Wieland Becker - Abenddämmerung im Westen

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Seit 25 Jahren feiern sich die westlichen Demokratien und lobpreisen sich als vollkommen, als Hüter der Menschenrechte, als grandiose Wertegemeinschaft … Je länger diese Selbstbeweihräucherung andauert, desto maßloser ihre Steigerung. Ihre neue globale Verantwortung haben sie bis heute nicht begriffen. Stattdessen sehen sie sich als Weltbeherrscher, die allem und jedem vorschreiben »dürfen«, was er zu tun und zu lassen, was er zu glauben und zu denken hat. Aus dem einst mächtigen »militärisch-industriellen Komplex« ist – ein Bündnis von Wirtschaft, Politik, Militär und Medien – frei von jeglicher Demokratie – geworden, das alle Kräfte einsetzt, um die Welt im Interesse eines rücksichtslosen Profitstrebens zu dominieren. Eine Zwischenbilanz 2014 muss registrieren, dass die existentiellen Gefahren für Umwelt und Klima die Erde eine Katastrophe immer näher bringen, dass weltweite Armut und Hungersnöte Millionen zu Flüchtlingen machen und dass Kriege und Bürgerkriege seit zwei Jahrzehnten ganze Regionen auf Jahrzehnte zerstören. Ein Ende ist nicht in Sicht. Alle Einmischungen der westlichen Demokratien haben nur dazu geführt, dass die Konflikte auf Jahrzehnte unlösbar bleiben. Verschärft sich die Weltlage so weiter, dann kommt der Tag, an dem die »Sonne im Westen endgültig untergehen wird«.

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Das Lager des Kapitalismus entwickelte nach 1945 eine Art Doppel-Strategie, die zum einen auf der Einsicht aufbaute, dass es im Zeichen dieser Konfrontation notwendig war, sich der Mehrheit der Bevölkerung zu versichern. Dazu diente nicht nur die soziale Marktwirtschaft. Mit außerordentlich suggestiver Wirkung wurden die Inhalte von Demokratie und Freiheit besetzt und zum Argument gegen den Sozialismus, dessen Herrschaftssystem auf der „Diktatur des Proletariats“ basierte. Da es dem sozialistischen Wirtschaftssystem zu keiner Zeit gelang, den Vorsprung an Produktivität und Technologie zu verringern und letztlich durch den „Rüstungswettlauf“ seine Volkswirtschaft zusätzlich überforderte, musste der einzig ernsthafte Reformversuch mit dem Jahr 1985 erfolglos bleiben.

Nach vierzig Jahren kam es zur radikalsten globalen Wandlung nach dem Ende der Kolonialherrschaft und der chinesischen Revolution von 1949. Nun gab es nur noch den einen Machtblock, der militärisch und wirtschaftlich die Welt dominieren konnte.

Auch wenn ein Zusammenhang nicht nachweisbar ist: Mit der Transformation eines regulierten Kapitalismus zu einem Kapitalismus des „freien Marktes“ ohne Regulierungsmöglichkeiten durch die demokratisch legitimierten Parlamente bzw. Regierungen, wurde bereits in den 80er Jahren die Grundlagen für eine Rückkehr zu einem imperialen Kapitalismus geschaffen.

Geht man davon aus, dass die politische, wirtschaftliche und militärische Stärke der westlichen Demokratien sowohl Dominanz als auch eine globale Verantwortung bedeuten – wer sonst hätte 1990 diese Aufgabe übernehmen sollen –, dann ist es an der Zeit zu fragen, wie der westliche Staatenbund in seinem auf Demokratie, Freiheit und Menschenrechte basierenden Selbstverständnis, seinen Möglichkeiten und seiner Verantwortung in den zurückliegenden 25 Jahren gerecht geworden ist.

GESCHICHTSLOS, RATLOS, PLANLOS ... WARUM FINDET DIE WELT KEINEN FRIEDEN?

I. Leben zwischen Krieg und Frieden

Geboren wurde ich am 31. August 1939, also am letzten Friedenstag im „Tausendjährigen Reich“. Meine ersten Erinnerungen bestehen aus fragmentarischen Bildern, die – was mir natürlich nicht bewusst sein konnte – mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden waren. Mitten in einer Nacht wachte ich auf und jemand beugte sich über mich. Das Licht einer Wandleuchte war durch Rauch verdunkelt, sodass ich nur eine weiße Haube erkennen konnte, bevor ich wieder einschlief. Das nächste Erinnerungsstück ist eine riesige erleuchtete Halle, in der ich auf dem Fußboden lag. Und später, als ich nochmals die Augen öffnete, wurde ich durch eine Straße getragen und auf der rechten Seite stand ein Haus in Flammen und unzählige Funken flogen in den dunklen Himmel.

Später erfuhr ich dann den Verlauf jener Nacht vom 3. zum 4. Dezember 1943. Ich lag frisch operiert in der Leipziger Kinderklinik, die durch Bomben zerstört wurde. Die Schwestern retteten ihre Patienten und brachten sie in einen nahegelegenen Bunker. Nach der Entwarnung machte sich meine Mutter auf den kilometerlangen Weg zum Krankenhaus. Sie wusste bereits, dass die Kinderklinik schwer getroffen worden war. Sie fand mich und trug mich durch das brennende Leipzig nach Hause. Erst viel später wurde mir klar, dass ich dieser Krankenschwester, deren Haube das einzige ist, woran ich mich erinnere, mein Leben verdanke.

