Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei

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Inmitten des gegenwärtigen Weltenbrandes liefert Leitners Tagebuch notwendiges Löschmaterial noch und noch. Führt uns satirisch, kenntnisreich und menschenfreundlich durch Jahrhunderte und Jahrtausende und sämtliche Kontinente. Stellt sich couragiert ohne Ansehen der Person den Mördern in allen Parteien permanent in den Weg und denen, die sie wählen. Berichtet wahrheitsgemäß von Menschen sonder Zahl, die schicksalhafte, quälende, lebenszerstörende Vorgänge durchbrachen und Unglück in Glück zu drehen vermochten. Bis heute jetzt da hier. Von großen Namen und von noch größeren kleinen. Es geht alles gut aus. Wahrheitsgemäß eben.

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Der stets provokante, zuvorderst an Karl Kraus, Till Eulenspiegel, Joseph Hellers Militär-, Wirtschafts- und Gesellschaftssatire Catch 22 , an Erving Goffman, Robert Merton, am common sense, Pragmatismus und an Kohorten von Paradoxien, Aporien und Anomien geschulte und gewitzte Sozialwissenschaftler, der die Frage nach der Abschaffung des Dirigenten gestellt hat und von dem auch der Vergleich mit den Fröschen stammt sowie der mit den reüssierenden Klassenkasperln, zuerst kecken, dann schockierten, dann braven, hieß Hans Georg Zilian. Verstorben 2005. Grazer. Bekanntlich spezialisiert auf die Arbeitswelt. Auch auf die von Hilfseinrichtungen. Diese hat er vorm Looping und Unterleben ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewarnt. Die Begriffe Looping und Unterleben stammen von Goffman und bedeuten in etwa Doublebind, Burnout und Absturzexistenz, nämlich dass die Belegschaft, das Personal, der Einzelne, die Jeweilige unlösbare Aufgaben aufgetragen bekommt und dann für die Fehler der Vorgesetzten zur Verantwortung gezogen wird. Mit allen Konsequenzen und infolge von obrigkeitlichem Organisationsversagen. Für die Ausbildung der steirischen Sozialarbeiterschaft war Zilian übrigens auch mitzuständig.

Als Franz Schultheis, der Herausgeber der deutschen Fassung von La Misère du Monde und damals Vizepräsident von Bourdieus Raisons d’agir, im Frühherbst 2000 durchaus auch in Vorbereitung von Bourdieus späterem Auftritt in Wien nach Graz kam, wurde er in der Diskussion vom Moderator Zilian gleich eingangs gefragt, wie das Bourdieusche Vorhaben einer europaweiten sozialen Sammelbewegung in Österreich denn überhaupt gelingen können solle. Denn: 1. träfen die französischen BourdieuanerInnen in Österreich ja auf alternativ-soziale Gruppen, die ihre Einzelinteressen massiv und egoistisch anderen, konkurrierenden Gruppierungen gegenüber durchzusetzen gewohnt und willens seien. 2. träfen die französischen BourdieuanerInnen ja lediglich aufs andere Österreich, aufs andere Wien, aufs andere Graz, also auf ohnehin alternativ gesinnte Minderheiten, die mit der Mehrheit nur schwer kommunizieren können, keine breite Öffentlichkeit finden und sich nicht bei der Mehrheit durchzusetzen vermögen. 3. Widerstand müsse sich immer irgendwie rentieren, sonst komme er nicht wirklich zustande. Wirklich Widerstand leisten können nur diejenigen, die es sich leisten können – oder nichts zu verlieren haben.

Zilians prophylaktische Grazer Fragen trafen in der Tat die Grundanliegen Bourdieus und stellten massiv in Frage, dass Bourdieus unerlässliche, unverzichtbare, unaufschiebbare Grundanliegen wirklich realisierbar seien, nämlich 1. Kooperieren, Vertrauen und Verständnis statt Konkurrenz und Destruktion, 2. Auswege kreierende gegenseitige Hilfestellung von unabhängigen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen einerseits, NGOs, Hilfseinrichtungen, Menschen in helfenden Berufen andererseits, 3. eine europäische Sozialcharta, europäische Sozialbewegung samt etwaigem europäischem Volksbegehren, etwaiger europäischer Volksabstimmung zu Wege bringen.

Zilians Aporien benannten den üblichen, banalen, läppischen, alltäglichen Konkurrenzkampf. Innen wie außen. Den materiellen; personellen. Zwischenmenschlichen sowieso. Positionellen. Systematischen und strukturellen auch sowieso. Finanziellen z. B. Was denn sonst!

