Briefe aus der Ferne

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Ein weltweites Projekt Mit dem Anliegen, eingreifende feministische Politik zu entwerfen, wandte sich Frigga Haug an Frauen in aller Welt. Ihr Aufruf erhielt ein starkes Echo und aktivierte politische Energie rund um den Globus: 49 Feministinnen aus 13 Ländern auf 6 Kontinenten meldeten sich zu Wort. Die Briefe aus der Ferne zeigen, wie global diese Welt auch den Feminismus gemacht hat. Die Beiträge variieren von sachlichen Bestandsaufnahmen der politischen Lage an verschiedenen Orten über theoretische Erörterungen möglicher Politikformen bis zu flammenden Postulaten für Bündnisse gegen den globalen Kapitalismus. Die Orientierung über den jeweils eigenen Tellerrand hinaus, vielerorts schon vollzogen, anderswo noch Vision, lässt das Projekt über den Hier-und-jetzt-Bezug hinaus in die Zukunft weisen. Jede Politik, die heute gemacht wird, betrifft das Soziale. So gut wie alles hat globale Folgen. Eine feministische Einmischung ist im Gang.

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• Die Kommerzialisierung und Sexualisierung von Kindern durch Unternehmen sollte strengen ethischen Richtlinien unterworfen werden, die u. a. die Darbietung von Mädchenkörpern zu Werbezwecken unter Zensur stellen.

• Ebenfalls untersucht werden müsste die Psychiatrisierung sozialer Ungleichheit. Derzeit erfinden große Pharmakonzerne und pharmazeutische Unternehmen neue Formen psychischer Störungen und behandeln immer mehr Frauen und Kinder. Die wirtschaftliche Ausbeutung der Not von Frauen durch Pharmaunternehmen sollte als politisches Thema in den Blick genommen werden. In Amerika haben sich zahlreiche Gruppen gegen die Allgegenwart der Psychiatrie in Schulen, gegen die Diagnostizierwut bei Kindern und die schädlichen Wirkungen von Medikamenten gewandt. Die Bildung starker Gemeinschaften, die Arbeit gegen Isolierung und Entfremdung sowie die Stärkung von Erwerbstätigen und Müttern – anstelle ihrer Medikalisierung – ist der gesündere Weg zur Bekämpfung der sogenannten psychischen Epidemien.

• Kostenlose Bildung und Gesundheitsvorsorge für alle Kinder wird nicht nur zu psychischer Gesundheit und zum Glück der zukünftigen Generation beitragen, sondern auch die wirtschaftliche Belastung benachteiligter Eltern mindern. Der Ersatz von Fast Food und Automaten in den Schulen durch kostenlose gesunde Mahlzeiten ist ein Beispiel für eine wichtige Verschiebung der sozialen Wertigkeiten. Die Erhöhung der Mindestlöhne wird sich positiv auf jüngere Arbeiterinnen auswirken. Die Rechte arbeitender Kinder müssen verteidigt werden.

Insgesamt sehe ich ein linkes feministisches Projekt als eine Radikalisierung von familiären Werten, die das politische Gewicht des Kinder­themas heute anerkennt und versteht, dass eine Verknüpfung von ­Kinder- und feministischen Themen keine rein strategische ist, sondern die Basis für eine gute und nachhaltige Gesellschaft bildet, die sich auf Modelle der Gegenseitigkeit und Partnerschaft zwischen Frauen und Männern gründet.

Ich hoffe, eure Partei ist erfolgreich.

Beste Grüße

Abigail Bray

Toni Brinkmann

Bremen, Deutschland

Toni Brinkmann war die letzten sechseinhalb Jahre vor der Rente Referentin im niedersächsischen Frauenministerium mit verschiedenen Arbeitsgebieten. Vorher Jurastudium nach langer Familienphase; dann zunächst Mitarbeiterin an der Bremer und der Münchner Universität mit den Schwerpunkten Strafvollzug, Kriminologie, Jugendrecht und Kinderrechte.

Wie könnte eine linke feministische Bildungspolitik aussehen?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass Feministinnen beklagten, Mädchen in den Schulen würden benachteiligt. Mädchen wurden weniger gefördert, machten seltener Abitur und studierten – wenn überhaupt – überwiegend »weiche« Fächer. Sie heiraten ja doch, hieß es. Inzwischen machen Mädchen durchschnittlich höhere und bessere Abschlüsse als Jungen – und schon wird der Ruf nach besonderer Förderung für Jungen laut. Würde es feministischen Ansprüchen genügen, den Vorsprung zu halten – oder sehen wir auch in diesem gesellschaftlichen Bereich die Notwendigkeit eines radikaleren linken feministischen Denkansatzes?

