Magnus Dellwig - 1918 - Wilhelm und Wilson
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„Sie sind sehr aufgeräumt, Oberst Bauer. Und sie machen mich natürlich neugierig. Ich denke kaum, dass es im Westen nun los geht. Gibt es neue Direktiven für General Hoffmann im Osten?“
„So ist es. Trotzki ist aus Brest abgereist und tut so, als könnte er einseitig einen Frieden ohne Annexionen verkünden. Heute hat die Oberste Heeresleitung General Hoffmann zu einem geheimen Treffen in Spa geladen. Morgen schon wird er hier sein. Dann werden wir verabreden, wie genau die deutsche Ankündigung ausfällt, den Kampf wieder aufzunehmen. Lieber Herr Doktor Stresemann, ich garantiere ihnen: Spätestens in einer Woche haben wir den Waffenstillstand aufgekündigt. Dann setzen wir den Vormarsch in die Ukraine fort und besetzen das gesamte Baltikum bis zur russisch-estländischen Grenze kurz vor Petersburg! Und dann müssen die Russen aufgeben. Da gibt es keinen Zweifel!“
„Wahrscheinlich haben sie Recht, Oberst Bauer. Wenn wir wieder vorrücken und Trotzki keine Truppen mobilisieren kann, um uns aufzuhalten, wird Lenin Frieden schließen. Und dann, dann endlich werden die Divisionen frei, die Herr Generalfeldmarschall von Hindenburg so dringend in Frankreich benötigt. Aber wie sieht der Friedensvertrag aus, den General Hoffmann dem reumütig nach Brest zurückkehrenden Trotzki vorlegen wird?“
In der Leitung tritt eine Pause ein. Ich höre für Sekunden nur ein von unregelmäßigem Knacken unterbrochenes Grundrauschen. Dann raschelt im Hintergrund Papier.
„Der Frieden mit der Ukraine vom 9. Februar ist eine Weichenstellung, Herr Doktor Stresemann. Wir erklären Russland zu dem Staat, der in Europa im Wesentlichen auf die Grenzen eines russischen Nationalstaats zurückgeworfen wird. Selbstverständlich für sie und für mich ist es, Polen, Litauen und Kurland aus dem vormaligen Zarenreich herauszulösen. Doch jetzt, in der Stunde des Triumphes, gehen wir natürlich weiter: Wir werden Livland und Estland ebenfalls herauslösen. Damit bekommt das Baltikum die Chance, mit einer deutschen Führungsschicht kleine Nationalstaaten zu bilden, die in Union mit der preußischen Krone regiert werden. Finnland wird ebenso von Russland getrennt wie die Ukraine und schließlich Georgien, um für Deutschland die Rohstoffe und die strategische Bedeutung des Kaukasus zu sichern. Sind sie nun beeindruckt von der Dimension unseres Erfolges?“
Auch wenn mich der weite Bogen nicht sehr überraschte, in dem Oberst Bauer die deutschen Kriegsziele im Osten umriss, wirkte die Gesamtschau auf mich überaus eindrucksvoll. Das sagte ich dann auch.
Was ich sehr bewusst verschwieg, bestand aus einem plötzlichen Einfall, der mich innerlich sogleich aufwühlte: Die Bildung einer hegemonialen deutschen Einflusssphäre von Finnland bis Georgien für sich allein betrachtet kam einem so unglaublichen Sieg gleich, dass unser Reich für den Fortgang der Ereignisse im Westen gut beraten war, den Erfolg zu sichern und keinesfalls durch überhand nehmende Ambitionen gegenüber einem immer mächtiger werdenden Feind zu gefährden. Hätte ich Bauer dies gesagt, so wäre meine Äußerung garantiert Generalleutnant Ludendorff zu Ohren gekommen. Und dieser hätte mich fortan für die vor uns liegenden Wochen und Monate der Westoffensive als einen unsicheren Kantonisten eingeordnet. Ludendorff mitsamt seinen Vertrauten Stinnes und Hugenberg wären womöglich nicht umhin gekommen, mich in ihrem durchaus einfach gestrickten Freund-Feind-Schema fortan als Gegner zu identifizieren, weil ich eben nicht zu jenen zählte, die ausschließlich den vollständigen militärischen Sieg im Westen als notwendige Bedingung für einen Friedensschluss ansahen.
Stattdessen beglückwünschte ich die Herren Hindenburg, Ludendorff und Hoffmann zum baldigen Friedensschluss in Brest, ließ der Doppelspitze der OHL meine allerherzlichsten Grüße ausrichten und sagte die weitere parlamentarische Unterstützung für die Politik der zivilen wie der militärischen Reichsleitung zu. Oberst Bauer und ich verabschiedeten uns freundlich. Wir sahen ein baldiges Wiedersehen in der Reichshauptstadt voraus.