Zilian schockierte die sogenannte Zivilgesellschaft gewohnheitsmäßig und man kam auch bourdieuanerseits nicht wirklich zurande mit ihm. Nichtsdestoweniger war er vom österreichischen Sozialstaatsvolksbegehren des Jahres 2002 beeindruckt und insbesondere auch von der Wahlverwandtschaft des Sozialstaatsvolksbegehrens mit Bourdieus Vorhaben. Just der ansonsten stets skeptische, desillusionierende Beobachter Zilian hat 2002 öffentlich darauf gewettet, das unter anderem vom Arzt Werner Vogt, dem Ökonomen Stephan Schulmeister und der legendären Frauenministerin Johanna Dohnal initiierte Sozialstaatsvolksbegehren werde 1½ Millionen Unterschriften bekommen. Denn die Österreicher seien sehr sozial, wenn man sie es nur sein lasse; sie nicht gegeneinander hetze, sie nicht gegeneinander ausspiele und sie nicht ständig halb und falsch informiere. Völlig falsch auch sei es zu glauben, der Sozialstaat sei nur für die Randgruppen da. Vielmehr müsse man im Werben für das Sozialstaatsvolksbegehren klarmachen, dass der Sozialstaat die Masse der Bevölkerung, die absolute Mehrheit, versorge. Darum gehe es, wolle man das Potential von 1½ Millionen Unterzeichnenden ausschöpfen. Um die verlässliche, schützende, rettende, bewahrende Hilfe in und vor belastenden, bedrückenden, bedrohlichen, vernichtenden Lebenssituationen gehe es. Die Menschen verstehen allesamt sehr wohl, worum es geht, meinte Zilian. Um Leib und Leben gehe es. Um sie selber gehe es, um ihr Leben und um das ihrer Lieben. Jeder Mensch verstehe das. Jeder.

Was Zilian, der ja stets in den verschiedensten sich ihm bietenden öffentlichen Situationen den Unterschied – sozusagen den jeweils feinen Unterschied – zwischen Ethik, Etikette und Etikettenschwindel ins öffentliche Bewusstsein zu heben getrachtet hat, am Bourdieuanum neben dessen Affinität zum österreichischen Sozialstaatsvolksbegehren dermaßen gefallen hat, war der Rat Pierre Bourdieus für den Umgang mit jedweden machthabenden Eliten. Besagter Bourdieusche Rat lautet bekanntlich, dass man unbefangen, uneingeschüchtert und wahrheitsgemäß doch ja stets aufschreien solle wie das Kind in Andersens Märchen vom dummen, narzisstischen Machthaber mit den neuen Kleidern.

In seiner Jugend hat Zilian übrigens an einem Roman über das Fußballspielen geschrieben und auch noch kurz vor seinem unerwarteten Tod hatte er ein Forschungsprojekt im Sinne übers Fußballspielen da hier. Von wem alles und wodurch alles der österreichische Fußball ganz offensichtlich kaputt gemacht wird. Und vor allem was dagegen getan werden kann. Für diese Studie zum Zwecke des Gedeihens, Aufblühens, des österreichischen Fußballs suchte Zilian sowohl nach interessierten Geldgebern als auch unter anderem nach Leuten, die sich in Bourdieus soziologischem Werkzeugkasten ausreichend auskennen. Mit all den Feldanalysen Bourdieus also. Wie man diese gebrauchen könnte für die hiesigen Fußballfelder. Der Zustand des österreichischen Fußballs als Folge, Symptom, Spiegelbild der österreichischen Gegenwartsgesellschaft. Das war in etwa das Vorhaben.

Übrigens auch fand da hier in der Arbeiterkammer Wien wenige Tage vor Bourdieus Tod eine Veranstaltung zu den neuen Technologien und Arbeitsformen in der zunehmend durchdigitalisierten Welt statt. Zilian wetterte da, Jänner 2002 wie gesagt, erschrocken gegen die Zulassung der bis dahin in Deutschland (und ich glaube, auch in Österreich) verbotenen Hedgefonds. Erschrocken auch gegen das sozialhalluzinatorische ewige Du der Handys samt Internet. Und gegen die werbepsychologische, in den politischen und ökonomischen Auseinandersetzungen und gerade auch bei den Zukunfts- und Trendforschern übliche, plötzlich allgegenwärtige, ständige Praxis des polyperversen, vorgeblich freien und vorgeblich befreienden Denkens, nämlich des in einem fort umgekehrt Denkens, Wegwerfdenkens, dessen weltweit wirkmächtiger Erfinder just ein Österreicher war. Berühmter Psychologe. Politikerberater. Der Begriff der Wegwerfgesellschaft wurde einstens geprägt, um besagtem österreichischem Psychologen das Handwerk zu legen. Vergeblich, versteht sich. Auch Bourdieu hat in Den feinen Unterschieden gegen besagten Österreicher Stellung bezogen. Auch vergeblich. Besagter Psychologe hatte auch die Idee, im Weltraum Altersheime, Altenstationen zu bauen. Die Alten sozusagen auf den Mond zu schießen. Allen Ernstes. Zilian war entsetzt. Zutiefst erschrocken des Weiteren wetterte Zilian – ebenso wie sattsam bekannt Pierre Bourdieu das in seinen Gegenfeuern tat – gegen die neoliberale mit etlichen Nobelpreisen ausgezeichnete Ökonomie der Chicagoboys, die juristisch und de facto das Verursacherprinzip außer Kraft setzen, nämlich absurderweise die Geschädigten sowohl für den tatsächlich bereits erlittenen Schaden als auch für die künftige Schadensprävention aufkommen lassen wollen. Gerade so, wie’s bei der Mafia zugeht. Schutzgeldartig.

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