Ein Blick zurück

Schon 1874 schrieb Eduard Sack, ein engagierter Lehrer, in seinem Pamphlet »Unsere Schulen im Dienste gegen die Freiheit«:

Es ist geschichtlich festgestellt, was vorurtheilslos angesehen, auf der flachen Hand liegt, daß keine herrschende, auf irgend welche Vorrechte sich stützende Partei eine Bildung gutheißen und wollen kann, welche das eigene Denken zum Zweck hat, deren höchster Triumph die weiteste Entwicklung jener großen Fähigkeit ist, deren man zum selbständigen Urtheil und zum Handeln nach dem eigenen Willen bedarf. Niemals hat es eine Priesterschaft gegeben, niemals einen Adel, niemals ein Patrizierthum oder eine Bourgeoisie, niemals eine Gelehrtenkaste, niemals einen Fürsten, die eine solche Bildung gutgeheißen und gewollt hätten. (Sack 1878: 83)

In den 1960er Jahren entwickelte sich eine lebhafte Bildungsdiskussion. Vieles wurde geschrieben, nichts auf Dauer umgesetzt. Der Befreiungs-Pädagoge Paolo Freire bestätigte Sacks Erkenntnis:

Diejenigen, die die Macht in einer Gesellschaft innehaben, bestimmen die Zielsetzungen und Inhalte von Erziehung, und nicht die Philosophen. Darum kann man nicht die Erziehung gegen die Machthaber ausrichten. (Freire 1981: 110)

Seit mindestens 150 Jahren gehen in Deutschland praktisch alle Kinder viele Jahre lang zur Schule. Doch gibt es noch immer sogenannte bildungsferne Schichten, eine tiefe soziale Spaltung der Gesellschaft und rund 4 Mio. Analphabeten. Bis heute blieb trotz aller gegenteiligen Erfahrungen die Hoffnung auf soziale Gerechtigkeit durch staatliche Beschulung lebendig, insbesondere bei Linken.

Wie lange muss die Schule noch versagen, bis wir uns zu fragen beginnen, ob sie nicht entweder das falsche Mittel zur Erreichung sozialer Gerechtigkeit ist oder ganz andere Ziele verfolgt? Bis wir darauf zurückkommen, was Everett Reimer und Ivan Illich in den 1970er Jahren schrieben: dass die Schulpflicht hilft, den sozialen Frieden aufrechtzuerhalten; dass sie Aufstiegschancen suggeriert und dafür sorgt, dass diejenigen, die in der Schule (und folglich im Leben) nicht erfolgreich sind, sich selbst die Schuld dafür geben, weil sie versagt und ihre Chance nicht genutzt haben? Und begreifen, dass – wie Illich schreibt – die Schulen eine Milderung des subversiven Potenzials bewirken: »bleibt nämlich die Bildung auf Schulen beschränkt, so werden zu ihren höheren Stufen nur diejenigen zugelassen, die man auf den unteren Stufen zur Fügsamkeit erzogen hat« (Illich 1977: 30).

Zwar erhöhten sich in Deutschland seit der 1964 von Picht ausgerufenen Bildungskatastrophe die Abiturientenquoten auf über 30 %, aber die Schere zwischen Arm und Reich ist heute weiter geöffnet als damals. Nach wie vor spiegelt die Staatsschule die hierarchische Pyramide der Gesellschaft und lehrt implizit den »Wert« Hierarchie (Coleman, zit. n. Reimer 1972: 38, Anm. 4). Das Fortkommen der Einzelnen muss stets zu Lasten anderer gehen. Die Anzahl der Plätze in der Pyramidenspitze hängt ja nicht von der Anzahl und Qualität der Schulabschlüsse ab. Wenn alle Abitur machten, würden andere Hürden bzw. Auswahlkriterien erfunden. Schon heute sind ja viele Akademiker und gutausgebildete Menschen gezwungen, im Niedriglohnsektor zu arbeiten, »natürlich« überwiegend Frauen.

Linke propagieren eine immer frühere und intensivere Förderung in Institutionen. Doch die Menschen sind nicht arm, weil sie ungebildet sind, sondern sie bleiben (oft) ungebildet, weil sie arm sind. Wie Uri Bronfenbrenner halte ich es für

sehr wohl möglich, dass für Kinder, die in den elendesten Verhältnissen leben, die bei weitem wirksamste Technik, wesentliches und anhaltendes Wachstum sowohl der IQ-Werte, aber auch anderer, noch wichtigerer Bereiche der Entwicklung zu erreichen, darin besteht, dafür zu sorgen, dass die Familie ärztlich versorgt ist und ausreichende Ernährung hat, dass sie gut untergebracht ist und eine angemessene Arbeit hat (Bronfenbrenner 1982: 130).

Wäre, frage ich mich, die »Verblödung unserer Republik« (Thomas Wieczorek) oder »Meinungsmache« (Albrecht Müller) in diesem Ausmaß möglich, wenn wir nicht alle durch unser Schulsystem indoktriniert worden wären?

Schon Illich wunderte sich:

Dennoch ist es überraschend, wie schwer es dem schulgebildeten Geist fällt zu erkennen, wie unerbittlich Schulen ihre vermeintliche Notwendigkeit und damit zugleich die angebliche Unvermeidbarkeit des Systems eintrichtern, das sie unterstützen. Die Schulen lehren das Kind, das politische System zu akzeptieren, das sein Lehrer repräsentiert, obwohl behauptet wird, der Unterricht sei unpolitisch. (Illich 1972: 34)

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