Detlef Gaastra - Sjoerd Gaastra 1921-2013
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Nach dem Tode meines Großvaters stellte sich die Frage der Vormundschaft für die noch minderjährigen Kinder. Dieses Amt wurde meinem Urgroßvater angetragen, der es mit der Begründung ablehnte er hätte vollstes Vertrauen zu seiner Schwiegertochter, dass sie ihre Kinder (im seinem familiären Sprachgebrauch „Brut“) selber erziehen könne und keiner Kontrolle bedürfe. Meine Großmutter stellte das mir gegenüber so dar, dass es das einzig positive gewesen wäre, das er jemals über sie gesagt hätte. So kann das auch gesehen werden, aber ich halte es eher für einen Selbstbetrug. Aktueller Hintergrund war ein anderer. Leeuwarden war eine Kleinstadt mit ca. 60.000 Einwohnern, in der wenig geheim blieb und in der die Familie Gaastra nicht unbekannt war. Die Mädchen waren durch die sanitäre Situation im „Kuckuck“ nicht mit einem WC vertraut und hockten sich in den Vorgarten der Tante. Das auch noch in einer äußerst bürgerlichen Wohngegend! Das machte in der Stadt sofort die Runde, mit einer zusätzlichen politischen Färbung. Da kommt diese Kollaborateurfamilie aus dem Reich des germanischen Übermenschen zurück, und das ist der Erfolg! Das sieht man doch was aus dem Reich zu erwarten ist! Es bestätigte was hinter vorgehaltener Hand über das Land der Besatzer gemunkelt wurde, eine totale Verrohung der Menschen hinter der Grenze, ein absinken auf ein tierisches Niveau. Dieses Vorkommnis landete in Windeseile bei meinen Urgroßvater und bestärkte ihn darin sich den Zweig Gaastra-Westerbaan mit allen Möglichkeiten vom Halse zu halten.
Das funktionierte auch bis zu meinem Auftauchen in Leeuwarden. Ich war ein so liebes und nettes Kind (diese Behauptung stammt nicht von mir!) und war als erstes Enkelkind und Urenkel von Grußmutter und Urgroßmutter gleichermaßen begehrt. Kaukasischer Kreidekreis in Neuauflage, nur dass ich nicht hin und her gezerrt wurde, sondern grenzenlos verwöhnt von zwei Frauen, die sich unversöhnlich gegenüber standen. In punkto verwöhnen bin ich in die Fußstapfen meines Großvaters getreten, zum Glück aber nicht mit den weitreichenden Folgen. Unbewusst spaltete ich auch meine Eltern, meine Mutter schlug sich auf die Seite der „Mozart Straat“ mein Vater naturgemäß auf die Seite seiner Mutter.
Aber es wurde keine Gelegenheit ausgelassen meine Großmutter zu demütigen. So zum Beispiel zu einem Familienfest, wo „vergessen“ wurde sie einzuladen. Anlass war die Ernennung des zweitjüngsten Sohnes (Onkel Fre, unser „Seeheld“) zum Kapitän. Fre wollte gerne zur See fahren wo seine Mutter absolut dagegen war. Die Marineschule in Den Helder verlangte Schulgeld. Meine Urgroßmutter bestärkte ihrem Mann darin, das zu verweigern. Das war verständliche Mutterliebe. Es kam aber die Bruderhilfe aus Indonesien, mein Großvater zahlte das Schulgeld und fiel seinen Eltern in den Rücken. Eine Möglichkeit sich die Liebe wenigstens eines Bruders zu erkaufen, was auch geklappt hat. Der „Seeheld“ war der einzig, der immer und rückhaltlos zu seiner Schwägerin gehalten hat und immer wenn er Landgang hatte und seine Eltern besuchte auch seiner Schwägerin einen Besuch abstattet. Was in der „Mozart Straat“ gar nicht gerne gesehen wurde. Fre heiratete eine Frau aus Alkmaar und ließ sich da auch nieder. Kam darum nur selten nach Leeuwarden. Wenn er auf See war, konnte er seine Schwägerin