Marc Bensch - Die unverhoffte Genesung der Schildkröte

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Der Journalist Paul Gram hat ein ambivalentes Verhältnis zum Begriff der Wahrheit. Seine jüngste Story über Mauscheleien zwischen lokaler Wirtschaft und Stadtverwaltung ist komplett erfunden – und doch wahr. So wahr jedenfalls, dass sie das Leben eines kriminellen Unternehmensbosses, eines frustrierten Detektivs, eines rachsüchtigen Schwindlers und eines Buchhalters mit gesichtslähmungsbedingtem Dauerlächeln komplett aus den Fugen bringt. Es entspinnt sich ein rasantes und intrigenreiches Verwirrspiel – bis einer der Protagonisten erkennt, dass sie alle nur Teil einer Geschichte sind. Die Figuren gehen auf die Barrikaden, und der Erzähler ruft in seiner Not den Leser zur Hilfe.
Ein ungewöhnlicher und intelligenter Roman über Schein und Sein, über Selbstbestimmung und Fremdsteuerung und über den Kampf des Erzählers mit seinen Geschöpfen.

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Ja wirklich, das Leben als Privatdetektiv hatte sich Matthias Caspar anders vorgestellt.

Um seinen Observationsbericht zu schreiben, fuhr er nach einer weiteren ereignislosen Stunde in die Detektei. Sie lag in einem vollverglasten Businesscenter in der Innenstadt. »Transparenz ist gut fürs Geschäft«, wurde der Chef nicht müde zu betonen, ein drahtiger Endfünfziger, den man selten lächeln sah und der noch seltener in diesem transparenten Büro anzutreffen war, weil er entweder selbst einem Fall nachging oder auf einen neuen Ultramarathon trainierte.

Wenigstens verfügte das Businesscenter über eine Tiefgarage. Das ersparte Matthias Caspar die Mühe, sich im Regen aus seinem Auto zu schälen. Er nahm den Aufzug in die siebte Etage, die komplett der Detektei vorbehalten war. Wie üblich an einem Samstagabend war sie die einzige, auf der Menschen arbeiteten, die keinem Reinigungsunternehmen angehörten. Oben angekommen bog er links ab und durchquerte einen Gang, an dessen Seiten nicht wenige der von schmalen Lichtkegeln erhellten Kojen besetzt waren. Die Kollegen überboten sich gegenseitig in der Geschwindigkeit des Tastaturhackens. Viele drängte es nach Hause, zu Partner und Kind. Oder zumindest weg von diesem Ort, an dem es bestialisch stank, weil irgendein Depp wieder Essen vom Asiaten um die Ecke eingeschmuggelt hatte.

Matthias Caspar kam nicht bis zu seinem Arbeitsplatz. Die Assistentin des Chefs hielt ihn auf.

»Matthias, warte mal bitte.«

Er drehte sich um. Überrascht. Erwartungsfroh. Sie war Ende zwanzig und überragte ihn um wenige Zentimeter. Das bedeutete, dass er, wenn er geradeaus schaute, praktisch immer genau auf die beiden winzigen Muttermale in ihrem Gesicht blickte, die er zu gern küssen wollte, eines unter ihrem linken Mundwinkel, das zweite rechts neben ihrem Nasenflügel. Die Schönheitsflecke verliehen ihr in seinen Augen einen besonderen Anreiz, aber er mochte eigentlich alles an ihr.

Er mochte es, wenn sie auf den Spitzen ihres schulterlangen Haares herumkaute, sobald sie glaubte, unbeobachtet zu sein – unbeobachtet! In einer Detektei!

Er mochte es, wenn sie beim Mittagsessen im Pausenraum den Mund verzog, weil sie wieder eine neue Diät ausprobierte, die sie schon am ersten Tag ankotzte. Sie hielt ihren Hintern für zu fett. Wenn sie von ihm davonlief und dieser Arsch in ihrer Jeans rhythmisch hin und her wogte, stellte er sich träumerisch vor, in ihn hineinzukneifen oder ihn sanft zu versohlen, ihr Einverständnis vorausgesetzt, versteht sich.

Er mochte sogar ihre schnippische Art.

»Was glotzt du denn so?«

»Du hast doch mich gerufen.«

»Ja, dein Vater hat angerufen. Du sollst dich melden, unverzüglich, egal zu welcher Uhrzeit.«

Sie hielt ihm einen Zettel hin.

Jetzt glotzte er wirklich. »Mein Vater? Bist du sicher?«

Sie verdrehte die Augen. Wedelte mit dem Zettel. »Du bist der Privatdetektiv, nicht ich. Finde es heraus.«

Und als sie davonlief, vergaß er völlig, ihr auf den Arsch

zu starren.

Gehe ich recht in der Annahme, dass du erraten hast, wer der Vater von Matthias Caspar ist?

Ich hätte dir natürlich von Anfang an erzählen können, dass er ein Liebenich ist, aber ich wollte, dass du selbst dahinterkommst. Wo bliebe sonst der Spaß? Und außerdem: Wenn sich ein Mosaik Steinchen für Steinchen zusammensetzt, erkennen wir nicht nur die Schönheit des Ganzen, sondern auch die der Einzelteile. Und dir Schönheit, ja Wahrheit zu zeigen, ist meine Verpflichtung.

