Raphaela Höfner - Von Sehnsucht und Träumen

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Europa 1941. Die Mitglieder der Familien Sedlmayr und Sternlicht sind weit verstreut: Hannah Sedlmayr studiert in Berlin Medizin und trifft dort auf einen alten Bekannten. Der skrupellose Oberführer Erich Winter geht für seine Karriere über Leichen und bedrängt sie. Hannahs Familie in der Heimat droht zu zerbrechen, da die älteren Brüder ihren Dienst fürs Vaterland tun müssen. Währenddessen kämpft die jüdische Familie Sternlicht im Osten ums nackte Überleben. Hannahs Freundin Marlene Liebreiz infiltriert die Reihen der NSDAP und erfährt von ihren schrecklichen Plänen. Für alle Beteiligten spitzt sich die Lage immer weiter zu. Werden alle den Krieg überleben?

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»Wie war das möglich, ohne die Zustimmung der Angehörigen zu bekommen?« Interesse flammte in Winter auf.

»Sie wurden lediglich über die Verlegung informiert. Was sich in den neuen Anstalten abspielt, das obliegt strengster Geheimhaltung.«

»Selbstverständlich, Heinrich. Verzeih mir bitte meine Nachfrage.«

»Ich habe nicht die Absicht, dir Informationen vorzuenthalten«, sagte Müller.

»Wie lange können die Aktionen noch geheimgehalten werden?«, wollte Winter wissen.

»Die Angehörigen erwarten natürlich Antworten. Antworten darauf, weshalb ihre Mütter, Töchter, Söhne oder was auch immer plötzlich verlegt worden und nach nur wenigen Wochen allesamt an einer Lungenentzündung gestorben sind. Vom Gnadentod dürfen sie selbstverständlich nie erfahren, das würden sie nicht verstehen.«

»Wie ist der Gnadentod geplant?«

»Wir haben Räume luftdicht umgebaut und lassen Gas einlaufen. Die Patienten atmen das Gas ein und nach nur wenigen Minuten sind sie eingeschlafen.«

Winter fiel auf, dass sich Müller auf seinem Stuhl versteift hatte. Seine Körperhaltung drückte Anspannung aus. Jetzt war es Zeit, die Frage zu stellen, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte: »Ich schätze dein Vertrauen, Heinrich, aber was hat das Ganze mit mir zu tun? Meine Aufgaben beschränken sich doch auf ein ganz anderes Gebiet.«

Müller schnappte kurz nach Luft, dann griff er in die Innentasche seiner Uniform und holte einen Umschlag hervor. Er öffnete ihn, zog ein einmal gefaltetes dickes, weißes Papier heraus und klappte es auf. Winter erkannte einen offiziellen Briefkopf. Er spürte, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Hatte Müller einen neuen Auftrag für ihn?

»Der Brief stammt aus Grafeneck. Einer dieser Heilanstalten in Baden-Württemberg.«

Winter hob fragend die Augenbrauen und lehnte sich mit dem Oberkörper über den Tisch. Einen Augenblick hatte Winter das Bedürfnis, ihm den Brief einfach aus der Hand zu reißen. Es musste sich um ein wichtiges Dokument handeln, sonst würde er nicht so nervös vor ihm sitzen. Wie ein Schuljunge, den man bei einem Streich erwischt hatte.

»Also?«, begann er, um Müller aus der Reserve zu locken.

»Es geht um deine Frau.« Er blickte auf. »Helene.«

Erich Winter war sofort katzenhaft wach. »Was ist mit ihr?«, rief er aus, und endlich reichte ihm Müller den Brief.

»Er war an mich adressiert, deshalb bin ich gleich zu dir gekommen«, rechtfertigte sich Müller.

Winters Augen flogen über die Buchstaben. Sie machten keinen Sinn. Sie verschwammen vor ihm wie eine dünne Suppe, und er musste den Brief noch einmal lesen. Ein zweites, ein drittes Mal.

»Es tut mir leid, Erich.«

»Was?«

»Es tut mir leid«, begann Müller erneut. Endlich erreichten ihn seine Worte, und Winters Augen blieben auf dem entscheidenden Satz haften: »Wir bedauern Ihnen mitteilen zu müssen, dass Helene Winter einer schweren Lungenentzündung erlegen ist. Sofortige Hilfsmaßnahmen brachten keinen Erfolg.« Weiter und weiter und weiter.

Lungenentzündung.

Brechreiz stieg in Winter auf und er musste die bittere Magensäure hinunterschlucken, damit er sich nicht vor Müller vergaß. Zitternd blickte er auf, unfähig seine Zunge zu bewegen und geeignete Worte zu finden.

»Ich habe es auch erst durch den Brief erfahren. Sonst hätte man vielleicht noch einschreiten können. Es tut mir wirklich außerordentlich leid, Erich. Ich hatte keine Ahnung, wie es wirklich um sie stand. Es war sehr mutig von dir, sie damals in eine Heilanstalt zu bringen.«

»Dich trifft keine Schuld, Heinrich.«

Es war seine Entscheidung gewesen. Er hatte es selbst so gewollt. Er hatte handeln müssen.

