Wieland Becker - Abenddämmerung im Westen

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Seit 25 Jahren feiern sich die westlichen Demokratien und lobpreisen sich als vollkommen, als Hüter der Menschenrechte, als grandiose Wertegemeinschaft … Je länger diese Selbstbeweihräucherung andauert, desto maßloser ihre Steigerung. Ihre neue globale Verantwortung haben sie bis heute nicht begriffen. Stattdessen sehen sie sich als Weltbeherrscher, die allem und jedem vorschreiben »dürfen«, was er zu tun und zu lassen, was er zu glauben und zu denken hat. Aus dem einst mächtigen »militärisch-industriellen Komplex« ist – ein Bündnis von Wirtschaft, Politik, Militär und Medien – frei von jeglicher Demokratie – geworden, das alle Kräfte einsetzt, um die Welt im Interesse eines rücksichtslosen Profitstrebens zu dominieren. Eine Zwischenbilanz 2014 muss registrieren, dass die existentiellen Gefahren für Umwelt und Klima die Erde eine Katastrophe immer näher bringen, dass weltweite Armut und Hungersnöte Millionen zu Flüchtlingen machen und dass Kriege und Bürgerkriege seit zwei Jahrzehnten ganze Regionen auf Jahrzehnte zerstören. Ein Ende ist nicht in Sicht. Alle Einmischungen der westlichen Demokratien haben nur dazu geführt, dass die Konflikte auf Jahrzehnte unlösbar bleiben. Verschärft sich die Weltlage so weiter, dann kommt der Tag, an dem die »Sonne im Westen endgültig untergehen wird«.

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Exkurs zum Soldatenleben zu DDR-Zeiten

Wenn ich mich an die 60er Jahre erinnere, dann gehört die Kubakrise zu den Ereignissen, die mir auch deshalb im Gedächtnis blieben, weil sie mit persönlichen Erlebnissen verbunden war. Mein jüngster Bruder diente in dieser Zeit als Unteroffizier in der Nationalen Volksarmee. Mit Ausbruch der Krise wurde seine Einheit in Alarmbereitschaft versetzt. Das hieß 24-Stunden-Dienst in einem Bunker (im Rhythmus von jeweils 8 Stunden Dienst, Bereitschaft und Schlaf, über Wochen). Statt im August wurde er erst im Oktober entlassen. Gesehen haben wir ihn in diesen langen Wochen nicht einmal. Von den bei Erfurt stationierten Einheiten war schon damals „bekannt“, dass sie, gleich ob Abwehr oder Angriff, innerhalb der ersten 24 Stunden völlig aufgerieben sein würden.

Denke ich an die 70er Jahre, so erinnere ich mich – damals 34jährig – an meinen Einberufungsbefehl, der mich für einen halbjährigen Wehrdienst verpflichtete. (Er kam insofern überraschend, da ich mit 24 Jahren ausgemustert worden war.) Die Grundausbildung mit ihren körperlichen Anforderungen und den kleinen und großen Schikanen bewältigte ich recht gut. Was mich besonders interessierte war, wie das System Armee funktionierte. So diente und beobachtete ich …

Unfreiwillig war ich ein sehr guter Schütze. Dieser Umstand forcierte mein Nachdenken über die Frage, ob ich mit der Kalaschnikow auch gezielt auf Menschen schießen würde. Obwohl ich mir das anfangs nicht vorstellen konnte, begriff ich in diesen Monaten, dass auch ich schießen müsste, weil ich sonst am Tod der anderen Soldaten neben mir mitschuldig werden würde. Der einzige Ausweg, der bliebe, wäre, sich vor dem ersten Gefecht selbst zu töten.

Eine weitere Erfahrung war der „Atomino“ genannte Strahlenschutzanzug. Bei der ersten „Anprobe“ dieses monströsen Anzuges (in dem man sogar im November schon beim Anziehen wahnsinnig zu schwitzen begann und unbeholfen lief) galt eine Normzeit von 18 Minuten, die erst nach mehreren Übungen zu schaffen war. Irgendwann wurde diese Norm auf 25 Minuten erhöht, was mich und andere nachdenklich machte, denn Erhöhungen einer Normzeit war eigentlich undenkbar. Welchen Grund es dafür gab, versuchten wir herauszufinden. Bot der Anzug einen wirksamen Schutz vor der unsichtbaren Strahlung, erst wenn 25 Minuten vergangen waren? Oder musste er, um überhaupt Schutz zu bieten, sorgfältiger angelegt werden, als es in 18 Minuten möglich war? Insgeheim dachte ich damals, wenn es je dazu kommen sollte, dann wollte ich lieber ganz nahe am Zentrum der Explosion sein, damit es schnell vorüber wäre.

Jahrzehnte später las ich einige der Gesprächsprotokolle, die Swetlana Alixijewitsch mit Überlebenden von Tschernobyl geführt hatte. Ich habe das Buch nie zu Ende lesen können. Aber das, was ich las, bestätigte mir auf schreckliche Weise, dass mein damaliger „Wunsch“ der einzig sinnvolle war.

Für den Ernst-Fall hatten wir zwei Bereitstellungsräume: Einen nahe der Grenze zur BRD im Falle eines eigenen Angriffs und den zweiten östlich von Leipzig im Falle eines Angriffs der Nato.

