Christof Wackernagel - RAF oder Hollywood

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»Alan Parker will mich für den Film ›Midnight Express‹, Hauptrolle, ich soll einen kiffenden Ami spielen.«
»Ist doch toll!«, rief Klaus. »Mach das! Damit schaffst Du Hollywood!«
Ich ließ meine Butterbrezel sinken und fragte: »Seit wann geht es um Hollywood – es geht um den Kampf um Befreiung!«
Christof Wackernagel ist seit seinem fünfzehnten Lebensjahr ein gefragter Schauspieler. 1977 hätte er die Möglichkeit gehabt, in einer internationalen Produktion mitzuwirken, doch er beschloss, sich stattdessen der RAF anzuschließen. »RAF oder Hollywood« erzählt die Geschichte vor Wackernagels Zeit in der RAF. So ist das Buch zwar keine Autobiografie, Abrechnung oder Bitte um Absolution, aber dennoch eine autobiografisch vorgetragene Antwort auf die Frage, warum er sich dem bewaffneten Untergrund anschloss. Wackernagel berichtet aus der jeweiligen Zeit, was ihn beeinflusste und ihn seine Meinung bilden ließ, und gibt somit stets den damaligen Zeitgeist wieder, ohne aus heutiger Sicht zu urteilen.

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Nur langsam kehrten nach dem Ende ein ruhigerer Herzschlag und der Verstand wieder. Ich sah Rot-Kreuz-Helfer mit Bahren sich durch das hinausströmende Publikum zwängen. Ein wenig fühlte ich mich wie früher, als ich noch in die Messe gegangen war und hinterher erleichtert und geläutert herauskam.

Von nun an besuchte ich jedes Konzert, für das ich eine Karte bekam oder das ich mir leisten konnte. Als es bei den German Bonds einmal nicht klappte, versuchte ich, durch das Klofenster einzusteigen, vom Fieber der nach draußen dringenden Musik und dem Jubel der Zuschauer beflügelt, aber ich blieb stecken und kam nur noch schwer wieder heraus. Doch die Befriedigung war nie wieder so groß wie nach »I can’t get no satisfaction«.

Dafür ergatterte ich mir bei einem Konzert der Beach Boys, die zwar langweilige und kitschige Musik machten, aber Angelika, meiner Schulkameradin, gefielen, meinen ersten Kuss – ganz hinten in der letzten Reihe der Empore, während die Beach Boys »good, good, good vibrations« schmalzten.

In diesem Sommer gingen wir, also Fips, Ebby und ich, nach der Schule bei gutem Wetter immer erst ins Eiscafé Rialto und dann an den Eisbach, der am Rande des Englischen Gartens entlangfloss. Wir hatten eine vom Weg kaum einsehbare Stelle gefunden, an der wir ungestört sitzen, quatschen oder auch baden konnten. Fips und ich aßen Eis, Ebby rauchte.

Ebby konnte kreisrunde Kringel aus Zigarettenrauch ausblasen. Er hatte gerade, den Kopf weit zurückgelehnt, drei perfekte ausgetoßen, da sagte er: »Dieses ganze Demokratiegesäusel von Weinzierl, Hötzl und Konsorten schmeckt mir nicht.«

Fips kicherte: »Lass sie doch, sie können nicht anders!«

»Ebby hat recht«, entgegnete ich, »das waren doch nur ein paar Hanseln, die sich da auf der Agora wichtig gemacht hatten, Faulenzer und Ausbeuter, die von der Knochenarbeit ihrer Sklaven lebten, was hat das mit ›Herrschaft des Volkes‹ zu tun? Gehörten die Sklaven nicht zum Volk? Sind doch auch Menschen?!«

Fips beugte sich über den Bach, tauchte seine vom Eis klebrigen Hände ein, spülte sie und wusch sich Mund und Gesicht. Dann schüttelte er den Kopf: »Du immer gleich!«

»Immerhin ham sie’s erfunden«, gab Ebby zu bedenken und sandte drei weitere Kringel aus.

»Aller Anfang ist schwer«, sagte Fips und knabberte an seinen Fingernägeln.

Der Bach rauschte wild.

»Verlogen ist es trotzdem irgendwie«, fand Ebby, »andererseits.«

»Es stimmt einfach nicht«, beharrte ich, »wenn nicht alle davon was haben.«

»Was nicht ist, kann ja noch werden«, meinte Fips.

»Wie lange wollen wir denn noch warten?«, rief ich, »ist doch heute nicht anders als damals, allenfalls äußerlich und pro forma. Wie viele Menschen bestimmen denn wirklich die Politik?« Ich schüttelte den Kopf: »Und in den meisten anderen Ländern erst recht schon gleich gar nicht!«

»Du wirst noch platzten mit deiner Ungeduld«, sagte Fips kichernd und watete ein paar Schritte in den Eisbach.

Ebby lachte meckernd und drückte seine Zigarette aus.

»›Die Politiker sind die Diener des Volkes‹«, schimpfte ich. »Guck sie dir doch an, Strauß und Konsorten, ein einziger Selbstbedienungsladen. Sie bedienen sich am Volk, das ist alles.«

Ebby streckte sich: »Alles ist einerseits, andererseits, es gibt schon auch Ausnahmen, Wehner102 zum Beispiel!«

»Okay«, wandte ich ein, »unser Bürgermeister103 meinetwegen, fährt morgens mit der Straßenbahn ins Rathaus und nicht mit dem Dienstmercedes, arbeitet dabei sogar schon in seinen Akten, das ist ein Diener des Volkes.«

»Ausnahmen bestätigen die Regel«, kicherte Fips.

