Bei dem nachstehenden Werk handelt es sich um einen Roman und bei allen handelnden Personen um fiktive Gestalten, die der Fantasie des Autors entsprungen sind, wie auch die beschriebenen Handlungen. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder auch bereits verstorbenen Personen, wie auch etwaigen tatsächlichen Geschehnissen wäre damit rein zufällig und unbeabsichtigt.
Heinz-Dietmar Lütje
AUF WÖLFE
SCHIEßT MAN NICHT
Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2013
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Coverbild © Alexander von Düren - Fotolia.com
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
www.engelsdorfer-verlag.de
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Vorwort Bei dem nachstehenden Werk handelt es sich um einen Roman und bei allen handelnden Personen um fiktive Gestalten, die der Fantasie des Autors entsprungen sind, wie auch die beschriebenen Handlungen. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder auch bereits verstorbenen Personen, wie auch etwaigen tatsächlichen Geschehnissen wäre damit rein zufällig und unbeabsichtigt.
Titel Heinz-Dietmar Lütje AUF WÖLFE SCHIEßT MAN NICHT Ein Jagdkrimi aus Schleswig-Holstein Engelsdorfer Verlag Leipzig 2013
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. Copyright (2013) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Coverbild © Alexander von Düren - Fotolia.com Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) www.engelsdorfer-verlag.de
Auf Wölfe schießt man nicht
»Das verstehe wer will – ich nicht mehr«, erklärte kopfschüttelnd Jochen Buss, genannt Jockel, »noch vor zwei Wochen überall Rehwild, auch tagsüber zu sehen. Und jetzt?«
»Das frage ich mich auch. Und Damwild habe ich überhaupt nicht mehr gesehen«, entgegnete der Jagdpächter, der gerade seinen Anteil an einer Anwaltspraxis in Hamburg an seine Kollegen in der Sozietät verkauft hatte und sich nun mehr der geliebten Jagd widmen wollte. Zuvor hatte es ihm immer an der Zeit gemangelt, die seit bereits über zwanzig Jahren gepachtete Jagd im Kreis Plön wirklich zu nutzen. Gut, er schoss seine Böcke, und dann und wann auch mal eine Sau. Aber den seit Beginn an möglichen IA-Damhirsch, den hatten weder sein Jagdaufseher, noch er selbst bisher erlegen können. Einige Spießer, zwei Knieper und einige Stücke weibliches Wild. Das war es bisher. Eigentlich in keinem Verhältnis zum Preis, den der Eigentümer der Jagd, ein Rheinländer, der das rund dreihundert Hektar große Grundstück geerbt hatte, ihm pro Jahr abknöpfte. Aber er hatte immer gut verdient und darum konnte er es sich leisten, sich diese überteuerte Jagd zu gönnen. Jetzt aber, in seinem ersten Jahr als Ruheständler, wollte er vielleicht einmal ein Fachbuch oder auch einen Roman schreiben, vor allem aber sich der Jagd widmen und auch einmal selbst Strecke machen, und nicht die meisten jagdlichen Freuden seinem Jagdaufseher und einigen Freunden und Bekannten überlassen. Aber gerade jetzt, zum Aufgang der Bockjagd am 1. Mai, also in der nächsten Woche, war kaum noch Wild zu sehen. Selbst das sonst allgegenwärtige Rehwild schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. »Weißt du, woran das liegen kann? Ob hier vielleicht gewildert wird?« Jockel, der Jagdaufseher kratzte sich den etwas ungepflegt wirkenden grauen Bart.
»Ist doch lange Jahre her, dass wir mal ein paar verluderte Stücke Rehwild aufgefunden haben«, erwiderte der Jagdherr, der 65jährige Dr. Gerd Michaelis, der doch immer eine Stunde Fahrzeit von seinem Haus in Bad Brammer bis ins Revier Birkenrade an der Bundesstraße 404 aufwenden musste.
»Stimmt auch wieder«, nickte sein Freund und Jagdaufseher zustimmend, »auch Schlingen oder Fallen haben wir ja nicht gefunden.«
»Eben, und verdächtige Schüsse sind auch von den Reviernachbarn nicht gemeldet, was aber wohl wenig zu sagen hat, weil es hier rundherum alle naslang knallt«, nickte der frühere Anwalt. »Aber, vielleicht sollten wir uns die Segnungen der Technik zunutze machen«, setzte er noch hinzu.
