Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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Etwas benommen drückte ich unserem jungen, sehr guten und engagierten Pressereferenten meinen Dank für die umgehende Information aus. Die widersprüchlichsten Gefühle übermannten mich. Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und stützte vor innerer Anspannung, die sich bis zur Erschöpfung steigerte, den Kopf in meinen beiden Händen auf. Hatte ich es doch gewusst: Die Amerikaner würden etwas Neues unternehmen! Das war an sich gut, weil es neue Anknüpfungspunkte für Gespräche schuf, wenngleich kaum zu erwarten war, dass man allen von Wilsons Kriegszielen selbst bei großzügigster Interpretation der Inhalte würde aus deutscher Sicht zustimmen können. Und ich ging einen Schritt weiter: Meine um die Westoffensive kreisenden Gedanken verstärkten in mir die Gewissheit, dass die deutsche Reichsleitung alles Erdenkliche tun sollte, um Wilsons Angebot zu analysieren. Das würde uns wohl zu der Erkenntnis gelangen lassen es sei gut, zwar vielleicht nicht heute oder morgen, aber sehr wohl nach einem Angst erfüllenden Säbelrasseln unserer 100 Divisionen Verstärkung aus dem Osten einen kreativen und vielleicht gar maßvollen eigenen Vorschlag für die Aufnahme von Verhandlungen zu unterbreiten.
Die Inszenierung Wilsons, seine Initiative in eine große Rede vor Repräsentantenhaus und Senat zu kleiden, imponierte mir und machte deutlich, dass dieser Präsident es wohl niemals würde lassen können oder auch nur wollen, sein Handeln als einen welthistorischen Kreuzzug für die Verbreitung der Demokratie herauszustellen. Dieser Propaganda würden wir Monarchisten in Deutschland vielleicht nie ganz das Wasser reichen können. Umso wichtiger war für mich am Abend des 8. Januar 1918, als ich vom Reichstag kommend bei meiner lieben Käte zu einer wärmenden und stärkenden Hühnerbrühe eingetroffen war, dass in Deutschland das allgemeine und gleiche Wahlrecht bald und uneingeschränkt zum Zuge käme. Als eine parlamentarische Monarchie würden wir mit Amerika sehr viel leichter auf Augenhöhe verhandeln können als eine Monarchie, die in den Staaten stets denunziert würde als Regime der Junker, Militärs und Zechenbarone. Für den kommenden Tag war die erste Sitzung meiner Fraktion im neuen Jahr anberaumt. Es gab wichtige Entwicklungen zu erörtern: Den Kronrat, Wilsons 14 Punkte, vielleicht auch Neuigkeiten von den Verhandlungen in Brest-Litowsk. Schließlich war Lenins vertrauter Leo Trotzki dort als Verhandlungsführer der Bolschewiki am 7. Januar eingetroffen, um Joffe abzulösen. Mich überfiel die Müdigkeit, als ich in meinem Arbeitszimmer zu Hause Aufzeichnungen für meine morgige Sitzungsleitung machte. Anschließend schlief ich in der Gewissheit tief und fest ein, dass 1918 das bislang wohl wichtigste Jahr des noch jungen 20. Jahrhunderts zu werden versprach. Chancen und schier unlösbare Aufgaben lagen dabei sehr nahe beieinander. Der darauf folgende Tag sollte ein wichtiger Tag für meine Verarbeitung der Nachricht von Wilsons 14 Punkten werden. Ich konzentriere mich darauf, was sich im einzelnen damals ereignete, nachdem ich am Morgen des 9. Januar 1918 in den Reichstag gefahren war.
Oberst von Gilsa stürmt in den Sitzungssaal der Nationalliberalen Fraktion und direkt auf mich zu. Er ist einer der typischen Parteigänger der Schwerindustrie aus dem Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet. In seinem Fall ist das sogar gänzlich offenkundig und aller Welt bekannt, da er in einer Zeit ohne Reichstagsmandat unmittelbar vom Oberhausener Konzern Gutehoffnungshütte eine Vergütung bezog. So wundert es niemanden in meiner Fraktion, wenn von Gilsa und andere bei Kriegszieldiskussionen stets den schärfsten Ton anschlagen, die umfassendsten territorialen Forderungen erheben und es vor allem auf das französische Erzbecken von Longwy / Briey abgesehen haben. Jedenfalls berichtet mir von Gilsa über ein Telefonat, dass er gestern spät mit seinem Kameraden Oberst Bauer von der OHL in Spa geführt habe.
