Herbjørg Wassmo - Deutschenkind

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Nachkriegszeit auf einer kleinen Fischerinsel im Norden Norwegens. Tora wächst mit dem Stigma heran, Kind eines Soldaten der verhassten Besatzungsmacht zu sein. Das macht aus ihr praktisch Freiwild … Deutschenkind ist Band 1 der berühmten Tora-Trilogie, einer Romanfolge, die für das kaum zu Ertragende eine großartige Sprache findet. Herbjørg Wassmo schildert einen historischen sozialen Kosmos – den Alltag der auf den Fischfang angewiesenen Inselbewohner Nordnorwegens in den 1950er Jahren. Mal drastisch, mal komisch, mal erschütternd und verblüffend unverfälscht entfaltet sich die Erlebniswelt eines Kindes an der Schwelle zur jungen Frau. Mit ihrer bildstarken, ungeheuer direkten Erzählsprache zieht die Schriftstellerin uns völlig in Toras Welt hinein: das karge Leben auf der Insel, der Wechsel der Jahreszeiten. Die atmosphärischen Echos der Nachkriegszeit, der Alltag zwischen argloser Neugier, Gewalt und Vorurteil – all das übt einen unwiderstehlichen Sog aus. Trotz schwerer Themen ist das Buch kaum aus der Hand zu legen – eine mitreißende, kraftvolle, poetische und wichtige Lektüre. Ein zeitlos großer Roman, für den Herbjørg Wassmo mit dem norwegischen Kritikerpreis geehrt wurde.

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Blitzartig wusste Tora, dass sie alle hier am Zaun auf den Hengst starrten, wie er bei der Stute pumpte, und dass alle das seltsame heimliche Ziehen im Unterleib verspürten wie sie selbst. Sie erlebten etwas gemeinsam, ohne dass sie es wagten, einander anzusehen. Tora versuchte sich vorzustellen, wie es wohl wäre, gerade jetzt die Stute zu sein. Erst hatte sie gezittert. Dann stand sie nur da. War gleichsam gar nicht beteiligt. Vielleicht schämte sie sich? Das musste es sein!

Sie mochte es wohl nicht, dass die Kinder zusahen. Es musste auch schrecklich wehtun, bei dem großen Pimmel.

Nein, so sah es nicht aus. Dann hätte die Stute nicht stillgestanden. Es liefen warme und kalte Schauer durch Tora hindurch. Es war wie so lange und so schnell zu laufen, dass sie Blutgeschmack im Mund hatte, wie an dunklen Herbstabenden Versteck zu spielen. Ja, das hier war beinahe aufregender, als auf den Eisschollen in der Bucht zu segeln.

Schließlich knickte der Hengst über der Stute zusammen und schnaubte. Er schleuderte den Kopf in die Höhe, dass die Mähne nur so flog.

Dann glitt er ermattet von der Stute herunter und zog auch den Pimmel mit. Das ging Tora zu schnell. Erst hatte sie geglaubt, dass alles schön sei. Der Hengst, der den großen braunen Kopf hochwarf, und die Mähne, die im Wind flatterte.

Nun schien der Hengst nicht mehr viel zu taugen. Der Pimmel schlenkerte schlaff von einer Seite zur anderen und schrumpfte vor den Augen der Kinder ein. Er tropfte ein wenig.

Rita glotzte noch eine ganze Weile, nachdem alles vorüber war, dann brach es aus ihr heraus: »Das Schwein! Hat in die Stute gepinkelt!«

Jørgen sah sie verächtlich an, spuckte aus und schleuderte ihr ins Gesicht: »Das ist Samen, kapierste, du doofe Nuss!«, und spuckte noch einmal.

Und dann hielt er einen kurzen Vortrag über allerlei Dinge. Und Ole mischte sich ein und sagte, dass sie alle aus der Fotze ihrer Mutter gekommen seien und dass man sich deswegen nicht zu schämen brauche.

Sie sprachen übrigens mit keinem Erwachsenen über dieses Ereignis. Und sie fragten niemals danach, was sie so gerne wissen wollten. Aber gelegentlich saßen sie auf der Kirchhofsmauer und stritten sich, was sie denn nun wirklich damals auf der Weide aus so kurzer Entfernung gesehen hatten.

Jørgen wollte den Pimmel des Hengstes immer noch größer machen, als er eigentlich gewesen war.

Rita schalt ihn einen Lügner. Sie zeigte mit gespreizten Fingern in der Luft die Größe, aber Jørgen beharrte auf seinem Standpunkt. Schließlich schubste Jørgen sie von der Mauer.

Es hätte ein Ende mit Schrecken nehmen können, wenn nicht die wortkarge und schüchterne Lina plötzlich gesagt hätte, dass sie einen richtigen Männerpimmel gesehen habe. Die Münder öffneten sich entzückt und erschrocken zugleich. »Ne-ee«, kam es ungläubig.

Lina warf triumphierend den Kopf zurück und entfernte mit einem Hölzchen den Dreck aus den abgetretenen Profilen ihrer Stiefel. Sie spitzte den Mund, bis er aussah wie ein kleiner Schnabel, und schaute in die Luft und wollte die anderen nicht ansehen.

»Bah, du lügst! Die sind kein bisschen blau. Du bist verrückt!« Jørgen war entrüstet. Ole und die Mädchen sahen ihn an. Es ging ihnen auf, dass er sich für sein Geschlecht schämte und um keinen Preis mit einem blauen Pimmel in Verbindung gebracht werden wollte.

