Christiane Barckhausen - Tina Modotti

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'Fotografin und Revolutionärin' so ist das Etikett auf Tina Modotti seit den siebziger Jahren.
Christiane Barckhausen näherte sich dieser beeindruckenden 'Frau des 20. Jahrhunderts' aus dem mit ihr empfundenen Widerstreit zwischen Kampf und Kunst.
Tina Modotti lebte beides.
Als Fotografin schuf sie Kunstwerke in Licht und Schatten, als Revolutionärin tauschte sie die Kunst gegen den organisierten Kampf für eine menschliche Welt.

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Tina war ihr Leben lang neugierig und wissensdurstig, und sicher hat sie den Schulbesuch nur ungern abgebrochen, um in die Fabrik zu gehen. Aber dieser Verzicht auf eigene Interessen zugunsten anderer Menschen, für die sie sich verantwortlich fühlte, sollte mit den Jahren zu einer Konstante in ihrem Leben werden. Alle, die sie kannten, sprechen von einer aufopferungsvollen Hilfsbereitschaft als einem ihrer wichtigsten Charakterzüge.

Als Tina Modotti am 24. Juni 1913 von Genua aus auf der »Moltke« die Reise zum Vater in San Francisco antrat, hoffte sie wohl, die Mutter und die jüngeren Geschwister würden ihr sehr bald folgen. Sie konnte nicht ahnen, dass genau zwei Jahre später der Eintritt Italiens in den Weltkrieg ihre Hoffnungen für lange Zeit zunichte machen und auch die regelmäßigen Kontakte zur Familie erschweren würde.

Sie konnte auch nicht wissen, dass sie ihre Schwester Valentina, die sie als Vierzehnjährige zurückließ, nie mehr wiedersehen würde. Valentina brachte im Januar 1918 einen unehelichen Sohn zur Welt. Diese Tatsache war wohl ausschlaggebend dafür, dass Jahre später der Präfekt von Udine über die von der Mussolini-Polizei gesuchte Tina Modotti angab, diese sei als junges Mädchen in Udine aufgefallen, weil sie »Prostitution« betrieben habe – so dachte man zu jener Zeit von Frauen, die das »Unglück« hatten, unverheiratet Mutter zu werden. Offensichtlich hatte der Präfekt Assunta, genannt Tina, mit Valentina verwechselt.

Bei der Befragung durch die Einwanderungsbehörden in New York gab Tina an, zu Vater und Schwester, wohnhaft in der Taylor Street 1954 in San Francisco, zu reisen. Sie war im Besitz eines vom Vater bezahlten Tickets für die Weiterreise und hatte zusätzlich noch 100 Dollar bei sich. Auf die Frage nach ihrem Beruf gab die Sechzehnjährige an, sie sei »Schülerin«. Da der Einwanderungsbeamte in der Liste vermerken konnte, »Saltarini Modotti, Tina« sei bei guter Gesundheit und sie sei keine Anarchistin, stand ihrer Einreise in die USA nichts mehr im Wege.

In San Francisco gab es für die italienischen Einwanderer ein eigenes Opernhaus, und dem Autor Richard Dillon verdanken wir die Information, dass Tina 1918 in der »Compagnia Bruno Seragnoli« auftrat. Aus mehreren Theater-Rezensionen, die in Zeitungen von San Francisco erschienen, geht hervor, dass sie damals als eines der vielversprechendsten Talente am italienischen Theater galt. Außerdem trat sie als Rezitatorin in den »filodrammatiche«, den Laien-Theatergruppen, auf, die auf Höfen und Straßen ihre Vorstellungen gaben. Dies alles tat sie neben der Arbeit, mit der sie sich ihren Lebensunterhalt verdiente: zunächst in einer Fabrik, in der Herrenhemden hergestellt wurden, und später in einer Hutfabrik und in privaten Schneidereien. Manchmal war sie auch Modell bei Modenschauen.

San Francisco bot dem aufgeschlossenen jungen Mädchen zahllose neue Eindrücke und Erfahrungen, aber zuhause, bei Vater und Schwester, fand sie stets ein Stück Heimat. Die Ereignisse, die in jenen Jahren das Land und vor allem die Arbeiter-und Gewerkschaftsbewegung erregten, waren auch Thema der abendlichen Gespräche am Küchentisch der Modottis. Streiks und Aussperrungen waren an der Tagesordnung, und die Sympathien der Modottis lagen auf Seiten der »Wobblies«, der Mitglieder der mächtigen »Industrial Workers of the World (IWW)«. Bei Ausbruch des Weltkrieges verweigerten zahlreiche junge Nordamerikaner den Dienst in der Armee und entzogen sich der Rekrutierung durch Flucht ins benachbarte Mexiko, und auch ihnen galt die Anteilnahme des Sozialisten Giuseppe Modotti und seiner Töchter. US-amerikanische Polizeiakten der zwanziger Jahre bezeichnen die ganze Familie Modotti als »aktiv antifaschistisch«.

