Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

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1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

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„Ob Sie da nicht übertreiben, lieber Stresemann? Ich habe Ihre nationalen Blätter stets so gelesen, dass die großen Fabrikherren aus dem Westen zwar die Erzgruben von Longwy und Briey von Frankreich verlangen, aber dafür noch lange nicht bereit sein werden, mit der Arbeiterschaft einen Frieden zu schließen für mehr Mitwirkung im Betrieb. Das Gesetz über den Vaterländischen Hilfsdienst haben die Hugenbergs dieser Welt doch nicht wirklich aus innerer Überzeugung akzeptiert. Sie versuchen doch weiter die Bildung von Arbeiterausschüssen zu verhindern oder diese, sobald vorhanden, zu schikanieren, wo es nur geht.”

Natürlich hatte Erzberger Recht. Aber das wollte und konnte ich doch hier gegenüber der Sozialdemokratie nicht so unumwunden zugeben. Scheidemann hätte mich sogleich für einen Hanswurst gehalten, mit dem keine weiteren Konsultationen zu halten sein würden, und vor allem hätte er seiner Fraktion genau so berichtet. Also musste ich mir etwas Überzeugendes einfallen lassen.

„Meine Herren, denken Sie denn tatsächlich, Herr Bassermann und ich hätten daran nicht zuvor gedacht, bevor wir uns zu meiner Teilnahme an diesem Gespräch entschlossen? Wir wissen um die stark divergierenden Flügel und Interessen gerade unter den Wirtschaftsvertretern meiner Partei. Die Vertreter der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie und der Steinkohle sind noch weit davon entfernt, die Sozialdemokratie als Verhandlungs-, geschweige denn als Kooperationspartner anzuerkennen. Doch wenn es einer gesellschaftlich-politischen Kraft in Deutschland gelingt, die Stahlbarone aus dem Bündnis mit den konservativen Junkern zu locken, dann wird dies einzig und allein die nationalliberale Heimat jener Industriellen sein. Ich habe die Chance, Hugenberg und Stinnes das hier zu vermitteln: Sobald ihr nur noch die Konservativen als Bündnispartner habt, aber SPD, Zentrum, Fortschrittler, und die Mehrheit der Nationalliberalen gemeinsam für Reformen streiten, um das Reich zu erhalten, werdet ihr unwiederbringlich an Macht verlieren! Sie aber, Herr Scheidemann, werden politisch auf sich allein gestellt diese Chance auf die Einleitung eines Gesinnungswandels bei jenen Herren von der Ruhr niemals erhalten! Deshalb würden sie mir und Deutschland einen großen Gefallen tun, falls Sie bereit wären zu akzeptieren, dass wir vier hier ein gemeinsames Ziel verfolgen. Und voraussichtlich wird es uns auch lediglich gemeinsam mit vereinten Kräften glücken, unsere übereinstimmenden Vorstellungen zu verwirklichen. Sollten Sie versuchen, mich in meiner eigenen Partei zu schwächen, dann können Sie vielleicht meinen Abstieg besiegeln. Das gleiche Wahlrecht in Preußen aber oder gar einen Verständigungsfrieden, die bekommen Sie dafür aber nicht!”

Stille herrschte in der Runde. Conrad Haußmann atmete tief ein und aus, blickte mich an und lächelte fast unmerklich, dennoch ein wenig verschmitzt. Matthias Erzberger dagegen starrte gerade aus in die Leere. Er traute sich wohl nicht, einem von uns beiden vermeintlichen Kontrahenten, Scheidemann oder mir, sofort ins Gesicht zu blicken, und damit dem anderen zu signalisieren, wem er gerade eben die größeren Sympathien entgegen bringe. Weil er wohl die Befürchtung hegte, der jeweils andere könnte das zum Anlass nehmen, sich als isoliert zu betrachten und die Runde womöglich für immer als gefühlter Verlierer zu verlassen. Da stand etwas auf Messers Schneide, das spürte ich wohl. War ich vielleicht zu weit gegangen, mit meiner forschen Sprache, die Scheidemann als ein wenig arrogante Zurechtweisung würde begreifen können? Ich wartete einfach ab und konzentrierte mich scheinbar darauf, meinen Kaffee genussvoll zu trinken.

„Ja, ja, so ist das mit den großbürgerlichen Nationalliberalen. Da glauben sie, uns kleinen Sozialdemokraten Vorhaltungen machen zu dürfen, weil wir vielleicht nicht das große Ganze der deutschen Politik im Auge hätten. Lieber Stresemann, wäre das hier gerade in einer Debatte des Reichstags geschehen, so erlebten wir jetzt sogleich einen heftigen Schlagabtausch, der das Klima zwischen unseren Parteien kaum würde zum Besseren wenden helfen.”

