Silvia Boadella - Die tragende Haut

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Was haben Geburt und Sterben gemeinsam?
Die Autorin erzählt, wie eine Familie mit Grenzerfahrungen umgeht. Mirjam wird zum Sterben ihrer Stiefmutter gerufen. Dieses Erlebnis verändert sie und weckt zugleich die Erinnerung an die Geburt ihres Kindes. Ist die Geburt ein ähnlicher Vorgang wie das Sterben, nur in die andere Richtung?
Die tragende Haut lädt den Leser auf eine Reise in die Tiefe unserer Existenz ein.
Ein Roman voller Spannung, Mut und Hoffnung.
Stimmen zum Buch:
"Die tragende Haut ist ein ungewöhnliches Buch, welches von aussen nach innen, vom Spektakulären ins Intime, vom Einmaligen zu dem führt, was allen Menschen früher oder später widerfährt. Die grossen Themen von Tod und Geburt erweisen sich in der Nahsicht, aus der sie erzählt werden, als überraschend und spannend."
Prof. em. Dr. Karl Pestalozzi, Universität Basel

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„Das erinnert mich an deinen Traum, den du mir nach Tims Geburt berichtet hast“, meint Dennis sofort, „da schwebtest du in einer Gondel ins Unsichtbare, in den Himmel hinauf. Schon damals meintest du, dass dieser Traum dir die Bewegung des Sterbens zeigen wollte.“

„Meinst du, Gott habe Monika in einer Gondel in den Himmel hinaufgezogen?“ fragt Tim belustigt. „Sie wäre doch viel zu schwer für ihn gewesen!“ – „Nein, das meine ich nicht wörtlich so, die Gondel ist ein Bild aus einem Traum.“ Für Tim ist diese Antwort nicht zufriedenstellend, aber er ist zu müde, um weiterzufragen.

Ich denke nach: Ja, es lohnt sich, wenn wir uns noch genauer an die Geburt erinnern. Vielleicht verstehen wir von ihr her Monikas Sterben besser. So wende ich mich an Sara: „Woran erinnerst du dich zuerst bei Tims Geburt? Es ist ja schon acht Jahre her.“ Ohne nachdenken zu müssen sagt sie: „ An die Heiterkeit und Leichtigkeit. Für mich hat die Geburt schon einen Tag vorher begonnen, wie wir zusammen auf der Treppe zum Obergeschoss saßen. Ich fotografierte deinen nackten, prallen Bauch. Wir waren beide in freudiger Erwartung.“

„Genau so erging es mir auch mit Monikas Sterben. Ich hörte schon Tage zuvor Beethovens Frühlingssonate. Sie stimmte mich heiter. Ich spürte, dass sie mir etwas verkünden will, wusste aber nicht genau was.“ – „Lasst sie uns hören“, sagt Dennis feierlich, „lasst uns zusammen Monikas Sterben würdigen.“ Die CD liegt noch wie vor meiner Abreise heute Morgen im Gerät, ich brauche nur auf die Fernbedienung zu drücken. Die Melodie erklingt, beschwingt uns mit ihrem Allegro. Patty Gold spitzt ihre Ohren, sie atmet im Rhythmus der Musik ein und aus und trägt uns alle auf den Wellen ihres tiefen Schnaufens mit. Auch Tim lauscht aufmerksam, kämpft aber zugleich mit dem Schlaf. Er möchte unter uns bleiben, eingebettet ins Reich des gemeinsamen Zuhörens und Erzählens, keinesfalls will er ins Bett geschickt werden, das merke ich deutlich. So lege ich ein Schafsfell neben Patty Gold und nicke ihm zu. Wortlos versteht er und kuschelt sich darauf. Er nimmt Patty in seine Arme, ergeben lehnt sie ihren Kopf an seine Brust. Behutsam lege ich eine Decke über Hundekind und Menschenkind. Tim und Patty schließen bald ihre Augen. Gespräche, Worte, Töne werden sie in den Schlaf hinübertragen.

Duft

Die Musik verklingt. Es bleibt ein Duft von Leichtigkeit im Raum. Dennis sagt erstaunt: „Ich bin gleichzeitig bei Monikas Sterben und bei Tims Geburt gelandet.“ – „Auch mir ist es so ergangen“, meint Sara. „Ich habe mich wieder daran erinnert, wie ich nach der Geburt als Erste in Tims Augen schaute. Dieser Blick! Ich sah damals etwas durch seine Augen wandern, von uralt zu neugeboren. Es fand eine große Verwandlung statt, als müsste er, von weither kommend, zuerst in seinem Neugeborenen-Gesicht ankommen. Und jetzt höre ich wieder Tims ersten Ton, diesen weichen, kleinen Seufzer, dieses Ah! Ich meine, dass Tim mit dem Seufzer nicht nur diese Welt begrüßt hat, er hat auch zugleich von einer anderen losgelassen. Als müsste er alles Frühere in den Hintergrund seines Bewusstseins treiben lassen, damit im Vordergrund Platz für dieses neue Leben entsteht. Und was für eine Süße lag in diesem Ton!“

