Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

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„Graf von Bernstorff traf übrigens in New York auch den britischen Generalkonsul Lord Melroy. Das war ein freundschaftlicher Termin, wie er berichtete; an sich nichts Ungewöhnliches. Doch Melroy vertiefte sich zum Schluss der Unterredung in ein Gedankenspiel darüber, was Deutschlands Ziele für 1918 seien. Er vertrat voller Zweckoptimismus die Vorstellung, Fürst Kerenski werde Lenin mit Hilfe der Sozialrevolutionäre, die als Verbündete der liberalen Eliten schon bereit stünden, durch revolutionäre Handlungen in den beiden Hauptstädten Russlands bald stürzen. Und dann kämpfe Russland weiter an der Seite der Entente. Von Bernstorff betonte, an diesem Punkt bei der Entgegnung sehr fest in seiner Auffassung gewesen zu sein. Lenin könne sich vielleicht halten. Aber selbst falls das nicht so sei und Fürst Kerenski erneut an die Regierung käme, werde es Russland unter keinen Umständen gelingen, erneut eine geschlossene Frontlinie von Estland bis zum Schwarzen Meer zu errichten. Also sei gewiss, dass Deutschland in 1918 den Krieg im Osten gewinne und dann bis zu einhundert Divisionen nach Frankreich werfe. Für diesen Fall empfehle er den Herren Lloyd George und Wilson schon einmal, einen neuen 14-Punkte-Plan zu entwerfen. Anderenfalls werde es wohl Reichskanzler Graf von Hertling sein, dem dann nach glänzenden Erfolgen auf den Schlachtfeldern an der Somme, an der Marne und bei Paris die Initiative bei der Friedensfindung zufalle.

Und jetzt kommt das Spannende: Lord Melroy zeigte sich offenkundig nachdenklich. Er beharrte zwar auf dem festen Vertrauen in die Macht der amerikanischen Waffen, aber billigte zu, dass der Entente eine schwere Stunde an der Westfront bevorstünde, falls das Reich eine Großoffensive mit frischen Verbänden aus dem Osten starten könne. Der Generalkonsul erklärte Graf von Bernstorff sodann, er werde in den darauf folgenden Tagen Mister Louis Brandeis zu Gast haben und diesem von den Perspektiven der deutschen Kriegführung berichten. Es sei schließlich wichtig, dass bis in die höchsten Regierungskreise Realismus Einzug halte, wie der Krieg vielleicht beendet werden könne. Wisst ihr, wer Brandeis ist?“

Ich hatte den Namen schon einmal gehört, konnte mich indes nicht erinnern, in welchen Zusammenhang ich ihn stellen sollte. Albert Ballin, der auch nach unserer gemeinsamen Amerikareise von 1909 noch zwei weitere Male die Staaten besucht hatte, setzte ein überlegenes Lächeln auf und antwortete gönnerhaft:

„Der wichtigste wirtschafts- und handelspolitische Berater von Wilson, das ist Louis Brandeis. Ein Spross ausgerechnet aus einer deutschen Einwandererfamilie, heute oberster Bundesrichter in Washington, ein wenig öffentlichkeitsscheu, ein großer Verfechter nicht nur der Open door, sondern auch des freien Welthandels unter den großen Industriemächten.“

Ich sehe Albert verstohlen an.

„Was traut Brandeis der deutschen Kriegswirtschaft im vierten vollen Kriegsjahr noch zu? Hält er uns ähnlich wie Lord Melroy noch dazu für fähig, die Westfront ins Wanken zu bringen, selbst mit bis zu zwei Millionen Mann amerikanischer Verstärkungen? Davon dürfte abhängig sein, ob er Woodrow Wilson empfehlen wird, auf seinen 14 Punkten recht strikt zu beharren. Oder aber ob er dem Präsidenten dazu raten dürfte, deutsche Kriegsziele, die mehr sind als Annexionsforderungen, als gleichberechtigte Basistexte für die Aufnahme von Verhandlungen zu akzeptieren.“

„Das wäre hervorragend,“ merkt Walther Rathenau an.

„Und es würde dennoch nicht genügen. Denn zu unserem Glück würde uns dann immer noch fehlen, dass Wilson Briten und Franzosen dazu veranlassen müsste, in einen Friedensprozess auf der Grundlage seiner und unserer Vorstellungen einzutreten, nicht aber der abstrusen Ziele von Clemenceau und dessen Freunden.“

Ich gebe Walther innerlich natürlich Recht. Zugleich möchte ich an diesem Punkt keine Skepsis verbreiten.

„Für eine fernere Zukunft schon in einigen Monaten wird deine Anmerkung von welthistorischer Bedeutung sein, lieber Walther. Für heute aber bin ich Optimist und wäre deshalb allein schon damit zufrieden, dass Brandeis Wilson in dem von uns gewünschten Sinne berät.“

Diese Zaghaftigkeit möchte Albert Ballin offenbar keinesfalls für sich akzeptieren und auch nicht unwidersprochen im Raum stehen lassen.

