Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei
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Oder lassen Sie mich für den ein, zwei, drei Nummern kleineren tagtäglichen Alltag, sehr verehrte Damen und Herren – Ihren wie in gewissem Sinne auch meinen – die Sache einmal ganz simpel so benennen: Immer wenn man als Entscheidungen Treffender, Verantwortung Tragender, Helfender Es geht nicht anders oder Es geht nicht anders: Es ist das kleinere Übel zu jemandem sagt oder selber gesagt bekommt und es gar auch noch selber glaubt, befindet man sich wahrscheinlich gerade als Versuchsperson in einem grausigen Milgram- oder Dörnerexperiment. Und zu glauben, man könne es sich für sich selber oder für die Seinen trotz allem schon irgendwie richten, gehört zum Verlauf des Experimentes.
Der heutige Abend ist für Menschen gedacht in Zwangssituationen verschiedenster Art. Versucht wird werden, über andere Dinge zu reden als üblich und auf andere Weise als üblich. Ein Vorschlag Pierre Bourdieus, wer auch immer das gewesen sein mag, war, gerade über die Dinge zu reden, über die sonst nicht geredet wird. Die heutige Auswege -Veranstaltung ist ein Versprechen. Ich habe es gegeben, die anderen, weiß ich, werden es einlösen: alle in diesem Raum mit Blick aufs Freie Anwesende, also die Gäste heute hier aus Wien und Sie, das Grazer Gastpublikum. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen: Dass das heute so geschehen wird, darauf gehe ich mit Ihnen, sehr verehrte Damen und Herren, jede Wette ein.
Gut geht der heutige Abend in meinem Empfinden dann aus, wenn er weitergeht. Das – die Wette gilt – wird er tun. Das Auswege -Vorhaben in Form des heutigen Abends ist nur ein Anfang von vielen Anfängen. Doch ist es ab und zu besser, am Anfang zu stehen, als am Ende zu sein. Zeitnot wird es heute Abend und so weiter, soweit es nach mir geht, also nicht geben, sondern die nötige Zeit für die Sorgfalt im Umgang.
Sollte Ihnen hier auf dieser Seite des St.-Andrä-Saales trotz aller tatsächlichen Präsenz z. B. zu wenig Dritte-Welt-Erfahrenheit oder zu wenig Weiblichkeit versammelt erscheinen, darf ich Ihnen mitteilen, dass dies sowohl sicher nicht der Fall ist als auch bloß Zufall ist, jedenfalls nicht struktureller Dummheitsgewalt entspringt, sondern die Sache verhält sich grundlegend anders: Ulrich Brand nämlich, an der Uni Wien zuständig für Internationale Politik, ist noch in Lateinamerika und deshalb nicht hier. Und unter Ihnen im Publikum befindet sich mit gutem Grund zum heutigen Abend eingeladene, ein halbes Leben lang politikerfahrene linke Weiblichkeit, welche heute Abend aber lieber bei Ihnen, in der Zivilgesellschaft des Publikums und in der APO des Publikums, weilt als hier heroben auf dem zivilgesellschaftlichen Podiumspodest.
In Vorbereitung des heutigen Abends, an dem von mir verbuchte und, ich würde meinen, existenzielle Gespräche mit Adolf Holl, Markus Marterbauer, Werner Vogt und Friedrich Orter Ihnen, geschätzte Damen und Herren, wertes Publikum, öffentlich der Verwendung in der Realität anheimgestellt werden, habe ich ein paar Wochen lang quer und kreuz herumgefragt, bei hilfsbereiten Leuten und bei jungen Leuten z. B., wozu der heutige Abend gebraucht wird und gut sein soll. Unter anderem erhofft und will man Antwort auf folgende, wie es zwischendurch tatsächlich hieß, quälende Fragen: Wie kann verhindert werden, dass die Menschen durchdrehen? Und woher diese gegenwärtige furchtbare Gleichzeitigkeit überall, nämlich die von Vernunft und Dummheit in einem und von Humanität und von Gemeinheit in einem kommt, wollte man wissen. Und so viele Leute wissen, hieß es, was schiefläuft, und haben Potential, aber warum dringt das und warum dringen die nicht durch, während hingegen die falsche Gegenwart in einem fort überall eindringe. Und wie kann man andererseits zuwege bringen, dass das viele gute Wissen, das es ganz sicher gibt, dorthin kommt, wo es eine Hilfe ist, universitäres Wissen