„Süße“, erinnere ich mich, „erfuhr ich auch bei Monikas Sterben. Sie hat nach ihrem letzten Atemzug einen unendlich süßen Duft verströmt. Ich hatte das Gefühl, sie würde mich von einem anderen Ort mit diesem Duft grüßen. Und so war es auch nach Tims Geburt. Er lag auf meinem Schoß und duftete – unsäglich süß. Könnte es sein, dass die Welt, aus der er kam, mich damit einhüllte? Ich konnte mich nicht satt riechen an dem Geruch. Er strömte vom Scheitel seines Kopfes aus und ließ mich hineinsinken in einen unendlich weiten Mutterschoß. In ihm lag ich dann mit meinem Neugeborenen zusammen und fühlte mich geborgen.“

Vergessen und Erinnern

Wir sind alle eine Zeitlang in Gedanken versunken. Bis ich den Dialog wieder aufnehme und Sara einen Vorschlag unterbreite: „Machen wir doch ein Experiment. Gehen wir einmal davon aus, Monika komme soeben in einer anderen Welt an. Stell dir vor, du stehst mit ihr auf der anderen Seite. Du schaust als Erste in ihr Gesicht, wie du das beim neugeborenen Tim getan hast. Was siehst du in ihrem Blick?“

Sara schließt ihre Augen und beschreibt uns ihre Vision: „Ich sehe Monika vor mir. Etwas wandert von weit her kommend wieder in ihr Gesicht, als würden frühere Zeiten wieder in ihr Bewusstsein treten und ihr Sehen anfüllen. Sie erscheint mir als sehr weise. Ihr Gesicht sieht hell aus, hellsichtig.“

Skeptisch runzelt Dennis die Stirn: „Du meinst also, mit ihrer Ankunft an einem anderen Ort fände ein Wiedererinnern statt? Das verstehe ich nicht.“

Sara lässt sich nicht beirren: „Genau so habe ich es vor mir gesehen. Es hat Monika in Sekundenschnelle durchflutet. Umgekehrt habe ich es nach Tims Geburt in seinen Augen wahrgenommen: etwas ist daraus entschwunden. Als hätte er zuerst vergessen müssen, um hier anzukommen.“

Dennis kontert weiter: „Du behauptest also, dass mit dem Ankommen in dieser Welt ein großes Vergessen verbunden ist? Und damit ein Verlust an Hellsichtigkeit? Das ist eine gewagte Behauptung!“

„Ja, genau so verstehe ich es. Ich glaube, dass wir bei der Geburt Begrenzungen erfahren, die beim Sterben von uns wegfallen“, sucht Sara uns begreiflich zu machen. Sie gehe davon aus, dass wir hier im Diesseits nur noch Erkenntnisblitze davon erhaschen können, wer wir eigentlich wirklich sind, im Zusammenklingen von all den angesammelten Orten und Zeiten in uns, über Leben hinweg. Sie erklärt dies mit dem Déjà-vu-Erlebnis: „Jeder von uns kennt doch diese Erfahrung. Plötzlich überkommt uns das Gefühl, etwas schon einmal gesehen zu haben, obwohl wir nicht wissen, wann und wo. Es geschieht in Träumen, aber auch im Alltag.“ Sie denkt weiter nach: „Vielleicht ist deshalb der Reisedrang in uns so groß. Wir spüren, dass wir nicht nur äußerlich auf Reisen gehen, sondern auch eine Reise nach innen antreten. Wir richten uns unbewusst darauf aus, dass die äußeren Räume mit inneren Räumen zusammenklingen, die von weit her in uns aufsteigen.“

Dies geht nun Dennis entschieden zu weit: „So glaubst du also daran, dass wir so etwas wie frühere Leben durchlebt haben? Solche Erfahrungen wie das Déjà-vu können doch auch einfach Träume sein, die übereinander geschichtet in unserem Bewusstsein lagern. Sie fühlen sich wie verschiedene Wirklichkeiten an. Wir tragen sie in uns und versuchen, sie durch die Vorstellung von früheren Leben zu erklären.“

„Du magst Recht haben“, lenke ich ein. „Wir können hier nichts beweisen! Ich glaube, da muss sich jeder auf sein eigenes Gefühl verlassen. Jeder soll selber entscheiden, was für ihn stimmt!“

Licht

„Gibt es nicht auch eine Art von Erleuchtung, bei der wir uns schlagartig wieder erinnern?“, denkt Sara laut weiter, ohne sich durch unsere Einwände beirren zu lassen: „Ich habe gehört, das sei eine Erfahrung, die uns mit einem inneren Licht durchdringt und alles in uns erhellt. In Sekundenschnelle läuft dann das ganze Leben vor uns ab, und wir sehen es, als hätten wir für einen Augenblick in einer anderen Dimension eingeatmet. Und wenn wir wieder in dieser Welt ausatmen, sind wir zwar noch dieselben Menschen wie zuvor. Aber das Erlebnis hat uns so sehr geprägt, dass wir unser Leben von nun an anders anschauen und uns in ihm auch anders verhalten können.“

„Das sind Berichte anderer Menschen“, meint Dennis nüchtern. „Bevor ich so etwas nicht selber erfahren habe, kann ich es nur glauben oder eben nicht.“

Patty rührt sich und setzt sich auf. Tim erwacht mit ihr und reibt sich die Augen. Wir schenken den beiden keine Beachtung, so sehr sind wir in unser Gespräch vertieft.

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