Raphaela Höfner - Von Sehnsucht und Träumen

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Europa 1941. Die Mitglieder der Familien Sedlmayr und Sternlicht sind weit verstreut: Hannah Sedlmayr studiert in Berlin Medizin und trifft dort auf einen alten Bekannten. Der skrupellose Oberführer Erich Winter geht für seine Karriere über Leichen und bedrängt sie. Hannahs Familie in der Heimat droht zu zerbrechen, da die älteren Brüder ihren Dienst fürs Vaterland tun müssen. Währenddessen kämpft die jüdische Familie Sternlicht im Osten ums nackte Überleben. Hannahs Freundin Marlene Liebreiz infiltriert die Reihen der NSDAP und erfährt von ihren schrecklichen Plänen. Für alle Beteiligten spitzt sich die Lage immer weiter zu. Werden alle den Krieg überleben?

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Doch die Zeit verging, selbst für Hannah. In den ersten Tagen war sie unfähig gewesen, aus dem Bett zu kommen. Allein ihre Wohnung in München zu verlassen, bereitete ihr unglaubliche Anstrengungen. Sie hatte nicht die Kraft gehabt, irgendjemanden zu sehen oder um Hilfe zu bitten. Keine Kraft gehabt zu essen.

»Mir reicht es jetzt, Hannah! Du kommst mit mir nach Berlin!«, hatte Marlenes Stimme sie zurück in die Realität geholt. Abgemagert und wie ein Häuflein Elend hatte Marlene sie aus dem Bett gezogen und ihr etwas zu Essen gekocht. In diesen Wochen hatte Hannah oft an den Tod gedacht. Wäre er nicht eine Erleichterung gewesen? Heilsam und erlösend. Doch der Gedanke an Jacob ließ sie weiteratmen. Hannah wusste, dass sie sich irgendwann einmal wiedersehen würden.

Sie hielt inne und zog einen Brief aus ihrer Tasche. Wie jeden Freitag warf Hannah den Brief in den Luftpost-Briefkasten. Die Adresse einer Unterkunft für Flüchtlinge in New York war dieses Mal nicht von Tränen verwischt. Marlenes Quellen hatten ihr diese zugespielt. Von dort wurden die Menschen an andere Orte verteilt und ihnen ein Start ins Leben ermöglicht. Wenn die Familie Sternlicht New York erreicht hatte, dann war sie mit Sicherheit dort registriert worden. Doch es war Krieg und sie war sich nicht sicher, ob ihre Worte jemals bei Jacob ankommen würden, ob die letzten Briefe jemals bei ihm angekommen waren. Als der Umschlag durch den Schlitz glitt, versteiften sich Hannahs Muskeln und sie erstarrte. Dieser Briefkasten war die einzige Verbindung zu Jacob, die sie noch hatte. Es war ein lähmendes Gefühl, sie schnappte nach Luft und kämpfte gegen die Taubheit an, die sie jede Woche aufs Neue verspürte, wenn sie zum Postkasten lief. Der Schmerz jagte in Wellen durch ihre Glieder, doch er war auszuhalten. Schmerz war ihr lieber als Gleichgültigkeit. Ein Schmerz, der über die Monate nicht nachgelassen hatte, aber mit der Zeit gelang es Hannah, ihn zu ertragen.

»Kann ick Ihnen helfen, meen Frollein?«, sagte eine Stimme. Obwohl sie direkt neben ihrem Ohr erklang, schien sie von weit her zu kommen. »Warten Se wohl auch auf jemanden?« Eine warme Hand fasste sie am Ellbogen und rüttelte sanft.

Ein älterer Mann stand vor ihr und nickte zum Briefkasten hin: »Meen Sohn is auch verschwunden. Ick wees nich mal, ob der überhaupt noch lebt.« Der Berliner Dialekt war immer noch fremd für sie und würde es wohl auch immer bleiben. Zu Hause in Rosenheim sprach sie mit ihren Eltern und Geschwistern bayerisch, doch hier in der Hauptstadt wurde sie nicht mehr verstanden, wenn sie ein paar Begriffe aus der Heimat einfließen ließ.

»Darf ick?« Der Mann schob sich an Hannah vorbei und versenkte seinen Brief im Schlitz. »Also, ick wünsch einen schönen Tag.« Er fasste sich an die Kappe und nickte Hannah zu.

Die Tatsache, dass auch Menschen um sie herum mit Schmerz, Unwissenheit und Verlust klarkommen mussten, gab ihr wieder etwas Kraft. Sie war nicht allein. Der verdammte Krieg versuchte, auch gestandene Männer in die Knie zu zwingen. Noch pulsierte aber das Leben durch ihre Adern und sie würde sich nicht so leicht geschlagen geben.

Hannah lief an einem Schaufenster vorüber und ihr Blick blieb an ihrem Spiegelbild hängen. War sie dünner geworden? Der Liebeskummer und der Stress an der Universität hatten ihr den Hunger verdorben. Die Wangenknochen standen spitz hervor, das Gesicht wirkte eingefallen, ihre blonden Haare reichten ihr bis über die Brust. Die Frauen hier in Berlin hatten sie beinahe alle bis auf Schulterlänge geschnitten, doch Hannah liebte ihren dicken Zopf heiß und innig. Auch von Hüten hielt sie nichts. Wenn sie sich umschaute, schien sie die einzige Frau zu sein, die keinen Hut trug. In Bayern war dies nicht üblich gewesen, mit Ausnahme von Trachtenhüten. Sie hatte zusammen mit Marlene schon öfters Hüte anprobiert. Doch egal ob diese eine große Krempe hatten, ob sie rund oder eckig waren, schwarz oder bunt, jedes Mal war ihr ihr Spiegelbild so fremd, dass sie den Hut sofort wieder abnahm. Auch mit den leuchtenden Lippenstiften wie Marlene sie trug, konnte Hannah nichts anfangen. Ihr Gesicht war fast ungeschminkt und sie blieb ein »Landei«. So wurde sie zumindest hin und wieder von Marlene aufgezogen.

