Manfred Eisner - Cantata Bolivia

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Im letzten Teil dieser Trilogie begleiten wir unsere Freunde aus der Kleinstadt Oldenmoor in den Elbmarschen Schleswig-Holsteins auf den Weg in ihr Exil in Bolivien, jenes Land, das sie nach ihrer in letzter Minute noch geglückten, abenteuerlichen Flucht aus den Fängen der nationalsozialistischen Häscher schließlich aufgenommen hat. Gemeinsam mit ihnen erleben wir nun ihre ersten Begegnungen und die dabei gewonnenen Eindrücke einer für sie bis dahin unbekannten und bizarren, neuen Welt. Dabei haben sich viele der geschilderten Begebenheiten wirklich oder so ähnlich abgespielt; einige sind aber auch frei erfunden, um Leserinnen und Lesern die wahren Orte sowie die Landesszenerie und deren Bewohner – ergänzt durch einige Abbildungen – ein wenig näher zu bringen. Nur zögernd gelingt unseren Protagonisten, ebenso wie den vielen anderen geflüchteten Immigranten, eine allmähliche Annäherung an die fremde Umgebung mit Einheimischen, die nach deren Empfinden oft ganz anders ticken. Übrigens sind neben manchen fiktiven auch mehrere Personen, von denen hier die Rede ist, real und aus der damaligen Zeit gegriffen, einige unter imaginärem, aber so mancher auch unter seinem tatsächlichen Namen.

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Ebenso bedeutend: In dieser Höhe hat die Luft beachtlich weniger Sauerstoff, deshalb geht einem beim schnelleren Gehen oder gar bei einer der vielen steil ansteigenden Straßen in dieser Stadt rasch die Puste aus. Aus gleichem Grunde ist das Anzünden der primitiven, einflammigen „Primus“-Petroleumkocher, auf denen wir die Mahlzeiten zubereiten, schwierig und etwas langwierig: Zunächst wird ein Stück zusammengedrehtes Zeitungspapier mit einem Streichholz angezündet und in die Düsenwanne des Primus hineingesteckt, damit sich diese Stelle erwärmt. Man könnte das auch mit leichter entzündlichem Brennspiritus tun, denn dafür ist eigentlich die kleine Wanne am Kocher vorgesehen, aber dies ist umständlich und auch gefährlicher, weil der Spiritus leicht überläuft und dann beim Anzünden ein wildes Feuer entfachen kann. Brandflecken am Küchentisch bezeugen, dass so etwas schon passiert ist! Also: Wenn das Papier fast abgebrannt ist, dreht man die Verschlussschraube am Petroleumtank dicht und setzt diesen mittels Kolbenpumpe unter Druck, damit das Petroleumgas aus der Düse in die Brennkammer des Primus strömt. Hat man seltenes Glück, entzündet sich ein Kranz mit vielen kleinen blauen Flämmchen. Oder es ragt eine giftgelbe Flammfahne empor, die wild rußt und erbärmlich stinkt! Wir verfügen über zwei kleinere und ein großes dieser Ungeheuer.

Noch eine unliebsame Begleiterscheinung beim Kochen auf den Primuskochern ist, dass die Töpfe von dem Petroleum stark verrußen. Dieser klebrige, schwarze Belag lässt sich nur durch starkes Scheuern mit einem Naturkalksteinpulver entfernen, das die Indios uns als „Pockhe“ an der Tür verkaufen. Entsprechend gerötet und wund sehen unsere armen, geschundenen Hände nach dieser Operation aus.

Wie bereits beim Anheizen des Badewassers erwähnt, haben wir im Hause zwar elektrischen Strom, aber die geringe Leistung, die jedem Haushalt von der Bolivian Power Co. zugeteilt wird – so heißt hier die Firma, die den Strom liefert –, reicht gerade einmal für die etwa fünfzehn 25-Watt-Funzeln für unsere Zimmerbeleuchtung. Und auch das ist oft ein Glücksspiel, denn Stromausfälle sind hier an der Tagesordnung.

Nicht zu vergessen der obligate tägliche Gang zum Einkaufen in dem fünfzehn - фото 12

Nicht zu vergessen der obligate tägliche Gang zum Einkaufen in dem fünfzehn Minuten Fußmarsch entfernten Frischmarkt, dem Mercado Sopocachi. Obwohl ich mich in Begleitung von Frau Kahn befand, wurde mein dortiger erster Besuch zum Kulturschock. Abgesehen von den unbeschreiblichen Gerüchen, die einem beim Betreten des geschlossenen Gebäudes entgegenwehen, trifft man darin auf etwa drei Reihen von etwa einem Meter vom Boden erhöhten Betonpodesten, auf denen die mit bunten Polleras und den typischen steifen Filzhüten bekleideten Marktcholas inmitten ihrer Waren thronen. Meistens tragen sie auch noch ein in ein buntes Tuch stramm eingewickeltes Kleinkind auf dem Rücken.

Die Indios nennen ihre Neugeborenen Guaguas Ich musste erst einmal - фото 13 Die Indios nennen ihre Neugeborenen Guaguas Ich musste erst einmal - фото 14

Die Indios nennen ihre Neugeborenen „Guaguas“.