Im Jahre 1915 lernte Tina Modotti den Maler und Dichter Roubaix de L’Abrie Richey kennen. Er war sechs Jahre älter als sie, von schwacher Gesundheit und von Todessehnsucht und Todesfurcht zugleich erfüllt. Tina selbst schrieb 1922 über den Mann, mit dem sie 1917 nach Los Angeles übersiedelte:

»Niemals Teil einer Menschenmenge – und auch nicht glücklich in einer solchen – fühlte er sich am wohlsten in Gesellschaft weniger enger und verständnisvoller Freunde. Wie alle sensiblen Menschen mit feiner Aufnahmefähigkeit zog er sich in sich selbst zurück, sobald er nur den geringsten Antagonismus spürte; aber sein Herz floss über von Zärtlichkeit und Freude, und das Beste von ihm trat zutage, wenn er einen verwandten Geist traf…«

Eine solche Geistesverwandtschaft scheint die Grundlage gewesen zu sein, auf der sich zwischen Tina und Robo eine Liebe entwickelte, die nicht vordergründig von Sexualität und körperlicher Leidenschaft geprägt war. Vielleicht war bei Tina auch das Mitgefühl ein bestimmendes Element. Mitgefühl mit dem jungen Mann, der das Schöne suchte und wohl als Erster erkannte, welche schöpferischen Fähigkeiten in seiner lebhaften, neugierigen und lebenslustigen jungen Frau verborgen lagen.

In ihrem Atelier in Pasadena, in dem Robo und Tina gemeinsam Batiken und Puppen herstellten, empfingen sie auch ihre Freunde, mit denen sie in endlosen nächtlichen Gesprächen über alle neuen Strömungen in Kunst, Kultur und Philosophie diskutierten. Für Tina muss dies ein anregender Kreis gewesen sein, der ihr Einblick in Lebensweisen, Haltungen, Weltsichten und Interessengebiete bot, von denen sie bislang nichts geahnt hatte. Sie verschlang die Bücher, von denen die Freunde erzählten, und lauschte fasziniert den Berichten über die ersten Kommunen, in denen Gleichgesinnte zusammen lebten und eine gemeinschaftliche Kindererziehung ausprobierten.

Sie nahm begierig Nachrichten aus fernen Ländern auf, zunächst aus Japan, das damals eine besondere Anziehungskraft auf die jungen kalifornischen Künstler ausübte, dann aber auch aus Russland, wo die Arbeiter und Bauern die Macht übernommen hatten. In jener Zeit schrieb sie auch ein Gedicht, das 1923 in der Zeitschrift THE DIAL veröffentlicht wurde:

Ich baumle gern am Himmel und falle auf Europa nieder.

Ich springe wieder hoch wie ein Gummiball, greife mit einer Hand hinab zum Dach des Kreml, stehle einen Ziegel und werfe ihn dem Kaiser zu.

Sei brav: Ich werde den Mond in drei Teile teilen, der größte wird dir gehören.

Iß ihn nicht zu schnell.

Auch Robo war politisch aufgeschlossen; er stand dem Anarchismus nahe und zeichnete zwei Mal Karikaturen für ein kommunistisches Magazin, das der US-Amerikaner Linn A. E. Gale in Mexiko in englischer Sprache herausgab.

Noch war sich Tina nicht sicher, wo sie den Schöpferdrang, den sie verspürte, am besten ausleben sollte, und so versuchte sie ihr Glück als Schauspielerin im nahegelegenen Hollywood. Bekannt sind bis heute drei Filme, in denen sie die Exotin darstellen musste und für die man sie nur ihres Körpers wegen engagiert hatte. Aber die Oberflächlichkeit und Hektik des Lebens in der Filmstadt überzeugten sie sehr bald davon, dass dies nicht die Selbstverwirklichung war, nach der sie suchte.

Als sich der Mexikaner Ricardo Gómez Robelo dem Freundeskreis um Robo und Tina anschloss, verloren Japan und die japanische Lebensweise schlagartig an Faszination. Plötzlich wurde den jungen Künstlern bewusst, dass im benachbarten Mexiko kürzlich eine Revolution zu Ende gegangen war, eine tiefe Umwälzung des gesellschaftlichen Systems, die gerade auf dem Gebiet der Kultur und der Kunst einschneidende Neuerungen mit sich gebracht hatte: da wurden Lehrer in die entferntesten Dörfer geschickt, um Bauern und Landarbeiter das Lesen und Schreiben zu lehren, da wurden die Werke der Klassiker und die Schriften der Antike in billigen Volksausgaben verlegt, da erhob sich Kritik an einer Kunst, einer Malerei vor allem, die nur den wenigen Reichen vorbehalten war.

Nicht lange, und die Freunde schmiedeten Pläne für eine gemeinsame Übersiedlung nach Mexiko. Dort würden sie, davon waren sie mehr und mehr überzeugt, ihre Vorstellungen von einem anderen Leben und einer anderen, von breiten Massen geschätzten und geachteten Kunst, verwirklichen können.

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