»Was meinst du da speziell?« Für Technik war Jockel immer zu haben. Schließlich war er Computerfan, nervte mit überflüssigen Rundmails Freunde und Bekannte und hatte auch sein Haus mit Kamera gesichert.
»Na, überleg mal«, neckte ihn sein Freund, »was käme wohl in Betracht?«
In Jochen Buss arbeitete es, wie nicht zu übersehen war. Seine Stirn furchte sich, und als er schon den Kopf schütteln wollte, überzog plötzlich ein wissendes Lächeln sein Gesicht und die blauen Augen blitzten erfreut. »Kameras!«, entfuhr es ihm und fragend blickte er auf.
»Richtig, mach mal und stell die insbesondere an den wenig genutzten Wegen auf, nicht an den Kirrungen, wo man sie vielleicht erwartet«, nickte Michaelis, »und vor allem, halt das Maul und erzähl niemand – niemand, verstanden – davon.«
»Ich bin doch nicht blöd!«, versetzte Jockel empört. »Nee, aber manchmal sehr mitteilsam – und das können wir hier nicht gebrauchen!«
Bereits am selben Abend bestellte Jockel Buss die insgesamt fünf Kameras und freute sich über die prompte Lieferung, die bereits drei Tage später erfolgte.
Als Technikfreak, der er ganz im Gegensatz zu seinem Jagdherrn war, der selbst mit den simpelsten Anwendungen eines heute ja leider allgegenwärtigen Computers seine Probleme hatte, hatte Jochen Buss natürlich dafür gesorgt, dass jedes Bild, das die mit Bewegungsmelder ausgestatteten Kameras machten, sofort auf sein Handy übertragen wurde.
Am Abend des 1. Mai trafen sich Gerd Michaelis und Jochen Buss im Revier Birkenrade verabredungsgemäß am Ortseingang. Sie begrüßten sich und Jockel, der ganz stolz auf seine schnelle Ausführung der in Auftrag gegebenen Kamerainstallation war, fragte, »und, soll ich dir noch schnell zeigen, wo ich die Kameras angebracht habe?« Er freute sich immer über die Bestätigung seiner Arbeit, und meistens tat Michalis ihm auch den Gefallen und lobte anschließend reichlich. Heute aber meinte er nur, »ich glaube dir ja, dass du die Dinger so installiert hast, dass nicht jeder sie gleich erkennt und abbaut – und wo du sie angebracht hast, haben wir ja besprochen. Aber nun sollten wir uns erst einmal ansetzen, bevor wir noch unseren ersten Bock für dieses Jahr verpassen!«
»Wenn du meinst«, entgegnete Jockel, der seine Enttäuschung nicht ganz verbergen konnte.
Beide saßen sie bis in die Dunkelheit hinein auf den sonst immer, gerade bei Aufgang der Bockjagd, vielversprechenden Leitern an. Aber ohne jeden Erfolg. Lediglich Michaelis bekam einen Fuchsrüden in Anblick, der aber im Hinblick auf das zu versorgende Geheck natürlich verschont wurde.
Auch Jockel hatte keinen Anblick, wie er missmutig zum Ausdruck brachte. »Das hatten wir ja wohl noch nie, Aufgang der Bockjagd und noch nicht mal einen Bock zu Gesicht bekommen, geschweige denn erlegt«, schüttelte er sein graues Haupt. »Vielleicht sollten wir morgen früh unser Glück versuchen!« »Nee, ganz bestimmt nicht. Ich habe ja meinen Beruf nicht aufgegeben, um jetzt noch früher aufzustehen«, verneinte Gerd Michaelis, »aber wenn du willst, meinen Segen hast du!«
Dann bestiegen sie ihre Fahrzeuge. Jockel seinen in die Jahre gekommenen Ford-Kombi und Gerd seinen ebenfalls angejahrten Pajero, der ihm seit fast 18 Jahren treue Dienste leistete und von dem er sich nicht trennen mochte, auch wenn er diesen Wagen eigentlich nur zur Jagd nutzte, oder im Winter, wenn hoch Schnee lag oder Gartenabfälle zu entsorgen waren. Dieses Auto hatte ihn noch nie im Stich gelassen, egal, ob hohe Minusgrade, das Auto sprang immer an und war auch sonst die Zuverlässigkeit an sich.
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