Gottfried Zurbrügg
ARABIDOPSIS –
EIN LEBEN IST NICHT GENUG
ROMAN
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
2016
Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.deabrufbar.
Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig
Alle Rechte beim Autor
Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016
www.engelsdorfer-verlag.de
Alles hat seine Zeit
(aus der „Prediger“ – die Bibel)
Personen:
Prof. Dr. Dr. Edwin Scherrer, Genetiker und Ägyptologe, emeritierter Professor der Gentechnik an der Morgenstelle in Tübingen, jetzt Leiter des Botanischen Gartens in Karlsruhe
Frau Dr. Dagmar Scherrer, seine Frau
Anne Neidhardt, Doktorandin
Anneliese Ehlert, Sekretärin im alten Botanischen Institut Karlsruhe
Dr. Meyer, Mitarbeiter im Institut
Nubi, Geschäftsmann in Kairo, Jugendfreund von Prof. Scherrer
Ahmed, sein Sohn
Irmgard, Hausmädchen bei Scherrers
Sybille Walter, Journalistin der „Welt der Wissenschaft“
Cover
Titel Gottfried Zurbrügg ARABIDOPSIS – EIN LEBEN IST NICHT GENUG ROMAN Engelsdorfer Verlag Leipzig 2016
Impressum Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Copyright (2016) Engelsdorfer Verlag Leipzig Alle Rechte beim Autor Hergestellt in Leipzig, Germany (EU) E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2016 www.engelsdorfer-verlag.de
Zitat / Personen Alles hat seine Zeit (aus der „Prediger“ – die Bibel) Personen: Prof. Dr. Dr. Edwin Scherrer, Genetiker und Ägyptologe, emeritierter Professor der Gentechnik an der Morgenstelle in Tübingen, jetzt Leiter des Botanischen Gartens in Karlsruhe Frau Dr. Dagmar Scherrer, seine Frau Anne Neidhardt, Doktorandin Anneliese Ehlert, Sekretärin im alten Botanischen Institut Karlsruhe Dr. Meyer, Mitarbeiter im Institut Nubi, Geschäftsmann in Kairo, Jugendfreund von Prof. Scherrer Ahmed, sein Sohn Irmgard, Hausmädchen bei Scherrers Sybille Walter, Journalistin der „Welt der Wissenschaft“
Vorwort
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
Glossar
Arabidopsis, das klingt wie ein Zauberwort, aber es ist nur der lateinische Name einer kleinen Pflanze, die überall wächst. Ackerschmalwand ist ihr deutscher Name. Die Pflanze sieht einem Hungerblümchen oder einem Hirtentäschelkraut ähnlich, aber sie hat längliche Schoten. Ein Unkraut, das man ausreißt und fortwirft. Trotzdem hat diese unscheinbare Pflanze unser ganzes Leben verändert. Unglaublich, aber wahr!
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Pflanze ein einfaches Genom hat, und haben schon lange alle Gene entschlüsselt. Sie ist ein Modell für pflanzliches Leben geworden. In allen genetischen Laboren stehen Arabidopsispflanzen. Sie gehören dazu wie die Mäuse, die seit Langem Grundlage für die Forschung sind.
Vor vielen Jahren war ich in der Lehrerfortbildung tätig. Ich habe Biologie und Chemie für das Lehramt studiert und mich stets für Neuerungen in der Forschung interessiert.
So kam ich vor dreißig Jahren auch nach Tübingen in das Botanische Institut und durfte als Gast an den Forschungen teilnehmen. Ich war Gast und nicht Wissenschaftler, deshalb habe ich die Forschungen auch ganz anders erlebt. Mich begeisterten die Tafeln vor den Laboren, auf denen die Forschungsergebnisse veröffentlicht wurden, um eine enge Zusammenarbeit im Institut zu ermöglichen. Die blauen Lampen auf den Fluren waren für mich geheimnisvoll und schön. Für die Forscher waren es Lampen mit einer optimierten Strahlung.
Die Gentechnik war damals neu und umstritten. Mit Misstrauen und Angst begegnete man der neuen Technik. Ging der Mensch nicht zu weit, wenn er in die Keimbahn eingriff und Lebewesen veränderte?
Die Forschungsrichtungen waren vorgegeben: Man wollte neue Lebensmittel schaffen, vielleicht auch tatsächlich den Hunger in der Welt besiegen, aber auch uralte Fragen der Menschheit beantworten. Was ist das Leben und was ist der Tod? Kann es ewiges Leben oder besser ewige Jugend geben?
Die Faszination der Forschung ist auch nach dreißig Jahren für mich nicht geringer geworden. Mit großem Interesse lese ich Forschungsberichte und informiere mich in Fachzeitschriften über den neuesten Stand.
Damals entwarf ich einen Roman und schrieb die Geschichte von Professor Scherrer, dem Genetiker und Ägyptologen.
Inzwischen habe ich viel erleben dürfen, aber mehr denn je fasziniert mich die Frage nach dem Leben. Was ist Leben?
Damals begeistere mich eine junge Biologin, die ihr Leben der Forschung verschrieben hatte, heute fühle ich mich dem alternden Professor verwandt, der in all den Jahren seinen Lebenshunger nicht verloren hat.
Der Roman wurde in den Jahren immer wieder überarbeitet. Ort und Titel wurden verändert, aber die Geschichte blieb: Menschen auf der Suche nach Unsterblichkeit.
In Ägypten wurden in der Antike die damaligen Weltwunder geschaffen, um dem Pharao Unsterblichkeit zu sichern.
Heute werden in der Forschung Milliarden eingesetzt, um dem gleichen Ziel näher zu kommen.
Aber kann man das? Geht nicht das Leben einen ganz anderen Weg? Die uralten Fragen sind geblieben und aktuell wie eh und je.
Aber lesen Sie selber!
Zell a. H., Jan. 2016
Professor Scherrer bewohnte seit seiner Emeritierung von der Universität Tübingen mit seiner Frau eine schöne Villa am Turmberg in Durlach.
Vielleicht hatte er genug von den vielen Pflanzen, die in den Gewächshäusern wuchsen, oder genug von der Grundlagenforschung und den langen Verhandlungen mit den möglichen Sponsoren, wenn es um Fördermittel ging. Die Genetik war ein Teil seines Lebens gewesen, aber eben nur ein Teil. Die Ägyptologie hatte ihn ebenfalls seit jeher gefesselt, und es war mehr als ein Hobby geworden. Im Garten seiner Villa standen einige wunderschöne Nachbildungen berühmter ägyptischer Statuen, und die Nachbarn waren sich nicht sicher, ob es tatsächlich nur Nachbildungen waren. Professor Scherrer behandelte die Figuren mit besonderer Fürsorge, als wären sie seine Kinder, denn er und seine Frau hatten selber keine Kinder. Sein erklärter Liebling war die etwa eineinhalb Meter hohe Nachbildung einer berühmten Katzengöttinenstatue aus Kom Ombo. Sie stand neben dem Hauseingang und Scherrer verließ nie das Haus, ohne der Katze über den Kopf zu streichen, so wie man ein geliebtes Haustier streichelt. Er genoss die Berührung mit dem kühlen, glatten Stein.
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