Hilfskreuzer „Chamäleon“
auf Kaperfahrt in ferne Meere
Heinz-Dietmar Lütje
Hilfskreuzer „Chamäleon“auf Kaperfahrt in ferne Meere
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2013
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Coverzeichnung: Nach einer Postkarte von Fritz W. Schulz:
Deutscher Hilfskreuzer im Kampf
ISBN 9783954888023
www.engelsdorfer-verlag.de
Cover
Titelseite Hilfskreuzer „Chamäleon“ auf Kaperfahrt in ferne Meere Heinz-Dietmar Lütje Hilfskreuzer „Chamäleon“ auf Kaperfahrt in ferne Meere Engelsdorfer Verlag Leipzig 2013
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Coverzeichnung: Nach einer Postkarte von Fritz W. Schulz: Deutscher Hilfskreuzer im Kampf ISBN 9783954888023 www.engelsdorfer-verlag.de
Vorwort
1. Der Kommandant
2. Ein Frachter wird zum Kriegsschiff
3. Erprobung in der Ostsee
4. Auslaufen zur Feindfahrt
5. Der Durchbruch
6. Die erste Beute
7. Täuschungsmanöver
8. Kriegsrat
9. Äquatortaufe
10. Umtarnung und Erprobung
11. Schlag auf Schlag
12. Zwischen Pflicht und Gefühl
13. Gegenmaßnahmen
14. Anerkennungen und Weisungen
15. Totalverluste
16. Leergefegte See
17. Ein Admiral irrt
18. Freunde und Kameraden
19. Bordflugzeug in Not
20. Erste Mine – Wirf!
21. Da waren es nur noch zwei
22. Gesucht: Eine Oase in der Wüste
23. Gute und weniger gute Nachrichten, aber klare Worte
24. Ein harter Hund, dieser Aussie
25. Dr. Susan Mager übernimmt
26. Auch das Schlechte hat sein Gutes
27. Die Liebe der Matrosen
28. Kirk-Island
29. Auf zu neuen Taten
30. Berlin, Oberkommando der Marine – Seekriegsleitung
31. „Chamäleon wird gejagt“
32. Hurrikan
33. Vater werden ist doch schwer
34. Nauru
35. Aufkeimender Verdacht und noch eine Hiobsbotschaft
36. Teufelskerl oder mit dem Teufel im Bunde
37. Der Wunsch des Führers sei Euch Befehl
38. Scheiden tut weh
39. Abschied im Feuerhagel
40. Schwimmende Werft und großer Bruder
41. Gefecht im Mittelatlantik
42. Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter
43. Luftkampf
44. Im Geleitzug
45. Das Glück ist verbraucht
46. Gefangen
47. Überraschung
Nachdem die Fesseln des Versailler Vertrages gefallen waren und die schwunghafte Aufrüstung der deutschen Wehrmacht begann, war auch Großbritannien als die Seemacht Nummer 1 bestrebt durch multinationale und bilaterale Verträge allgemein zu einer Begrenzung der Seerüstung zu gelangen. Obwohl das Deutsche Reich bereits im März 1935 die allgemeine Wehrpflicht einführte kam es dennoch am 18. Juni 1935 zum Abschluss des Deutsch-Britischen Flottenvertrages. Dieser Vertrag begrenzte die deutsche Flottenstärke in allen Schiffsklassen – ausgenommen U-Boote – auf 35% der britischen. Für U-Boote wurde zunächst eine Begrenzung von 45% festgelegt, mit der Maßgabe, dass Deutschland später beim U-Bootsbau bis auf 100% der britischen U-Bootstonnage aufstocken dürfe.
Mit dieser Vereinbarung hatte Großbritannien gegen andere Vereinbarungen – so auch die Beschlüsse von Stresa im April 1935 – eindeutig verstoßen und hiermit auch den Versailler-Vertrag letztendlich selbst ad absurdum geführt und zudem die einseitige Verkündung der deutschen Wehrhoheit hingenommen und damit praktisch anerkannt. Für Hitler bedeutete das, nunmehr den Ausbau der Kriegsmarine zu forcieren und die Verkündung eines Flottenbauprogrammes, das unter anderem noch zwei Schlachtschiffe von über 50.000 Tonnen sowie zwei Schlachtkreuzer und 16 Zerstörer umfasste. 1937 wurde dann eine Zusatzvereinbarung zwischen Deutschland und Großbritannien getroffen, mit dem Zugeständnis der Briten, dass das Deutsche Reich nunmehr im U-Bootsbau im Verhältnis zur britischen Flotte gleichziehen durfte.
