Mein Switch MEIN SWITCH Ich bin im Burgenland aufgewachsen und wurde Ingenieur, weil mein Vater das so wünschte. Hat mir zwar nicht sehr viel Spaß gemacht, trotzdem habe ich die HTL-Mödling abgeschlossen. Mein Vater hatte dann gleich noch einen Job in einer Elektro-Firma für mich. Für den ich dankbar sein musste. Drei Stunden täglich pendelte ich im Zug vom Burgenland nach Wien und zurück, für einen Job, der mir alles andere als Spaß machte, unter einem Projektleiter, der dumm, dreist, ungerecht und bösartig war. Nach anderthalb Jahren Leidenszeit verabschiedet sich im Zug ein Mitpendler von mir. Ich frage: „Und wo gehst du hin?“, und er sagt: „Ich habe gekündigt“. Ich: „Du kannst doch nicht kündigen!“ Und er: „Oh doch, ich möchte mich einfach verändern.“ Kündigen war nicht in meinem Programm gespeichert. Ich wurde erzogen mit: Kündigen tut man nicht, man bleibt sein ganzes Leben bei einer Firma.
Was passiert beim Fasten im Körper? WAS PASSIERT BEIM FASTEN IM KÖRPER? Ein Organismus, der hungert, wird stärker. Gene steuern die Arbeit der Zelle. Durch Fasten verändert sich die Funktion der Zelle, sie schaltet auf Schutzbetrieb um. Das tun unsere Zellen schlichtweg evolutionsbedingt seit Milliarden Jahren. Die Zellen schützten sich durch einen uralten Reflex. Hungern – Schutz aufbauen. Und das stärkt alle Organe. Macht den Körper funktionsfähiger, widerstandsfähiger und jünger. Spannend an diesem Thema ist: Krebszellen sind mutierte Zellen, die haben diesen Mechanismus verlernt. Für sie ist Fasten mitunter sogar tödlich. Lasst mich erst mal zusammenfassen: Fasten verbessert den Zucker- und Fettstoffwechsel, lindert Entzündungen. Man wacht auf, ist viel, viel fitter, Fasten senkt das Risiko für Übergewicht und Diabetes, für Herzinfarkt, Schlaganfall, Alzheimer und Krebs. Bei Fadenwürmern, Fruchtfliegen und Labormäusen hat das Fasten auch eine lebensverlängernde Wirkung. Wegen der Autophagie. Kalorienrestriktion und zwar auf Null, regt den Selbstreinigungsprozess im Körper an, Zellen bauen alte oder beschädigte Bestandteile ab und verwerten diese weiter. Während man beim Fasten auf Essen verzichtet, futtert sich der Körper in gewisser Weise selbst auf. Ja, das ist super. Ja, das ist gesund. Abnehmen tut man ganz nebenbei. Der Körper stellt sich um vom Teller auf die körpereigenen Zuckerdepots in Leber und Muskeln und Fettdepots auf Hüfte und Bauch. Das bedeutet Stress. Das zeigt sich in erhöhter Ausschüttung der Hormone Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin und Cortisol. Das normalisiert sich aber schnell wieder. Und nachhaltig. Sind die Zuckerdepots nach ein, zwei Tagen leer, baut die Leber Fett und Muskeleiweiß in Ketonkörper um, die das Gehirn versorgen. Ja, es werden Muskeln abgebaut, aber nicht sehr viele, und dagegen kann man mit Bewegung angehen. Viele Mediziner verschreiben mittlerweile denen, die länger fasten, auch etwas Eiweiß, damit die Muskeln geschont werden. Aber in unserer Woche reicht das pflanzliche Eiweiß wunderbar aus.
Fasten im Biorhythmus FASTEN IM BIO-RHYTHMUS Die Wissenschaft hat festgestellt, dass man Fett abbaut, das Immunsystem stärkt, das Herz schützt, jede Körperzelle jung und gesund hält, wenn man Esspausen ins Leben einbaut. Die sollten mindestens 16 Stunden dauern. Dass man allerdings in den verbleibenden Stunden gefahrlos Gänsestopfleber, Wiener Schnitzel, Pommes, Hamburger und Torten essen kann, fällt unter die Rubrik Märchen. Wahr ist, dass alle, die mit dem Intervallfasten anfangen, auch ihre Ernährung überdenken. Und nicht 16 Stunden lang darben, um danach allen Effekt zunichte zu machen. Sie essen dann gesund. Ich empfehle: Lebt diese acht Stunden nach dem wundervollen Glyx-Prinzip. Und: Ein Sündertag pro Woche ist auch erlaubt. Nur in unserer Switch-Woche erst einmal nicht. Was Du diese Woche ausprobierst, kannst Du freilich auch danach ins Leben einbauen. Such Dir Deine Form und Deine perfekte Zeit für den Alltag, dann fällt es Dir nicht schwer. Intervallfasten passt ins Büro, in den Manageralltag, ins Freizeitdasein. Nicht jeder Mensch ist gleich. Den einen fällt es überhaupt nicht schwer, den ganzen Tag Suppe zu löffeln, sie können aber nicht 16 Stunden auf das Essen verzichten. Die anderen verhungern am Suppenteller, es macht ihnen aber überhaupt nichts aus, das Abendessen oder das Frühstück ausfallen zu lassen. Denen taugt 16:8. Ganz harte Typen reduzieren das sogar auf vier Stunden. 20:4.
