Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson

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1918 - Wilhelm und Wilson: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Erste Weltkrieg gilt als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Das wurde er vor allem durch sein Ende, das seit 1918 viele neue Konflikte schuf. «1918-Wilhelm und Wilson» spielt in der großen Politik. Es geht um die Fiktion eines Verhandlungsfriedens. Warum erst 1918? Erst dann lagen mit Wilsons 14 Punkte-Programm und dem Ende des Krieges zwischen Deutschland und dem bolschewistischen Russland neue Chancen vor, um die festgefahrenen Kriegsziele von Entente und Mittelmächten zu überwinden.

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Ich bin beschämt. Walther tut gerade so, als wäre ich die Macht, an der in Deutschland keiner vorbeikäme. Und dabei empfinde ich es ganz anders: Ich bin zwar die Spinne im Netz der Interessen, weil sie alle mit mir reden, mich gewinnen wollen. Aber ich habe deshalb überhaupt noch keine Vetomacht, um einen Alleingang der Konservativen, der Militaristen, der Alldeutschen und der Expansionisten in den Reihen der Schwerindustrie aufzuhalten, falls all jene Gruppen es vermöchten, sich mit dem Kaiser, dem Kanzler und dem Generalstab zu verbünden!

„In Wahrheit, lieber Walther, liegen Macht und Ohnmacht so gefährlich nahe beieinander, dass bei deiner Lobhudelei auf meine Wichtigkeit vielleicht doch eher der Wunsch Vater des Gedankens ist, als dies die Realität im Kaiserlichen Deutschland des beginnenden Kriegsjahres 1918 abbildet.“

„Nehmen wir zu Gunsten deines scharfen Verstandes, Gustav, leider einmal an, dass du Recht hast, um so viel mehr wird es für Albert und mich eine Herausforderung sein, dich nach bestem Wissen und Gewissen zu beraten. Ein weitsichtiger Friede, der Deutschland Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet, ist schließlich das höchste Gut!“

Tatsächlich sitzen wir drei Freunde nur zwei Tage später um 16.30 Uhr im Wintergarten von Walther Rathenaus Haus in Grunewald, blicken in einen malerisch verschneiten Garten, lauschen dem leisen Knistern des Kaminfeuers und genießen bei einer Tasse Tee ein herrliches Stück Apfelstrudel. Wir sind überaus gut gelaunt. Die Erwartung des Friedensschlusses mit Russland verbreitet Optimismus. Erstmals seit September 1914 tut sich plötzlich wieder die handfeste Perspektive auf, dass Deutschland den Krieg gewinnen kann. Wir schwadronieren über die bekanntermaßen etwas behäbige, aber nichts desto weniger zielstrebige Verhandlungsführung des Generals Max Hoffmann, tatkräftig und clever unterstützt vom Staatssekretär des Äußeren Richard von Kühlmann. Wir sind uns einig, dass der einseitige Friedensschluss der Mittelmächte mit der Ukraine Trotzki und Lenin endgültig zur Aufgabe zwingt, sobald unsere Truppen auch nur wieder die ersten Kilometer vorgerückt sein werden. Plötzlich wissen wir aber auch ganz genau, dass die politische, militärische und selbst die wirtschaftliche Hegemonie des Reiches über Mittel- und jetzt auch Osteuropa kaum ausreichen dürfte, um die Weltmachtstellung der größten Industrienation Europas auf Dauer abzusichern. Viel zu bedeutsam sind die Märkte jenseits unserer Frontlinien, insbesondere Frankreichs, Großbritanniens und der USA, um unseren modernen Exportindustrien ohne dortige Präsenz die Weltmarktführerschaft zu gestatten. Das mag zwar den Herren Stinnes und Hugenberg reichlich egal sein, weil für ihre Industrien der europäische Absatzmarkt ausreichend erscheinen kann. Für Elektro und Chemie, für die Handelsflotte und die Banken aber gilt das nicht! Albert, Walther und ich stellen sofort darauf fest, dass diese unsere Sichtweise eine krasse Minderheitenmeinung in Deutschland sein wird. Wir öffnen uns für die brutale Wahrheit, dass die alten Eliten und dass die breite Öffentlichkeit ebenfalls gar nicht einsehen mögen, dass Deutschland viel nötiger freie Weltmärkte als große, öde Kolonien im menschenleeren tropischen Regenwald oder den Savannen Mittelafrikas benötigt. Diese Erkenntnis mutet leider viel zu abstrakt, zu volkswirtschaftlich gedacht, zu klar auf die Zukunftsbranchen als auf die dominierenden Industrien der Jetztzeit ausgerichtet an. Mit einem Mal begreifen wir, dass wir drei verdammt mächtige Verbündete benötigen werden, um die alten Eliten im Heer, in der Regierung, im diplomatischen Dienst, in den alten Industrien an der Ruhr und in Schlesien im entscheidenden Moment zu übertrumpfen. Jener Zeitpunkt wird dann gekommen sein, wenn Seine Majestät der Kaiser und sein Reichskanzler zu entscheiden haben werden, ob sie weiter unsere gesamte nationale militärische Macht in den Kampf im Westen werfen wollen oder ob sie einen überraschenden, kreativen, fairen, auf Zukunft gerichteten eigenen Friedensplan offerieren werden, vor dem die Welt dann verblüfft ausrufen wird: Wau! Das hätten wir dem alten, militaristischen Preußen-Deutschland nicht zugetraut, dass es einen Weltfrieden erstrebt, der allen Völkern ihre Chancen bietet.

