Detlef Gaastra - Sjoerd Gaastra 1921-2013

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Sjoerd Gaastra 1921-2013: краткое содержание, описание и аннотация

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Detlef Gaastra betrachtet das Leben seines Vaters Sjoerd Gaastra (1921 – 2013) aus der Familiengeschichte eines alten friesischen Geschlechts heraus, dessen Kindheits- und Jugendjahre, über ein erfülltes Berufsleben bis hin zum Tode.

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Der absolute Tiefpunkt ist erreicht der Kotten mit dem Namen Kuckuck ohne - фото 15

Der absolute Tiefpunkt ist erreicht, der Kotten mit dem Namen „Kuckuck“, ohne sanitäre Anlagen. Wasser musste aus einem Brunnen geschöpft werden. Noch nie war ein Familienzweig so tief gesunken, schon gar kein Familienoberhaupt. Für meinen peniblen Vater war das eine Horrorzeit. Der Kotten wurde 1962 wegen Baufälligkeit abgebrochen. Diese Behausung hätte mein Vater nur noch zum Ende seines Lebens mit dem Umzug in eine Gefängniszelle toppen können. Dazu wäre es aber nicht gekommen.

Der Eheschließung stand also nichts mehr im Wege. Außer den Nürnberger Rassengesetzen, die zur Eheschließung den Ariernachweis verlangten. Rein visuell entsprachen die Brautleute den Anforderungen, blond und blauäugig. Aber das wurde bei deutscher Gründlichkeit schwarz auf weiß verlangt. Bei der Braut kein Problem, entstammte sie mütterlicherseits einem Lippischem Bauerngeschlecht und väterlicherseits eines Ravensberger Bauerngeschlechtes (den Meyer zu Olderdissen). Der Bräutigam hätte einen über Jahrhunderte reichenden lückenlosen Stammbaum vorlegen können, wenn der jemals in Bielefeld angekommen wäre. Zweimal ist er nachweislich auf dem Postwege durch Bombardierungen verloren gegangen. Aber die Erstellung der amtlichen Unterlagen dauerte jedes Mal unverhältnismäßig lange. Vermutlich sollte seitens der Familie in Friesland die „Kollaboration“ verhindert werden.

Familienmitglieder waren im aktiven Widerstand, teilweise sogar führend, tätig. Eine 14tägige KdF-Ferienreise unternahmen die Brautleute 1943 nach Rupolding. Der Urlaub verregnete total und meinem Vater waren die Berge seitdem verhasst. Da es aber kriegsbedingt keine große Auswahl an Ferienzielen gab nahmen die Verlobten das Angebot zu einem weiteren Urlaub in Garmisch an. Der KdF-Reisezug startete in Hannover am 14. Juli 1944. Dort warteten die Reisenden stundenlang auf dem Bahnsteig darauf, dass der Zug bereitgestellt würde. Statt des Zuges kam dann die Durchsage man möge sich wieder auf die Heimreise begeben, da die Züge anderweitig benötigt würden. In Bielefeld angekommen suchte mein Vater dann dem Radio die entsprechenden Informationen zu entlocken. Es war D-Day gewesen, die Landung der Alliierten in der Normandie. Da war ihm klar dass die Endphase des Krieges begonnen hatte. Im Büro hing eine große Landkarte auf der die Angestellten mit Stecknadeln täglich den Frontverlauf markierten. Ab jetzt die taktischen Rückwärtsbewegungen Rommels und das Warten auf die neuen geheimen Wunderwaffen. Im Geiste glich mein Vater den Frontverlauf nach seinen Informationen ab und überlegte sich, nicht ohne Angst, wie der Endsieg wohl aussehen möge. Es waren auch ganz persönliche Ängste, was würde mit ihm als „Fremdarbeiter“ geschehen.

Alles veränderte sich am 30. September 1944. Es war ein sehr warmer Sonnabend und mein Vater beschloss anlässlich des schönen Wetters nach Kracks zu fahren um die ehemaligen Nachbarn zu besuchen. Er überlegte sich, ob er mit dem Fahrrad oder der Eisenbahn fahren sollte und entschied sich wegen der Wärme für die Bahn. Er kleidete sich sehr sommerlich, eine kurze Hose, ein kurzärmeliges Sommerhemd und Sandalen, ohne Strümpfe. Als er auf dem Bahnsteig stand, um die Abfahrt des Zuges zu erwarten, wurde Fliegeralarm gegeben. Ein größerer Bomberverband näherte sich Bielefeld. Alle suchten schnell Sicherheit im Bahnhofsbunker. Nach wenigen Minuten wurde Entwarnung gegeben, die Flugzeuge hatten Kurs auf Osnabrück genommen. Die Alliierten hatten bereits die Lufthoheit über Deutschland gewonnen und seitens der Flugabwehr kaum noch Widerstand zu erwarten, so dass die Angriffe auch bei Tageslicht geflogen wurden. Nach zehn Minuten wurde noch einmal Alarm gegeben, die Bomber hatten Osnabrück nur überflogen um ihre todbringende Last über Bielefeld abzuwerfen. Erneut suchten alle Schutz im Bahnhofsbunker während sich die Stadt in ein Inferno verwandelte. Der Bahnhofsbunker erhielt mehrere Volltreffer, hielt aber stand. Im Inneren des Bunkers müssen sich dramatische Szenen abgespielt haben. Die zusammen gedrängten Menschen wurden durcheinander gewirbelt und konnten sich nicht auf den Beinen halten. Eine Panik brach nicht aus, weil die Eingeschlossenen wussten, dass es keinen Ausweg aus der Situation gab. Nach der Entwarnung dauerte es noch eine längere Zeit bis die Bunkertüren geöffnet werden konnten. Alle waren nur froh darüber noch am Leben zu sein. Die vor ihnen liegende brennende Stadt wurde in den Ausmaßen kaum wahrgenommen. Da die Innenstadt nicht mehr zugänglich war, machte sich mein Vater auf zur Wertherstraße zu seinen Schwiegereltern. Den Westen der Stadt hatten nur wenige Bomben getroffen. Am nächsten Tag gelang es meinem Vater dann in die fast gänzlich zerstörte Güsenstraße zu gehen und stand fassungslos vor den rauchenden Trümmern des Hauses. Das gesamte Hab und Gut des Brautpaares war ein Opfer der Flammen geworden. Alles was er noch hatte war buchstäblich das was er auf dem Leib trug. Und sein Portomanie und den Hausschlüssel. Den hat er dann voller Verzweiflung in die Trümmer geworfen.

