Leopold Hellmuth - Die germanische Blutsbrüderschaft

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Unter Blutsbrüderschaft wird ein in vielen Völkern verbreitetes Ritual bezeichnet bei dem durch das Vermischen von Blut ein verwandtschaftsähnliches Verhältnis zwischen den Beteiligten geschaffen wird. Leopold Hellmuth beschreibt und erklärt in diesem Buch die nordgermanische Form der Blutsbrüderschaft, die eine besondere Nähe zur Person und zum Kult Odins aufwies.
Neben den verschiedenen nordischen Quellen untersucht der Autor die einzelnen Elemente dieses Rituals und die damit verbundenen sozialen Konsequenzen (Rache, Totenfolge, Frieden, Erbrecht). Zudem vergleicht er die Merkmale der nordgermanischen Blutsbrüderschaft mit denen anderer Völker, um deren Gemeinsamkeiten wie die symbolische Blutmischung, aber vor allem deren Besonderheiten herauszuarbeiten, deren spiritueller Charakter und Familienferne.
Dieses Werk liefert somit nicht nur die bloße wissenschaftliche Darstellung der historischen germanischen Blutsbrüderschaft, sondern macht diese für die Moderne wieder praktisch greifbar.

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Eine zusätzliche Schwierigkeit bei der Rekonstruktion dieser aus früheren Zeiten übernommenen Institution besteht darin, daß die kulturhistorische Zuverlässigkeit gerade derjenigen Stellen, die für die Blutsbrüderschaft und den Rasengang am wichtigsten sind, ziemlich umstritten ist.

Was mag die Ursache für das Verschwinden der altnordischen Blutsbrüderschaft gewesen sein? Es liegt nahe, den Grund dafür in der Christianisierung des Nordens zu suchen. Abgesehen von der Verschiedenartigkeit der Missionierung ist dagegenzuhalten, daß weder bei den Kelten noch bei den Südslawen eine prinzipielle Unverträglichkeit der heidnischen Blutsbrüderschaft mit dem Christentum gegeben war: bei beiden Völkern wurde die althergebrachte Institution der Blutsbrüderschaft in christlichem Sinne umgedeutet und – wenigstens in frühen Zeiten – dem neuen Glauben mehr oder weniger „offiziell“ eingefügt.

Daß die vorchristliche Blutsbrüderschaft zumindest in einigen Fällen als ein Gegenstück der christlichen Eucharistiegemeinschaft, der Brüderschaft all derjenigen, die gemeinsam das Blut Christi getrunken haben, aufgefaßt wurde, geht aus der altirischen Erzählung vom Boroma unzweifelhaft hervor. 2Von großem Interesse scheint mir die spontane Deutung der Blutsbrüderschaft als einer „Art Eucharistie“ zu sein, die Eugen ZINTGRAFF am Ende des vergangenen Jahrhunderts von seinem eingeborenen Dolmetscher erhielt:

Mein Dolmetscher Muyenga, der natürlich auch unter dem Schwur stand, hatte einmal in Kamerun bei einem Missionar gearbeitet. Er belehrte mich nun während des Gelages, Blutsfreundschaft bei den Schwarzen sei so gut, als wenn ein Christ auf die Bibel schwöre. Die Blutsbrüderschaft sei überhaupt das Abendmahl des schwarzen Mannes. 3

Sowohl in Irland als auch bei den Südslawen war es durchaus möglich, daß Kleriker sich an einer Verbrüderung durch Blutmischung beteiligten 4, daß sie ihre Zeremonien leiteten 5, und sogar, daß die Verbrüderung in einer Kirche stattfand 6.

Dies scheint doch wohl darauf hinzudeuten, daß sich das Verschwinden der nordgermanischen Blutsbrüderschaft nicht (oder zumindest nicht allein) auf eine grundsätzliche Unvereinbarkeit von Blutsbrüderschaft und Christentum zurückführen läßt. Eine der Ursachen für das Erlöschen der germanischen Blutsbrüderschaft dürfte vielmehr in der eigentümlichen Ausformung zu suchen sein, welche die Institution der Blutsbrüderschaft meiner Ansicht nach bei den Germanen erfahren hatte und die ihren Charakter entscheidend geprägt zu haben scheint: Die besondere Nähe zur Person und zum Kult Odins 7.

Einerseits ist der Abstand zwischen dem Zeitpunkt, zu dem sich die in den Quellen geschilderten Handlungen ereigneten, und dem Zeitpunkt der Abfassung der Texte, die davon berichten, ziemlich groß 8, woraus sich bestimmt einige der Unsicherheiten erklären lassen, andererseits deutet vieles darauf hin, daß am Ende der heidnischen Zeit der ursprüngliche „Sinn“ der Institution den Beteiligten selbst nicht mehr zur Gänze bewußt gewesen sein wird und das Wissen um den tieferen Zusammenhang der Handlungen, die beim Verbrüderungsritual Verwendung fanden, schon damals verlorengegangen war. Ich bin der Ansicht, daß die aus frühesten Zeiten übernommene Institution der Blutsbrüderschaft in Skandinavien bereits vor ihrer endgültigen Verdrängung durch das Christentum im Schwinden begriffen gewesen war. 9