Ole unterstützte Jørgen vorsichtig und winkte Lina ab. Aber sie behauptete: »Jungenpimmel sind eben nicht das Gleiche wie Männerpimmel, verstehste das nicht?«

Nein, Ole und Jørgen verstanden das nicht.

Allmählich gingen sie dann zu einem anderen Gesprächsthema über, denn die Argumente waren verbraucht, und sie wollten eigentlich auch lieber über die Sache reden, als darüber in Streit zu geraten.

Tora grübelte trotzdem darüber nach, was Lina gesagt hatte. Am Abend, unter dem Federbett, bekamen alle ihre Traumgesichte eine blaue Farbe, und die Phantasie kroch ihr sozusagen unter die Haut. Über dem Ganzen lagen der Ekel und die Gefahr und Zerstörung. Alles Geflüstere zwischen der Mutter und Tante Rakel, alle Geräusche aus dem Zimmer, wenn die Mutter und Henrik glaubten, dass sie schlief.

Alle nicht zu Ende erzählten Witze unten in den Fischerhütten, alle Geschichten, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Sie konnte das nicht voneinander trennen, konnte nicht wissen, wo sie hingehörte. Sie wusste nicht, ob sie Ekel empfand oder …

Manchmal schämte sie sich über sich selbst und war froh, wenn niemand sie in der Dunkelheit sah.

Sie hatte das Gefühl, nicht mehr sie selbst zu sein. Die empfindlichen Kuppen auf der Brust schienen gar nicht richtig zu ihr zu gehören. Sie machte den Rücken krumm, damit niemand sie sah. Wollte sie gewissermaßen in sich verstecken. Aber das half wenig. Sie waren schuld daran, dass ihr alle Kleider oben zu eng wurden. Sie wünschte, sie wäre ein Junge. Lina und Rita waren noch flach. Sie konnten im letzten Sommer bei Ebbe unten am Strand nur in der Unterhose herumlaufen. Tora erfand alle möglichen Entschuldigungen, um nicht dabei sein zu müssen. Sie hatte nicht nur die kleinen Knospen, derentwegen sie sich schämte. Es schienen auch überall Haare zu wachsen. Und manchmal roch es nach alten Nelken, der Geruch kam sowohl von ihr als auch aus den Kleidern. Er erinnerte sie an eine Beerdigung. Ein widerlicher, süßlicher Geruch, jedes Mal, wenn es ihr warm oder wenn sie nervös wurde. Sie hielt sich jetzt meist an Sol, die beinahe zwei Jahre älter und die an manchen Stellen reichlich dicker geworden war. Samstags machte Tora in ihrer Kammer Feuer und trug das Waschwasser und die Handtücher hinein.

Im letzten Winter hatte sie noch in der Zinkwanne vor dem Küchenofen gebadet. Aber dann hatte sie sich ihrer Mutter widersetzt und sich geweigert. Es könnte ja jemand kommen. Einmal war Henrik gekommen, während sie in der Bütte saß. Er betrachtete sie. Es war nicht auszuhalten. Sie blieb sitzen, bis er wieder ging. Er hatte den Körper gesehen, der nicht der ihre war. Dann hatte sie wochenlang nicht gebadet. Die Mutter wurde böse und sagte, dass die Würmer sie noch auffressen würden. Schließlich ließ sie dann durchblicken, dass Tora in ihrer Kammer heizen und dort baden könnte, wenn sie wollte.

Tora fühlte dabei eine weiche, warme Zuneigung für die Mutter. Sie hätte sie am liebsten umarmt, konnte sich aber nicht dazu überwinden. Es schien ein Meer zwischen Mama und ihr zu liegen – in diesen Dingen.

Während des ganzen Frühlings und Sommers hatte sie sich in der Kammer gewaschen und ein Messer zwischen Tür und Türrahmen gesteckt. Das war das einzige Schloss, das sie besaß. Man konnte das Messer gut von außen wegdrücken, aber es war doch eine Art Verschluss, eine Ankündigung, dass sie allein sein wollte, ohne dass sie etwas zu sagen brauchte.

Vor dem großen Pult in der Schule konnte sie auch allein sein. Da hatte sie nur Gunn vor sich.

Alle Augen waren hinter ihr. Sie konnte so tun, als ob sie Gunn zuhörte, und dennoch ihre eigenen Gedanken denken. Sie konnte seelenruhig die wunderlichsten Dinge fantasieren. Gunn war sehr darauf bedacht, dass Ruhe im Klassenzimmer herrschte. Sie hatte eine seltsame Macht über die Kinderschar, um die sie sogar der alte Lehrer hätte beneiden können. Und sie ließ solche Kinder wie Tora mit ihren Gedanken in Frieden.

Ihre Autorität war nicht fassbar, weil sie so ganz anders war als die, welche die Kinder in Form von Ohrfeigen und Prügel von ihren Vätern kannten. Gunns Methode verwirrte vor allem die älteren Jungen. Sie sah sie an. Ließ sie mit dem Blick nicht los.

Manchmal legte sie ihre Hand auf den Nacken des Missetäters. Dann hob sie mit einer bestimmten Bewegung seinen Kopf und sah ihm in die Augen, bis es ganz still im Klassenraum wurde und der Schlingel aufgab.

Aber es dauerte nicht lange, bis Gunns Grübchen wieder zum Vorschein kamen, und alles war gut.

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