Egon Christian Leitner - Ich zähle jetzt bis drei

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Inmitten des gegenwärtigen Weltenbrandes liefert Leitners Tagebuch notwendiges Löschmaterial noch und noch. Führt uns satirisch, kenntnisreich und menschenfreundlich durch Jahrhunderte und Jahrtausende und sämtliche Kontinente. Stellt sich couragiert ohne Ansehen der Person den Mördern in allen Parteien permanent in den Weg und denen, die sie wählen. Berichtet wahrheitsgemäß von Menschen sonder Zahl, die schicksalhafte, quälende, lebenszerstörende Vorgänge durchbrachen und Unglück in Glück zu drehen vermochten. Bis heute jetzt da hier. Von großen Namen und von noch größeren kleinen. Es geht alles gut aus. Wahrheitsgemäß eben.

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Wie auch immer, ich getraue mich jedenfalls zu wetten, sehr verehrte Damen und Herren, dass es österreichweit am Anfang dieses Jahrtausends nicht sonderlich viele Veranstaltungen gab, die annähernd so umsichtig, vorausschauend, lebhaft und vehement waren. Nicht zuletzt dank des forschen Sozialforschers Hans Georg Zilian. Sie werden ihn namentlich, sehr verehrte Damen und Herren, jedoch weder im Bourdieu-Handbuch noch im jüngsten Resümee der Bourdieustiftung genannt finden. Verständlicherweise. Denn er hat sich nicht zugesellt. War selber schnell von Begriff und selber Jemand. Im rechtzeitigen Sozialstaatsvolksbegehren freilich, österreichischen, bourdieuartigen, sah der distanzierte permanente Desillusionierer Zilian wie gesagt das realistischste, handhabbarste, rechtzeitigste, wirksamste Gegenmittel gegen all das, was da kommen werde an Mafia und Halluzination.

Ich gestatte mir, Ihnen, geschätzte Damen und Herren, auch in dem folgenden noch verbleibenden bisschen Überrest an Zeit weiter von ein paar österreichischen Menschenkindern mehr zu berichten, die allesamt nicht im Handbuch stehen. Ich tue das, damit Sie, werte Damen und Herren, sehen, dass Sie das Rad vielleicht gar nicht neu erfinden müssten. Heute und morgen z. B. Sie bräuchten es nur in Gang zu setzen. Es wäre, kommt mir halt vor, alles da, was Sie hier und jetzt brauchen, anno 2019 folgende. Bloß es endlich wirklich in Gebrauch zu nehmen, wäre vonnöten. Sollten Sie allerdings verärgert meinen, ich verfehle die Themen Ihrer Tagung und vergeude unverschämterweise Ihre kostbare Zeit mit Brimborium, Dekoration und Antiquitäten, darf ich Sie, verehrte Damen und Herren, beruhigen. Mit Bourdieu hat das, wovon ich Ihnen auch im Folgenden Bericht geben werde, sehr wohl wesentlich zu tun; substanziell sozusagen; desgleichen mit der Tätigkeit von Bourdieus Raisons d’agir in Österreich vom Jahr 2000 an bis dato. Mit den Reaktionen und Resonanzen auf diese Tätigkeit.

