Herbjørg Wassmo - Deutschenkind

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Nachkriegszeit auf einer kleinen Fischerinsel im Norden Norwegens. Tora wächst mit dem Stigma heran, Kind eines Soldaten der verhassten Besatzungsmacht zu sein. Das macht aus ihr praktisch Freiwild … Deutschenkind ist Band 1 der berühmten Tora-Trilogie, einer Romanfolge, die für das kaum zu Ertragende eine großartige Sprache findet. Herbjørg Wassmo schildert einen historischen sozialen Kosmos – den Alltag der auf den Fischfang angewiesenen Inselbewohner Nordnorwegens in den 1950er Jahren. Mal drastisch, mal komisch, mal erschütternd und verblüffend unverfälscht entfaltet sich die Erlebniswelt eines Kindes an der Schwelle zur jungen Frau. Mit ihrer bildstarken, ungeheuer direkten Erzählsprache zieht die Schriftstellerin uns völlig in Toras Welt hinein: das karge Leben auf der Insel, der Wechsel der Jahreszeiten. Die atmosphärischen Echos der Nachkriegszeit, der Alltag zwischen argloser Neugier, Gewalt und Vorurteil – all das übt einen unwiderstehlichen Sog aus. Trotz schwerer Themen ist das Buch kaum aus der Hand zu legen – eine mitreißende, kraftvolle, poetische und wichtige Lektüre. Ein zeitlos großer Roman, für den Herbjørg Wassmo mit dem norwegischen Kritikerpreis geehrt wurde.

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Das Haupthaus war das größere und gehörte dem älteren der beiden Brüder, Herrn T. A. Brinch. Mit seinen geschnitzten Dachfirsten und der Glasveranda bot es unten in Stranda einen prächtigen Anblick. Zuerst war ein Herr aus Bergen gekommen und hatte einen Winter und einen Sommer lang die Konkursmasse verwaltet. Er wurde von einer Firma in Bergen bezahlt, um die Räder in Gang zu halten, aber es schien dem wohlhabenden Mann und Junggesellen da oben unter dem Nordlicht und bei Möwengeschrei allmählich zu einsam zu werden. Jedenfalls verschwand er an einem schönen Frühlingstag und ward nie mehr gesehen.

Jetzt beherbergte das Hauptgebäude so viel Menschengewürm und Dreck, dass es wohl zu Recht Tausendheim hieß.

Weiter oben am Hang stand der »Hof«, etwas kleiner zwar im Umfang als das Tausendheim, aber höher angesehen, nachdem die Fassade zweimal weiß angestrichen worden war. Er diente als Schule und wurde beheizt und instand gehalten von dem alten Almar aus Hestvika.

Während des Krieges entdeckten die Deutschen den Hof. Die zerbrochenen Tür- und Fensterangeln wurden in Ordnung gebracht, und die verblichene Seidentapete wurde übermalt. Derbes Gelächter und Gegröle erscholl unter dem Dachgebälk, und es setzte sich ein unausrottbarer Geruch nach Leder und Uniformjacken in den Räumen fest.

Es verging ein Friedensjahr, bis man es für moralisch vertretbar hielt, unschuldige Kinder in dieses Haus hinaufzuschicken, aber die Leute vermehrten sich wie verrückt, und das alte Schulhaus unten auf der Landspitze wurde zu klein. So kamen die Kinder und Almar und nahmen den Hof in Besitz. Aber für die alten Leute mit großem Respekt vor den Mächtigen früherer Zeiten war es ein schlimmes Zeichen, dass der Hof von Hand zu Hand ging. Und sie nahmen in Verbindung mit dem Hof auch niemals das Wort »Schule« in den Mund, ebenso wenig wie sie »Kaserne« oder »Deutschenlager« gesagt hatten.

Aber Almar war nicht von der Nostalgie ergriffen. Endlich hatte er einen sicheren Lebensunterhalt. Kinder produzierten die Leute bereitwillig drauflos, und geheizt werden musste, wenn die Rasselbande sich im Winter nicht zu Tode frieren sollte.

In den wunderbaren Sommermonaten hatte er dann seine Ruhe draußen im Fjord und konnte fischen.

Während der Schulmonate heizte Almar den meterhohen Ofen, leerte die Aborte und sammelte Abfall auf.

In dem großen, zugigen Klassenzimmer im zweiten Stock stand ein wackliger schwarzer Ofen und grübelte über die wahre Größe der guten alten Zeit.

Am Fußboden zog es vom Meer her, und in Gesichtshöhe schlug ihnen die Hitze entgegen wie glühendes Eisen. Den Kindern lief die Nase, wenn sie in der Nähe des Ofens saßen, und der Kopf schwitzte, aber die an der Tür froren am ganzen Körper. Öfen hätten keinen Verstand, deshalb könnten sie nicht nach unten wärmen, sagte Almar, wenn die Kinder sich, selten genug, beklagten. So tauten sie die Füße in den Schultaschen auf. Tora hatte ihren Platz direkt vor dem Katheder. Fräulein Helmersen hatte große Filzpantoffeln an und saß da oben wie eine rosa oder gelbe Blume über dem lackierten Tisch. Fräulein Helmersen hieß Gunn und war sehr jung. Jünger als einige von den Eltern. Sie hatte Grübchen und viele große weiße Zähne. Die sahen ganz echt aus.

Gunn war schön, fand Tora. Schöner auch als die Mutter, weil sie fröhlicher war.

Das Haar war blond und gelockt, wie bei dem Engel auf dem großen Glanzbild, das Tora eingerahmt über dem Bett hängen hatte. Die Kinder nannten Fräulein Helmersen Gunn und bekamen einen ganz sanften Blick, wenn sie von ihr sprachen. Bei vielen Vätern war das auch so.