Darüber hinaus ist noch ein weiterer Umstand in Betracht zu ziehen, der die geringe Anzahl von Beschreibungen der Art und Weise, in der die heidnischen Nordgermanen ihre Blutsbrüderschaften schlossen, zu erklären vermag: genauso wie einem Christen die Feststellung, daß jemand getauft wurde, genügt, und es überflüssig und unsinnig wäre, dabei jedesmal alle Handlungen, die das Sakrament der Taufe umfaßt, aufzuzählen und zu beschreiben, genauso wird für einen Isländer des 9. oder 10. Jahrhunderts der Hinweis, daß zwei Männer Blutsbrüderschaft geschlossen hatten, genügt haben, um ihm dadurch das Ritual und die Konsequenzen ins Gedächtnis zu rufen, die zu diesem Zeitpunkt in Island die Institution der Blutsbrüderschaft ausmachten. 10

Vielleicht können diejenigen Stellen, die neben der allgemeinen Charakterisierung der Situation Einzelheiten des Rituals erwähnen, gerade dahingehend gedeutet werden, daß die Erzähler nunmehr ihre Vertrautheit mit den Sitten und Bräuchen der alten Zeiten unter Beweis stellen wollten, indem sie die Blutsbrüderschaft nicht mehr als eine ohnehin wohlbekannte Institution bloß erwähnten oder auf sie anspielten, sondern indem sie Beschreibungen von dieser im hohen Mittelalter auch dem skandinavischen Publikum schon fremd gewordenen und nur mehr vom Hörensagen bekannten Einrichtung der heidnischen Vorzeit in ihre Dichtung einfließen ließen. Gerade die Verfasser der Fornaldarsögur lieben das Motiv der Verbrüderung ganz besonders. In manchen dieser Sagas ist es geradezu eine Art Mode geworden, daß sich die Hauptpersonen bei der ersten sich anbietenden Gelegenheit verbrüdern.

Während sich über die Konsequenzen, die die germanische Blutsbrüderschaft mit sich zog, trotz etlicher Unsicherheiten ein einigermaßen abgerundetes Bild gewinnen läßt, ist die Rekonstruktion des Rituals und somit die Gesamtdarstellung der spezifisch germanischen Blutsbrüderschaftsform höchst problematisch und umstritten.

Seit mehr als einem Jahrhundert hat der sogenannte Rasengang , das „ganga undir jarðarmen“ der altnordischen Texte, der in einem unzweifelhaften, aber schwer zu deutenden Zusammenhang mit dem altskandinavischen Ritual der Blutmischung stand, das Interesse der Forschung angezogen. Zumal jenes „ganga undir jarðarmen“ aber nicht nur beim Abschluß von Blutsbrüderschaften Verwendung fand, sondern auch noch andere, mit einer Verbrüderung offenbar nicht zusammenhängende, Funktionen haben konnte, stand der Rasengang und die Deutung seiner verschiedenartigen Anwendungsmöglichkeiten fast ausschließlich im Mittelpunkt des Forschungsinteresses; der Verbrüderung durch das Vermischen des Blutes hingegen, deren Symbolik auch dem modernen Menschen noch irgendwie verständlich, wenngleich in ihrer Heiligkeit und Unverbrüchlichkeit sicherlich nicht wirklich nachvollziehbar erscheint, würde in allen Untersuchungen, die diesen Fragekreis berühren, viel weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Zwar gibt es seit Jacob GRIMM eine beträchtliche Anzahl von Arbeiten zur Problematik des Rasengangs 11, die Blutsbrüderschaft wurde jedoch in all diesen Unteersuchungen der Problematik des Rasengangs ziemlich in den Hintergrund gedrängt.

Eine besondere Schwierigkeit bei der Beschreibung der germanischen Form der Blutsbrüderschaft besteht weiters auch darin, daß sich dieselbe von anderen Formen „künstlicher“ Brüderschaft, die es, wie bei vielen anderen Völkern auch, neben der Verbrüderung durch Blut auch bei den frühen Nordgermanen gegeben hat, kaum abgrenzen läßt. Auch bei einer recht geringen Zahl von Ausnahmen sehe ich meist keine Möglichkeit, zu entscheiden, ob eine Verbrüderung durch Blutmischung oder aber eine der anderen institutionellen Verbrüderungsformen gemeint ist. Auch die Terminologie reicht – vor allem deshalb, weil sich die historische Entwicklung der den Begriffen zugrundeliegenden Gegebenheiten weitestgehend unserer Kenntnis entzieht – nicht aus, um eine scharfe Trennung der Blutsbrüderschaft von anderen Formen vorchristlicher germanischer Brüderschaften zu ermöglichen 12. Der Versuch, die nordgermanische Blutsbrüderschaft von den ihr sehr nahe verwandten Einrichtungen der Schwurbrüderschaft und der Eidbrüderschaft um jeden Preis abtrennen zu wollen, wäre schon allein aufgrund unseres relativ bescheidenen Wissens über diesen Bereich der altgermanischen Kultur zum Scheitern verurteilt. Die verschiedenen Verbrüderungsformen, welche die Nordgermanen besaßen, waren wohl trotz aller Unterschiede und aller divergierenden und konvergierenden Entwicklungen, die im Lauf der Zeiten eingetreten sein müssen, letzten Endes doch nur Variationen der selben Grundvorstellung.

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