Silvia Boadella - Die tragende Haut

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Was haben Geburt und Sterben gemeinsam?
Die Autorin erzählt, wie eine Familie mit Grenzerfahrungen umgeht. Mirjam wird zum Sterben ihrer Stiefmutter gerufen. Dieses Erlebnis verändert sie und weckt zugleich die Erinnerung an die Geburt ihres Kindes. Ist die Geburt ein ähnlicher Vorgang wie das Sterben, nur in die andere Richtung?
Die tragende Haut lädt den Leser auf eine Reise in die Tiefe unserer Existenz ein.
Ein Roman voller Spannung, Mut und Hoffnung.
Stimmen zum Buch:
"Die tragende Haut ist ein ungewöhnliches Buch, welches von aussen nach innen, vom Spektakulären ins Intime, vom Einmaligen zu dem führt, was allen Menschen früher oder später widerfährt. Die grossen Themen von Tod und Geburt erweisen sich in der Nahsicht, aus der sie erzählt werden, als überraschend und spannend."
Prof. em. Dr. Karl Pestalozzi, Universität Basel

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Noch suche ich nach Parallelen zur Geburt. „Wie war das denn mit dem Licht bei Tims Geburt?“, frage ich Sara. „Du hast doch im Moment, als der Kopf erschien, ein Licht um ihn gesehen? Und danach schlüpfte der ganze Körper nach.“ Sara überlegt: „Ich erinnere mich nicht mehr so genau, aber da war eine helle Atmosphäre um ihn herum.“ – „Weißt du, ich frage dich deshalb, weil ich nach Monikas Sterben einen ähnlichen Lichtschein im Raum wahrnahm. Was war das für ein Licht? War sie in ihm noch anwesend?“

Tim kneift sich in den Unterarm. „Was kneifst du dich denn da?“, frage ich belustigt. „Ich wollte überprüfen, ob ich wach bin oder träume! Wovon sprecht ihr eigentlich? Von Wesen, die leuchten? Glaubt ihr denn wirklich noch an Engel?“, fragt er provozierend.

„Ja, Tim, wir glauben vielleicht wieder an Engel“, antwortet ihm Sara ernsthaft. Tim erwidert unverhohlen: „Dann könnt ihr ja auch gleich an Zwerge glauben und so Zeugs! An all das glaube ich längst nicht mehr! Das kenne ich vom Kindergarten!“ In seiner Stimme klingt Überlegenheit.

Patty knurrt. Ich halte kurz den Atem an und lausche. Was hört sie draußen? Geht ein Fuchs vorbei? Oder fliegt noch eine Krähe zum Brunnen? Tim belehrt uns prompt: „Weil ihr hier drinnen von Engeln sprecht, hört sie draußen Gespenster!“ Und er fügt triumphierend hinzu: „Wenn sie draußen eines sieht, wird sie es verjagen.“ Wir lachen alle vier, und Patty schaut fragend zu uns herüber.

Friedenston

Das Thema Sterben und Geborenwerden ist so stark, dass es uns nicht mehr loslässt. Dennis greift es nochmals auf: „Wo ich eine Parallele sehen kann, ist in einem großen Frieden. Er war im Raum nach Tims Geburt, und ich spüre ihn jetzt auch nach Monikas Sterben – wie einen ruhigen Unterton zu unseren Gesprächen.“

„Ich habe das nach Tims Geburt auch so empfunden“, stimmt Sara ihm zu. „Es ist kaum zu glauben, dass von diesem zarten Wesen ein Friede mit einer solchen Stärke ausstrahlen konnte! Meine Tätigkeiten waren noch lange darin eingebettet. Wenn ich damals in die Stadt ging, um Einkäufe zu besorgen, hat er mich begleitet. Im Kontrast dazu fiel mir das hektische Treiben besonders auf.“

„Auf das Thema Frieden können wir uns offenbar alle einigen, das scheint am vertrautesten zu sein, und auch in vielen Kulturen und Religionen wird darüber gesprochen“, bemerke ich.

Beim Wort „Religionen“ spitzt Tim aufmerksam die Ohren. „Meinst du, dass der Religionsunterricht überhaupt nötig ist?“, fragt er provozierend. „Das finde ich nämlich nicht! Weißt du, der Unterricht in der Schule hat mir Gott verleidet! Und überhaupt, ich habe mir überlegt, dass ich nicht mehr hingehen will. Ich kann doch zu Hause die Kinderbibel lesen, die du mir geschenkt hast.“

Ich schaue ihn verstohlen von der Seite an. Wie meint er das? Ist das eine List? Ernsthaft erklärt er: „Weißt du, ich möchte die Religionsstunden mit Schlagzeugunterricht tauschen. Ich habe bereits mit dem Schlagzeuglehrer gesprochen, er hat nur noch diese Stunden frei!“ – „Aber du spielst doch Klavier! Wie kommst du jetzt auf Schlagzeug?“ – „Schlagzeug gefällt mir viel besser. Das ist mein Instrument. Bitte, bitte!“ Er schaut Patty hilfesuchend an und sie erwidert treuherzig seinen Blick. „Auch Patty hört viel lieber Schlagzeug als Klavier und klassische Musik!“ – „Das bezweifle ich“, beginne ich einen Streit vom Zaun zu brechen, aber Dennis unterbricht uns: „Könnt ihr das nicht ein anderes Mal verhandeln? Wir sind doch gerade beim Thema Frieden!“ – „Ja, besprechen wir es morgen“, lenkt Tim diplomatisch ein und kuschelt sich an Patty, sichtlich erleichtert, dass er seinen Wunsch, um nicht zu sagen seine Entscheidung, zur Sprache bringen konnte. Unser Gespräch hat ihm einen Anker zugeworfen und seine Musikkarriere endlich in die richtige Bahn gelenkt, ganz entgegen allen komischen Erwartungen seiner Eltern.

