Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
Здесь есть возможность читать онлайн «Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:1918 - Wilhelm und Wilson
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «1918 - Wilhelm und Wilson»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
1918 - Wilhelm und Wilson — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «1918 - Wilhelm und Wilson», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Ich schrecke auf. Was für ein Geräusch hat mich da aus meiner Erinnerung gerissen? Die schwere Türe meines Krankenhauszimmers fällt mit einem satten Klicken ins Schloss. Jemand von der Ärzteschaft oder vom Pflegepersonal muss eben im Zimmer gewesen sein. Ja tatsächlich. Ich bemerke, neu gebettet zu sein. Das Bettzeug duftet noch eine Spur frischer als bei meinem letzten Wachen. Ich fühle mich beinahe wohl, wäre da nicht jene vollständige Mattigkeit, die mir jede Kraft raubt. Mit Mühe gelingt es mir, meinen linken Arm über den Oberkörper zu beugen und ein Wasserglas auf meinem Nachtschrank zu erreichen. Der Durst lässt mich die Distanz überwinden und ich trinke mit Genuss und zittriger Hand. Ich bin froh, als ich das geleerte Glas ohne Schaden erneut auf dem Nachtschrank abstelle. Mein Oberkörper sinkt erschlafft noch tiefer in das frisch aufgeschlagene Kopfkissen. Ich schließe wieder meine Augen und es dauert nicht lange, bis der Schlaf mich erneut übermannt.
Ich erinnere mich genau: Am 2. April muss es gewesen sein, dass die Herren Reistagsabgeordneten Scheidemann von der SPD, Erzberger vom Zentrum und Haußmann von der Fortschrittlichen Volkspartei zu einem vertraulichen Gespräch zusammenkamen. Inzwischen hatte meine Initiative im Reichstag zur Gründung des Verfassungsausschusses einiges Aufsehen erregt. Vor allem aber sicherte mir der Vorstoß einen kräftigen Vertrauensvorschuss bei all jenen Vertretern der drei demokratischen Parteien, die in mir bislang einen glasklaren Verfechter imperialer, ausgreifender Kriegsziele erblickt hatten. Erst meine jüngste Initiative ebnete den Weg zu jenen vertrauensvollen Gesprächen, die fortan jenseits offizieller Parlamentsgremien folgen sollten.
Walther Rathenau hatte Matthias Erzberger gegenüber unter vier Augen von der Möglichkeit eines Austausches zwischen den bürgerlichen Parteien und der Sozialdemokratie zur Sicherung der Zukunft unseres Reiches gesprochen. Ungläubig verlangte Erzberger nach Belegen für die Bereitschaft der SPD, gerade jetzt, nach den „revolutionären Ereignissen“ im ehemaligen Zarenreich. Walther führte mich daraufhin als Zeugen für die ehrlichen Absichten Scheidemanns an. Also traf ich Erzberger zwei Tage später im Reichstag. Mir gelang es, seine Neugierde zu wecken. Schwerer fiel es mir allerdings, ihn davon zu überzeugen, dass ein erstes Treffen ohne mich, nur mit Conrad Haußmann von den Fortschrittlichen stattfinden müsse. „Warum?”, hatte Erzberger wissen wollen.
„Weil Scheidemann Rücksicht nehmen muss auf diejenigen in seiner Fraktion, die mich als Ausgeburt der Expansionisten verachten. Aber ebenso, weil ich auf jene in meiner Partei Rücksicht nehmen muss, die ein Gespräch mit der SPD per se als Hochverrat bezeichnen würden.”
Da hatte Erzberger gelacht. Er stimmte dem Treffen mit Scheidemann und Haußmann unter zwei Bedingungen zu:
„Sie müssen an einem Folgetermin, sagen wir noch im April, unbedingt teilnehmen. Und zweitens müssen Sie Herrn Hugenberg und Herrn Stinnes bei Ihrem nächsten Parteitreffen mit der Schwerindustrie so ganz beiläufig einen schönen Gruß von mir ausrichten. Nichts weiter. Sollen Sie doch rätseln, weshalb ich so etwas mache.”
Und wieder hatte Erzberger gelacht.
Meine Abstimmung mit Conrad Haußmann dagegen war ein Kinderspiel. Wir trafen uns zum Mittagessen im Adlon. Ich hatte eingeladen. Dann bat ich ihn um das besagte Treffen zu dritt und sagte gleich zu, am Folgetermin teilzunehmen.
„Und Sie sind sich dessen absolut gewiss, lieber Doktor Stresemann, dass Scheidemann unser Treffen nicht propagandistisch ausnutzen wird?”
„Auf keinen Fall, Herr Scheidemann wird die Ziele des inneren und äußeren Friedens über sämtliche parteilichen Erwägungen stellen, dessen bin ich mir sicher.” So antwortete ich aus dem Brustton tiefster Überzeugung. Und schon war es abgemacht.
