Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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Nachdenklich sitzt Albert Ballin in seinem Sessel.
„Wäre das wohl das Ende der Hohenzollern-Monarchie? Oder aber wäre es ganz im Gegenteil die Grundlage dafür, die Russen zum Frieden zu zwingen und die Westmächte daraufhin zu überzeugen, dass sie gegen uns nicht mehr zu gewinnen vermögen? Ich weiß es nicht! Aber ich gebe euch natürlich recht, dass wir uns diese Frage schonungslos stellen müssen. Und Walther hat deshalb sicher auch recht, wenn er auf die Sozialdemokraten zugeht und sie einfach mal fragt: Wie geht es denn jetzt weiter?”
„Da sind wir am springenden Punkt angelangt, lieber Albert. Dürfte ich darauf vertrauen, dass Gustav oder sein Parteifreund Bassermann für die Nationalliberalen und dann am besten auch ebenso das Zentrum auf die SPD zugingen und dort meine Frage anbrächten, ja dann hätte ich nicht gefragt. Dass der Reichskanzler selbstverständlich eine solche Sondierung nicht durchführen darf, ohne sein Amt zu verspielen, versteht sich von selbst. Habe ich nicht recht, Gustav?”
Ich fühle mich von Walther Rathenaus Erwartung, dass auch ich auf die SPD zugehen müsse, einigermaßen überrollt. Ich brauche einige Sekunden, um mich zu fassen. Das gelingt am besten mit einem genüsslichen Schluck Bohnenkaffee, der mir eine kleine Verschnaufpause verschafft.
„Die Ereignisse in Petersburg sind auch für mich noch all zu frisch, um schon heute mittels spontaner, vielleicht nicht ganz zu Ende gedachter politischer Aktionen tätig zu werden. Ich bin sicher, dass unser Freund Walther zunächst einmal der Schnellste war, im Denken wie im Entschluss zum Handeln. Halt ein wahrer Mensch der Tat! Es könnte sich tatsächlich als richtig erweisen, dass wir neue Wege beschreiten müssen, um die Stabilität des Reiches im Inneren durch ganz neuartige Maßnahmen zu bewahren. Wenn die russischen Arbeiter den Zaren davonjagen und nach Frieden verlangen, dann dürften nicht wenige deutsche Arbeiter rufen: Tun wir es ihnen gleich! Das ist internationale Solidarität der Arbeiterklasse und zugleich wird dann an einer unserer Fronten schon nicht mehr gekämpft und gestorben. Das müssen wir natürlich verhindern! In einem solchen Fall wären nicht allein all unsere großen Kriegsziele im Osten verloren. Ebenfalls stünden wir dem Westen gegenüber einigermaßen hilf- und machtlos dar, sobald auch nur die Möglichkeit bestünde, dass die ruhmreiche preußische Armee nicht mehr ohne Zweifel hinter Seiner Majestät, dem Kaiser, stehe.”
„Wenn die von Walther soeben herauf beschworene Gefahr jedoch einen wahren Gehalt hat, lieber junger Freund Gustav, dann hätte Walther selbstverständlich auch mit seiner Schlussfolgerung vollständig Recht: Dann müssten wir Arbeitgeber und mit uns die Regierung den Sozialdemokraten und ihren Gewerkschaften erklären: Wir stellen die deutsche Gesellschaft zukünftig auf eine neue Grundlage. Adel, Bürger und Arbeiter sind gleicher maßen die Stützen. Adel, Bürger und Arbeiter dürfen daher in Zukunft auch als gleichberechtigte Staatsbürger wählen und Gerechtigkeit erwarten.” Trotz aller messerscharfen Nüchternheit und Konsequenz seiner Worte blickt Albert Ballin dabei ungläubig drein. Zu unfassbar erscheint ihm wohl weiterhin die Vorstellung, aus den „Staatsfeinden” der Sozialdemokratie zukünftig ehrbare Partner und Verbündete der etablierten politischen, militärischen und wirtschaftlichen Eliten des Deutschen Reiches zu machen. Ich spüre die Spannung, die im Raum liegt, eine Spannung, die aus der ungeheuerlichen Tragweite der eben gesprochenen Worte entspringt. Ich möchte diese Betroffenheit bei Albert überwinden und weiß, dass dies nur gelingen kann mit Walthers Hilfe, der die Lage weniger emotional betrachtet. An Nüchternheit indes scheint es meinen beiden Gesprächspartnern und Freunden nicht zu mangeln.
„Na, was hat der tolle Reichstagsabgeordneter Philipp Scheidemann denn nun genau gesagt, als du mit ihm gestern telefoniert hast, Walther?”
