Christof Wackernagel - RAF oder Hollywood

Здесь есть возможность читать онлайн «Christof Wackernagel - RAF oder Hollywood» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

RAF oder Hollywood: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «RAF oder Hollywood»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

»Alan Parker will mich für den Film ›Midnight Express‹, Hauptrolle, ich soll einen kiffenden Ami spielen.«
»Ist doch toll!«, rief Klaus. »Mach das! Damit schaffst Du Hollywood!«
Ich ließ meine Butterbrezel sinken und fragte: »Seit wann geht es um Hollywood – es geht um den Kampf um Befreiung!«
Christof Wackernagel ist seit seinem fünfzehnten Lebensjahr ein gefragter Schauspieler. 1977 hätte er die Möglichkeit gehabt, in einer internationalen Produktion mitzuwirken, doch er beschloss, sich stattdessen der RAF anzuschließen. »RAF oder Hollywood« erzählt die Geschichte vor Wackernagels Zeit in der RAF. So ist das Buch zwar keine Autobiografie, Abrechnung oder Bitte um Absolution, aber dennoch eine autobiografisch vorgetragene Antwort auf die Frage, warum er sich dem bewaffneten Untergrund anschloss. Wackernagel berichtet aus der jeweiligen Zeit, was ihn beeinflusste und ihn seine Meinung bilden ließ, und gibt somit stets den damaligen Zeitgeist wieder, ohne aus heutiger Sicht zu urteilen.

RAF oder Hollywood — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «RAF oder Hollywood», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Doch kaum hatte ich es mir bei einem Glas Tee und einer Zeitung gemütlich gemacht, klingelte das Telefon. Ich stutzte – eigentlich wusste nur ein Mensch, dass ich in dieser Wohnung war, nämlich Cressida, aber mit ihr hatte ich doch eben erst telefoniert, um ihr zu sagen, dass ich über Nacht hier blieb –? Dann musste es arg dringend sein!

Am anderen Ende meldete sich ein Mann – zum Glück erkannte ich ihn: Es war Gert Schneider, der andere Neue, gerade mal eine Woche länger als ich in der Gruppe. Ich war ein wenig neidisch auf ihn gewesen, weil er zur Ausbildung in ein Palästinenserlager im Irak geschickt worden war, was ich mir viel spannender vorstellte, als hier die langweiligen Passgeschichten zu regeln.

»Charly hat Krebs«, kam er sofort zur Sache, »ich muss Zeugs gegen seine Schmerzen besorgen, der lebt nicht mehr lang.«

Diese Information war ein Schock. Charly hatte Krebs und schon so weit? Wie furchtbar – ein weiterer Schlag. Ich hatte ihn nur einmal getroffen, aber wir hatten uns durchaus verstanden, zumal auch er einen guten Joint liebte.

Nachdem Gert gekommen war, beschlossen wir, als Erstes Cressida von dem neuen Tiefschlag zu informieren und dann lecker essen zu gehen, ich wusste ein gutes Lokal in der Nähe. Da es nach den Gesetzen konspirativen Handelns verboten war, von einer Wohnung in die andere zu telefonieren, mussten wir eine Telefonzelle suchen. Für den Weg trat ich ihm meine Handgranate ab, damit er nicht wehrlos herumlief, denn ins Flugzeug nach Amsterdam hatte Gert natürlich keine Waffen mitnehmen können. In der Regel war jeder mit einer Pistole und einer Handgranate ausgerüstet, wenn er auf die Straße ging – es war allerdings noch nie eine Handgranate gezündet worden.

»Hab ich gestern noch geübt«, sagte er lachend und steckte sie ein. Es gehörte zu den täglichen Übungen eines Stadtguerilleros, die Fingermuskeln zu stärken, um den Bügel einer bereits entsicherten Handgranate möglichst lange angespannt halten zu können, falls es in einer bedrohlichen Situation einmal nötig werden sollte. »Richtig im Sand robben und dann über eine Düne werfen«, erzählte er amüsiert von dem Leben im Palästinenserlager – ansonsten schien der Alltag in der Wüste jedoch nicht so spannend zu sein, eher eintönig sogar; allzu viel hatte ich offensichtlich nicht verpasst. Auf dem Weg zur Telefonzelle berichtete er vom schrecklichen Zustand Charlys, der so furchtbare Schmerzen habe, dass er härteste Betäubungsmittel brauche, am besten Morphium und Heroin. Ich war zwar ebenso scharfer Gegner aller Suchtdrogen wie ich Befürworter von Cannabis war, aber wenn es darum ging, jemanden den Tod zu erleichtern, gab es da nichts zu diskutieren.5

Kurz vor dem Restaurant fanden wir eine Telefonzelle. Cressida war sofort am Apparat und von der Nachricht schockiert – ich wusste, dass sie Charly mochte und unterstellte ihr, dass sie eifersüchtig auf Luisa war, weil diese seine aktuelle Freundin war, aber das alles spielte in dieser lebensbedrohlichen Situation keine Rolle mehr.

»Brauchen Sie noch lange?«, fragte jemand durch die nur einen Spalt geöffnete Tür der Telefonzelle.