nicht materiell unterstützen, war aber eine große moralische Stütze. Die erste „Große Fahrt“ führte ihn als Offiziersanwärter nach New York. Wo er zu dem Zeitpunkt ankam, als die Niederlande von Deutschland überfallen und besetzt wurden. Der Rückweg war ihm also versperrt und viele seiner Kameraden heuerte er bei der US-Marine an. Dort stieg er bis zum Steuermann auf, wurde drei Mal torpediert und hoch dekoriert. Als der Krieg in Europa beendet war, befand er sich mit seinem Geschwader im Pazifik wo der Krieg noch andauerte. Er wurde zwar sofort entlassen, musste aber von der Westküste über Land an die Ostküste weil ihm ein Flug von der Marine nicht zugestanden wurde und auch die Weiterreise nach Amsterdam erfolgte mittels Truppentransporter. Nach 7 Jahren Abwesenheit kam Fre zu seiner Frau zurück. Seine inzwischen siebenjährige Tochter kam von der Schule nach Hause, schlich sich zu ihrer Mutter in die Küche und frage ihr Mutter: „Wer ist der fremde Mann, der vorne in unserem Wohnzimmer sitzt?“ Als er nach einigen Jahren das Kapitänspatent erhielt, richteten seine Eltern aus Dankbarkeit ein großes Familienfest aus. Fre war das einzige Familienmitglied, das, abgesehen von einigen Widerstandskämpfern, aktiv am II. Weltkrieg teilgenommen hatte. Als Fre nachfragte, wo denn seine Schwägerin Jantje mit ihren Kindern bliebe, machte sich betretenes Schweigen breit und es musste eingestanden werden sie sei „vergessen“ worden. In seiner Dankesrede brüskierte er seine Eltern damit, indem er die Anwesenden zwang einen Toast auf seinen verstorbenen Bruder auszusprechen, ohne dessen Hilfe er es nicht zum Kapitän gebracht hätte.
Kapitän Fre war aber ein wirklicher Seeheld, denn als in den Niederlanden ein Gesetz eingeführt wurde, nach dem Kapitäne mit 55 Jahren die Brücke verlassen mussten, nahm er widerwillig Abschied. Bei seiner letzten Fahrt geriet er vor der holländischen Küste in ein schweres Unwetter, dem auch ein norwegisches Schiff zum Opfer zu fallen drohte. Die siebenköpfige Besatzung konnte gerettet werden. Aber Kapitän Gaastra gibt kein Schiff auf, auch kein fremdes! Er konnte auf seiner letzten Fahrt noch einmal zeigen, was er bei der US-Marine gelernt hatte. Das angeschlagene Schiff wurde eingefangen, längsseits genommen und vertäut nach Rotterdam geschleppt. Bei der Einfahrt in den Rotterdamer Hafen wurde er von den Feuerlöschbooten mit Wasserkaskaden empfangen. Fernsehen und Zeitungen berichteten ausführlich darüber. Der Norwegische König verlieh ihm einen Orden, den er aus der Hand des Botschafters entgegen nahm, wieder vor laufenden Fernsehkameras. Nach diversen Kriegsauszeichnungen krönte er seine seemännische Laufbahn mit einem zivilen Orden. Den er aber nie getragen hat, sowie es auch kein Foto von ihm mit Ordensschmuck gibt. Fre vertrat die Meinung, nie etwas geleistet zu haben für das er einen Orden verdient hätte, alles was er getan hätte wäre nichts anderes als seine Pflicht gewesen. Jeder Seemann hätte den Untergang eines Schiffes verhindert. Ob andere Seefahrer ohne die Erfahrungen aus dem Krieg das gekonnt hätten, bleibt dahingestellt. Es war die Aufforderung Lord Nelsons vor der Schlacht von Trafalgar: „Ich verlange von Jedermann, dass er heute seine Pflicht tut!“, der er folgte. Fre ist bisher der einzige Seefahrer im Stammbaum und der hat die Latte so hoch gelegt, dass die nachfolgenden Generationen wohl besser an Land bleiben.