Sie war fertig ausgebildete Lehrerin, obwohl sie noch so jung war. Man schuldete ihr großen Dank dafür, dass sie aus dem milden Süden und von frommen Eltern hier herauf nach Øya gekommen war, ans Meer, zu Kälte und Dunkelheit.

Elisif hielt es für eine göttliche Fügung, dass sie Gunn noch ein zweites Jahr behalten durften.

Die Kinder suchten einen Vorwand, um auch am Nachmittag hinauf zum Hof zu gehen, sie stellten neugierige Fragen und brachten Kabeljauzungen und selbstgebackenes Brot mit. Tora sah Gunn vor sich, wenn sie abends allein in ihrer Kammer lag und nicht schlafen konnte.

Sie sah sie immer mit großem, offenem Mund und mit tiefen Grübchen in den Backen. Es war so, als ob jemand den Zeigefinger in ihre Backen gedrückt hätte und die Druckstellen nie mehr verschwunden wären.

Tora träumte, dass sie Gunn war. Sie löste manchmal die Zöpfe und kämmte sich die Haare nach oben, damit es so aussah wie bei Gunn. Aber ihr Haar hatte eine ganz andere Farbe, und sie hatte einen ganz anderen Kopf. Sie kletterte auf einen Stuhl und betrachtete ihr Spiegelbild über dem Ausguss.

Es half nichts, soviel sie auch bürstete und sosehr sie auch lächelte. Toras Gesicht war und blieb schmal und grau mit dünnen Lippen und einer allzu großen Nase. Diese Nase war übersät mit Sommersprossen. Die Haare waren dicht und widerspenstig und gänzlich ohne Locken. Sie umrahmten das kleine Gesicht wie die Borsten einen abgenutzten Besen.

Sie war Tora. Da war nichts dran zu ändern. Elisif hatte ihr mehr als einmal gesagt, dass sie nicht verstehen könne, dass eine so schöne und gut gebaute Frau wie Ingrid sie bekommen habe. Es müsse das fremde Blut sein und der Sünde Sold, die das bewirkt hätten.

Tora verstand allmählich, was sie meinte, und wurde rot bis zu den Ohrläppchen.

Das fremde Blut war das Schlimmste, das gehörte zum Krieg, von dem die Mutter niemals sprach. Das mit der Sünde Sold nahm Tora nicht so schwer. Da konnte man schummeln, das hatte sie gesehen. Aber wenn auch der Spiegel über dem Ausguss Tora erzählte, wer sie war, so lebte sie doch ihr eigenes geheimes Leben unter dem Federbett in ihrer Kammer. In der Dunkelheit und allein mit sich war sie die, die sie sein wollte. Da streifte sie unter dem kleingeblümten Bettbezug ihre Haut ab, wärmte sich mit ihren eigenen kalten Händen, liebkoste sich selbst, während sie eine andere Tora heraufbeschwor. Wenn sie allein zu Hause war, konnte sie die eigentliche Tora vollständig vergessen.

Für eine Weile konnte alles, was am Tag an ihr nagte, verschwinden, als ob es nie da gewesen wäre. Die Gefahr? Die verschwand auch.

Sie war lieb zu ihrem eigenen mageren Körper, bis er glühte und zitterte und die Füße warm wurden. Sie war frei von allen Stimmen und Augen und bestimmte selbst, wer sie sein wollte. Sie wusste, dass sie »so etwas« mit sich eigentlich nicht machen durfte. Aber wenn sie es tat, ohne sonderlich viel dabei zu denken, dann konnte es wohl nicht so gefährlich sein.

5

Seit dem Tag, als Ole ihr erzählt hatte, dass sie aus der Fotze ihrer Mutter herausgekommen sei, musste Tora sich beinahe erbrechen, wenn sie daran dachte, dass die Leute so etwas machten … Dass die Mutter und Henrik … Oder der Pastor! Der Pastor hatte vier Kinder!

Und Elisif, die so fromm war, ließ sich von Torstein hereinlegen, so dass jedes Jahr ein neues kam.

Da war es besser, es selbst zu machen und die Gefahr zu vergessen. Trotzdem konnte sie lange im Dunkeln in der Kammer liegen und darüber nachgrübeln, wie sie es eigentlich machten, was Ole da erzählte.

Sie war einmal mit Jørgen und einigen anderen Kindern hinter dem Hügel gewesen, und sie hatten die Pferde beobachtet, die dort weideten.

Der Hengst vom Pastor wurde ganz wild und kam in den Pferch, um eine Stute zu besteigen. Tora konnte nicht verstehen, dass ein Hengst vom Pastor sich nicht besser benahm. Aber gleichzeitig wurde sie von dem seltsamen Wunsch ergriffen, zuzusehen. Der Hengst zeigte sein großes Glied, und Tora spürte die Gefahr und gleichzeitig eine quälende Neugier.

Die Pferde jagten eine Weile an der Einzäunung entlang, und als Tora merkte, dass es ernst war, tat sie so, als ob sie die Augen im Ärmel versteckte. Aber sie hätte sich die Mühe sparen können. Niemand hatte Zeit, auf sie zu achten. Alle standen mit offenem Mund und feuchten Augen da und starrten auf den Pferdepimmel. Als der Hengst ihn in der falben Stute verschwinden ließ und wieherte und schnaubte, konnte sie deutlich sehen, dass Elisifs Jørgen gleichsam in den Knien zusammensackte und Ritas Zungenspitze im einen Mundwinkel erschien.

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