Herbjørg Wassmo - Deutschenkind

Здесь есть возможность читать онлайн «Herbjørg Wassmo - Deutschenkind» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Deutschenkind: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Deutschenkind»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nachkriegszeit auf einer kleinen Fischerinsel im Norden Norwegens. Tora wächst mit dem Stigma heran, Kind eines Soldaten der verhassten Besatzungsmacht zu sein. Das macht aus ihr praktisch Freiwild … Deutschenkind ist Band 1 der berühmten Tora-Trilogie, einer Romanfolge, die für das kaum zu Ertragende eine großartige Sprache findet. Herbjørg Wassmo schildert einen historischen sozialen Kosmos – den Alltag der auf den Fischfang angewiesenen Inselbewohner Nordnorwegens in den 1950er Jahren. Mal drastisch, mal komisch, mal erschütternd und verblüffend unverfälscht entfaltet sich die Erlebniswelt eines Kindes an der Schwelle zur jungen Frau. Mit ihrer bildstarken, ungeheuer direkten Erzählsprache zieht die Schriftstellerin uns völlig in Toras Welt hinein: das karge Leben auf der Insel, der Wechsel der Jahreszeiten. Die atmosphärischen Echos der Nachkriegszeit, der Alltag zwischen argloser Neugier, Gewalt und Vorurteil – all das übt einen unwiderstehlichen Sog aus. Trotz schwerer Themen ist das Buch kaum aus der Hand zu legen – eine mitreißende, kraftvolle, poetische und wichtige Lektüre. Ein zeitlos großer Roman, für den Herbjørg Wassmo mit dem norwegischen Kritikerpreis geehrt wurde.

Deutschenkind — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Deutschenkind», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Rakel schaffte sich eine Katze an.

Der Regen hatte sie überfallen, und unter den Bergkämmen lag der Nebel, dicht wie alte Bosheit.

Die Berge im Süden gehörten nicht mehr zur sichtbaren Welt. Die Leute heizten ein, schlossen die Haustüren und maulten über die undichten Fenster. Sie suchten Wolljacken und -hosen hervor und grausten sich vor dem notwendigen Geschäft in dem kleinen Häuschen.

Man knöpfte alles gut zu, wenn man hinausging. Die Gesichter lugten weiß und leuchtend aus den Kleiderbündeln, wenn man unterwegs Menschen traf.

Am liebsten hockten sie dicht beieinander in den eigenen vier Wänden. Hielten Abstand zu allem, was außerhalb war. Da gab es kein Rufen mehr über Gartenzäune, von denen die Farbe abgeplatzt war, und über rostige, quietschende Wäschegestelle. Die Kartoffeln waren im Haus. Die paar Johannisbeeren, die noch an den Sträuchern hingen, sollten in Gottes Namen die kleinen Vögel fressen.

Einige Laken und Kissenbezüge hingen dort draußen zwischen den Unterhosen und tanzten im Wind. Aber am Morgen knackte es gewöhnlich in ihnen, wie sie da so in Reih und Glied hingen und sich steif hin und her bewegten. Sie baumelten wie vergessene Leichen in dem eisigen Luftzug.

In Bezug auf die Unterwäsche besteht ein großer Unterschied zwischen einem Nordnorweger und einem Südnorweger.

Der Wintermensch hat bedeutend weniger in sich, ist aber umso besser ausgerüstet.

Das Leben am Kai verlief träge. Es war, als ob beim Winterfischfang an Treibstoff gespart würde. Auf ihren Booten gingen die Männer rund um die Ladeluken und hatten nichts zu tun. Große Hände schlenkerten an der Ölhose entlang oder pusselten ein wenig mit dem Tabak und der Pfeife herum.

Ab und zu rissen die Männer sich zusammen und schlugen in rasendem Tempo die Arme über der mit der Arbeitsbluse bekleideten Brust zusammen, bis die Hände von der stärkeren Durchblutung und vom Frost glühten.