Ich musste erst einmal hinausgehen und tief Luft holen. Dann wagte ich mich wieder hinein und folgte meiner Begleiterin, die nach und nach die auf dem Einkaufszettel auf Spanisch gelisteten Lebensmitteln bei den Marktfrauen anfragte und versuchte, die natürlich für uns vorab schamlos erhöhten Preise herunterzuhandeln. „Gringos“ haben Geld und müssen mehr zahlen als die Einheimischen. So wenigstens denken hier viele Indios und Mischlinge, die Cholos und Cholas. Wir notieren uns vorweg die Maximalpreise, die wir bereit sind, für die benötigten Artikel zu zahlen. Das Feilschen überlasse ich liebend gern Frau Kahn, denn sie spricht besser Spanisch als ich und ist dabei auch hartnäckiger. Dann ist da noch eine typische Eigenart dieser Marktfrauen: Mögen sie den Käufer nicht oder versucht man sie zu weit herunterzuhandeln, dann verweigern sie kategorisch den Verkauf mit einem krassen „No hay!“, was so viel bedeutet wie: „Habe ich nicht!“, und das, obwohl vor ihnen ein Haufen der gewünschten Ware liegt. Eigenartig. Mit der Zeit aber lernst du deine vertrauten Lieferantinnen kennen, es entwickelt sich eine besondere Verbundenheit, und schon rufen sie, sobald sie dich kommen sehen: „Niñita, venga, venga!“ – „Mädelchen, komm, komm, ich habe heute für dich besonders schöne Ware!“ Dann auch noch: „Comprame, pues“, was bedeuten soll, dass man ihnen doch bitte endlich etwas abkaufen soll. Alltäglich eine witzige Zeremonie, die, wenn man sich daran gewöhnt hat, irgendwann auch Spaß macht!

Weniger spaßig ist schließlich der Weg zurück nach Hause, der jetzt bergan verläuft. Mit den schweren Einkaufstaschen beladen, quält man sich zu zweit schnaufend die lange Avenida Ecuador hinauf und sieht wehmütig den vorbeifahrenden blauen Colectivos (Kleinbusse) oder der Straßenbahn Nr. 2 hinterher. Wie schön wäre es, die drei Haltestellen mit der Bahn zu fahren, aber das Geld ist knapp und es muss an allen Ecken und Enden gespart werden. Ab und zu, wenn wir wirklich schwer beladen sind, spendiert Frau Kahn die Fahrkarten für die Straßenbahn. Heiko hat noch keine bezahlte Arbeit, und meine Tätigkeit in der Küche ist das Entgelt für unsere Unterkunft und Verpflegung. Nicht alle Bewohner der Casa Azul tragen mit ihrem Obolus zu den allgemeinen Kosten bei, denn sie sind praktisch mittellos.

Ach ja, und nicht zuletzt: Hier, auf der südlichen Erdhalbkugel, steht auch so manches auf dem Kopf: die vier Jahreszeiten zum Beispiel. Jetzt, im Juli, haben wir Winter. Winter hier, hoch in den Anden, bedeutet meist trockene, sonnige Tage bei tiefblauem Himmel. Die Tagestemperaturen betragen in der Sonne bis zu 20 °C, im Schatten ist es jedoch kühl. Sobald die Sonne gegen fünf Uhr nachmittags hinter den hohen, verschneiten Bergen verschwindet, kühlt es rapide ab, die Nachttemperaturen können sogar auf +1 bis 2 °C sinken. Somit sind die Nächte bitterkalt, Kamin oder Heizung gibt es in den Häusern aber nicht. Gut, dass wir über die Daunendecken verfügen, die ich mitgebracht habe. Ansonsten schläft man hier üblicherweise in mit Betttüchern eingehüllten, einfachen Wolldecken. Dies bedeutet auch, dass wir Weihnachten und Silvester jetzt immer im Hochsommer feiern werden – wahrlich etwas ungewohnt, nicht wahr?

Der nächtliche Sternenhimmel gestaltet sich hier ebenfalls anders und für uns anfänglich fremd. Am schönsten finde ich das hell leuchtende Kreuz des Südens, dessen vier Gestirne tatsächlich nach der Windrose ausgerichtet sind. Die Sonne dreht sich im Tagesverlauft von Osten über Norden nach Westen – verkehrte Welt! Ach ja, auch nicht zu vergessen: Der Mond scheint hier ebenfalls verkehrt herum, dies ist natürlich nur bei Viertel- oder Halbmond sichtbar. Und zuletzt: Der Wasserstrudel im Waschbecken dreht sich genau anders herum, als wir es von zu Hause gewohnt waren. Mit Frauke, die ja tagsüber im Hutsalon von Madame Isabel voll beschäftigt ist, treffen wir uns des Öfteren an den Abenden in der von Josef und ihr bewohnten Villa. Josef ist meistens entweder geschäftlich oder aber auf dem Haciendagut unterwegs, sodass sie sich freut, uns, nachdem wir die Kinder zu Bett gebracht haben, als Gesprächspartner bei sich zu haben. Natürlich haben wir uns gegenseitig sehr viel zu erzählen. Frauke hat eine ihrer Kundinnen, Señora Esperanza de Bach, eine von einem Deutschen geschiedene Bolivianerin, vergattert, uns beiden zwei Mal wöchentlich Spanischunterricht zu erteilen. Auch ich muss endlich die neue Sprache lernen. Ich beneide Heiko, denn er spricht perfektes Spanisch und kann sich mühelos verständigen. Manches Mal ist er schon Josef zur Hand gegangen, wenn dieser mit Behörden zu tun hatte.

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