Allein mit den Kleidern, die man in Berlin trug, konnte sie sich anfreunden. Breit geschnittene Schultern, eine schmale Taille, die hin und wieder von einem Gürtel oder einer Schleife betont wurden, und flatternde Röcke. Von ihrer Garderobe zu Hause hatte sie nur eines ihrer vielen Dirndlkleider mit nach Berlin genommen. Wenn sie das hier anziehen würde, würde sie auffallen wie ein bunter Hund.

Hannah setzte ihren Heimweg fort. Gerade als sie die Kirche passierte, bremste plötzlich ein kleiner Lastwagen mit quietschenden Reifen vor dem Gotteshaus. Männer in schwarzen Mänteln sprangen heraus, stürmten die Treppen hoch und rissen die Kirchentür auf. Gestapo, es bestand kein Zweifel. Ohne nachzudenken, lief Hannah auf die Treppenstufen zu. Sie musste helfen.

»Wo sind Sie? Sie sind verhaftet!« Die Stimmen hallten an den Kirchenwänden wider und ihr Echo drang bis nach draußen. Einer der Männer im schwarzen Mantel riss die Tür zum Beichtstuhl auf, die anderen polterten in die privaten Räume rechts neben der Kanzel.

»Lassen Sie mich los!«, rief eine brüchige Stimme. Eine Gänsehaut überzog Hannahs Körper, als sie sah, dass sie einen alten Mann festhielten. Seiner Kleidung nach konnte es sich nur um einen Priester handeln. »Lassen Sie mich sofort los … lassen Sie …« Ein Faustschlag brachte ihn zum Erstummen und kalter Schmerz griff nach Hannahs Herzen. Kannten diese Menschen nicht einmal Respekt? Kein Mitleid? Sie trieben einen Priester, einen Mann Gottes, wie einen Verbrecher vor sich her. Einer der Gestapomänner warf mit einer Bibel nach ihm und traf ihn hart am Kopf.

»Aufhören! Sofort aufhören«, schrie Hannah, doch die Männer schienen sie gar nicht zu hören.

Mit ihren Schlagstöcken stießen sie dem Mann in die Rippen, schlugen auf seinen Rücken und seine Schultern ein. Sein Wimmern und Schreien gingen durch Mark und Bein.

Hannah setze sich in Bewegung, wollte gerade zwischen den Bänken vorbei zur Kanzel laufen, als sie von einer kalten Hand gepackt und zurückgezogen wurde.

»Komm mit!« Der Mann, der ebenfalls einen Hut und einen schwarzen Mantel trug, fasste sie am Oberarm und zog sie mit sich aus der Kirche hinaus. Hannah stolperte hinter ihm die Treppenstufen hinunter, und als sie am Fuß der Treppe angekommen waren, drehte sich der Mann um. Ihr Herz machte einen Satz, als sie in die giftgrünen Augen von Erich Winter blickte.

»Sie?«, stieß sie hervor und wollte sich aus seinem Griff befreien. Er ließ sie augenblicklich los, als hätte er sich an einer heißen Herdplatte verbrannt, und durchbohrte sie mit seinem Blick.

»Das hätte ich mir ja denken können, dass Sie Ihre Finger im Spiel haben«, rief Hannah wütend. »Dass Sie sich nicht schämen. Ein alter Mann! Ein Priester!«

»Gesetz ist Gesetz, Hannah. Das solltest du doch am besten wissen, oder nicht?« Er verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. »So ehrenhaft es auch ist, dass du helfen wolltest, aber sieh dich doch nur an: Ein zierliches Fräulein gegen Männer der deutschen Staatsgewalt?«

Sie verengte die Augen zu Schlitzen. »Worte sind auch Waffen«, blaffte sie ihn an, »aber davon verstehen Sie sicherlich nichts. Ihre Männer dreschen lieber auf Ihren Befehl hin auf einen Priester ein!«

»Wer sagt, dass sie auf meinen Befehl hin gehandelt haben?«

»Tun Sie nicht so, als ob Sie von alldem keinen blassen Schimmer hätten. Überall, wo Sie Ihre Finger im Spiel haben, bleiben Trümmer zurück.«

»Du schmeichelst mir, Hannah. Es ehrt mich, dass du meine Position so hoch einschätzt.«

Wie sehr sie ihn doch verabscheute. Sie kannte Erich Winter aus ihrer Heimat. Mit seinem arroganten Grinsen war er als Ortsgruppenleiter durch die Straßen Rosenheims geschlendert, als würde ihm die ganze Stadt gehören. Wie ein König hatte er sich aufgeführt. Jeden Tag war sein Name in der Zeitung gestanden. Sie waren damals bei seiner Ernennungsfeier eingeladen gewesen. Theresa Sedlmayr hatte darauf bestanden, dass sie der Einladung folgten, obwohl Hannahs Vater strikt dagegen gewesen war – Georg Sedlmayr war überzeugter Regimegegner. Winter war außerdem einmal am hellichten Tag bei ihnen aufgetaucht und hatte sie als junges Mädchen im Arbeitszimmer ihres Vaters befragt. Als Hannah daran zurückdachte, lief ihr ein Schauder über den Rücken. Auch damals war es um einen Priester gegangen, der angeblich Winters Namen in den Dreck gezogen hatte.

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