Solche Familienmitglieder sind natürlich die Zierde eines Stammbaumes. Aber die Familie schmückte sich schon vorher mit einem Seehelden, mit dem holländischen Seehelden schlechthin, Admiral Michael Adrian de Ruyter 1607 - 1677. Nur hatte der einen Makel, er war nur angeheiratet. Unsere „Stammmutter“, die mit dem Kaffeehaus in Heereveen, war eine geborene de Ruyter und stamme aus dieser Familie. Unser Familienarchiv in Heerenveen hütet als Reliquie eine Seekiste des Admirals mit seinem Namen und Wappen. Als bisher einziger Admiral auf der Welt hat de Ruyter die Engländer in 2 Seeschlachten bezwungen. Ein wichtiger Mann für den Niederländischen Freiheitskrieg. Aber ich persönlich halte ihn im Stammbaum doch etwas zu weit entfernt um sich mit ihm zu schmücken.
Die Rückkehr nach Leeuwarden verbesserte die Situation in keiner Weise, im Gegenteil. Neben der wirtschaftlichen Situation im besetzen Land, kam die gesellschaftliche Ächtung. Wenn es in Leeuwarden einen Slum gab, dann war es das Gebiet, in dem der Familie einen Bleibe zugewiesen wurde. Ich kann mich an das Haus noch sehr gut erinnern. Es bestand aus einem kleinen Wohnzimmer, einem Flur, der gleichzeitig als Küche genutzt wurde. Unter dem Dach befanden sich 3 Miniräume als Schlafzimmer. Der Garten bestand aus einen ummauerten Hof, in dessen einer Ecke sich ein Holzverschlag als Abtritt befand. In diesem Loch, denn anders ist es nicht zu bezeichnen, wohnten 7 Personen. Auch wir haben die ersten Wochen dort „wohnen“ müssen. Was aber nur möglich war, weil ein Zimmer geräumt wurde. Johann und Albert wurden ausquartiert. Albert fand Aufnahme bei der Familie seiner Freundin (und späteren Frau), deren Familie auch nicht gerade am besten beleumdet war. Für die „Mozart Straat“ Sodom & Gomorra. Aber keinesfalls ein Grund Abhilfe zu schaffen, sondern in unchristlicher Nächstenliebe nachzutreten. Alle Gaastras wohnten standesgemäß in eigenen Häusern. Meine Mutter war von den Verhältnissen so geschockt, dass sie meinen Vater verlassen und nach Bielefeld zurück zu kehren. Da wurde meine Großmutter aktiv, die ansonsten in Legasthenie verfallen war und sorge amtlich dafür, dass meine Mutter nach Deutschland zurückkehren konnte, aber ich war Niederländer und durfte, genau gesagt musste im Lande bleiben. Selbst wenn beide Elternteile wieder in Bielefeld gewohnt hätten wäre ich bei meiner Großmutter geblieben. Wer meine Mutter kannte, weiß, das hätte sie nie zugelassen, dann lieber weiter gelitten. Das war der Zeitpunkt, an dem meine Urgroßeltern eingreifen mussten. Wer von beiden die treibende Kraft war ist nicht mehr feststellbar, in einem Punkt herrschte Einigkeit, ich, der Kronprinz durfte nicht in die Hände der ungeliebten Schwiegertochter fallen. Die hätte nämlich den größten Anspruch gehabt. Da konnte dann schnell gehandelt werden und meinem Vater wurde das Haus in Snakkerburen zur Miete angeboten. Das lag an der Stadtgrenze Leeuwardens, aber nicht in Leeuwarden und wir wohnten somit nicht in der Provinzhauptstadt. Und es gab noch einen anderen günstigen Aspekt, in die Stadt führte nur ein Fußweg oder eine Deichstraße, die ganz nah an der Mozart Straat vorbei führte. So konnte meine Mutter regelmäßig meine Urgroßeltern besuchen. Wenn sie Besorgungen in der Stadt machte, bei denen ich ein Klotz am Bein gewesen wäre, gab sie mich lieber in der Mozart Straat in Obhut als im Slum der Schwiegermutter. Soweit ich mich erinnern kann, war mir das egal, denn bei beiden Parteien wurde ich verwöhnt. Qualitätsunterschiede bei den Süßigkeiten spielten für mich (noch) keine Rolle. Aber ich war lieber bei meiner Großmutter, denn da waren mehrere Kinder, mit denen ich spielen konnte. Bei meinen Urgroßeltern ging es steif und förmlicher zu.
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