Ich weiß, ich schulde dir eine Erklärung, wer ich bin und warum ich zu dir spreche. Ich sagte dir ja schon, dass ich dich durch diese Geschichte navigieren soll. Meine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass du gut informiert und sicher an den Punkt kommst, an dem es für dich, für mich, für uns alle ernst wird.

Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass du ein Teil dieser Geschichte bist. Du kannst also nicht auf die vierte Wand zählen, weil sie hinter dir liegt. Du bist aber nicht nur wichtig für diese Geschichte, sondern für unser aller Existenz, unser aller Wohlbefinden. Das macht meine Aufgabe so bedeutsam. Denn ich bin dein Diener.

Ja wirklich, ich schmiere dir keinen Honig ums Maul, ich sage die Wahrheit. Unsere Welt braucht dich.

Nun könntest du das natürlich für Blödsinn halten. Oder es könnte dich überfordern und den Wunsch in dir wecken, dich aus der Verantwortung zu stehlen, indem du dieses Buch zuklappst und mich zum Teufel jagst.

Aber lass dir gesagt sein: Es würde nichts ändern. Die einzige Konsequenz wäre, dass du in Ungewissheit verharren würdest.

Wirst du mir also weiter folgen? Glaubst du mir, dass ich dir wohlgesonnen bin?

Falls ja, hast du jetzt einen ersten Eindruck von unseren wichtigsten Figuren bekommen. Du weißt, dass Sebastian Vogt – oder Ludwig Mayer, wie er sich nennt – für Hermann Liebenich arbeitet und einen Hass auf ihn pflegt. Den Grund kennst du noch nicht, wirst ihn aber bald erfahren. Du weißt auch, dass Matthias Caspar und sein Vater nicht das beste Verhältnis zueinander haben.

Du weißt noch nicht, wie Paul Gram und Konstantin von Kornweg in all das hineinpassen. Dazu komme ich nun nach und nach. Der erste Dominostein ist bereits gekippt. Weitere werden folgen.

Du erinnerst dich: Mosaik! Schönheit! Wahrheit!

Wir haben es hier mit einer tragischen Geschichte zu tun, aber sie ist auch ein bisschen komisch und absurd.

Sie ist wie das Leben selbst.

Kapitel fünf

Die Straße seiner Kindheit hatte sich nur unmerklich verändert. Matthias Caspar kam sie dennoch fremd vor. Seit seinem Auszug war er nicht mehr hier gewesen, nicht mal zur Trauerfeier nach der Beerdigung. Ob es seine Mutter nun verstanden hätte oder nicht – er vermutete, sie hätte es nicht –, aber er konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Auch der Tod änderte daran nichts.

Als er die penibel gesäuberte Allee mit den leicht im Wind wiegenden Kastanienbäumen entlangfuhr – in einem Fahrzeug, das bei sämtlichen hinter ihren Vorhängen hervorlinsenden Nachbarn die Alarmglocken schrillen lassen musste, seinem verbeulten und verrosteten Fahrzeug, das er trotz aller Makel liebte, weil es ihn nie im Stich ließ, wenn es darauf ankam –, war es ihm, als säße sie auf dem Beifahrersitz und rede wieder auf ihn ein. Vergnügt diesmal, weil er endlich, endlich heimkehrte und diese lächerliche Fehde beendete. Jahrelang hatte er sich mit seiner Mutter nur an neutralen Orten getroffen und selbst dann keinen Schritt in das Geisterhaus gesetzt, wenn der Vater auf Geschäftsreise war und ein Ozean zwischen ihnen lag. Nun flog die Vergangenheit vorbei wie die Daumenkinos mit den fliegenden Pferden und rasenden Rennautos, die ihn als kleiner Junge so fasziniert hatten.

Eine entscheidende Sache war diesmal anders. Sein Vater hatte »bitte« gesagt.

Matthias Caspar legte die letzten fünfhundert Meter im Schritttempo zurück. Im Vorbeirollen spähte er in die Einfahrten. Je weiter er der Straße folgte und sich dem höchsten Punkt der Anhöhe näherte, desto herrschaftlicher waren die Häuser und desto größer war der Abstand zwischen ihnen. Obwohl sich die Sonne pünktlich zum Sonntag zu scheinen erbarmte, wenngleich nur mit schwachen Strahlen, sah er nirgendwo Menschen, schon gar keine Kinder.

Auch das hatte sich also nicht verändert.

Vor der Villa seines Vaters parkte er den Wagen – genau davor, die besorgten Nachbarn sollten das Schauspiel mit dem verlorenen Sohn ruhig mitbekommen. Er stellte seine Füße auf den Asphalt, schaute einmal an sich herunter, zupfte eine Fluse von der Hose, atmete tief durch und hievte den Rest seines Körpers ins Freie.

Eine der Nachbarinnen, früher stets akut besorgt, hörte er durch ein offenes Fenster. Mit krächzender Stimme sang sie eine Arie, völlig talentlos, unterbrochen von einer leiseren Männerstimme, ihrem Gesangslehrer, wie Matthias Caspar ganz richtig vermutete. Er gönnte dem Mann ein großzügiges Schmerzensgeld.

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