Kaum hatte ich den Hörer in meinem Arbeitszimmer zu Hause aufgelegt, wählte ich wie in Trance die private Rufnummer meines Freundes Walther im Grunewald. Da es inzwischen nach 18 Uhr geworden war, vertraute ich darauf, ihn zu Hause und nicht bei der AEG anzutreffen. Walther Rathenaus Buttler nahm ab und stellte mich umgehend durch. Walther berichtete sogleich, was er gerade eben tue. Er saß im Salon vor dem brennenden Kamin und las in Immanuel Kants überwiegend in Vergessenheit geratener Schrift Zum ewigen Frieden. Walther zeigte sich in aufgeräumter Stimmung, erläuterte mir enthusiastisch, durch den Friedensplan des US-Präsidenten dazu motiviert worden zu sein, Kants Schrift erneut zu studieren. Schließlich sei ja nicht Wilson in 1917, sondern bereits Kant im Jahr 1795 der Erfinder jenes Bundes der Völker, den Wilson im Rahmen eines Friedensschlusses zu errichten gedenke.
„Es ist wunderbar, wie sich die Bahnen unserer Gedanken immer wieder aufs Neue kreuzen, lieber Walther. Ich habe zwar nicht an Kant, aber um so mehr an Wilsons Plan und seine Folgen gedacht, als ich eben deine Rufnummer wählte. Hast du Lust, so schnell wie möglich mit Albert Ballin und mir ein Treffen in Berlin zu veranstalten und mit uns über die Weltlage zu debattieren?
Ganz im Dunklen tappen lassen möchte ich dich aber nicht. Es geht mir um drei Dinge, alles kommende Dinge. Ich wählte diese Formulierung aus dem Titel von Walthers letztem Buchprojekt, um den Bestseller-Autor des letzten Jahres dort abzuholen, wohin seine Gedanken vermutlich schweifen mochten.“
Rathenau lachte. Sein 1917 veröffentlichtes Buch Von kommenden Dingen wurde bis Weihnachten mehr als fünfzigtausend Mal verkauft. Die Berliner Presse feierte den Autor als feinfühligen Philosophen, der über gehörige Bodenhaftung verfüge.
„Das Lob aus deinem Munde freut mich besonders, Gustav. Ich vermute, dass meine Themen doch noch etwas weiter von der realen Welt des Jahres 1918 entfernt sein mögen als deine Dinge.“
„Ich bringe es schnell auf den Punkt, Walther.
Ding Nummer eins ist der Friede mit Russland. Ich telefonierte vor nur einer halben Stunde mit Oberst Bauer, Ludendorffs Vertrautem in Spa. Dort wird es jetzt ernst. Unsere Truppen werden im Osten wieder vorrücken. Dann bricht Lenins Widerstand am Verhandlungstisch zusammen und Deutschland wird herrschen über Europa von Finnland bis zur Ukraine.
Ding Nummer zwei sind Wilsons 14 Punkte. Da hast du selbstverständlich richtig vermutet, wie sehr mich diese Friedensinitiative beschäftigt. Wenngleich das Reich diesen Plan nicht annehmen kann, enthält er einzelne Punkte, auf die wir zurückkommen werden, wenn Deutschland den Zeitpunkt für gekommen hält, um Frieden zu schließen.
Und Ding Nummer drei, was ist das? Das ist meine feste Absicht, mein Vertrauensverhältnis zu Kronprinz Wilhelm zum geeigneten Zeitpunkt in die Wagschale zu werfen, damit unser Reich den Frieden nicht doch ohne besseres Wissen verspielt!“
Walther Rathenau hat mir offenbar aufmerksam zugehört. Ohne zu zögern antwortet er mit einer unüberhörbaren Süffisanz.
„So, so, lieber Gustav. Du hast also in den letzten Tagen deine nun wirklich allerbesten Beziehungen mal wieder spielen lassen und dich bei der OHL und, wer weiß, vielleicht sogar noch beim Kronprinzen direkt nach der Großwetterlage erkundigt. Und jetzt hat sich allmählich ein schlauer Plan in deinem Kopf formiert. Der erhält indes erst seine letzten Weihen, wenn du diesen Plan deinen treuen Freunden Albert und Walther zum Fraß vorgeworfen hast. Und ich will nicht ausschließen, dass du es mit deinen demokratischen Freunden Erzberger und Haußmann ähnlich hältst. Nur Scheidemann wird von dir wohl nicht die ganze Wahrheit zu hören bekommen.
Doch um mich nicht misszuverstehen. Ich finde es absolut toll, dass es dich danach verlangt, mit Albert und mir zu sprechen. Unsere Namen klingen zwar in der Wirtschaft gut, doch in so harten Zeiten wie den unsrigen hat der Vorsitzende der strategisch wichtigsten Reichstagsfraktion uns Pfeffersäcken etwas Unglaubliches voraus: Auf dein Urteil, auf deine Unterstützung sind sie alle angewiesen! Die Sozen wie die Ultramontanen, die Militärs wie der Reichskanzler und selbst dein Vertrauter Kronprinz Wilhelm benötigt für Argumente, die bei seinem alten Herren durchschlagen, den guten Klang des Namens Stresemann. Lieber Gustav, es macht Spaß, dein Freund zu sein.“
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