„Nun gut, Gustav. Beraten ist das eine, zur Vorsicht mahnen wäre das andere. Ich kenne die Amerikaner vielleicht besser als ihr beiden. Sie sind sehr von sich eingenommen. Sie betrachten ihre demokratische Sendung als selbstverständlich und berechtigt. Sie haben gelernt, dass kein Land der Welt es wirtschaftlich mit ihrem aufnehmen kann – mit einer kleinen Ausnahme vielleicht. Amerika hat nämlich durchaus Sorge, dass Deutschland in Chemie und Elektro die Nummer eins ist und bleibt. Was den Stahl und die Autoindustrie betrifft, machen sich die Amerikaner sicherlich keine Sorgen.“ Ballin gibt sich restlos überzeugt von der guten landeskundlichen Kenntnis, die ihm seine USA-Reisen beschert haben. Seine Vision fällt demgegenüber eher bescheiden aus.

„Wegen dieses beeindruckenden Selbstbewusstseins der amerikanischen Industriellen und ihrer politischen Vertreter würde es mir vollauf genügen, falls beim Präsidenten zukünftig ein kleiner Zweifel eingepflanzt werden könnte ob der eigenen unverbrüchlichen Siegesgewissheit. Das würde uns Deutschen dann zum richtigen Zeitpunkt in die Hände spielen, sobald die weltpolitische Großwetterlage es zuließe Verhandlungen anzustreben.“

Walther Rathenau, Albert Ballin und ich verbrachten den Rest des Abends nun bei einem weichen, Barrik gereiften roten Burgunder damit, die 14 Punkte Wilsons im Einzelnen durchzusprechen, nein eher fein säuberlich zu sezieren, und anschließend aufgrund meines Berichtes über das Treffen mit Kronprinz Wilhelm ein durchaus widersprüchliches Persönlichkeitsprofil des Präsidenten anzufertigen. Meine beiden Freunde neigten zuerst wenig dazu, zwischen den Zeilen des Wilsonsschen Textes zu lesen. So verwarfen sie in Bausch und Bogen die Forderungen zu Elsass-Lothringen und Polen. Darin dürfte sich ihre Einschätzung mit derjenigen von 98 Prozent aller Deutschen gedeckt haben – mindestens. Ich warb vorsichtig dafür, an die Aufnahme dieser Aspekte in London, Paris und Warschau zu denken. Wilson und sein außenpolitischer Chefberater Oberst House sähen sich schließlich gezwungen, eine Gratwanderung zu bestehen. Ihre Formulierungen müssten dazu geeignet sein, beide Seiten an den Verhandlungstisch zu ziehen. Und sie müssten erst in der Zukunft sich als so flexibel erweisen, je nach militärischer Lage mehr dem einen oder dem anderen entsprechen zu können. Walther Rathenau kommentierte dies nur lakonisch mit dem Hinweis: „Diplomatisch hast du mir immer noch einiges voraus, lieber Gustav.“

Was Kronprinz Wilhelm angeht, so war es zunächst meine Aufgabe, ausführlich über unsere Unterredung zu berichten und meine Meinung dazu abzugeben, wie verlässlich der Kronprinz in Zukunft denn wohl sein werde, sobald es zur Nagelprobe käme und er seine mir gegenüber gemachten Zusagen einhalten solle. Albert Ballin äußerte sogleich die Befürchtung, Wilhelm werde sich wie schon manches Mal als Parteigänger von Ludendorff und Stinnes erweisen. Ich solle nicht allzu enttäuscht sein, falls er sich in der Zukunft – nachdem ich meine Pflicht und Schuldigkeit erfüllt haben würde – an seine Zusagen nicht mehr Wort für Wort gebunden fühlte.

„Eintreten kann selbstverständlich beinahe alles. Und naiv zu sein hat sich im politischen Geschäft schon viel zu oft gerächt. Trotzdem lasst mir meinen Funken an Glauben daran, dass in meinem persönlichen Verhältnis zu seiner kaiserlichen Hoheit mit dem Gespräch zum Jahresbeginn eine Veränderung eingetreten ist. Unser Vertrauen zueinander ist gewachsen. Es hat eine Tiefe, eine Qualität, eine Ehrlichkeit erreicht, dass wir uns trauen einander fest in die Augen zu sehen und dann auch über ungemütliche Wahrheiten zu sprechen. Wenn ich ihm nicht abkaufen würde, dass er mit seinem hohen Namen für die Wahlrechtsreform einstünde, fehlte mir ein wichtiger innerer Kompass für die großen Ereignisse, die noch vor uns liegen.“

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