„Dieser Trotzki ist eine Unverschämtheit und ein Teufelskerl in einer Person! Bei der Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen führt er unsere Delegation offensichtlich an der Nase herum. Ellenlange Reden über die zugegeben beklagenswerte Lage der arbeitenden Massen in Russland lässt er enden in der Erwartung baldiger Arbeiterunruhen auch bei uns im Reiche. Und auf die Frage nach den Friedensbedingungen, die seine Regierung zu akzeptieren bereit sei, geht er mit keinem Sterbenswörtchen ein. Genauso schlimm ist indes, dass die Arbeiter im Industriegebiet an der Ruhr tatsächlich in vielen Werken mit der heutigen Frühschicht in den Ausstand getreten sind. Ich versicherte mich darüber gleich fernmündlich. Die Zentralverwaltung der Gutehoffnungshütte in Oberhausen wusste schon von Arbeitsniederlegungen bei Thyssen in Hamborn und bei Hoesch in Hörde. Auch bei Krupp soll es los gehen. Nur bei der GHH selbst blieb alles vorläufig noch ruhig.“
„Herr Oberst, wir werden uns gleich in der Sitzung genügend Zeit nehmen, uns über die Bedeutung der Ereignisse, die weltweit seit Jahresbeginn eingetreten sind, auszutauschen. Bitte tragen sie ihre Erkenntnisse dann ebenfalls vor. Ich selbst werde zu Beginn einen Überblick geben zum Kronrat in Potsdam am 3. Januar und natürlich zur Rede des amerikanischen Präsidenten von gestern.“
Geradezu verächtlich blickte der Oberst mich an. Seine Mundwinkel klappten ebenso nach unten wie seine rechte Hand.
„Dieser Wilson hält sich wohl für allmächtig, dass er sich herausnimmt, der ganzen Welt Vorschriften über den Frieden machen zu wollen. Ich plädiere sehr dafür, diesen Träumer nicht all zu ernst zu nehmen. Wenn unsere Truppen im Frühling die französischen Stellungen an der Marne überrennen werden, sind Wilsons 14 Punkte nicht mehr als eine knappe Fußnote in der Geschichte des letzten Kriegsjahres 1918.“
Von Gilsas abfällige Einschätzung zur Friedensbotschaft des US-Präsidenten erwies sich als vielsagendes Omen für die anschließende Sitzung. Der rechte Flügel meiner Fraktion begrüßte den Kronrat und vor allem sämtliche Beschlüsse hin zu einem Siegfrieden mit Russland und einer anschließenden Offensive im Westen überschwänglich. Aus dieser Stimmung heraus fiel die Ablehnung der 14 Punkte Wilsons kategorisch aus. Seine Vorschläge zu Elsass-Lothringen und Polen genügten der Mehrheit leider bereits, um die Unverhandelbarkeit festzustellen. Ich hatte mir vor der Sitzung fest vorgenommen, neben meiner Kritik auch Anerkennung für einzelne Inhalte und schon aus grundsätzlichen wie taktischen Gründen selbst für die diplomatische Offenheit mancher Formulierung auszudrücken. Als ich damit begann, unterbrachen mich gleich mehrfach besonders hitzige Abgeordnetenkollegen. Oberst von Gilsa gar rief in die Runde hinein, die vaterländische Gesinnung aller Reichstagsfraktionen werde sich jetzt daran beweisen, wie kompromisslos ihre Ablehnung der Wilsonschen Inhalte ausfiele. Im Ergebnis schwächte ich meine Ausführungen ab und beließ es bei vorsichtigen Hinweisen auf den Nutzen solch weicher Ziele, wie sie der US-Präsident nunmehr vertrete. Zum Abschluss der Beratung erklärte ich meinen Kollegen, dem Herrn Reichskanzler sogleich die Haltung der Fraktion mitzuteilen und eine eigene Pressemitteilung herauszugeben. Meine Ausführungen wurden dann zu einem guten Stück davon überholt, dass unser Pressesprecher den Raum betrat und mir einen Zettel reichte mit der kurzen Notiz: Das Reichskabinett lehnt die 14 Punkte von Wilson ab!!! Ich beendete die Fraktionssitzung nach einem denkbar knappen Bericht über die Festlegungen des Kronrats vom 3. Januar in dem Bewusstsein jetzt Wichtigeres zu tun zu haben.
Sogleich darauf bat ich meine Sekretärin, bei der Fraktion des Zentrums nachzufragen, ob Herr Erzberger heute im Hause sei. Da die Ultramontanen erst am folgenden Tag ihre Sitzung abhielten, erhielt ich Gelegenheit, mit dem Vorsitzenden des Zentrums nur 25 Minuten später in seinem Büro einen Kaffee zu trinken. Die Zwischenzeit genügte, um den Chef der Reichskanzlei fernmündlich über den Beschluss meiner Fraktion zu unterrichten. Reichskanzler Graf Hertling werde schon übermorgen vor dem Reichstag eine Regierungserklärung abgeben, lautete die Botschaft. Darin erführen zwei Positionen eine große Betonung: Die Ablehnung der 14 Punkte und weiter der erklärte Wille der Reichsleitung, schnell und notfalls mit Druck den Frieden im Osten zu erzwingen. Dann schlenderte ich durch die Flure zum Zentrum. Matthias Erzberger sah mich weniger triumphierend als vielmehr besorgt an, als er sagte:
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