Im Gegensatz zu der sehr forcierten Aufrüstung des deutschen Heeres und der Luftwaffe wurde dennoch die Aufrüstung der Kriegsmarine bis Mitte 1938 sträflich vernachlässigt, da Hitler mindestens bis zu diesem Zeitpunkt davon ausging, trotz seiner Expansionspolitik mit Großbritannien zu einem Modus Vivendi zu gelangen. Mitte 1938 ließ Hitler aber dann Großadmiral Raeder als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine wissen, dass er eine künftige Gegnerschaft Englands nicht mehr ganz ausschließen könne und drängte daher auf die beschleunigte Fertigstellung der beiden deutschen im Bau befindlichen Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz sowie den Bau weiterer Großkampfschiffe.
Während Hitler meinte eine schlagkräftige Flotte mit stärksten Schiffstypen zur Durchführung seiner weiteren Ziele zu benötigen, die erforderlichenfalls auch die britische Flotte mit Aussicht auf Erfolg bekämpfen könne, vertrat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine die Auffassung, dass zur Bedrohung und Abschnürung des für England lebenswichtigen Nachschubs insbesondere der U-Bootsbau forciert werden müsse und daneben – statt schwerster Einheiten – Panzerschiffe der Admiral-Spee-Klasse gebaut werden sollten, die aufgrund ihres großen Aktionsradius wohl am geeignetsten erschienen, auch in überseeischen Aktionen die britische Seezufuhr zu bekämpfen und dennoch aufgrund ihrer respektablen Armierung auch britischen Seestreitkräften mit Aussicht auf Erfolg gegenüber treten zu können. Hitler widersprach dieser Auffassung mit dem Hinweis, das er die Flotte vor 1946 für seine weiteren politischen Zwecke nicht benötigen werde, so dass durchaus die Voraussetzung für einen langfristigen Aufbau einer starken, schlagkräftigen Schlachtflotte gegeben seien. Aufgrund dieser Planung Hitlers wurde zunächst ein Flottenbauprogramm beschlossen, das den Gesamtstand der deutschen Kriegsmarine im Jahre 1946 auf 10 Großkampfschiffe, 15 Panzerschiffe, vier Flugzeugträger, fünf schwere Kreuzer, 22 leichte Kreuzer sowie eine entsprechend große Anzahl von Zerstörern, Torpedobooten, U-Booten usw. gebracht hätte. Insgesamt war eine Soll-Stärke von ca. 800 Einheiten mit über 200.000 Mann geplant.
Als aber dann am 01. September 1939 der Zweite Weltkrieg begann und vier Tage darauf die Kriegserklärung Englands und Frankreichs erfolgten war die deutsche Flotte in keinster Weise für den Seekrieg gegen England – und nicht ganz zu vergessen auch den französischen Seestreitkräften – gerüstet. Deutschland verfügte lediglich über die Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau sowie die drei Panzerschiffe Deutschland, Admiral Graf Spee und Admiral Scheer sowie die schweren Kreuzer Admiral Hipper und Blücher sowie 6 leichte Kreuzer der Städte Klasse.
Zusätzlich in Ausrüstung befindlich waren die Schlachtschiffe Bismarck und Tirpitz sowie der Flugzeugträger Graf Zeppelin, der nie fertiggestellt wurde, und die schweren Kreuzer Prinz Eugen, Seydlitz und Lützow.
Für überseeische Operationen gegen die englische Seezufuhr waren somit lediglich Scharnhorst und Gneisenau sowie drei Panzerschiffe wirklich geeignet, da die zwei schweren Kreuzer Admiral Hipper und Blücher aufgrund ihres deutlich geringeren Aktionsradius für die ozeanische Kriegsführung nur als bedingt einsatzfähig angesehen werden mussten. Die deutsche U-Bootflotte verfügte zu Beginn des Krieges über lediglich 57 Einheiten, der die gleiche Anzahl britischer U-Boote gegenüberstand. Hiervon war aber für die ozeanische Kriegsführung, insbesondere für den zu erwartenden Hauptkriegsschauplatz Nordatlantik nur etwa ein Drittel geeignet, so dass unter Berücksichtigung des An- und Abmarschweges, sowie nötige Ausrüstungs- und Werftliegezeiten, nicht einmal zehn Boote gleichzeitig im Nordatlantik stehen konnten. Damit allein konnte die Versorgung der britischen Inseln nicht annähernd kriegsentscheidend geschwächt werden. Deshalb wurde aufgrund der äußerst positiven Erfahrungen aus dem ersten Weltkrieg sofort nach Ausbruch der Feindseligkeiten begonnen ein umfangreiches Hilfskreuzerprogramm auf die Beine zu stellen.
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