Beispiel 1: Der Pannwitzblick, der Blick des Dr. Pannwitz: Primo Levi, der diesen Blick Überlebende, hat davon Bericht gegeben: Wie der Dr. Pannwitz sich immer die Menschen anschaut. Ob der da oder der da oder ob die da oder die da etwas wert ist und jetzt dann im Betrieb des Direktor Dr. Pannwitz arbeiten wird oder nicht. Dr. Pannwitz entscheidet rational und sachlich, sowohl nämlich als Arzt als auch als Ökonom und als Techniker. Ganz schnell fällt Dr. Pannwitz diese Entscheidung. Routiniert, professionell. Mit einem Blick alles. Bis auf Weiteres Arbeit und Leben sodann oder alles aus und vorbei. Entweder Hilfe und Rettung jetzt oder jetzt, feststehend, der Tod. – Auschwitz, Auschwitz natürlich. Wo sonst? Antwort: überall. Der deutsche Sozialpsychiater Dörner, in seiner Kindheit und Jugend selber naziartig, hat den Pannwitzblick als Schlüssel für das weitergehende Alltagsgeschehen in den Demokratien nach 1945 bis heute hier und jetzt begriffen und benannt. Wie man z. B. Jugendliche sich anschaut und die Kinder bereits schon und die Minderheiten sowieso immer. All die Minderwertigkeit eben überall, auf die richtet sich der Blick des Dr. Pannwitz. Auf all die vermeintlich Minderwertigen überall. Der entscheidende Blick. Hier und jetzt. In der Politik und in der Verwaltung. Und in der Wirtschaft. Und in der Ausbildung. Und beim Helfen eben auch. In den helfenden Berufen. Der Blick des Dr. Pannwitz. Als Gegenmittel gegen besagten ganz selbstverständlichen Dr.-Pannwitz-Blick hat besagter Sozialpsychiater Dörner eine Ethik der Visage, des Gesichts, des Antlitzes sich erarbeitet und zu eigen gemacht und unter die Leute zu bringen versucht. Therapeutisch und politisch. Das Gesicht könne nicht geschändet und nicht zerstört werden. Dem Gesicht könne keine Gewalt angetan werden, das Wichtigste gegen die Gewalt sei immer das Gesicht. Besagte therapeutische und politische Ethik, die der Sozialpsychiater Dörner permanent zu praktizieren sich bemüht hat, ist nicht leicht zu verstehen. Eigentlich gar nicht. Wirkt völlig absurd. Kommt freilich und bekanntlich von jemandem her, der den Faschismus überlebt hat, seine gesamte Herkunftsfamilie verloren hat durch die Nazis. Von Emmanuel Lévinas, für viele der bedeutendste Ethiker des 20. Jahrhunderts. Von diesem hat Dörner gelernt, was los ist und was dagegen zu tun.