Ein neuer Abschnitt begann. Meine Mutter blieb weiter bei ihren Eltern wohnen und mein Vater wurde von der Familie Delius aufgenommen. Zu der Produktionsstätte Jöllenbeck gehörte ein großes Westfälisches Bauernhaus, welches bisher für betriebliche Veranstaltungen, Betriebsfeste und ähnliches, genutzt worden war. Neben Herbert und Clara Delius, deren Haus ebenfalls zerstört war, bekam „Sigurd“ ein Zimmer in dem Bauernhaus unter dem Dach zur Verfügung gestellt. Die Produktion der Firma Delius & Söhne wurde eingestellt und es gab somit auch nichts mehr zu exportieren. Soweit möglich wurde er zu Aufräumungsarbeiten heran gezogen. Täglich fuhr er mit dem Fahrrad zu seiner Braut und seinen Schwiegereltern. Dort hatte er bereits vorher den Volksempfänger zu einem „Weltempfänger“ umgerüstet um sich über die Entwicklung an den Fronten auf dem Laufenden zu halten.

Sein Wissen teilte er nur mit seinem Schwiegervater, einem aufrechten Sozialdemokraten lassalscher Prägung. Ein sogenannter „Salonsozialist“, der mit Carl Severing (dem letzten Preußischen Innenminister vor der Machtübernahme) zusammen an der Drehbank gestanden hatte und im Metallarbeiter-Verband zusammenarbeitete. Dort wurde eine lebenslange Freundschaft begründet. Mein Großvater sprach keine Fremdsprache und sein Schwiegersohn übersetzte ihm die wesentlichsten Nachrichten. So gelangten die Informationen an Carl, der nach der Verdrängung aus dem Staatsdienst sein Haus in der Lampingstraße bewohnte. Die beiden alten Herren trafen sich zu unverdächtigen Spaziergängen im „Adolf-Hitler-Park“. Meine Großmutter, die ihren Sohn im Krieg verloren hatte versteckte zwei Deserteure in der Wohnung und gab ihnen die Kleidung des gefallenen Sohnes um wenigsten zwei Müttern den Sohn zu erhalten. Leider hat sie nie erfahren ob es gelungen ist. Der Blockwart hatte davon erfahren, aber geschwiegen. Vermutlich hatte mein Großvater ihm gesteckt, Vorsorge für den Endsieg der anderen Seite zu treffen. Jedenfalls wurde dieser Blockwart als erster in Bielefeld aus der englischen Haft entlassen. Mein Großvater hatte seinen Freund Carl gebeten sich bei den Engländern entsprechend zu verwenden.

In Jöllenbeck erlebte mein Vater dann das vorläufige Ende des Krieges. Als der Geschützdonner bereits zu hören war, beseitigte er auf die Schnelle alle Spuren der NS-Zeit. In einem kleinen Kanonenofen wurde „Belastungsmaterial“ verbrannt, Hitlerbilder, Wimpel etc., alles was ein Hakenkreuz zeigte und brennbar war verschwand im Ofen. Alle Bewohner des Bauernhauses trugen die belastenden Dinge zusammen und halfen bei der Vernichtung. Nur als die der Firma verliehene „Goldene Fahne“ in die Flammen wandern sollte erhob Herbert Delius Protest, er meinte die Fahne vielleicht doch noch mal gebrauchen zu können. Aber seine Frau Clara, die als ehemalige Stadträtin schon 1933 von den Nazis aus dem Rathaus vertrieben wurde, sprach ein Machtwort. Da mein Vater durch die Radioberichte der Alliierten bestens informiert war wusste er auch wie mit Widerständlern verfahren wurde. Seine Strategie war „alles muss sauber sein, wir waren nie für das System, denn hier muss möglichst viel heile bleiben damit wir, wenn die Waffen schweigen, wieder produzieren können. Mein Vater veranlasste Herbert Delius mit seiner Autorität als ein Delius dafür zu sorgen, dass es nicht zu unsinnigen Widerständen in Jöllenbeck kommt. Wie später bekannt wurde hatte in der Nähe ein Großvater mit seinem Enkel und zwei Panzerfäusten versucht die vorrückenden Truppen aufzuhalten, die dann größere Gegenwehr vermuteten und den Hof in Schutt und Asche legten und die beiden „Helden“ mit dem Panzer förmlich überrollten.

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