Herbjørg Wassmo - Deutschenkind

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Nachkriegszeit auf einer kleinen Fischerinsel im Norden Norwegens. Tora wächst mit dem Stigma heran, Kind eines Soldaten der verhassten Besatzungsmacht zu sein. Das macht aus ihr praktisch Freiwild … Deutschenkind ist Band 1 der berühmten Tora-Trilogie, einer Romanfolge, die für das kaum zu Ertragende eine großartige Sprache findet. Herbjørg Wassmo schildert einen historischen sozialen Kosmos – den Alltag der auf den Fischfang angewiesenen Inselbewohner Nordnorwegens in den 1950er Jahren. Mal drastisch, mal komisch, mal erschütternd und verblüffend unverfälscht entfaltet sich die Erlebniswelt eines Kindes an der Schwelle zur jungen Frau. Mit ihrer bildstarken, ungeheuer direkten Erzählsprache zieht die Schriftstellerin uns völlig in Toras Welt hinein: das karge Leben auf der Insel, der Wechsel der Jahreszeiten. Die atmosphärischen Echos der Nachkriegszeit, der Alltag zwischen argloser Neugier, Gewalt und Vorurteil – all das übt einen unwiderstehlichen Sog aus. Trotz schwerer Themen ist das Buch kaum aus der Hand zu legen – eine mitreißende, kraftvolle, poetische und wichtige Lektüre. Ein zeitlos großer Roman, für den Herbjørg Wassmo mit dem norwegischen Kritikerpreis geehrt wurde.

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»Das ist doch nur heut Abend so«, antwortete Tora. Sie war schrecklich froh, dass die Mutter redete. Aber Ingrid sagte nichts mehr. Sie hängte ihren Mantel in den Flur und schloss sorgsam die Tür hinter sich, wie sie es immer tat.

Den Kaffee, den Tora für sie in die Thermosflasche gefüllt hatte, rührte sie nicht an, und die Brote auf dem Teller würdigte sie keines Blickes. Sie schüttelte den Kopf, als Tora die Scherben aufkehren wollte, und nickte nur stumm zur Kammertür hin. Da erst bemerkte Tora, dass sie innerlich weinte. Dumpf und gequält wie von einer zerstörten Hoffnung.

Sie schlich sich in die Kammer, zog eine benutzte Socke über den verletzten Fuß, um die Bettwäsche nicht mit Blut zu verschmieren, und dann rollte sie sich unter der Decke in sich zusammen. Zitternd strich sie mit klammen, kalten Händen über ihren Körper. Diese Nacht war so merkwürdig still. Wie eine böse Warnung. Dann war sie allein auf der Welt. Nur sie, Tora, existierte.

Geruch von dunkler Nacht, Staub und Bett. Es war, wie nach einem langen Tag draußen im Regen hereinzukommen und Fleischsuppe zu essen. Der Schlaf wollte sich nicht einstellen, und der Fuß tat ein bisschen weh. Sie spürte, dass noch eine kleine Glasscherbe drinsteckte. Erst viele Stunden später kroch endlich die Wärme in sie hinein, sie wandte das tränennasse Gesicht dem blauen Licht zu. In ihrem Kopf rauschte und sauste es – wie in der großen Espe im Garten des Pfarrhauses.

2

Tora konnte sich noch gut daran erinnern, dass sie einmal auf einen Hocker geklettert war und einen schwarzen Knopf neben dem Türrahmen angefasst hatte. Eine ungeduldige Stimme hatte gesagt: »Nein, du musst drehen. Du musst drehen – so!« Die Stimme war tief und hart und machte alles um sie herum so merkwürdig leer, machte die ganze Welt tot. Die große Hand presste sich um ihren Handrücken.

Die Finger taten weh, als die große Hand drehte und sowohl ihre Hand als auch der Schalter gehorchen mussten.

Dann flammte grelles Licht im Raum auf. Füllte alle Ecken aus, schmerzte hinter den Augen, schmerzte so, dass es im Kopf rauschte. Da dachte sie an die große Muschel, die sie so oft ans Ohr gehalten hatte, um das Meeresrauschen aus dem Märchen zu hören, so wie die Großmutter es ihr gezeigt hatte, bevor sie starb. Es war aber nur eine Art Pfeifen in der Muschel, ein klagender, schmerzlicher Laut, ganz anders als das, was sie sich vorgestellt hatte. Das Märchen war weit entfernt von dem pfeifenden Geräusch, das sie in der Muschel hörte.

Ähnlich war es mit dem Licht, das von dem Schalter und der großen Faust beherrscht wurde. Es war auf keinen Fall so warm und nah wie das Licht der Petroleumlampe, die auf einer Kuchendose hoch oben auf dem Tisch stand. Tora wusste nicht, ob sie nach der Geschichte mit dem Schalter das Licht, das aus der Birne an der Decke kam, leiden konnte oder ob sie es nur hinnahm, weil es für manche Dinge nötig war. Die Mutter packte die Petroleumlampe weg.

Licht! Sie fühlte es im Frühling auf den Augenlidern, wenn noch Schnee lag. Es funkelte und flimmerte. Und sie schien noch auf dem Hocker zu stehen, mit der kleinen Hand an dem Knopf, ohne zu wissen, dass man alle Kraft einsetzen musste, wenn man klein war und doch Licht haben wollte. Sonst kam die große Faust und nahm einem alles weg. Machte es fremd und unangenehm wie der Sonnenschein im April, nachdem man eine ganze Woche mit Fieber im Bett gelegen hatte und plötzlich wieder kräftig genug sein sollte, um hinauszugehen.