So wunderte es mich nicht, dass es Haußmann war, der mich noch am Abend des 2. April zu Hause per Fernsprecher davon unterrichtete, wie das Gespräch zu dritt verlaufen war. Das Ergebnis ist kurz erzählt: Scheidemann verlangte nach der Unterstützung des Bürgertums für die Wahlrechtsreform in Preußen, anderen Falls werde die Sozialdemokratie die Arbeiterschaft nicht mehr daran hindern können, vom um sich greifenden Schlendrian allmählich zu spontanen Arbeitsniederlegungen überzugehen. Conrad Haußmann entgegnete darauf scharf und emotional, das sei Erpressung, und dieser werde sich die Fortschrittliche Volkspartei niemals beugen. Erzberger dagegen bat die Herren um Mäßigung und sinnierte nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner der Dreierrunde. Er vermutete diesen in einer möglichst zeitnahen Beendigung des Krieges. Dies sei nur zu erreichen, indem die Summe der politischen Kräfte auf Junker und Stahlbarone, auf OHL und Reichsregierung einwirkten. Man müsse den alten Eliten endlich klar machen, dass wir mit unseren deutschen Maximalforderungen niemals einen Frieden erreichten, es sei denn es gelänge uns, die Engländer und Franzosen bei Calais ins Meer und über die Pyrenäen nach Spanien zu treiben.
Plötzlich musste auch der bis dahin recht ernsthafte Scheidemann lachen. Er stimmte zu, dass die Fraktionen der Gesprächsteilnehmer bitte sehr beide Zielsetzungen zu verfolgen hätten: über den Reichstag auf die Wahlrechtsreform wie auf einen Verhandlungsfrieden zu drängen. Erzberger brachte das Ergebnis dann gleich unter Dach und Fach, indem er erklärte, das wolle er umgehend dem Herrn Stresemann mitteilen. Die drei waren sich nämlich nun auch noch darin einig, dass ihre Initiative nur dann Aussicht auf Erfolg haben werde, falls es ihnen gelänge, die Nationalliberale Partei auch noch für eine Kooperation zu gewinnen. Als Haußmann mir das berichtete, sprudelte es gleich aus mir heraus:
„Recht haben Sie da! Nur wenn Konservative und Bayernpartei an dem einen Rand des politischen Spektrums, die Unabhängigen Sozialdemokraten an dem gegenüberliegenden Rande erkennen, dass sie als die einzigen Gegner einer neuen Reformpolitik verbleiben, können Ludendorff und Bethmann begreifen, gar nicht mehr an der Einsicht vorbei sehen, dass sie sich bewegen müssen!”
„Das sind ja ganz ungewohnte Töne aus Ihrem Munde, lieber Doktor Stresemann. Ich war bislang immer davon überzeugt, die Nationalliberalen seien in solchem Maße eine staats- und regierungstragende Partei, dass sie niemals ein politisches Bündnis zur Beeinflussung der Reichsleitung eingehen würden. Das gibt mir die Hoffnung, dass dieses maßlose Schlachten im Westen ein Ende finden möge, bevor im Felde Millionen gefallen und zu Hause Millionen verhungert oder erfroren sein werden.”
So kam es, dass wir vier uns fast vier Wochen später, am 29. April, in meinem Privathaus trafen. Denn wir waren zuvor übereingekommen, ein Gespräch in der Öffentlichkeit einer gastronomischen Restauration käme ebenso wenig in Frage wie in den manchmal papierdünn anmutenden Wänden des so wuchtigen Reichstagsgebäudes.
„Die Einführung des allgemeinen und gleichen Wahlrechts im Königreich Preußen ist die Basis für alles, vor allem dafür, dass Preußen auch noch länger ein Königreich bleibt. Vor unserem heutigen Treffen hat mir mein Parteivorsitzender Friedrich Ebert mit auf den Weg gegeben, dass er gerade angesichts der Agitation von Lenin in Petersburg mittlerweile von einem überzeugt sei: Besser eine Monarchie bleiben und die Anarchie auf der Straße damit vermeiden, als sich die volle politische Freiheit mit Elend und Chaos zu erkaufen.”
„Lieber Herr Scheidemann, falls es mir jemals gelingen sollte, meine Fraktion und meinen Vorsitzenden Ernst Bassermann von der Unvermeidbarkeit der Kooperation mit Ihren Sozialdemokraten zu überzeugen, dann wird es mittels dieser Überzeugung von Herrn Ebert sein.”
Ich war durchaus euphorisch in Anbetracht der Scheidemannschen Wortwahl. Und so wurde ich vom nüchternen Erzberger gleich wieder auf den harten Boden der tristen Tatsachen zurückgeworfen.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «1918 - Wilhelm und Wilson»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «1918 - Wilhelm und Wilson» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «1918 - Wilhelm und Wilson» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.