Meine Frage reißt Albert aus der Melancholie und Walther aus einem kurzen Tagtraum, denn er schüttelt leicht sein Haupt und entgegnet:
„Entschuldige Gustav. Ich war mit meinen Gedanken gerade ganz woanders. Natürlich, ihr wollt erst einmal wissen, wie die sozialdemokratische Reichstagsfraktion denn nun Position einnimmt. Scheidemann hat eigentlich gar nicht viel gesagt: Der deutsche Arbeiter, der preußische Arbeiter dürfe nicht mehr länger abgespeist werden. Er dürfe nicht mehr länger in dem Bewusstsein kämpfen, dass der Wert seines Lebens für den Staat abhängig sei von seiner Lohntüte, statt von seinem Mut und seiner Pflichterfüllung im Felde. Und dann sagte er etwas höchst bemerkenswertes:
ˏSehr geehrter Herr Doktor Rathenau, es ist ja sehr schön, dass sie sich bei mir erkundigen, welche Auswirkungen die Ereignisse im jüngst umbenannten Petrograd auf das Leben in Deutschland wohl haben mögen. Und immerhin ist ihr Unternehmen ein wahrlich wichtiger Arbeitgeber. Doch sie sind seit bald zwei Jahren nicht mehr Inhaber eines öffentlichen Regierungsamtes. Für meine Partei wird alles darauf ankommen, ob die Herren der Regierung das Gespräch mit mir suchen werden. Und falls die Reichsleitung selbst über diesen Schatten nicht zu springen vermag, so bin ich doch sehr gespannt, wie sich die bürgerlichen Parteien vom Zentrum über die Fortschrittlichen bis zu den Säbel rasselnden Nationalliberalen des feinen Herrn Stresemann zu verhalten gedenken. Sie dürfen ihren Freunden auf der Wilhelmstraße oder im Reichstag getrost einen herzlichen Gruß von mir bestellen. Die deutsche Sozialdemokratie ist zu Gesprächen über die Zukunft des Reiches bereit, wenn es dabei auch und gerade um die Zukunft Preußens gehen darf.ˋ
So war das. Dann war unser Telefonat auch bereits beendet. Ich blieb wie benommen zurück, beeindruckt von der Ernsthaftigkeit, von der Geradlinigkeit, die aus Scheidemanns Worten sprach. Und ich war beim zweiten Gedanken natürlich froh und glücklich darüber, dass wir drei unsere heutige Verabredung bereits unter Dach und Fach hatten. Denn mit wem auf der ganzen Welt könnte ich besser, vorausschauender und unabhängiger über Scheidemanns Offerte reden als mit euch, meine lieben Freunde?” Walther Rathenau lächelt Albert und mich dann so herzlich an, dass wir von seiner Zuversicht über die neuen Möglichkeiten einer Kooperation mit den „Vaterlandslosen Gesellen” inspiriert bis tief in den Abend Plan- und Gedankenspiele anstellen. Als Ergebnis halten wir schließlich fest: Bethmann-Hollweg dürfe es sich niemals erlauben, einen Emissär zu Scheidemann zu schicken, um über das preußische Wahlrecht zu verhandeln. Aber die staatstragenden Parteien der politischen Mitte in Deutschland könnten es wohl riskieren, zu einem informellen Austausch einzuladen. Ich selbst bleibe indes gespalten in meiner Abwägung der Vorzüge und Nachteile eines solchen Vorgehens. Würde uns die nationale Presse nicht zerfleischen, falls sie von einem solchen Austausch Wind bekäme?
„Du hast völlig recht, lieber Gustav. Deine Nationalliberalen mit den Hugenbergs und Thyssens dieser Welt würden es dir nie verzeihen, der Initiator einer solchen Gesprächsrunde zu sein. Ich könnte Erzberger von den Ultramontanen bitten, aktiv zu werden. Er sollte sich im ersten Schritt vielleicht auf ein Treffen mit Scheidemann und einem ihm geeigneten, vertrauten Vertreter der Fortschrittlichen verständigen. Falls das gut liefe, kämst du, lieber Gustav dazu. Dann käme keiner mehr auf den Gedanken, dass wir hier die ganze Geschichte ausgeheckt und eingefädelt hätten. Dann könnte dich auch kein Stahlbaron von der Ruhr mehr zu Fall bringen wegen so einiger weniger, gänzlich zu nichts verpflichtender Gespräche unter Reichstagskollegen.”
Und so machten wir es tatsächlich. Eine wichtige Weichenstellung der deutschen Innenpolitik war an jenem Nachmittag des 18. März 1918 bei Walther Rathenau im Wintergarten seiner Grunewalder Villa bei Kaffee und Kuchen, später am Abend dann bei einer hervorragenden Zigarre und einem milden Portwein auf die Reise gebracht worden.
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