Jens Rübner - Lindenstadt und sächsischer Kleinkram

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Als die Lindenstadt Leipzig noch Kohlen-grau und nicht Sachsen-bunt war, wuchs dort der 1960 geborene Autor Jens Rübner auf. Bewaffnet mit Stift, Block und Fotoapparat macht er sich in die Spur, streift in einer kurvenreichen Fahrt durch verschiedene Epochen seiner Lindenstadt. Auf diesen Wegen, die nicht nur Positives bereithalten, spürt er zauberhafte und verlorene Orte, sächsischen Kleinkram sowie charismatische und von Leidenschaft besessene Menschen auf – sie bilden die Bühne für die heiteren, spannenden, frivolen sowie authentischen Geschichten und Erlebnisse. So nähert er sich menschelnden Vögeln, bemüht sich Licht ins Dunkel eines rätselhaften Wort-Künstlers zu bringen. Sogar über den Tod werden Sie in Kenntnis gesetzt, ohne zu weinen. Des Weiteren erfahren Sie von einer Tante, die gar keine ist, von einem Kinderfilm, der als Auslöser für eine Karriere diente, und schauen backstage hinter die Kulissen. Rübner ist vielen Menschen, deren Porträts Sie im Buch kennen lernen, bereits begegnet – und was nicht ist, kann noch werden. Er wagt es aber auch, Kritik zu üben und den Daumen auf die eine oder andere Wunde der Stadt zu legen.

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Der Apotheker Hubert Underberg gründet bereits 1846 im niederrheinischen Rheinberg unter dem Motto „Semper idem" (immer gleich – in seiner Qualität) das Unternehmen, das noch heute im Familienbesitz ist. Er war „Kammerlieferant seiner Majestät des Kaisers von Österreich und Apostolischen Königs von Ungarn“. Somit war die Firma H. Underberg-Albrecht eine der ersten deutschen Firmen, welcher diese seltene Auszeichnung zuerkannt wurde. Das heutige kleine 20 ml-Fläschchen im Strohpapier, mit der die meisten die Marke Underberg in Verbindung bringen, wurde jedoch erst 1949 von Emil Underberg, dem Enkel des Firmengründers, erfunden und trat (s)einen triumphalen Siegeszug um die Welt an. Gut gefertigte Werbung – Kinowerbung - sowie bekannte Sympathieträger aus Film und Fernsehen, die diese Marke ins rechte Licht setzten, sorgten dafür, dass dieses Produkt noch populärer und erfolgreicher wurde. Im April 2009 schrieb der freie Journalist Sven Heitkamp in der Leipziger Volkszeitung: „Damit sich dieser Slogan auch im Bewusstsein der Menschen verankern konnte, kreisten in den 1950er Jahren Luftschiffe und Hubschrauber mit Werbebanner über Deutschland und den Nachbarländern. Des Weiteren wurden zu dieser Zeit Gutscheine an sechs Millionen Haushalte verschickt, die dazu aufriefen, eine Portionsflasche Underberg beim Gastwirt oder Kaufmann einzulösen.“

Das oft kopierte Getränk, das seit zig Jahrzehnten als Allheilmittel gegen das Unwohlsein gilt und das zum internationalen Verkaufsschlager wurde, das man trinken, besser gesagt maßvoll genießen sollte. Wie steht es so treffend auf den Webseiten der Firma Underberg: „Underberg ist mehr als ein Bitter oder Amaro. Underberg ist hundertprozentige Natur ohne Farbstoffe oder Zusätze. Underberg ist kein Kräuterlikör, denn er enthält keinen zugesetzten Zucker. Underberg ist durch seine wissenschaftlich erwiesene Wirkung eine Kategorie für sich.“ (Underberg Webseiten – Zugriff erfolgte am 4.3.2013)

Anfang der 70er Jahre folgte der nächste Paukenschlag oder sollte man besser sagen, eine geniale Idee der Marketing-Strategen – die Einbindung einer der bekanntesten Film-Melodien, wurde zum Erkennungszeichen der Underberg-Marke.

Wussten Sie eigentlich, dass die Geschichte dieser Melodie bis ins Jahr 1914 zurück reicht? In diesem Jahr komponierte der britische Kapellmeister Kenneth J. Alford den eingängigen Marsch. Wirklich bekannt wurde er allerdings erst durch den Film Die Brücke am Kwai aus dem Jahr 1957. Und 1958 war The River Kwai March sogar ein Nummer Eins Hit in Deutschland. In den 70er-Jahren hat den „Meister“ die ansteckend-wohltuende Melodie so begeistert, dass sie mit dem Text „Komm doch mit auf den Underberg“ zum Erkennungszeichen der Marke wurde.

Nach all diesen Informationen drängt sich die Frage auf, ob es Underberg im Osten, sprich auch in der DDR gab. Und wenn ja, ab wann und wo?