1944 wurde unsere Familie – meine Mutter mit uns fünf Geschwistern – in den damaligen Sudetengau evakuiert. Unser Vater, damals schon Anfang 40 und auf einem Auge fast blind – war zu dieser Zeit doch noch zur Wehrmacht eingezogen worden. Dort – in Teplitz-Schönau – erlebten wir den Einmarsch der Roten Armee, genauer wir hörten unten im Tal das Dröhnen der Panzer. Irgendwann begann der Weg nach Hause quer durch Sachsen und – nach einem längeren Aufenthalt in einem Barackenlager bei Wurzen – durften wir die Mulde auf einem Steindamm überqueren und standen schließlich vor unserem Holzhaus, das ich, wie ich meinte, zum ersten Mal sah. Schließlich kam auch unser Vater nach Hause.

Im Gegensatz zur Innenstadt war unser Leipziger Vorort Probstheida kaum zerstört. Nur das Völkerschlachtdenkmal war durch Granatfeuer auf einen der unteren Bögen beschädigt. Dort, so erfuhr ich später, hatten sich die letzten fanatischen Verteidiger Leipzigs verschanzt.

Die Trümmerlandschaft Leipzigs sahen wir nur dann, wenn wir „in die Stadt“ fuhren. Im Gedächtnis blieben mir die Ruine der Johanniskirche und der zerstörte Hauptbahnhof.

An den Krieg erinnerten die Kriegsversehrten – Männer mit ihren Krücken, das eine Hosenbein am Gürtel befestig, oder jene, die eine dunkle Brille trugen und die gelbe Armbinde mit den schwarzen Punkten, oder der Mann ohne Beine, der sich auf einem aus Brettern und Kugellagern selbstgebauten Gefährt mit Hilfe der Hände vorwärts bewegte.

Als wir drei Jungen 1951 mit unserem Vater in die Sächsische Schweiz nach Bad Schandau fuhren, machten wir in Dresden Station; auf dem Weg zur Dresdener Diakonie, in der eine unserer Tanten tätig war, führte unser Weg durch eine endlose Trümmerlandschaft, mit einem schmalen begehbaren Streifen, den die Trümmer nicht bedeckten. Damals dachte ich dass es unmöglich sei, diese Trümmerberge jemals zu beseitigen. An die Jahre nach dem Krieg habe ich – abgesehen vom Hunger, von der beißenden Kälte im Winter und dem Lebertran – viele gute Erinnerungen. Im November 1945 wurde ich eingeschult – mit Griffel und Schiefertafel. 1947 und 1949 kamen zwei Schwestern hinzu, sodass wir Jungen jetzt von vier Schwestern „eingerahmt“ waren, bis heute.

Der Generation zugehörig, die in früher Kindheit mitbekam, dass Krieg war und mit den Folgen dieses Krieges schon bewusster umging, wurde ich von Sätzen wie „Nie wieder Krieg“ oder „Wer jemals wieder ein Gewehr anfasst, dem soll die Hand abfallen.“ beeinflusst. In den ersten Nachkriegsjahren prägten sie auch uns Kinder – in gewisser Weise bis heute.

Dem Frieden, den sich – nach den bitteren Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges – so viele so sehr erhofft hatten, war keine Dauerhaftigkeit beschieden. Im geteilten Deutschland waren schon wenige Jahre später wieder militante Töne zu hören. Es war der „Kalte Krieg“, der zur Wiederaufrüstung im Osten wie im Westen führte. Der Kommunismus bedrohe den Weltfrieden hieß es auf der einen Seite – die Imperialisten unterdrückten andere Länder und plünderten sie aus – auf der anderen. Selbst die alten NS-Eliten aus Militär, Justiz und Wirtschaft wurden dort rehabilitiert, weil sie im Kampf gegen den schlimmsten Feind der Menschheit, den Bolschewismus, dringend gebraucht würden. Und schon Ende der vierziger Jahre gab es die ersten Nachrichten von neuen Kriegsschauplätzen, fern von Europa und doch sehr nahe.

So war es irgendwie folgerichtig, dass ich mich sowohl mit dem vergangenen Krieg als auch mit NS-Diktatur zu beschäftigen begann. Denn deren „Spuren“ waren täglich gegenwärtig: Trümmerberge, Begegnungen mit Überlebenden der Konzentrationslager im Bekanntenkreis der Eltern oder in der Schule, Klassenkameraden ohne Väter… Und dazu Filme und Bücher.

Das wahrscheinlich erste filmische Dokument zur NS-Zeit, das ich bewusst sah, war der von britischen Kameraleuten gedrehte Film über die Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Noch heute sehe ich diese Bilder vor mir: Eine Planierraupe, die Berge von ausgemergelten Toten, in Häftlingskleidung oder nackt, in ein Massengrab schiebt, wo sie in schrecklichen Verrenkungen auf die bereits im Grab befindlichen Körper fallen.

Es gab Ende der vierziger Jahre die ersten Filme, von denen der polnische Film „Die letzte Etappe“ (Ostatni etap/ 1948) der einprägsamste war, selbst wenn man nicht wusste, dass die Regisseurin Wanda Jakubowska und die Verfasserin des Szenariums, Renate Deutsch, zu den Überlebenden von Auschwitz gehörten und drei Jahre danach wieder in das Todeslager gingen, um dort diesen Film zu drehen. Auch ohne dieses Wissen spürt man die besonders bedrückende Authentizität dieses Films. Es wären noch sehr viele Filme und Bücher aus aller Welt zu nennen, die mir ebenso bis heute wichtig sind, wie auch eine Vielzahl historischer Betrachtungen, Analysen und Dokumentationen zum II. Weltkrieg und den folgenden Kriegsschauplätzen, die seitdem verfasst wurden. Wenn ich hier Konstantin Simonow nenne, dann deshalb, weil zwei der Titel seiner Romantrilogie für mich zu grundsätzlichen Fragen führten: „Man wird nicht als Soldat geboren“ und „Die Lebenden und die Toten“.

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