5 Grundregeln des Fastens 5 GRUNDREGELN DES FASTENS 1. NICHTS ESSEN, VIEL TRINKEN Trinken hält den Stoffwechsel auf Trab, unterstützt die Niere beim Entgiften und entlastet den Körper. Es nimmt auch ein bisschen das Hungergefühl. 2. VIEL BEWEGUNG UND FRISCHLUFT Mit dem Aktiv-Erwachen-Programm den Kreislauf aktivieren – an der frischen Luft oder vor dem offenen Fenster. Sprich, den Organismus mit viel Sauerstoff versorgen und dadurch die Entgiftung anregen. Am Fastentag sollte man sich mindestens eine Stunde draußen bewegen. Wann? Das ist im Grunde egal, Hauptsache, man tut es. Über die Lunge wird auch entgiftet. Wenn jemand zu Kopfweh neigt, vergeht das beim aktiven Erwachen. 3. WEGLASSEN, WAS NICHT LEBENSNOTWENDIG IST Sprecht nicht über Politik und Krisen. Dabei kommt nichts Gutes heraus. Was ich allen empfehlen kann, ist überhaupt auf Medien zu verzichten, auf die vielen Negativschlagzeilen. Derzeit ist ja Cyberfasten in. Wunderbar, wenn es jemand hinbekommt, die Mails und SMS und Facebook zu reduzieren. Das Handy würde ich jedenfalls immer wieder einfach abschalten. 4. AUF DEN EIGENEN KÖRPER HÖREN Irgendwas flüstert in einem: Ich bin so müde und brauche Ruhe. Das ist völlig legitim. An den ersten beiden Fastentagen sollte man wirklich schlafen, wenn man müde ist. Super, wenn so was wie ein Bewegungsdrang hochkrabbelt. Dann eine weitere Spazierrunde anhängen. Auf das Trampolin steigen, auf den Crosstrainer steigen, ein paar Mobilisationsübungen machen… Das Wichtigste ist: Auf den Körper hören. Der ist gescheit! 5. AUSSCHEIDUNGSORGANE FÖRDERN Die Leber freut sich eh. Darm, Niere, Lymphe, Haut sind ebenso superglücklich über die Fastentage wie auch über die darauf folgenden Basentage. Was tut Ihr? Ihr entlastet. Ihr fördert. Mit Bewegung. Mit Atmen. Mit Trockenbürsten. Mit Basenbad. Mit Entspannen. Mit Bitterstoffen. Mit Präbiotika wie Inulin (aus Chicorée). Mit Sirtfood. Darüber lest Ihr auf Seite 68 . Und mit dem Leberwickel.
Die Basis: Basenfasten
Der Basenfasten-Tag
„Ein Heileid“ Marions Fastenerlebnis mit Manfred
Stressbremse: Atem
Die Fasten-Helferlein
Die wichtigsten Survival-Tipps
A bisserl Basiswissen
Und danach? Glyxen!
Die süße Liste
Was wir Kluges tun
Freude für die Seele: Das Interview mit Pater Sebastian
BUNTE SWITCH-REZEPTE
Die Switch-Woche: Planen & Autophagie-Fasten
Überblick: Fasten-Tag
Die Muss-Man-Essens: Sirtfood
Switch-Extras: Brot, Smoothie, Vinaigrette
Getränke: Vitalisiertes Wasser, Switchel
7 x basisches Frühstück und Smoothies
10 leckere Daheims
12 x To-go
Das Fastenbrechen
MENSCH, BEWEG DICH
Muskel-Medizin tanken
Die Praxis: Das Aktiv-Erwachen-Programm
Das Switch-Stoffwechseltier
SWITCH FÜR DEN KOPF
Mental fasten
Die Praxis: Gescheit bewegen
Der Weg zum Erfolg – von Herbert Scheipl, Mentaltrainer
Lauter liebe Leut
MEIN SWITCH-TAGEBUCH
Adressen und Impressum
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