»Was treibst du dich denn hier rum?«, konnten die Männer irgendein Kind anschreien, das den Südwest nicht respektierte, sondern einen Spaziergang zwischen den Hütten oder hinter den Bootsschuppen machte.

Aber viele Männer waren auch um diese Zeit gutmütig und hatten nicht vergessen, dass sie selbst einmal jung gewesen waren. Diese Männer hatten oft leisen Spott im Auge und ein Scherzwort im Mundwinkel, wenn Tora und die Tausendheimbande vorbeikamen.

Regennasse, glühende Gesichter und quatschende Schuhe an dem einen Tag, eiskalte, schmerzende Finger und triefende Nase am anderen. So war das eben.

Galoschen mit einem Einmachgummi über dem Rist an dem einen Tag und dicke Socken am anderen.

Den ganzen Oktober und November war es grau und neblig, aber die Nächte waren trotzdem eiskalt und schlimm und hatten einen tückischen Mond, der für den nächsten Tag gutes Wetter versprach und log. Denn lange bevor die Hühner draußen im Schuppen der Kampfertropfen-Anna zu rumoren anfingen und allmählich an den Tag glaubten, goss es von einem lebensfeindlichen Himmel herunter und gluckste und rann in den morschen Dachrinnen vom Tausendheim. Die Männer trafen sich in dem neuen Laden in Nordvika oder in der alten, dunklen Hütte von Ottar. Sie schwatzten und blieben hängen. Nach ein paar Stunden kam vielleicht der eine oder andere darauf, dass er noch einkaufen musste. Das brauchte dann auch seine Zeit und hatte keine große Eile.

Ottar stand hinter dem Ladentisch und wog ein bisschen und maß ab. Er rechnete und beteiligte sich an den Klagen über das Wetter, wenn er gerade nichts anderes zu tun hatte.

»Der Teufel soll das Wetter holen«, konnte er ehrlich überzeugt und mit mühsam unterdrücktem Zorn sagen, wenn er den Südwester aufsetzen musste, um nach draußen zum Lager zu gehen und Heringe oder Sirup zu holen. Denn Ottar hatte einen »Scheitel«.

Die dünnen Haare von unbestimmter Farbe waren sorgfältig gekämmt, mit einem Scheitel auf der rechten Seite. Das hätten sie damals in Bodø so gehabt, als er dort als Verkäufer gearbeitet hatte, erklärte er stolz.

Bei den täglichen Anforderungen hatte er natürlich nicht die Zeit, sich dauernd zu kämmen, deshalb benutzte er einen großen Südwester, wenn er nach draußen musste. Dieser hing stets griffbereit auf einem Nähgarnröllchen hinten bei der Tür mit dem abgesprungenen Emailleschild, das die Aufschrift PRIVAT trug.

Aber lästig war es sowohl mit dem Südwest, der draußen wütete, als auch mit dem Südwester, der drinnen am Haken hing. Es konnte ihm passieren, dass er schon am Kai war, bevor er sich an seine Kopfbedeckung erinnerte. War es windig, was sehr oft der Fall war, dann war der ganze Scheitel zum Teufel. Dann musste er hinauf ins Private eilen und seine Haare in Ordnung bringen, während kostbare Verkaufsminuten sich in Luft auflösten. Denn die heimliche kleine Glatze musste vertuscht werden, koste es, was es wolle.

Das Wetter war nicht dazu angetan, dass ein armer Teufel wegen eines Mittagessens nach draußen schleichen mochte. Gute Mächte schienen zu meinen, sie sollten mit den Händen im Schoß dasitzen und sich zu Tode hungern, obwohl die Speisekammer gleich vor dem Kai lag. Die Männer spuckten in den großen Napf an der Tür, ob sie nun Tabak kauten oder nicht, und waren sich einig.

Tora saß auf einer Tonne hinten in der dunkelsten Ecke und wartete. Sie hatte eine Liste mit dem wenigen, was sie einkaufen sollte.