Bereits 1968 hatte Emil II. erste Kontakte mit den DDR-Oberen geknüpft. Das Unternehmen möchte, dass ihr Magenbitter auch im Dienste des Wohlbefindens sozialistische Mägen beruhigt. Trotz der Hartnäckigkeit des konservativen Katholiken vom Niederrhein sollten drei weitere Jahre ins Land gehen, ehe 1971 ein Ost-Berliner Spirituosenbetrieb im Rahmen eines Gestattungsvertrages – dem ersten seiner Art – die Underberg-Abfüll- und Verpackungslinie unter Qualitätskontrolle des West-Berliner Betriebs in Gang setzt. „Es war Herrn Underberg wichtig, als Familienunternehmer fair mit einem anderen Familienbetrieb umzugehen”, sagt Herr Barwinski – Prokurist und Mitglied der Underberg-Geschäftsleitung in Rheinberg. Was war passiert? Familie Meinel, Gastronomen aus dem Hotel Fichtelberghaus in Oberwiesenthal, hatten im Jahr 2002 einen hauseigenen Hausschnaps Oberberg, kreiert. In starker Anlehnung an die Marke Underberg. Tatsächlich aber schützt der schon 1846 gegründete Magenbitterproduzent Underberg auf dem Markt der Kräuterschnäpse fast alles, was auf Namen wie „Unter” und „Berg” hört. Seit 1894 gab es dazu Eintragungen beim Kaiserlichen Patentamt und darauffolgend beim Deutschen Patent- und Markenamt. Der entschiedene Kampf um den Markennamen gehört dabei zur Unternehmensgeschichte wie das weiß-bräunliche Wickelpapier: „Die früheren Generationen der Gesellschafter haben in den vergangenen 163 Jahren die Marke permanent gegen Nachahmungen verteidigen müssen”, erzählt Barwinski, weiter. In mehr als 1.200 Fällen musste sich Underberg gegen Plagiatsversuche von Flaschenform, Verpackung, Etikett und Namen wehren. Die „Oberberg”-Familie bildet da eine glückliche Ausnahme! (Quelle: LVZ, April 2009, Sven Heitkamp – freier Journalist)

Letztendlich konnte man sich gütig einigen, weil es für das Unternehmen eine Frage der Solidarität zwischen West und Ost war. Underberg hatte ja schon 1973 als erstes westdeutsches Unternehmen seinen Original-Magenbitter beim Berliner VEB Bärensiegel produzieren lassen, sicherlich auch, um neue Absatzmärkte zu schaffen. Fortan können ausländische Besucher und Besitzer von harten Devisen Underberg in den Intershops kaufen, kurze Zeit später ist er auch in der gehobenen Gastronomie zu haben. Mir ist in Erinnerung, dass man diese Marke auch in meiner Stadt erwerben konnte. Abgesehen von den Intershops und am Flughafen im Duty Free Shop gab es diesen „Verdauerli“ auch im Hotel (später Interhotel) „Astoria“, dem ersten Grand-Hotel der Stadt, dem einst nobelsten Wahrzeichen Leipzigs gleich neben dem Hauptbahnhof. Nur leider erinnert heute (März 2013) sehr wenig an den Glanz dieses Gebäudekomplexes, in dem über mehr als 80 Jahre die Elite aus Politik, Wirtschaft und Kultur zur Nachtruhe gebettet wurde. Seit 1997 steht es leer und ist dem Verfall preisgegeben. Des Weiteren war der gleichnamige Magenbitter, das bekannteste Produkt von Underberg, auch im Gästehaus des Ministerrates und Politbüros der DDRin der Leipziger Schwägrichenstraßezu bekommen. Somit ist die Marke Underberg eine der ersten Westmarken, die es auch jenseits der Mauer gab.

Im Jahr 1975 schafften die besonderen Flaschen gar den Sprung in einen Krimi fürs Volk. Für die Polizeiruf 110 Folge – Der Spezialist ratterten die Kameras unter anderem auch in Leipzig-Paunsdorf, auf dem damaligen Gelände des VEB IMO Leipzig, Industriemontagenin der Riesaer Straße. Weitere Außendekorationen fand man am Palmengarten in Lindenauund in Wiederitzsch am Sandberg. Mit Hilfe der heutigen Technik ist auch ein Motiv einer Leipziger Tanzbar auszumachen. Das Angebot im Film reichte vom Underberg bis zum Cinzano. Es lässt vermuten, dass es sich hier um ein Lokal handelte, in welchem höchstwahrscheinlich auch regelmäßig internationale Gäste zu den Leipziger Messen verkehrten. Ansonsten wäre die Marke Underberg zu tiefsten DDR-Zeiten wohl nicht im Angebot gewesen.

Mein erstes Gaumen- und Magenerlebnis mit diesem speziellen Portionsfläschchen hatte ich 1986. Katrin, meine damalige Freundin, heutige Frau überraschte mich eines Tages mit etwas Besonderem, einer Packung Underberg aus einem bedeutenden, geschichtsträchtigen und in der Bevölkerung nicht gerade beliebten Hause – dem Gästehaus des Ministerrates in Leipzig, in dem sie als Kellnerin tätig war. Hin und wieder war es gestattet, dass das Personal auch mal etwas Außergewöhnliches im Personalverkauf für DDR-Mark erwerben durfte. Ich war so neugierig, dass ich die Packung im wahrsten Sinne des Wortes wie ein „Westpaket“ aufriss und mir ein Fläschchen sofort genehmigte. Mein erster UNDERBERG. Er roch stark nach Alkohol und einem undefinierbaren Aroma aus Kräutern, der Abgang war rauchig und sehr scharf. Ich schüttelte mich heftig und währenddessen umkam meinen Magen ein sehr warm aufsteigendes Gefühl, was ich als sehr angenehm empfand. Trotz alledem beließ ich es vorsichtshalber bei dem einen ersten Schluck, denn im Geschmack war der Trunk wirklich grässlich. Oder sollte ich besser sagen, ungewöhnlich, außergewöhnlich, anders als alle bisherige gekannten Kräuter- und Magenbitter.

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