»Danke«, sagte ich und watete ins Flüsschen.

An einem sonnigen Sonntagmittag klingelte es an der Haustür. Wir waren gerade erst aufgestanden, weil in der Nacht zuvor eine rauschende Party zum Geburtstag meiner Mutter stattgefunden hatte; überall standen prächtige Blumensträuße, die von den Reflexionen der durch die vollverglaste Wohnzimmerfront einfallenden Sonnenstrahlen rot-gelb-blau-violett-grün glitzerten – als ob ein Regenbogenartiger Schimmer das ganze Haus erstrahlen ließ. Meine Mutter zog sich schnell einen Morgenmantel an und versuchte, ihre zerstrubbelten Haare einigermaßen zurechtzuschieben, während ich die Treppe herunter hastete, sodass wir zusammen öffneten.

Vor der Tür stand ein Kollege104 meiner Mutter vom Bayrischen Rundfunk, wo sie inzwischen freiberuflich arbeitete, einen riesigen Blumenstrauß in der Hand. Ein blond-blauäugiger Hüne, der Inbegriff des Vollblutariers, dem eine goldene Locke affektiert auf seine Stirn fiel, sein Markenzeichen. Er war schon öfters zum Kaffeetrinken dagewesen, verehrte meine Mutter, was nicht unbedingt von ihr erwidert wurde, redete – leicht lispelnd – so gewählt wie gestelzt und hatte stets etwas schmachtend Leidendes an sich.

»Verehrteste!«, begrüßte er meine Mutter, »welch ein Glückstag für uns alle, dass Sie außerordentliche Frau geboren wurden!« – und überreichte ihr den Blumenstrauß.

»Ach, das ist ja reizend von Ihnen«, bedankte sich meine Mutter, ihre Verlegenheit nur mühsam verbergend, »kommen Sie doch rein!« Sie trat etwas zurück und wies mit ihrer freien Hand in den Gang.

Da entdeckte er, dass das ganze Haus voller Blumen war, also eine Party stattgefunden hatte – zu der er nicht eingeladen gewesen war.

Sein Blick vereiste.

Ich rannte kichernd die Treppe hoch, um Sabine zu berichten. Wir amüsierten uns köstlich über diesen »blasierten Germanen« und kosteten mit Schadenfreude die peinliche Situation für meine Mutter105 aus, obwohl sie ja recht gehabt hatte, ihn nicht einzuladen.

Dabei war er nicht der Einzige, über den wir uns gerne lustig machten.

Eines unserer Lieblingsopfer, über die wir uns heimlich mokierten, war Ulrich Sonnemann106. Der war zwar wirklich sehr nett und hatte auch immer ein Späßchen für uns Kinder auf Lager – und ein wohlgesetztes Kompliment für meine heranblühende Sabine! –, aber er war Philosophieprofessor und trug das wie einen Rettungsring-großen Heiligenschein mit und um sich herum.

Die jährliche Sommerparty fand immer im Garten statt, das Buffet war in der Doppelgarage aufgebaut, am Schwimmbad war der Filterdurchlauf angestellt, was hieß, dass aus einem Rohr mit vielen kleinen Löchern am unteren Ende des Pools Wasser wie ein kleiner Springbrunnen sprühte, das abgesaugt und durch den Filter gereinigt wieder herausgesprüht wurde; zu später Stunde sprangen die Gäste mehr oder weniger bekleidet dort hinein.

Sonnemann stand nachmittags zu Beginn der Party neben dem rauschenden Wasser, die Pfeife in der Hand und dozierte – wegen des lauten Rauschens mussten seine Zuhörer sich nah zum ihm hinbeugen.

»Das macht der extra«, sagte ich zu Sabine, »damit sie sich quasi vor ihn hinknien müssen!« Sabine prustete. Seit er ihre Schönheit hochgelobt hatte, lästerte sie sparsamer.

Aber später am Abend, als es schon dunkel war und die Gäste sich in kleinen Gruppen unter der Holzveranda, im chinesischen Holzhäuschen hinter dem Haus oder um den tiefergelegten Grillplatz neben dem Schwimmbad versammelt hatten, kam sie plötzlich kichernd in mein Zimmer, wo ich es vorzog, die neue Schallplatte der Beatles zu hören, und sagte: »Das musst du sehen!« Gespannt folgte ich ihr. Wir schlichen über die Außentreppe vor der Küche herunter in den Garten bis zur Schiebetür, die zur Veranda führte. Leise öffnete Sabine einen Spalt und wir lugten hindurch:

In der hinteren Ecke der Veranda saß Pfeife schmauchend der Professor107, das Licht der über ihm hängenden japanischen Papierlampe blinkte aus den Gläsern seiner übergroßen schwarzen Hornbrille, und verkündete milde lächelnd der Weisheit letzten Schluss. Andächtig und ergriffen lauschend saß ein Kreis von Gästen um ihn herum, ernsten Blickes seine funkelnden Geistesblitze bedenkend. Die Heiligkeit dieses Moments triefte mit bedeutungsschweren Tropfen aus allen Poren.

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