Die Wollstrümpfe kratzten. Die Mutter hatte sie ihr auch dieses Jahr wieder aufgezwungen. Jedes Mal, wenn jemand kam oder ging, spürte sie den Luftzug langsam herangleiten und genau die Stelle finden, wo die Hosenkante aufhörte und die bloße Haut zum Vorschein kam, weil sie im letzten Sommer so gewachsen war, dass die Strümpfe zu kurz geworden waren. Sie merkte die Kälte nicht sofort, die schlich gleichsam lauernd, wie mit Eisnadeln, die Schenkel herauf.

Ihr graute vor dem Augenblick, da Ottar ihr zunicken würde und sie an der Reihe wäre, denn sie hatte auch heute kein Geld mit. Nur den Zettel, feucht von den schweißnassen Händen und dem Regen. Auf dem Zettel stand in Ingrids Schrift:

¼ kg Kaffee

1 kg Margarine

1 kg Weizenmehl

100 g Hefe

1 l Sirup

Kannst du das bitte anschreiben, bis ich herunterkomme?

Ingrid

Ottars Gesicht warf Falten in der verkehrten Richtung und wurde ein wenig dunkler, als sie ihm den Zettel gab. Er räusperte sich und holte ihr die Waren. Danach nahm er das große, dicke Buch, das einmal grün gewesen war und ein marmoriertes Muster in allen Farbschattierungen aufwies.

Langsam und traurig suchte er Ingrid Tostes Namen, den Zeigefinger drohend vor sich haltend. Dann fügte er den neuen Betrag zu den vielen anderen, die schon dastanden. Zuletzt schlug er das Buch mit einem Knall zu und seufzte halblaut.

In dieser ganzen Zeit war Tora von einem Fuß auf den anderen getreten und hatte das Gefühl gehabt, Ameisen zwischen ihren Kleidern und dem Körper herumkrabbeln zu spüren.

Dauernd hätte sie Pipi machen können. Obwohl sie sich, bevor sie in den Laden gegangen war, noch hinter den hohen Holzzaun gehockt hatte.

Aber die Waren bekam sie, wie immer.

Es war noch nie vorgekommen, dass Ottar Lebensmittel verweigert hätte, die man zum Brotbacken brauchte.

Tora schlich sich zwischen den Männern durch, deren Gesichter hoch oben zusammenflossen. Augen und nochmals Augen. Münder, die kauten, Münder, die sich um den Pfeifenstiel zwischen gelben Zähnen schlossen oder halboffen und neugierig über ihr standen. Wenn die Messingglocke an der Tür leise klingelte, war das sowohl ein gutes als auch ein schlechtes Zeichen für Tora. Es kam darauf an, in welche Richtung ihre Nase und ihre Zehen zeigten. Hinein oder hinaus.

Zitternd und außer Atem hielt sie so schnell wie möglich hinter dem Holzzaun an und erleichterte sich. Dann eilte sie die Straße entlang und den Hang hinunter zum Tausendheim. Sie sprang über die Pfützen, und die Waren schlugen ihr gegen die Beine. Der alte schwarze Regenmantel hing wie ein Segel hinter ihr, weil sie sich nicht die Zeit genommen hatte, ihn zuzuknöpfen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Deutschenkind»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Deutschenkind» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


libcat.ru: книга без обложки
Harry Turtledove
Barbara Cartland - Na całą wieczność
Barbara Cartland
Виктор Грязнов - In herbus, in verbus, in lapidibus…
Виктор Грязнов
Alf Harbich - Die Magische 10
Alf Harbich
Gottfried Horbaschk - Sechs Geschichten
Gottfried Horbaschk
Herbjørg Wassmo - Der stumme Raum
Herbjørg Wassmo
Herbjørg Wassmo - Schritt für Schritt
Herbjørg Wassmo
Herbjørg Wassmo - Der taube Himmel
Herbjørg Wassmo
Hans Herbjörnsrud - Die Brunnen
Hans Herbjörnsrud
Jörg Herbig - Nachthunger
Jörg Herbig
Chad Harbach - The Art of Fielding
Chad Harbach
Отзывы о книге «Deutschenkind»

Обсуждение, отзывы о книге «Deutschenkind» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x