Der Österreicher Rolf Schwendter nun wiederum, der Devianzforscher Schwendter, selber durch und durch deviant, immer gerettet durch Zufall, drei Doktorate und eine Professur, Freundschaften, Glück, Frau, Kind, Enkelkind, hat mit dem Sozialpsychiater Dörner viel zusammengearbeitet. Für Schwendter nun waren Die feinen Unterschiede Bourdieus die Auseinandersetzung Bourdieus mit dem Blick des Dr. Pannwitz. Die Analyse nämlich der allgegenwärtigen Blicke zwischen Menschen, sowohl von oben nach unten als auch untereinander. Wie das ist, wenn die Menschen ganz automatisch so schauen wie dieser jener Pannwitz. Täglich, davon handle besagtes Bourdieu-Werk, meinte Schwendter, tun die das und ganz selbstverständlich, z. B. der jeweiligen Rentabilität wegen. Als Kind hat er oft von Flugzeugangriffen geträumt aus dem Nebel heraus auf Brücken in der Nacht im Krieg. Das Lesen hat er sich mit drei, vier Jahren selber beigebracht, indem er Litfaßsäulen entzifferte. Seine Eltern waren sehr einfache, zerbrechliche Leute. 1968 wäre er fast zugrunde gegangen. Es war eines der anstrengendsten und bedrohlichsten Jahre seines Lebens, er hatte kein Geld, keine Unterkunft, nichts zu essen, keinerlei Schutz oder Sicherheit, war schwer abhängig und sich gewiss, verloren zu sein. Aber dann hat er, auf Anregung Rudi Dutschkes hin, die Gegengesellschaften erforscht, die Gegenmilieus, sozusagen die Gegenökonomien, die Gegenuniversitäten, die Gegenkulturen, die Gegeneliten, die Gegenöffentlichkeit und ihre Gegenmedien. Hat immer alles gesammelt, was es gab und sich tat. Die Subkulturen und ihre Hoffnungen. Zeit seines Lebens ist Schwendter stets schutzlos im Regen gegangen, als junger Mensch stundenlang darin gelegen. Z. B. dafür ist er bekannt gewesen, für sein Gehen im Regen. Schutzlos und stoisch zugleich. Stoisch schutzlos. Übrigens kommen die Begriffe Vernetzen, Netzwerke im Deutschen von Rolf Schwendter her und der Dichter Erich Fried, der Gewaltforscher Galtung, der Zukunftsforscher Robert Jungk, der Sexualforscher Borneman waren wirkliche Freunde von Schwendter, Joseph Beuys und Schwendter waren auch wirklich befreundet. Auch war just der seltsame Schwendter oft Vertrauens- und Verbindungsmann in und zwischen Gruppen. Die Sozialbewegungen würden sich alle viel leichter tun und viel mehr zustande bringen, würden die Leute darin einander mehr mögen , pflegte er unter die jeweiligen Leute zu bringen. Das wäre die Lösung. Das Konkurrenzprinzip müsse wo nur irgend möglich außer Kraft gesetzt werden. Wenn sich jemand über diese Ansicht lustig machte, nämlich wie das gehen solle, sagte Schwendter: Jeder sollte sich 15 Minuten lang alleine überlegen, wen er warum nicht mag, und dann soll offen und gemeinsam darüber geredet werden . Immer gemeinsam darüber reden jeweils sei das Wichtigste. Dass Pierre Bourdieu das Konkurrenzprinzip wie und wo nur möglich außer Kraft zu setzen riet und sich mühte, genauso wie eben auch Schwendter das sagte, gefiel Letzterem außerordentlich. Theatermensch, Dichter und Sänger war er bekanntermaßen auch. Seine Kindertrommel freilich nur konnte er spielen. Die reichte aber bekanntlich vollauf. Als Anfang 2000 Bourdieu für Wien angesagt war, nicht kam, in Abwesenheit die Halle dennoch füllte und damals in einer berühmt gewordenen kurzen Rede Österreich per Video zum Vorreiter im europa- und weltweiten Kampf gegen den Neofaschismus und den Neoliberalismus erklärte, war Schwendter einer der vortragenden Redner auf der österreichischen Seite. Übrigens: Wie wichtig für Bourdieus Ökonomie- und Ethnologieverständnis der – jüngst hier in Wien in der AK wiederentdeckte – österreichische Ökonom Karl Polanyi von Anfang an und immer war, hat Rolf Schwendter damals, anno 2000, sei es gewusst, sei es trefflich erraten. Gestimmt hat es jedenfalls. Und später dann einmal überlegte er sich, was Bourdieu mit Galtung, mit Gramsci, Ivan Illich, Erich Fromm und Adorno zu tun haben könnte, mit Paul Feyerabend, mit Bloch, mit Paulo Freire, mit Foucault sowieso, mit Frantz Fanon, mit Rosa Luxemburg und so weiter und so fort. Schwendter arbeitete im Geiste erklärtermaßen an einer Art einfachem Alternativlehrbuch voll der Alternativdenker und Alternativdenkerinnen. Denn die werden ja in den Mittelschulen allesamt nicht unterrichtet, in keinem Fach stehen die auf dem Lehrplan, an den Unis ja auch nicht wirklich. Und die Alternativdenker und Alternativdenkerinnen des 20. Jahrhunderts irgendwie verbinden auch mit Bourdieu wollte er. Die Alternativdenkerinnen und die Alternativdenker verbinden mit Ideen und Praxeologien von Bourdieu. Und die mit dem Alternativnobelpreis Ausgezeichneten auch. So etwas also hatte er vor, der Rolf Schwendter. Ein einfaches AlternativdenkerInnenlehrbuch für Schulen aller Art und zwar just gegen das, was Bourdieu Klassenrassismus und Rassismus der Intelligenz genannt hat, hatte Schwendter da vor. Koch war er bekanntlich auch, ein sehr guter, denn er mischte und verband gerne Überreste und Übrigbleibsel aller Art, nach armer Leute Art tat er das: Alles ist nutzbar. Aus allem, was da ist, was machen. Ja nichts wegwerfen! Niemanden wegwerfen! Keinen Menschen. Alles hat Wert, jeder.

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