z. B.; und umgekehrt aber seien, hieß es, die Unis in vielem ganz Wichtigen um viele Jahre, vielleicht um mehr als ein Jahrzehnt hinter dem zurück, was Hilfseinrichtungen an selbstverständlichem tagtäglichem Problemwissen und zugleich an problemlösenden Erfahrungs- und Lebensschönheitsschätzen aufwiesen. Und wie geht das eben zusammen: einerseits, dass die Menschen ganz sicher viel klüger sind, als das die Politiker und die Medien glauben und glauben machen, und andererseits diese unglaubliche Des- und Uninformiertheit der Menschen? Und wie kommt es, dass zunehmend gestresstes Personal in zunehmend gestressten Hilfseinrichtungen an verbessernden Neuerungen gar nicht mehr interessiert zu sein vermag? Und warum darf man im Beruf, z. B. im helfenden, Fehler und Schwächen nicht eingestehen, warum wird das als Unfähigkeit verstanden statt als Verantwortungsbewusstsein und Lernbereitschaft? Und wie kommt das, dass auch in bestgesinnten Hilfseinrichtungen, Humanbetrieben somit, die einen Beschäftigten fast nichts von den anderen wissen, auch die einen Projekte nichts von den anderen, oder wie gibt es das, dass die draußen für ihre Humanität und Intelligenz hochgelobten Chefleute innerbetrieblich illoyal und unverlässlich ihren MitarbeiterInnen gegenüber sind und dass besagte anomische, also zerfledderte Humanfirmen dermaßen zerfallen, die Beschäftigten der Reihe nach die Arbeit verlieren und eben keine kollegialen, auch einander helfenden Teams mehr existieren. Und warum verstehen Sozialbeamte oft wirklich den Sozialstaat nicht, beispielsweise nicht einmal, wie viel sie selber davon haben, dass durch den Sozialstaat ihre Frauen und Kinder bei ihnen mitversichert sein können oder dass sie nicht selber die Schule für die Kinder zahlen müssen oder dass ihre Kinder Hilfe bekommen werden, wenn denen etwas schiefläuft im Leben. Und warum verstehen überhaupt dermaßen viele Leute das Versicherungsprinzip des Sozialstaats nicht? Und: Unsere gegenwärtigen Eliten, z. B. die uns führenden Chefitäten und Krisenmanager, sind in unsere österreichischen, in unsere europäischen Schulen gegangen just wie unsere chancenlosen Analphabeten und genauso wie die Mehrheit der jugendlichen Wähler, die hierzulande bekanntlich rechtsrechts wählt, freiheitlich, wie man das hierzulande nennt. Wie kann das sein, dass die alle in unsere österreichischen, europäischen Schulen gegangen sind, die Analphabeten, die Eliten und die FPÖ-Wähler? Und warum wird alles nur mehr in Geld gedacht und übersetzt? Und warum gilt eigentlich nur mehr das Prinzip, wer zahlt, schafft an? Und warum spart man in der öffentlichen Hand, in der sogenannten Verwaltung, öffentliches Personal ein, indem man Personalarbeit outsourct; die Kosten fürs Outsourcen verrechnet man dann als Sachkosten statt als Personalkosten und das Ganze kommt in Wahrheit teurer, weil eben die Sachkosten eklatant steigen, aber warum wird darüber nie öffentlich geredet? Und warum dürfen Ökonomen medial ganz selbstverständlich über Gesundheit reden, als ob sie medial die zuständigen Experten wären, aber Ärzte medial nicht über die gegenwärtige Wirtschaftskriminalität und deren volksgesundheitliche Folgen? Und warum wird, wenn jemand Hilfe braucht, immer zuerst sofort gefragt, ob er seine Situation selber verschuldet hat? Und wenn wirklich die Arbeit das Schönste und Wichtigste ist im Leben, warum schimpft man dann auf Arbeitslose, statt dass man froh ist über die eigene Arbeit, die man zum Glück hat? Und warum sagt man so großsprecherisch Sozialmanagement (wahrscheinlich weil das wie Facilitymanagement klingt), aber die Wirklichkeit bleibt in Wahrheit gemein schwer? Und was nützt Sozialarbeiterinnen ihre akademische Ausbildung, sozialarbeitswissenschaftliche, wenn sie im Beruf von Amts wegen sehr wohl sehr schnell einzig das machen dürfen, was ihnen amtlich aufgetragen wird? Und ist eine Ausbildungsstätte helfender Berufe nicht erst dann gut zu nennen, wenn die, die sie absolviert