Es ist bereits nach 18 Uhr, als Walther uns auf die 14 Punkte Wilsons stößt. Er bittet um unsere Aufmerksamkeit für seine Schilderung des Besuchs, den er bei Graf von Bernstorff am 28. Dezember in Potsdam abstattete. Der vormalige deutsche Botschafter in Washington D.C. hatte im Dezember die Ostküste der USA bereist. Von Boston über New York führte ihn sein Weg zu alten Freunden, Bekannten und Geschäftspartnern. Deutsche und englische Kaufleute befanden sich ebenso darunter wie amerikanische Staatsbürger, vornehmlich aus der wirtschaftlichen Elite Neuenglands. Schon vor seiner Reise hatte Graf von Bernstorff das Gespräch mit Rathenau und Ballin gewünscht und gesucht, um aktuelle Eindrücke von den politischen Verhältnissen im Reich mitzunehmen. Walther Rathenau erwähnte dies mir gegenüber vor Weihnachten nur beiläufig, so dass ich Bernstorffs Reise keine weitere Beachtung geschenkt hatte. Doch heute, nach der Verkündung der 14 Punkte durch Präsident Wilson, war mein Interesse naturgemäß groß.

„Der Graf schien aufgeblüht zu sein, weil er an seine alte Wirkungsstätte kurzzeitig zurückkehren durfte. Frohen Mutes erzählte er mir davon, wie schlecht es um Englands Kriegsindustrie stehe. Aber leider schilderte er ebenso überzeugend, dass die Rüstungslieferungen und die Truppenentsendungen der Vereinigten Staaten seit dem Herbst 1917 die Schwäche der Briten und Franzosen mehr als auszugleichen vermochten.

Bernstorffs Gesprächspartner erkundigten sich sehr neugierig nach der Stärke von Deutschlands Rüstung. Die Kaufleute und Bankiers wollten dann vor allem wissen, wie eine vom Reich gestaltete Wirtschafts- und Zollunion für den Kontinent denn nun aussehen werde. Würden Briten und Amerikaner dadurch vom europäischen Markt verdrängt? Diesbezüglich versuchte er selbstverständlich Befürchtungen zu zerstreuen. Bernstorff hatte vor seiner Reise nicht allein mit uns, sondern auch mit Helfferich von der Deutschen Bank und dann natürlich mit seinem Chef, Staatssekretär Kühlmann gesprochen. Daraus zog er den Schluss, die Zollunion böte dem Westen die Chance für eine Meistbegünstigung, wenn zwei Voraussetzungen erfüllt würden: Erstens müsste Frankreich in die Zollunion eintreten und zweitens müssten die USA und das Empire im Gegenzug auch dem Reich die unbeschränkte Meistbegünstigung auf ihren Märkten gewähren.“

„Eine phantastische Vorstellung! Die vier größten Nationalökonomien der Erde bauen ihre bisherigen Zoll- und Handelsschranken fast vollständig ab. Das wäre der Durchbruch für einen freien Weltmarkt, wie wir Reeder und ihr Elektro-Industriellen, und dann natürlich auch die Chemie-Giganten unter dem Dach der IG-Farben, ihn sich doch schon lange wünschen.“

Albert Ballins Zwischenruf trifft meine Stimmung voll und ganz. Ich antworte sichtlich elektrisiert.

„Es wäre genau die richtige Antwort der Reichsregierung auf den amerikanischen Friedensplan. Wilson verlangt die Freiheit der Meere, Wilhelm verlangt die Freiheit der Märkte. Wir könnten das als eine deutsch-amerikanische Gemeinsamkeit in der Politik der Offenen Tür herausstellen. Mit Hilfe von Amerikas Open door-Politik sind die objektiven Interessen der beiden größten Volkswirtschaften der Erde wahrscheinlich leichter in Übereinstimmung zu bringen als unser beider Vorstellungen wiederum denen der beiden größten Kolonialmächte England und Frankreich entsprechen. Doch was soll es? Ein wenig Würze in einen zukünftigen Friedenskongress zu bringen, fände ich wahrlich nicht schlecht.“

Albert, Walther und ich schwelgen noch kurze Zeit in unseren hoffnungsfrohen Erwartungen einer freien Weltwirtschaft, die sogar die Bedeutung der Kolonialreiche ebenso wie die der deutschen Hemisphäre in Europa gehörig zu relativieren verhelfe. Dann jedoch kehrt Walther zum Ursprung der Betrachtung zurück.

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