»Ich lasse dich erst einmal ein wenig zur Ruhe kommen.« Müller erhob sich und verschwand durch die Tür.

Winter war allein. Allein mit dem Brief, der vor ihm auf dem Tisch lag. Helene war tot. Gestorben in irgendeiner dämlichen Heilanstalt, von der er bis vor wenigen Minuten noch nicht einmal gewusst hatte, dass sie existierte.

Winter rief sich die Erlebnisse von damals ins Gedächtnis. Das Gespräch mit dem leitenden Arzt Professor Doktor Prechtl. Der beißende Geruch des Desinfektionsmittels stieg ihm sofort wieder in die Nase, als er in Gedanken die weißen Gänge entlangschritt. In Helenes Augen eine Mischung aus Unsicherheit und Misstrauen. Erst als sie ihr eröffnet hatten, dass sie in der Münchner Heilanstalt bleiben sollte, damit untersucht werden konnte, weshalb sie nicht in der Lage war, ihrem Ehemann einen Nachkommen zu schenken, sprang ihm aus ihren Augen die Angst wie ein Klappmesser entgegen. Gewaltsam musste sie aus dem Zimmer gebracht werden. Ein peinlicher Auftritt. Dreimal hatte er sie danach noch besucht. Er musste zugeben, dass sie wie ausgewechselt schien. Prechtl hatte ihn persönlich informiert, dass sie mit dem Kopf gegen Wände lief und teilweise das Essen verweigerte. Sie fantasierte, faselte irgendein wirres Zeug, das nicht von der Frau stammen konnte, der er einst das Jawort gegeben hatte. Der Grund für ihre Unfruchtbarkeit blieb unklar, jedoch hatte sie während ihres Aufenthalts wohl eine Art Geisteskrankheit entwickelt. Was als harmloser Versuch, ihr zu helfen begonnen hatte, war völlig außer Kontrolle geraten. Er hätte sich nicht träumen lassen, dass seine eigene Frau zu jenen Irren gehören würde, für die ein Gnadentod die beste Lösung war. Eine sogenannte Lungenentzündung. Wenn sie ihm wenigstens die Wahrheit gesagt hätten. Wut kochte in ihm auf. Wut darüber, dass ihn keiner angerufen hatte. Er hätte selbst nach München reisen und sich ein Bild von seiner Frau machen können. Er war sich sicher, dass er bei ihrem Anblick die richtige Entscheidung hätte fällen können. So war sie ihm einfach gestohlen worden.

Winter kehrte ins Hier und Jetzt zurück, löste sich aus seiner Starre und schleppte sich zum Schreibtisch. Dort zog er seinen persönlichen Ordner aus der Lade und heftete das Schreiben sorgfältig ab. Dann fischte er mit ruhigen Fingern seine Ausweispapiere hervor.

Ehepartnerin: Helene Winter. Winter schüttelte den Kopf und auf einmal brach ein Lachen aus ihm heraus. Erst leise, dann wurde er von einem Lachanfall regelrecht geschüttelt. Sein Schäferhund Zeus, der gerade noch eingerollt auf seiner Decke gelegen hatte, sprang besorgt auf und setzte sich grummelnd vor seine Beine. Er hatte jetzt keine Zeit, ihn zu streicheln und schob ihn beiseite. Mit schwarzem Stift strich er Helenes Namen aus dem Büchlein aus. Sollte er sich schlecht fühlen? Trauern? Weinen und schreien?

Wie eine derart schwere Nachricht nur solche Leichtigkeit in ihm auslösen konnte. Wie lange hatte er nicht mehr an sie gedacht. Er war frei. Bittersüß schmeckte er die neugewonnene Freiheit wie Honig auf seiner Zunge. Die unsichtbaren Fesseln, die ihn noch an diese Ehe gebunden hatten, fielen mit einem Mal von ihm ab.

Er bettete das Büchlein in seine Schublade und kramte tiefer. Liebevoll betrachtete er das Foto, das er von ihr geschossen hatte. Sie hatte direkt in die Kamera geblickt, obwohl sie ihn nicht einmal gesehen hatte. Blonde, lange Haare. Gewitterblaue Augen. Das unschuldige Gesicht.

Winters Lippen strichen über die Aufnahme und sein Herz schlug warm in seiner Brust, als er die junge Frau erneut betrachtete. Es war nicht Helene Winter.

April 1941

Berlin

Der Riemen ihrer Ledertasche, die mit Büchern gefüllt war, schnitt in Hannahs Schulter. Das Sommersemester hatte angefangen und sie war auf dem Heimweg von der Universität. Wie vom Professor angekündigt, hatten tatsächlich einige Kommilitonen die Prüfungen nicht bestanden und mussten die medizinische Fakultät verlassen. Die ersten beiden Semester hatte Hannah in München absolviert, war jedoch zum Wintersemester in die Hauptstadt gewechselt. Ein Neuanfang. Eine Flucht vor ihrem alten Leben.

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