Scheidemann machte eine Pause und wartete ein wenig ab. Er genoss die Spannung in Erzbergers Gesichtszügen. Ich war indes um ein Pokerface bemüht. Ob es mir restlos gelang, mag ich im Nachhinein bezweifeln, so wie es in jenem Moment damals in meinem Innersten aussah.

„Doch meine Herren, wir sind ja hier nicht im Deutschen Reichstag, glücklicherweise. Denn weil dies anders ist, ist es uns gestattet, einfach als ehrliche deutsche Männer weiter miteinander um den Austausch der besten Argumente zu ringen. Weil das so ist, verspüre ich keineswegs eine Neigung, polemisch oder auch nur heftig zu reagieren. Mein Wunsch ist statt dessen, das Gespräch mit Ihnen, Herr Doktor Stresemann, einfach und ernsthaft fortzusetzen. Weil wir hier hinter verschlossenen Türen sprechen, weil wir uns versichert, ja sogar geschworen haben, dass kein Wort aus diesem Raume draußen über unsere Lippen kommt, es sei denn, es ist einvernehmlich so vereinbart, ja deshalb hat unserer Runde zu viert eine echte Aussicht auf Fortschritte. Meine Herren, möge es uns gelingen, einen Beitrag zur Gerechtigkeit in Preußen und Deutschland, einen Beitrag zum Frieden in der Welt zu leisten!”

Mit diesen durchaus theatralisch über Scheidemanns Lippen kommenden Worten endete unser erstes Treffen. Viele weitere sollten bis Ende Juni folgen, das Vertrauen zwischen uns stärken, das Verständnis füreinander schaffen, welche ernst zu nehmenden Motive jeder einzelne für seine Haltung hatte. Am Ende musste ich lernen, dass meine eigene Partei noch nicht bereit war, die Macht in Preußen zu teilen. Somit behielt Erzberger Recht mit seiner nüchternen Kritik vom ersten Tage. Und auch Matthias Erzberger war es, der den Schlüssel zum Erfolg unserer Gesprächsrunde schmiedete, indem er immer aufs Neue Vorschläge für einen Frieden ohne großes deutsches Kriegszielprogramm formulierte. Wir rieben uns daran, arbeiteten uns daran ab. Ab Pfingsten 1917 schließlich zeichnete sich ab: Wir würden für unsere vier Parteien die Chance sehen, eine Resolution des Abgeordneten Erzberger mit der Aufforderung zur Aufnahme von Verhandlungen mit der Entente zur Erzielung eines Verständigungsfriedens zu unterstützen. Ein herrliches Gefühl! Ich empfand es als einen wichtigen Anfang, auf den hoffentlich weitere handfeste Ergebnisse aus der Zusammenarbeit von Fortschrittlern, Nationalliberalen und Zentrum mit der Sozialdemokratie folgen würden. Ich wusste indes Ende Juni genau: Vor einer tatsächlichen Friedensinitiative, oder gar vor einer echten Wahlrechtsreform in Preußen, standen nicht allein Reichskanzler Bethmann-Hollweg, Generalleutnant Ludendorff, sondern ebenfalls der Kaiser und sein leider all zu oft Säbel rasselnder Sohn. So sehr ich Kronprinz Wilhelm persönlich mochte und in zahlreichen persönlichen Begegnungen zu schätzen gelernt hatte, so tief beunruhigte mich, wie inbrünstig es Wilhelm danach verlangte, seinen vermeintlich so zahmen und überlegten Vater an vaterländischer Gesinnung und vor allem an nationalen Taten zu übertrumpfen.

3 Seine Majestät

Ich wache auf und zucke zusammen. Eine schallende Geräuschkulisse verheißt eintretende Stiefelschritte. Schwach fühle ich mich und sehe zuerst nur wie durch einen feinen grauen Schleier aus Gaze: Weiße Ärztekittel halten sich zu meiner Überraschung im Hintergrund. Vorn und in der Mitte ein Mann im dunklen Anzug mit Weste, daneben ein größerer Mann in feldgrau, ja genau, in Uniform: Spiegelkragen der Generalität in rot und gold, etliche Orden auf der linken Brust, goldene Knöpfe auf dem Rock. Mein Blick ist immer noch getrübt, so dass es mir schwer fällt, Gesichtszüge zu erkennen. Doch indem ich wieder einen klaren Gedanken fassen kann, kommt mir gleich eine Ahnung.

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