Wenn die uralten Vogelbeerbäume vor dem Küchenfenster rot wurden und voller Beeren hingen, so dass sie nur die Hand durch das Ausstellfenster zu strecken brauchte, um sich eine Dolde zu holen, war die Zeit für die Fleischsuppe gekommen. Jedes Jahr lag dann eine Zinkbütte umgedreht auf dem Schrank im Flur. Darin holte die Mutter Kartoffeln und Gemüse. Sie ging in abgeschnittenen Gummistiefeln die Treppe hinunter, zur Haustür hinaus und hinter das Haus, von wo der Pfad zu den Fischtrockengestellen und zum Gemeinschaftsacker führte.

Manchmal ging Tora mit. Sie sah die Hacke zwischen Mutters Beinen. Die Hacke ragte deutlich heraus und war doch auf sonderbare Weise ein Teil der Mutter. Der Schaft bewegte den Rocksaum und grub seine Eisennase tief in die Erde. Hier und da traf die Hacke unerwartet eine Kartoffel und spaltete sie in zwei Teile. Dann seufzte die Kartoffel, und die Hacke hielt einen Augenblick inne, als ob sie sich ärgerte. Und die Mutter sagte: »Ach, haste das gesehn!« Dann machte sie weiter.

Die Möhren waren nach Toras Geschmack, wenn die Zähne sie zermahlen hatten und sie als ein süßlicher, grober Brei in der Mundhöhle lagen.

Sie hatte auch an den Kartoffeln genagt. Trotz Schale und Sand. Da musste sie wohl schrecklich klein und dumm gewesen sein. Aber sie konnte sich deutlich daran erinnern.

Der Suppentopf auf dem Tisch. Das Fett, das in Ringen und Blasen herumschwamm. Die Farben waren schön.

Am liebsten sah sie das gekochte Gemüse, denn es schmeckte abscheulich. Die tiefe Stimme drohte trotzdem etliche Löffel gekochte Möhren und wenigstens ein Kohlblatt in sie hinein. Mit den Kartoffeln ging es, die war sie gewohnt.

Mit dem Fleisch ging es auch. Aber es war ekelhaft anzusehen. Es stülpte sich beim Kochen vor ihren Augen gleichsam um und verdarb alles. Und im Mund war es zäh. Aber bevor es in den Topf kam, war es braunrot, mit einem Häutchen in allen Regenbogenfarben. Nichts anderes hatte eine so schöne rote Farbe wie das rohe Fleisch auf dem Brett.

Manchmal war noch Blut daran. Die Mutter schnitt das Fleisch vorsichtig in mäßig große Stücke. Und die Farben wechselten mit ihren Handbewegungen und den Schatten.

Das Messer blinkte immer so schön und gefährlich, wenn die Mutter damit schnitt.

Anschließend ging sie mit dem Brett zum Herd hinüber und schob die Fleischstücke schnell und geschickt in den Topf. Dann war Schluss. Tora wusste, dass die Fleischstücke bald grau und ausgelaugt und unansehnlich aussehen würden.

Möhren, Kohl und Kohlrüben indessen würden in der Fleischbrühe aufglühen und sich gegenseitig die Farben erhalten, so dass eine schöne Verwandtschaft daraus wurde.

Sie durfte eine Weile still bei Tisch sitzen und nur schauen und riechen, während sie darauf wartete, dass die Suppe abkühlte. Dann würde ihr die Stimme befehlen, alles aufzuessen, und sie würde das verhasste Kohlblatt Löffel für Löffel vorbeisegeln lassen, bis sie es endlich hinunterwürgen könnte.

Die Tobiashütte hatte schon immer da gestanden, das wusste Tora. Sie war alt und kalt, mit Säcken in den Fensterlöchern und einer schiefen Tür, die grauenhaft jammerte, wenn jemand kam oder ging. Die Hütte wurde nur benutzt, um Kisten und Gerümpel zu lagern oder um sich samstags zu einem Kartenspiel zu treffen, falls es warm genug und man ein Mann war.

Die Hütte stand für sich allein, hatte ein niedriges Dach und keine so steile Treppe wie andere Fischerhütten. Es war leicht, hineinzukommen und auch wieder hinauszutorkeln.

Einmal hatte Henrik sie in die Tobiashütte mitgenommen, weil die Mutter irgendwo gegen Bezahlung waschen musste. Das war vor langer Zeit, als man Tora noch nicht allein lassen konnte und die Mutter noch nicht in die Fabrik arbeiten ging.

Henrik hatte mit einem Glas dagesessen und Geschichten erzählt. Der Schweiß perlte auf seiner Stirn, wie immer, wenn er etwas zu trinken und zu erzählen hatte.

Er war in der Welt draußen gewesen, der Henrik – da, wo so allerlei geschah. Wenn er davon erzählte, schien er seine schiefe Schulter zu vergessen, die er gewöhnlich unter der Jacke zu verbergen suchte. Die anderen Männer saßen breitbeinig da, den Oberkörper hoch aufgerichtet. Henrik saß immer vornübergebeugt und ließ die verkrüppelte Schulter herunterhängen wie ein flügellahmer Kormoran.

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