Ich diskutierte gerade mit Cressida, wie und wo wir am schnellsten und sichersten Stoff für Charly bekommen könnten, und Gert, der seitlich hinter mir gegenüber der Tür stand, wiegelte ab: »Wir sind gleich fertig.«

»Hände hoch!« –

Ich fuhr herum und sah Mündungsfeuer aus einer auf Gerts Bauch gerichteten Pistole, während die Tür der Telefonzelle aufgerissen wurde und dahinter eine vermummte Gestalt brüllend und mit ihrer Waffe irre fuchtelnd um sich schoss, aber bis ich meine Sig Sauer gezogen hatte und zurückschießen konnte, spuckte die Pistole vor Gerts Bauch bellend eine zweite Ladung in ihn, und während er zusammenbrach, flog die Angreiferpistole in hohem Bogen durch die zersplitternde Glastür der Telefonzelle und die beiden Schützen zogen sich zurück – ich stürmte heraus – sah mich einem Halbkreis aus knallendem Feuerwerk umgeben, das ich ziellos um mich schießend zu erwidern suchte, doch –

meine Pistole klemmte –

verblüfft sah ich auf meine Hand –

da spürte ich einen derartigen Schlag im Ellenbogen, dass es mich herum- und zu Boden riss, während mir meine Waffe aus der Hand flog und ich hart aufschlug – am Boden versuchte ich mich zu orientieren, es knallte und blitzte von allen Seiten; ich sah, wie Gert sich durch die Glassplitter der Telefonzellentür auf den Gehweg wälzte, die Hände vor dem Bauch verkrampft, sich aufbäumte, mit der linken Hand den Sicherungsbügel der Handgranate wegriss, um sie mit der rechten in Richtung Mündungsfeuer zu werfen – woraufhin ein gewaltiger Donnerschlag durch die Straßenschluchten des Amsterdamer Vorortes hallte – dem ein Geballer aus allen Rohren folgte, das kein Ende nehmen wollte – ich sah, wie Gerts Körper, der unter dem Lichtkegel einer Straßenlaterne lag, von den Einschüssen hin- und hergeschleudert wurde, spürte selbst Einschüsse an den Beinen – bis Kommandos gebrüllt wurden und die Schießerei erstarb.

Kurz darauf hörte ich ein Keuchen neben meinem Ohr, eine heisere Stimme: »Keine Bewegung«, und ich spürte die kalte Mündung einer Pistole an meiner Schläfe. Es hatte nun keinen Sinn mehr zu reagieren, ich sah, wie immer mehr Gestalten uns umringten, bis eine von ihnen ihren Fuß auf meine Brust stellte und ihren Karabiner auf mein Gesicht richtete – dann löste sich die kalte Mündung von meiner Schläfe. Gert, der schwer verletzt sein musste, schimpfte auf Englisch vor sich hin – ich versuchte meinen Kopf zu heben, um zu ihm hinübersehen zu können, da brüllte der Kerl mit dem Karabiner mich an, drehte ihn um und stieß mir den Kolben in die Schläfe – die Frage durchzuckte mich, ob mir jemand in den Kopf geschossen hatte – und es wurde dunkel.

Sirenengeheul weckte mich, aber ich schaffte es nicht, die Augen zu öffnen, dämmerte wieder weg, kam wieder zu Bewusstein, hörte Gert, der fragte: »Where is my comrade?«, dämmerte wieder weg, spürte, dass meine Kleider aufgeschnitten wurden – ich auf einer Bahre getragen wurde – kam hin und wieder zu Bewusstsein, während wir durch die Straßen fuhren, und ich spürte, dass jemand eine Spritze an meinen Arm setzte – kurz darauf durchfloss mich ein derart unvorstellbar angenehmes Wohlgefühl, dass ich, bevor ich einschlief, dachte: Wenn das der Tod sein sollte, gibt es nichts Schöneres.

Drei Tage später wachte ich im Gefängniskrankenhaus mit einer Binde um den Kopf auf und stellte angenehm überrascht fest, dass ich noch lebte. Sofort herrschte völlige Klarheit in meinem Kopf – und der merkwürdige Geruch beim Betreten der Wohnung fiel mir ein. Wahrscheinlich, erkannte ich, hatte die Amsterdamer Polizei mit Hilfe des BKA unsere Wohnung gefunden und längst beobachtet – ich hatte den Angstschweiß der Männer gerochen, die unsere Wohnung durchsucht hatten und fürchteten, dass wir überraschend auftauchen könnten: Zwei Wochen zuvor war einer ihrer Kollegen bei einer solchen Konfrontation erschossen worden.

Ich hätte nicht die Fenster aufreißen, sondern das Weite suchen sollen.

1954

Mein Vater6 war sehr fromm. Seine Mutter7 war eine glühende Katholikin; ihren Visionen von Apostel Petrus, die sie auch literarisch verarbeitete8, verdankte er seinen Name Peter. In ihren Romanen und Theaterstücken verteufelte sie genauso glühend patriarchalen Männerwahn und identifizierte sich mit den Entrechteten und Gedemütigten dieser Erde. Diese Haltung entwickelte mein Vater in seinen Inszenierungen als Intendant des Ulmer Theaters weiter, indem er christliche Werte wie Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit aller Menschen als allgemeingültige vermittelte.

Da auch meine Mutter9 am Theater arbeitete, führten wir ein unregelmäßiges Leben. Zum Ausgleich dafür traf sich die ganze Familie, zu der noch meine ältere Schwester Sabine10 gehörte, einmal am Tag zum Essen, am Sonntag auch zum Frühstück; da gab es sogar ein weichgekochtes Ei. Wir hatten ein Esszimmer; mein Vater saß mit dem Rücken zum Fenster, ich saß rechts von ihm, meine Schwester Sabine links – ihm gegenüber meine Mutter.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «RAF oder Hollywood»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «RAF oder Hollywood» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «RAF oder Hollywood»

Обсуждение, отзывы о книге «RAF oder Hollywood» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x