Mit dem Tag der Entlassung musste ich wirklich schlagartig erkennen, dass mich dieses eigentlich kurze halbe Jahr bereits verändert hatte, und ich brauchte mehr als nur ein paar Tage, um wieder zu mir zurückzufinden. Anfänglich war ich nahezu fassungslos, wie nachhaltig das Soldat-seinmüssen – trotz aller Reflexionen und Gespräche über diese besondere Lebenssituation – mich zu ändern vermocht hatte.

Die härteste Prüfung war ein Manöver, bei dem ein Panzerangriff auf dem Plan stand. Wir fuhren mit unserem kleinen Funk-Auto zwischen diesen Ungetümen herum und waren heilfroh, unbeschadet – ohne Kollision – davon zu kommen. In diesen Stunden habe ich mich keine Sekunde als heldenhaft erlebt. Der einzige Gedanke war: Hoffentlich kommst du hier heil wieder raus.

Nach diesen Monaten erschienen mir der Mythos um soldatisches Heldentum, die Legenden wie auch die vorgeblichen „Tatsachenberichte“ – je länger ich mich mit diesem Thema auseinandersetzte – immer fragwürdiger und schließlich unannehmbar. Wie kann das Töten anderer Menschen auf Befehl etwas Heldenhaftes sein? Auch Soldaten, die einen Verteidigungskrieg führen, müssen unmenschlich handeln, wenn sie siegen und überleben wollen, zumal ihnen die Befehle ohnehin keine andere Wahl lassen. Sicher gab es todesmutige, tollkühne, den Tod verachtende Soldaten. Aber Helden? Sind wirkliche Helden nicht vielmehr jene, die ihr eigenes Leben riskieren, um das Leben anderer zu retten?

Wann genau es war, dass ich damit begann, Kriege von den Gefallenen, Niedergemetzelten, den Verkrüppelten, den Witwen und Waisen her zu begreifen, weiß nicht mehr genau; aber alle weiteren Studien, Analysen und Wertungen von Dokumenten und Darstellungen haben mich in meiner Überzeugung, dass es nur mit dieser Sicht möglich wird, Krieg wirklich zu begreifen, immer aufs Neue bestärkt.

II. Heldengeschichten?

Dass die bisherige Geschichte der Menschheit eben auch eine Geschichte von Kriegen war und ist, kann nicht in Frage gestellt werden. Vor Jahren legten Wissenschaftler ihre Berechnung zum Verhältnis von Krieg und Frieden in der jüngeren Menschheitsgeschichte vor: Für den Zeitraum der zurückliegenden etwa 4000 Jahre fanden sie Belege dafür, dass in der Welt in den meisten dieser Jahre insgesamt 14.000 Kriege geführt worden sind; dagegen gibt es lediglich 300 Jahre, in denen kein Krieg stattfand.

Geschichten über Krieg und Heldentum wurden zu allen Zeiten – von der Antike bis zur Gegenwart – erzählt oder geschrieben und benutzt, wenn es galt, junge Menschen mit kriegerischem Geist zu versehen. Stets gab es mehr als genug Schriften, die den Krieg priesen und soldatisches Tun mit einer Aura der Tapferkeit als einen hohen sittlichen Wert für männliches Handeln zu umgeben. Vorgeblich siegte immer der Tapfere, der für edle Ziele kämpfte, als wäre das Schlachtfeld der Platz für den Beweis hoher Moral. Und wenn dann einer der Edlen fiel, dann wurde dem Leser der Trost zuteil, dass er den Heldentod gestorben war. Tote Helden kann man halt nicht befragen, ob sie sich im Sterben als Helden gefühlt haben…

Es ist Teil dieses unsäglichen Feierns des Heldentums, das bedeutende literarische Zeugnisse, die populär waren, aber keine Heldengeschichten erzählten, verfälscht wurden.

Als zwei der ältesten und zugleich literarisch bedeutendsten gelten „Ilias“ und „Odyssee“. Wovon berichten sie? Was sind ihre Botschaften, worin besteht ihre innere Wahrheit?

Homers Gesänge vom Kampf um Troja, als die griechischen Könige unter Führung Agamemnons gegen das in Kleinasien liegende Troja zogen, um die angeblich geraubte Helena, Gattin des Spartanerkönigs Menelaos und schönste Frau der Antike, vom trojanischen Königssohn Paris „entführt“, zurückzuholen. Zehn Jahre dauert die Belagerung, erbitterte und opferreiche Kämpfe werden beschrieben. *

Bedenkt man, dass Zwietracht selbst unter den Göttern im Olymp herrschte, die sich gegenseitig als Bundesgenossen der Griechen oder der Trojaner bekämpften, verfestigt sich der Eindruck, dass Homer diesen Krieg nicht als Heldenstück besang, sondern als ein von tragischen Ereignissen geprägtes Geschehen. Insbesondere die trojanische Königstochter und Seherin Kassandra, deren düstere Prophezeiungen, auf die niemand hört, sich immer erfüllen, steht dafür. Man kann in ihr durchaus ein ‚alter ego’ des Sängers selbst sehen. *

Zu den – über Jahrhunderte bleibenden – Zeugnissen deutscher Geschichte zählen die als „Heldensagen“ popularisierten Lieder aus der Zeit der germanischen Eroberungen und der Hunnenkriege, als Attila mit seinem Reiterheer bis in das westliche Europa vordrang. Herausragend ist hier das „Nibelungenlied“, das als Heldengesang gefeiert und instrumentalisiert wurde. Die „Nibelungentreue“ galt über Jahrhunderte bis in die NS-Zeit als beispielhaft.

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