Patty steht auf und geht zur Tür. Sie stellt sich auf die Hinterbeine, springt etwas hoch und drückt im Sprung elegant die Türklinke hinunter. Wieder auf allen Vieren gelandet, schiebt sie die Pfote in den entstandenen Spalt und öffnet so behände die Tür. „Sie muss raus, ich gehe mit ihr“, verkündet Tim und ist schon hinter ihr her. Wir hören die beiden draußen herumtollen. Ein Planschen und Spritzen am Brunnen, Tim kreischt dabei vor Vergnügen, und Patty bellt aufgeregt. Eine Wasserschlacht ist in vollem Gange. „Patty wird wohl pudelnass wieder hier hereinspazieren“, seufze ich und hole schon einmal ein Handtuch.

„Als seine Patin möchte ich euch raten, ihn Schlagzeug spielen zu lassen“, macht sich Sara für Tim stark. „Er kann ja eine Zeitlang beides tun. Das Klavierspiel schult zwar die Koordination von linker und rechter Gehirnhälfte und damit auch die Intelligenz, aber sein Herz schlägt für das Schlagzeug.“

„Du hast recht, Sara.“ Schon bei der Geburt haben wir zuerst seine Herztöne durch das Stethoskop der Hebamme gehört, das war wie ein Trommelschlag. Was für eine Vitalität ist uns da entgegengekommen! Sicher wird das Schlagzeugspiel seinen Willen und sein Herz stärken und ihm Rhythmus und Entschiedenheit geben. „Vielleicht wird ja einmal ein Musiker aus ihm.“

„Das haben wir doch schon früher einmal gesagt“, kommt Sara in den Sinn, „damals, als Tim mit wenigen Monaten auf einer kleinen Flöte blies. Er blies so zärtlich in sie hinein und hörte dem Ton lange nach, als würde er auf ihm hinübergleiten, dorthin, woher er gekommen ist. Tim war selbst erstaunt und ganz verzückt von diesem Ton.“ Dennis meint erheitert: „Du findest ja schon immer wieder den Bogen hin zu einer anderen Dimension.“

Wir sind so sehr in unser Gespräch vertieft, dass wir nicht bemerken, wie Tim und Patty wieder ins Haus gekommen sind. Patty ist vorausgesprungen, sie steht mitten im Zimmer, schüttelt sich reflexartig und sprüht das Wasser aus ihrem nassen Pelz in allerfeinsten Tröpfchen rundum auf uns, wie ein zierlicher Springbrunnen. Sie schaut völlig unschuldig drein. Ich will mich mit dem Handtuch auf sie stürzen, aber es ist schon zu spät, sehr zum Spaß von Tim, der ihr nachgesprungen ist und sich ausschüttet vor Lachen.

„Das nächste Mal trocknest du sie ab, am Eingang ist auch ein Handtuch deponiert“, weise ich ihn zurecht. „Sie war schneller als ich und ist mir davongesprungen. Schließlich willst du ja, dass ich zuerst die Schuhe ausziehe“, meint er, um keine Antwort verlegen, und setzt sich neben Patty auf den Boden, die nun inbrünstig ihre Pfoten sauber leckt. „Siehst du, sie säubert sich ja!“ Ich folge mit meinen Augen den lehmigen Spuren auf dem Holzboden. Tims Blick folgt dem meinen. Dann sehe ich, wie der Schalk in seine Augen tritt. Flugs fasst er das Thema des heutigen Abends auf seine Weise zusammen: „Aha. Da ist also ein Engel zuerst durch den Matsch gegangen und dann in unser Haus eingedrungen. Sagt ihm doch das nächste Mal, er soll die Füße abputzen!“

„So verbindet Tim die beiden Welten“, meint Dennis. „Mir gefällt das.“ – „ Ja, mir auch.“ Wir lachen uns zu, und Patty schaut vergnügt zu uns hinüber. Mein Blick fällt wie zufällig auf die Uhr: „Es ist schon nach Mitternacht, lasst uns schlafen gehen. Morgen ist auch noch ein Tag.“ Niemand rebelliert dagegen, nicht einmal Tim.

Wir gehen alle zu Bett. Ich kann den Tag noch nicht loslassen. Da liegst du, Monika, im Gartenhaus der Klinik, mitten im Blütenduft. Doch schon morgen holen dich die Leute vom Bestattungsinstitut ab. Habe ich richtig gehandelt? Mir fällt keine bessere Lösung ein. Wir sind räumlich durch viele Kilometer getrennt, und bald wird der Alltag mich wieder in seinen Griff nehmen. Trotzdem beunruhigt es mich, dich einfach so in fremde Hände gegeben zu haben, und ich fühle, dass in dieser Entscheidung etwas Unerlöstes liegt, was mich weiterhin beschäftigen wird.

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