstet, den Ihr auch aus einem dickeren Draht selbst formen könnt. Entfernt Ihr zudem das oberste Element Eurer Rute, so verliert Ihr zwar einen Meter Länge, entfernt aber einerseits den wackligsten Teil der Rute und findet andererseits in der Aushöhlung des zweiten Elements die ideale Befestigungsmöglichkeit für Euren Drahthaken. Gafferband drum, fertig und ab in den nächsten Angelwald!
Nicht jeder Cache kann zu jeder Uhrzeit gemacht werden, manche liegen beispielsweise in Parks, die gewisse (hoffentlich im Listing genannte) Öffnungszeiten haben, bei manchen hat man ohne gutes Tageslicht kaum eine Chance, und manche wiederum kann man 24/7 machen. Die Attribute eines Caches verraten uns, wann und wie er verfügbar ist. Manche Caches tragen allerdings als Attribut ein Symbol aus einem Mond und zwei Sternen (Nachts empfohlen) oder eines Mondes über einer Dose (Nachtcache). Ein derartiger Nachtcache sollte bzw. kann nur nachts gefunden werden, teilweise weist auch der Titel des Caches („Nachtcache“ oder „NC“) bereits auf diese Eigenschaft hin.
Eine Stirnlampe und ein guter Strahler sind dabei im Grunde Pflicht, denn einerseits ist es beim Nachtcachen üblicherweise dunkel, andererseits zeichnen sich NCs gerne dadurch aus, dass an den Startkoordinaten keine Dose sondern kleine Reflektoren platziert wurden, die das in der Dunkelheit auf sie eintreffende Licht reflektieren. Derartige Reflektoren können unterschiedliche Farben haben (ggf. mit unterschiedlichen Bedeutungen), können geballt auftreten und einem wie auf der Runway eines Flughafens zum Ziel leuchten oder auch nur vereinzelt und schwer zu finden positioniert sein. Da man nachts mit Stirnlampe und Strahler auf dem Marktplatz einer friedlichen Gemeinde für erhebliche Aufregung sorgen könnte, sind Nachtcaches häufig im Wald platziert. Auch für einen Nachtcache sollte man sich Zeit nehmen und sollte sich bewusst sein, dass der Wald in der Dunkelheit eine eigene Welt ist, Geräusche eine ganz andere Bedeutung gewinnen und bei technisch ausgereiften Nachtcaches kann es sogar vorkommen, dass der Owner mit einigem „Schnickschnack“ die Atmosphäre noch zusätzlich verstärkt. Es könnte aber auch eine echte Wildsau sein, die Ihr gerade hört ...
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