haben, vertrauensvoll immer wieder dorthin zurückkommen können, um zu berichten und um Rat und um Hilfe, und die dann dort auch bekommen, also sich dort sozusagen immer wieder helfen lassen können, um selber helfen zu können? Und gibt es solche von ihren Absolventen lernenden und ihnen auch dann im Beruf immer wieder von neuem hilfreich zur Seite stehenden Ausbildungsstätten überhaupt, und wenn, wo, und wenn nicht, warum nicht? Und wo, wo lernen die Politiker die Politik, woher kommen die Politiker von den politischen Erfahrungen her und vom politischen Können her und an wen können die sich wenden, wenn sie etwas nicht können, nicht verstehen, nicht zustande bringen? Und ob denn nicht offensichtlich die USA, England und Frankreich die Zertrümmerung von Irak, Libyen und Syrien massiv mitbetrieben und die terroristisch apokalyptische Allmacht des IS massiv mitverursacht haben und so die allgegenwärtige Flüchtlingskatastrophe massiv mitverschuldet haben mitsamt den uns allen bevorstehenden rechtsrechten halb- bis ganznaziartigen politischen Folgen in der gesamten EU, also demnächst auch in Österreich. Und ob denn niemand von den allen eben Genannten, also die USA, Frankreich, das United Kingdom, Syrien, Libyen, der Irak oder eben die EU, einfach friedlich Frieden machen könne oder dabei helfen könne, friedlich Frieden zu machen? Und weil es doch eine Tatsache ist, dass jede Minute eine Frau irgendwo auf der Welt bei der Geburt ihres Kindes stirbt, jede Minute, und dass zeitlich jedes Mal, wenn wir mit den Wimpern zucken, mit unseren Augen blinzeln, gleichzeitig irgendwo auf der Welt ein Kind verhungert – wie kann man dann überhaupt von Wirtschaftsflüchtlingen reden, wenn Menschen der lebensgefährlichen Armut zu entkommen versuchen? Und ob denn nicht ganz offensichtlich die Dritte Welt immer mehr unser aller Realität werde. Die Verdrittweltlichung der Ersten Welt sei doch offenkundig. Aber nicht durch die Kriegs- und sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge komme es zur Verelendung in der Ersten Welt, sondern durch die von den Eliten der Ersten Welt getroffenen Entscheidungen. Das seien folgenschwere Urteile über Inländer wie über Ausländer. Über beider Wohlergehen oder Qual, Leben oder Zugrundegehen entscheide die Elite der Ersten Welt. Eine von Wirtschaft, Politik und Militär global in Gang gesetzte und in Gang gehaltene Verelendung dort wie hier sei das Ganze, wurde zu mir wütend und verzweifelt gesagt und ich wurde zornig gefragt, warum das denn nicht für jeden offenkundig sei. Und ob ich das überhaupt kapiere. Dritte-Welt-Zustände habe es auch in Österreich immer gegeben und gebe es immer noch und immer wieder und wieder immer mehr, und zwar völlig unabhängig von den Zuwanderern. Und wie die Leute, die Inländer, völlig entgegen ihrer eigenen Lebenserfahrung, auf die Idee kommen, dass sie selber mehr Geld bekämen, wenn es die Flüchtlinge nicht mehr gäbe? Auch im hiesigen Sozialstaat sei es außerdem, was die Hilfe in den Institutionen und durch die Institutionen betrifft, so, dass in Wahrheit, wer niemanden habe, sehr schnell verloren sei. Warum darüber nie geredet werde, wurde ich gefragt. So beschaffen waren also die Fragen. Sie, sehr verehrte Damen und Herren, werden heute Abend gewiss viele andere zusätzliche oder ganz andere haben. Und warum wird weder das große Ganze gesehen noch die vielen kleinen Möglichkeiten, die man trotz allem noch hätte, hat man auch gefragt. Und woher das komme, dass ich offenkundig dermaßen realitätsblind an Betriebsräte glaube, wo doch das jeweils betriebliche Personal in helfenden Einrichtungen arm dran sei bei solchen Betriebsräten. Und ob das Geschehen des heutigen Abends überhaupt mit realer, institutioneller Macht beziehungsweise Gegenmacht verbunden sein werde oder es bloß wie sonst üblich bei irgendwelchen Ideen, Fantasien und beim Reden bleiben wird, wollte man auch wissen.
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